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Der Kämmerer

Amanda van Veer war einsachtzig groß, brünett mit hellen Strähnchen, vollbusig und langbeinig. Mit anderen Worten: Die Terranerin hatte eine tolle Figur und sah auch für ihr in den ID-Chips angegebenes Alter von 57 Jahren verdammt gut aus. Wer nicht gerade mit der Lupe hinsah, nahm ihr diese 57 Jahre auch gern ab. Selbst dafür hatte sie sich wacker gehalten. Wer sich allerdings die Mühe machte und genauer hinschaute, schätzte sie vielleicht auf hundert. Aber wer ganz genau hinguckte, erkannte die winzigen Narben und Zeichen für ihre weit über tausend kosmetischen Eingriffe und kam ihrem tatsächlichen Alter von 187 Lenzen wahrscheinlich noch näher.

Schönheitschirurgisch behandelt war sie auch nicht nur im Gesicht, sondern überall. Es gab keine zusammenhängenden zehn Zentimeter an ihrem Körper, an denen nicht irgendein Mediker bereits den Laser angesetzt hatte. Amanda konnte es sich leisten. Sie war eine der tausend reichsten Terranerinnen. Dass ihr Vermögen sich in erster Linie aus sieben Erbschaften und acht Scheidungen zusammensetzte, störte sie nicht. Der nächste Ehemann wartete bereits auf Myrandel II. Der Ehevertrag war aufgesetzt, mit allen wesentlichen Klauseln, die garantierten, dass sie so schnell nicht arm werden würde. Was noch kam, war reine und gewohnte Routine.

Aber die sechs Wochen, bis es so weit war, wollte sie in vollen Zügen genießen. Und so tat sie das, was sie am zweitbesten konnte: Sie spielte.

Es war das erste Mal, dass Amanda sich an Bord von LE-prachtvoll aufhielt. Bisher hatte sie ihre Milliarden auf der BASIS vermehrt oder verpokert, im Orbit um Stiftermann-III. Doch die BASIS hatte begonnen, sie anzuöden, sie war … so »bourgeois« geworden, fand sie und umschrieb damit nur, dass man ihre Tricks dort mittlerweile kannte. LE-prachtvoll war für sie neu, erst noch zu eroberndes Terrain. Niemand verband mit ihrem Namen irgendwelche Vorkommnisse, und so sollte der Überraschungseffekt auf ihrer Seite sein – hoffte sie jedenfalls.

Und außerdem gab es neue Leute kennenzulernen. Wer konnte schon wissen, wie lange ihre Ehe mit Dober C. Ellayor Bestand haben würde, dem Industriekapitän und heimlichen Herrscher von Myrandel II? Dober war sagenhafte 249 Jahre alt, die man ihm auch ansah. Und irgendwann würde es keine neuen Organe mehr geben, um die alten, verbrauchten zu ersetzen.

Schließlich und endlich übte der Reiz des doch etwas Anrüchigen seine Faszination aus, der die Sektion Spielbetrieb von LE-prachtvoll umgab. Wenn es so weiterginge mit dem galaxisweiten Run auf Hyperkristalle, war es gut vorstellbar, dass die Kasinos irgendwann ganz schlossen. Und wenn nur ein Teil von dem stimmte, was man sich in ihren Kreisen über den geheimnisvollen Kämmerer erzählte, dann sollte es sich allemal lohnen, diesen Mann kennenzulernen.

Vielleicht war er einmal interessant für sie, spätestens in etwa … zwei, drei oder vier Jahren.

Amanda van Veer lächelte ihre drei Mitspieler mit betörendem Aufschlag der falschen Wimpern an, als sie die Karten mischte und nach dem Einsatz fragte.

Sie hatte es im Gefühl. Dies war ein guter Tag für sie. Es war einfach so. Und wenn sie im Spiel verlor – nun, es gab immer noch andere Möglichkeiten, ganz besonders an einem Ort wie diesem. Hier gab es mehr als einen Schatz zu heben.

Amanda van Veer war keine Närrin. Sie kam niemals allein. Nirgendwohin.

