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Kapitel 1

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Die Selbstanalyse: Was kann ich gut?


Bevor man konkret darüber nachdenkt, mit welchem Hobby sich künftig auch noch Geld verdienen lässt, sollte man sich und seine Fähigkeiten sowie eigenen Möglichkeiten erst einmal selbst analysieren. Vielleicht schlummern irgendwo ungeahnte Fähigkeiten, die man bisher nur nicht gesehen oder nicht intensiv genug eingesetzt hat. Manchmal macht man auch Dinge eher unbewusst, die sich als Hobby ausbauen lassen und mit denen man Geld verdienen kann. Zum Beispiel hat man vielleicht früher in seiner Jugend aktiv Fußball gespielt, und der Verein in der Nachbarschaft sucht gerade händeringend einen Betreuer für die neue Bambino-Mannschaft. Dann ist man genau der Richtige und kann vielleicht damit auch noch nebenbei Geld verdienen. Denn der Gesetzgeber stellt seit jüngster Zeit dafür sogar eine Einnahme bis zu 2.100,- Euro im Jahr steuerfrei. Also, bevor man sich Gedanken macht, mit welchem Hobby man zugleich neue Einnahmequellen erschließt, gilt es, genau hinzuschauen: Was kann ich, was interessiert mich, was habe ich früher einmal gemacht, und was ist eigentlich mein Hobby? Denn Hobby macht ja bekanntlich Spaß. Hobby macht man freiwillig. Hobby liegt einem. Hobby ist angenehm und sympathisch.


Habe ich überhaupt ein Hobby, oder was könnte ich zu meinem Hobby machen?


Dann folgt der nächste Schritt. Habe ich überhaupt ein Hobby, wenn ja, welches? Oder hatte ich früher einmal ein Hobby, das jetzt im Verborgenen schlummert? Vielleicht liegen ja noch in alten Kisten eingepackte Briefmarkenalben, ein Schachspiel oder Bastelutensilien? Was kann ich also reaktivieren, welches Potenzial habe ich? So wie wir eingangs gehört haben „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht!“ kann man auch den umgekehrten Weg ge¬hen. Welche beruflich erworbenen Fähigkeiten lassen sich bei¬spiels¬weise auch als Hobby gebrauchen? Der ausgebildete Pädagoge kann so auch seine Fähigkeiten in einem Sportverein einsetzen, einen Gesprächskreis für ältere Menschen führen oder einen Kochkurs bei der Volkshochschule organisieren und natürlich Nachhilfestunden geben. Manchmal macht man Dinge und über¬sieht dabei die „Weiterverarbeitung“. Man unternimmt wunderbare Reisen, fotografiert und erfährt einiges über das Land. Wie oft lesen wir im Programm der Volkshochschule oder bei Vorträgen in Altenheimen: „Ausflug nach Andalusien“ – oder „Die phantastische Bergwelt der Alpen“. Hier referieren Hobby-Reisende und berichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen – und verdienen damit noch kleines oder großes Geld nebenbei.


Was hatte ich immer schon einmal vor?


Viele Menschen sagen: „Wenn ich in den Ruhestand gehe, schreibe ich Bücher.“ Warum nicht jetzt schon? Warum immer erst auf den vermeintlich passenden Moment warten? Tun Sie endlich das, was Sie immer schon gerne machen wollten – jetzt! Oder Sie sagen: „Wenn ich pensioniert bin, habe ich endlich Zeit für meinen Garten.“Nehmen Sie sich die Zeit jetzt und züchten vielleicht seltene Pflanzen, veredeln Rosen oder Obstbäume – und geben Ihr Wissen in Gesprächskreisen oder Vorträgen weiter oder bieten Pflanzenableger zum Verkauf an. Wenn Sie wollen, finden Sie die Zeit sofort. Sie müssen sich nur ein wenig organisieren. Und ein mit Leidenschaft ausgeübtes Hobby gibt innere Ruhe, es entspannt Sie. Sie tun also auch etwas für Ihr Wohlbefinden, wenn Sie ein Hobby haben, und für den Geldbeutel kann es auch Positives bedeuten.


Aktivieren Sie ein altes Hobby


In Ihrer Jugend haben Sie im Kunst- und Werkunterricht die unterschiedlichsten Techniken von Kunstgestaltung gelernt. Sie haben Mosaike mit glitzernden Steinchen gebastelt, haben Seidentücher bemalt oder Aquarell-Technik gelernt, haben aus Streichhölzern Kunst gemacht, aus Steinen geformt, Strandgut in Weihnachts-Krippen verarbeitet, mit Holz geschnitzt oder mit Kreide gezeichnet, in der Adventszeit Sterne aus Goldpapier und Strohhalmen gefertigt, sind dem Trend gefolgt und haben Bären aus Heu erstellt, haben in Tiffany-Arbeiten hineingeschnuppert oder mit Kupferdraht gearbeitet, Silberdraht gebogen, Puppen selbst gebastelt, gehäkelt oder die Strickliese bedient und andere Kunst gefertigt. Reaktivieren Sie solche Fähigkeiten und lassen Sie Ihr Hobby wieder aufleben. Sie schaffen es und werden sich wundern, was in Ihnen steckt.