*

Wer LE-prachtvoll kannte, der hatte auch vom »Kämmerer« gehört. Seit der Wiedereröffnung der Plattform nach der Übernahme durch die Organisation Taxit war diese geheimnisvolle Gestalt die oberste Instanz in der Kristallbörse und sorgte mit ihrer Börsen-Garde mit eiserner Hand für Ruhe und Ordnung. Wer dieser Mann war, das wusste niemand, was dazu geführt hatte, dass sich die abenteuerlichsten Gerüchte um ihn rankten. In Händlerkreisen wurde sogar die Ansicht geäußert, es handele sich um einen Geist, den die ebenfalls nebulösen Betreiber der Plattform erfunden hatten, um gar zu übermütige Elemente entweder einzuschüchtern oder von vornherein abzuschrecken.

Doch wenn es ein Geist war, vermummte er sich mit einem prächtigen goldenen Cape und einer Gesichtsmaske aus weißem Porzellan. Seine Identität war nicht festzustellen, denn selbst die Stimme des Kämmerers wurde von einem Prozessor zu einer Art Maschinenstimme verfremdet, wie die »Erfahreneren« unter den Besuchern wissen wollten – Händler, die immer wieder kamen und schon oft auf LE-prachtvoll gewesen waren. Individualschwingungen schien der Geheimnisvolle auch nicht zu besitzen, oder sie waren durch ein Antiortungsfeld verfälscht. Daher glaubten nicht wenige, dass es sich beim Börsen-Kämmerer schlicht und einfach um einen Roboter handle.

Bekannt war auch, dass der Kämmerer der Oberste Richter der Kristallbörse war und seine Urteilssprüche schnell und unbürokratisch fällte. Es gab im Streitfall weder einen Ankläger noch einen Verteidiger. Für endlose Verfahren schien man an Bord der ehemaligen Kasino-Plattform nichts übrig zu haben. Wer sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen, hatte also ziemlich schlechte Karten – und das ganz besonders dann, wenn er beim »Kristallbetrug« erwischt worden war; denn dieser galt als das am schwersten wiegende Verbrechen an Bord der Börse überhaupt.

Entsprechend düster sah für Patriarch Jorgas Etoto seine nähere Zukunft aus, als er mit seinen drei Söhnen und seiner Tochter auf das Erscheinen des Kämmerers wartete.

Die Paralyse war mittlerweile abgeklungen, sie konnten sich wieder bewegen. Ein erster Blick auf sein Armband hatte Etoto gezeigt, dass seit der »Verhandlung« mit den Arkoniden mehr als fünf Stunden vergangen waren. Er hatte keine Ahnung, wo genau sie sich jetzt befanden. Es war ein großer, sechseckiger Raum mit zwei rechteckigen Tischen – an dem einen saßen die Sippenmitglieder, an dem anderen die drei Arkoniden – und einem Podest, auf dem sich ein Pult und ein Sessel befanden. Hinter den Delinquenten standen mit unbewegten Gesichtern ein halbes Dutzend Uniformierte, die sie hierher gebracht hatten.

Die Börsen-Garde!, dachte Etoto, als er sie missmutig musterte und die Waffen sah, die gut sichtbar an ihren Hüften hingen. Die Garde war berühmt und berüchtigt. Ihre Mitglieder waren die Einzigen, die an Bord der Kristallbörse solche Waffen tragen durften. Und wie sich gezeigt hatte, machten sie schnell und kompromisslos von ihnen Gebrauch. Wahrscheinlich konnten die Springer von Glück sagen, dass sie nur paralysiert worden waren. Es hätte auch anders kommen können. Die Gardisten besaßen die Lizenz zum Töten, wenn einem Unruhestifter anders nicht beizukommen war.

Die Männer verzogen keine Miene. Tugasha hatte bereits versucht, sie durch einige wüste Beschimpfungen zu provozieren. Sie hatte keine Chance. Ebenso gut hätten Roboter dort stehen können, die Hände auf den Griffen der Strahler.

Die Zeit zog sich in die Länge. Patriarch Jorgas hasste es zu warten – vor allem dann, wenn es nichts Gutes war, dem er entgegenzusehen hatte.

Es dauerte über zwei Stunden, dann entstand in der Wand hinter dem Podest eine Öffnung, und zwei Bewaffnete traten ein. Sie postierten sich zu beiden Seiten des soeben entstandenen Eingangs und standen stramm an der Wand.

»Du glaubst es nicht«, sagte Tugasha. »Die Dreckskerle salutieren gleich noch!«

»Halt den Mund!«, zischte Jorgas ihr zu. Sie wollte auffahren, besann sich aber noch rechtzeitig und blies sich eine rostrote Lockensträhne aus dem feisten Gesicht, was allerdings auch keine Schönheit mehr aus ihr machte. Als sie den Unterkiefer energisch vorschob, war die Ähnlichkeit mit einer terranischen Bulldogge nur mehr schwer zu leugnen.

Der Patriarch biss die Zähne zusammen, dass es knirschte. Seine Finger trommelten nervös einen Wirbel auf die Tischplatte, der eigentlich nicht einmal schlecht zu den zackig stehenden Gardisten und dem mit Spannung und einem sehr unguten Gefühl erwarteten Auftritt des Kämmerers passte. Der Bursche macht es verdammt spannend, dachte er. Wenn hier nicht bald etwas passiert, werde ich Beschwerde einlegen!

Aber bei wem? Er war der Garde und dem Kämmerer ausgeliefert, das wusste er gut genug. Der Kämmerer war hier der alleinige Herr. Über ihm gab es nichts mehr, und wenn er nur halb so hart war, wie es hieß, dann würde mit ihm auch kaum zu reden sein. Unbestechlichkeit, hatte Jorgas schon immer gewusst, war nun einmal der natürliche Feind aller aufrichtigen Händler. Eine Pest!

»Jetzt lässt er sich blicken«, sagte Rubahl, als ein Schatten in der Wandöffnung erschien.

»Wenn er Mumm hat«, knurrte Tugasha. Jorgas stieß sie mit dem Ellbogen in die Seite.

Der Kämmerer betrat den Raum. Die Gardisten, auch die im Rücken der Springer, salutierten tatsächlich. Der Mann – falls es einer war – blieb kurz stehen, sah sich um und nickte. Die Uniformierten nahmen wieder normale Haltung an, und er schritt mit energischen Bewegungen zu dem Sessel hinter dem Podestpult.

Es stimmte also. Er hatte ein über der Brust geschlossenes, golden schimmerndes Cape an und versteckte sein Gesicht hinter einer weißen Maske mit erhabenen, klassischen Zügen. Warum?, fragte sich Jorgas, der sich dadurch nicht beeindrucken ließ. Was hatte er zu verbergen? Oder wollte er mit seinem Mummenschanz nur Angst einjagen? Dann war er bei ihm an der richtigen Adresse.

»Ich verlange …«, begann der Patriarch, aber der Kämmerer brauchte nur eine Geste, um ihn zur Ruhe zu bringen. Und um ein zweites Mal anzusetzen, blieb Jorgas überhaupt keine Zeit.

Der Kämmerer forderte sie nicht erst zum Setzen auf. Er verlas nicht ihre Namen, belehrte sie nicht über ihre Rechte – falls sie solche hatten –, sondern kam sofort zum Punkt.

»Die Etoto-Sippe aus dem Volk der Mehandor-Springer ist des versuchten Kristallbetrugs angeklagt«, sagte eine Stimme, die so energisch klang wie die ganze Erscheinung des Kämmerers, aber tatsächlich an die eines primitiven Roboters ohne ausgefeiltes Sprachmodul erinnerte. »Als Beweis wurde die angebliche Khalumvatt-Probe sichergestellt und von meinen Spezialisten untersucht. Es handelt sich um Howalgonium mit einer Beimischung aus wertlosem rotem Quarz. Es wurde festgestellt, dass im Schiff der Sippe insgesamt 1,6 Tonnen dieses Howalgoniums lagern, was die Vermutung nahe legt, dass nicht nur einmal ein Kristallbetrug versucht werden sollte.«