Marktanalyse: Gibt es eine Nachfrage nach meinem Hobby?


Streichholzschachteln sammeln war gestern, Homepages bauen ist heute. So oder ähnlich könnte man die Chance beschreiben, mit einem Hobby heute auch Geld zu verdienen. Ganz ausgefallene Dinge von Gestern dürften also nicht so erfolgreich sein und die große Einnahme bringen wie Hobby-Trends, die mit der Zeit gehen. Deshalb sollte man sich schon vorher Gedanken darüber machen, ob das Hobby, das man pflegt, auch Umsatz schafft, also Geld einbringt. Also, wenn ein Hobby ganz ausgefallen ist, sollte man sorgfältig prüfen, ob man damit landen kann. Ansonsten kann man mit fast jedem Hobby erfolgreich sein, wenn man nur die richtige Idee findet, wie man sein Hobby zu Geld macht.


Kann ich mich mit meinem Hobby selbständig machen?


Das Steuerrecht kennt auch den Begriff des Hobby, definiert ihn aber so: Wer nach drei Jahren noch keinen Gewinn mit seiner Geschäftsidee abwirft, dem unterstellt das Finanzamt, dass er die selbstständige Tätigkeit nur als Hobby betreibt und nicht wirklich auf Gewinn aus ist, sondern nur Steuern sparen will. Wer sich also mit seinem Hobby vielleicht sogar selbständig machen will, sollte sich von vornherein überlegen, ob er auf Dauer davon leben kann. Denn das Finanzamt will im vierten Jahr des Geschäfts Plus unter dem Strich sehen. Man muss also vorher realistisch kalkulieren, ob man auf Dauer mit seinem Hobby so viel Geld verdient, dass es noch ein paar Euro fürs Finanzamt abwirft. Denn sonst, wie gesagt, nimmt das Finanzamt an, dass da jemand nur seinem persönlichen Lustgewinn im Hobby frönt, und da macht die Behörde nicht weiter mit. Drei Jahre Anlauf sollen reichen, dann aber muss der Hobbyesel Golddukaten abwerfen.


Was ist zu beachten, wenn mein Hobby Haupteinnahme-quelle wird?


Wer mit seinem Hobby Geld verdienen möchte, muss ein paar wenige Regeln beachten. Handelt es sich um geringe Einnahmen, so laufen sie nebenher neben den sonst erzielten Einkünften aus meistens nicht selbständiger Arbeit. Man muss sie nur dazu rechnen. Aber jetzt wird der Hobbyist zum Jäger und Sammler. Denn er muss sich selbst den 50 Cent-Parkschein gut aufbewahren, der im Zusammenhang mit dem Hobby als Ausgabe zu Buche schlägt. Denn bevor man die Einnahmen aus seinem Hobby ver¬steuert, darf man (fast) alle Ausgaben abziehen. Also heißt es ab sofort: sammeln, sammeln und nochmals sammeln. Telefonrechnungen, Benzinquittungen, Portobelege, lassen Sie sich alles quittie¬ren. Sie werden sich wundern, was am Ende dabei rauskommt. Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist. Und wenn Sie in der Eile mal eine Quittung vergessen haben, machen Sie einen so genannten Eigenbeleg: Notieren Sie auf der Kopie „0,25 Cent Kopierkosten oder fertigen Sie einen Eigenbeleg an: „Eigen-beleg: 2 x 55 Cent Briefmarken für Briefe an das Finanzamt und den Steuerberater, 21. 9. 2007, 1,10 Euro, Unterschrift“.


Sammeln Sie alle Belege für Ihr Hobby


Es gibt so viele Möglichkeiten, Einnahmen nicht versteuern zu müssen. Denken Sie nur an das Telefonat mit Ihrem Steuerberater, die Fahrt zum Finanzamt, ja selbst die Autowäsche oder das Kopier¬papier sind absetzbar. Ganz Clevere sammeln sogar Super¬markt¬belege über Putzmittel, Seife und Toilettenpapier, die anteilig für den geschäftlichen Teil der Wohnung ebenso abgesetzt werden dürfen wie eine Putzfrauen-Pauschale ohne Quittung und Namens¬nennung. Nur sammeln muss man - die Belege dafür. Und man sollte sich von vornherein dazu disziplinieren, alle Einnahmen und alle Ausgaben sorgfältig aufzuschreiben und zu belegen. In jedem Fall ist es ratsam sich von einem fachkundigen Steuerberater beraten zu lassen, denn bei jedem ist die persönliche Situation anders!




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