»Das ist eine Unterstellung!«, brauste Jorgas auf. »Dafür gibt es keine Beweise!«

»An den Haaren herbeigezogen!«, rief Tugasha. »Sofern du überhaupt so etwas wie richtige Haare hast, du maskierter Mistkerl!«

Der Kämmerer hob eine Hand und erhob sich wieder aus dem Sessel, in dem er sich gerade erst niedergelassen hatte. »Ein versuchter Kristallbetrug reicht aus, um das Urteil über euch zu fällen. Ihr wurdet einwandfrei überführt. Ich spreche euch schuldig. Das Urteil lautet: Verweis und Verbannung von LE-prachtvoll auf Lebenszeit. Ihr werdet die Plattform sofort verlassen und nie wieder einen Fuß an Bord der Kristallbörse setzen. Die Garde wird euch zurück zu eurer Walze bringen.«

Damit wandte er sich um und ging.

»Das … kann er nicht machen!«, platzte es aus Tugasha heraus. Sie lachte hilflos, stemmte die Hände in die Hüften und drehte sich zu ihren Brüdern und Jorgas um. »Was steht ihr da und haltet Maulaffen feil? Der … der Kerl hat nicht das Recht, so mit uns umzuspringen! Was bildet der sich ein? Er hat nicht einmal die Arkoniden befragt, geschweige denn uns!«

Doch hinter dem Kämmerer und den beiden Uniformierten hatte sich die Wand schon wieder geschlossen. Die Gardisten, die sie hierher geführt hatten, zogen ihre Strahlwaffen und richteten sie auf die fünf Springer.

»Ich könnte ihm mit bloßen Händen den Hals umdrehen«, knurrte der Patriarch. »Aber er kann es, Tochter. Er kann hier alles tun, was er will. Aber ich schwöre euch, der sieht uns nicht wieder! Doch hören – hören wird er noch von uns!«

»In einem anderen Leben«, sagte einer der Gardisten und winkte mit dem Lauf der Waffe. »Abmarsch, die Herren, die Dame.«

*

D. Manning Ostro war ein Killer. Er arbeitete allein. Niemand außer seinem jeweiligen Auftraggeber hatte ihm etwas zu sagen. Er war von keinem Menschen abhängig, er war sein eigener Herr. Und wer ihn engagierte, musste dafür gut bezahlen. Ostro tötete für Geld, viel Geld. Diesem Götzen hatte er sein Leben geweiht. Er hatte es auf die verschiedensten Weisen versucht und herausgefunden, dass er seine Gier nur auf die eine Art stillen konnte – nämlich indem er das tat, wovon er am meisten verstand.

Jetzt allerdings war er im Zweifel.

Der korpulente, 77-jährige Plophoser, einen Meter siebzig groß, hellblonde Haare, graugrüne Augen, betrachtete versonnen das kleine Handfunkgerät in seiner Hand. Er saß in seiner Kabine und hatte die Beine übereinander geschlagen. Noch war es ein Funkgerät, ein handliches, sauberes und vor allem legales kleines Ding, ein technisches Spielzeug, das selbst die strengen Kontrollen auf LE-prachtvoll passiert hatte. Für ihn war es eine Lebensversicherung.

Nicht nur das Gerät täuschte. D. Manning Ostro sah man sein tödliches Geschäft nicht an. Er besaß das Äußere eines Kaufmanns. Er redete und bewegte sich wie ein gemächlicher Händler, ein Durchschnittsmensch, ein Spießer. Wer darauf hereinfiel, irrte sich nicht nur auf eine Art.

Ostros Lächeln war gutmütig, wenn er unter Leuten war. Allein in seiner teuren Kabine, war es kalt. Er schien in sich hineinzulauschen, aber er träumte nicht. Er hätte die Augen schließen können und auch dann alle Informationen bekommen, die er benötigte, um seinen Auftrag bald und schnell ausführen zu können. Er hatte alles, was er dazu brauchte, in sich, in seinem Kopf.

Der Auftrag war für ihn ein Kinderspiel. Er hätte ihn vielleicht abgelehnt, wenn er nicht so verdammt gut honoriert worden wäre. Das Geld hatte er sich im Voraus geben lassen. Er arbeitete zu harten Bedingungen, die man entweder akzeptierte oder sich einen anderen suchte. Doch einen Besseren fand man so leicht nicht. Ostros Referenzen waren gut und echt – vielleicht das einzig Echte an ihm.

Das Opfer war schon so gut wie tot, die Vollstreckung nur eine Formsache. D. Manning Ostro sah genau vor sich, wie es geschehen würde. Es war wie eine mathematische Gleichung. Er musste es nur noch tun. Danach würde er den Kopf frei haben für die anderen Dinge, die wirklich zählten.

Der Faktor Zufall existierte für den Killer nicht. Er hatte hierher gewollt, nach LE-prachtvoll, in die Kristallbörse. Denn kein Honorar stillte seine Gier nach Geld und dem, was er dafür kaufen konnte. Irgendwann in seinem Leben musste ihm der ganz große Coup gelingen, das hatte er immer gewusst. Er hatte hierher gewollt, und nun war er da.

In seinem Kopf tickte es. Er starrte auf das kleine Funkgerät, doch was er wirklich sah, waren andere Bilder und Kolonnen von Daten und Zeichen. Er sah Wahrscheinlichkeiten und mögliche Realitäten wie auf einer inneren Leinwand. Er stellte Berechnungen an, wie nur ein Kopf es konnte, in dem sich unzählige Nano-Neuralimplantate befanden, die mit dem organischen Teil seines Gehirns ebenso fest verbunden waren wie mit der äußeren Welt.

Er war der Mann, der für Geld tötete.

Er war der, der sich drahtlos in fast jede Positronik einloggen und unbemerkt manipulieren konnte. Und nicht nur das. Er konnte sie »glauben« lassen, dass er mehr sei als der, den sie auf der ersten Ebene registrierten.

Zum Beispiel eine kleine Armee.

D. Manning Ostros Hand strich langsam und sanft über das kleine Gerät wie über ein geliebtes Spielzeug. Es wurde Zeit.

*

Und Thomasz Emanuel?

Emanuel, Venusgeborener, 63 Jahre alt, untersetzt und kahlköpfig, brauchte sich weder zu tarnen noch zu verstecken. Er trug das, was er war, offen zur Schau. Dazu brauchte er keine Kutte und keine andere Art von »Uniform« – er gehörte keiner Kirche an. Doch Thomasz Emanuel war ein Diener Gottes, der nach LE-prachtvoll gekommen war, um sündige Seelen zu reinigen. Denn davon gab es viele an Bord dieser Plattform. Der Teufel steckte sowohl in Händlern als auch in denjenigen, die sich der Spiellust hingaben. Aber er sah ihn. Er erkannte Satan, wenn er ihm begegnete.

Er half gern, das war seine Berufung. Und wenn eine befreite Seele sich auch noch erkenntlich zeigen wollte – bitte schön, er lehnte fromme Gaben nicht ab. Gesegnetes Brot sollte man nicht von sich weisen, war eine seiner Lebensregeln.

Bis vor fünfzehn Jahren hatte Emanuel auf der BASIS gegen das Böse gekämpft und dabei schließlich solch durchschlagende Erfolge erzielt, dass er, nach mehreren Verwarnungen, Kasinoverbot bekommen hatte. Geschäftsschädigung, hatten sie gesagt. Seitdem hatte er seinen Feldzug auf den Welten des Solsystems geführt.

Und nun auf LE-prachtvoll.

Er musste vorsichtig sein, wenn ihm nicht das Gleiche passieren sollte wie in der BASIS. Er kannte den Kämmerer nicht. Er wusste nicht, wessen Werkzeug er war. Er wusste nur, dass mit ihm nicht zu spaßen war.

Aber vielleicht würde er schon bald mehr wissen.

Perry Rhodan 2306: Die Kristallbörse

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