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Lieber Weinfreund,

für mich ist Wein nicht nur eines der vielseitigsten Genussmittel, sondern eine Passion und eine nie endende Entdeckungsreise. Durch ihn haben sich mir viele Länder und Kulturen erschlossen. Wein steht aber auch für Geselligkeit und ist der perfekte Begleiter zu gutem Essen.

Dieses Buch soll eine Art roter Faden sein, der Sie auf spielerische Art an den Wein heranführt. Es ist Ihr persönliches Weinseminar, in dessen Verlauf wir sechs Weine aus sechs verschiedenen Rebsorten probieren und miteinander vergleichen werden. Auf der Grundlage dieser sechs Sorten, aus denen weltweit zahlreiche Weine erzeugt werden, können Sie später viele weitere Entdeckungen machen.

Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, welche Informationen man wirklich braucht, um sich in der Weinwelt besser zurechtzufinden. Daher werde ich Sie mit etwas Hintergrundwissen auf die Verkostung einstimmen. Sie werden sehen: So kompliziert und mystisch, wie ihn viele immer noch darstellen, ist der Wein gar nicht. Besonders im Kapitel über Weinsensorik werden Sie vieles erfahren, was Sie bei der anschließenden Verkostung in die Praxis umsetzen können. Zum Schluss folgen Tipps für den Umgang mit Wein, vom Einkauf über die Lagerung bis hin zur Serviertemperatur.

Vielleicht genießen Sie schon beim Lesen ein Glas Ihres Lieblingsweins, der Ihnen bisher einfach nur gut geschmeckt hat. Nach der Lektüre werden Sie auch wissen, warum das so ist. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Genießen.

Ihre


DIE VORFREUDE STEIGERN

Das Wichtigste und Schönste auf Ihrem Weg zum Weinkenner ist Ihre Neugierde und Ihre Bereitschaft, möglichst viele verschiedene Weine unterschiedlicher Farbe, Rebsorte, Herkunft und Preislage kennenzulernen und zu verkosten. Daran werde ich Sie immer wieder erinnern. Ich bin mir fast sicher, dass Sie bereits nach den folgenden Seiten Lust auf den ersten Schluck Wein bekommen. Bevor Sie jedoch mit dem Verkosten beginnen, sollten Sie ein paar Vorbereitungen treffen, denn gut vorbereitet ist halb verkostet.

Alleine oder im Team?

Ob Sie lieber alleine oder zusammen mit Gleichgesinnten verkosten, ist ganz Ihnen überlassen. Beides führt zum Ziel. Ich persönlich ziehe es vor, Wein im Team zu verkosten und zu genießen. Vor allem schätze ich es, eine Art Sparringspartner zu haben, mit dem ich mich über Wein austauschen kann. Wenn auch Sie nicht alleine verkosten möchten, überlegen Sie, wer aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis ebenfalls gerne Wein trinkt, aber noch kein Weinkenner ist. Ideal ist eine Dreiergruppe, weil dann von einer 0,75-Liter-Flasche genügend Wein zum Nachverkosten übrig bleibt.

Welche Weine sollten Sie einkaufen?

Für die hier vorgeschlagenen Weine empfiehlt sich eine Preislage zwischen 5 und 10 Euro pro 0,75-Liter-Flasche. Dafür können Sie repräsentative Qualitäten erwarten. Falls Sie für den Einkauf in ein Weinfachgeschäft gehen, werden Sie in jedem Fall beraten. Wenn Sie lieber im Internet bestellen, sollten Sie darauf achten, dass die Jahrgänge aktuell sind und die bestellten Weine wirklich zu fast 100 Prozent aus der jeweiligen Rebsorte bestehen.

Riesling Qualitätswein aus Deutschland, zum Beispiel von der Mosel oder aus dem Rheingau

Sauvignon blanc Am besten ein Wein aus dem Anbaugebiet Loire in Frankreich

Chardonnay Ein Wein aus Australien, Südafrika oder Chile

Spätburgunder/Pinot noir Qualitätswein aus Deutschland (Baden oder Pfalz) oder Pinot noir aus dem Burgund in Frankreich (ist aber deutlich teurer)

Merlot Ein Wein aus Südfrankreich, Spanien oder Südafrika

Cabernet Sauvignon Am besten ein Wein aus Chile oder Kalifornien

Was brauchen Sie sonst noch?

Hier folgt eine kleine Checkliste jener Utensilien, welche bei den meisten ohnehin im Haushalt vorhanden sind.

Weingläser Stellen Sie mindestens zwei, besser drei Gläser pro Person bereit. Die Gläser sollten alle die gleiche Größe haben und sich zum Rand hin leicht verjüngen.

Korkenzieher Nehmen Sie jenes Modell, das Sie üblicherweise am liebsten zum Öffnen von Weinflaschen benutzen. Näheres über Korkenzieher siehe >.

Spuckeimer Unter Weinfachleuten ist es üblich, die verkosteten Weine auszuspucken. Das klingt für Sie vielleicht ungewohnt und Sie denken sich: »Der schöne Wein!« Doch wenn man mehrere Weine nacheinander verkostet, kann einem der Alkohol mit der Zeit zu viel werden. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Sie einen Spuckeimer am Tisch haben. Ein etwas tieferes Gefäß ist dazu gut geeignet. Wenn Sie mit anderen zusammen verkosten, empfehle ich Ihnen, für jeden Verkoster ein eigenes Spuckgefäß bereitzustellen.

Kühlmöglichkeit Die Weißweine sollten Sie etwa drei Stunden vor der Verkostung in den Kühlschrank stellen (bei etwa 5 °C) und die Rotweine auf 18 °C temperieren (siehe auch >).

Wasser, Brot und Käse Zum Neutralisieren des Geschmacks während des Degustierens sollte genügend stilles Wasser (siehe auch >) und Brot (zum Beispiel Baguette) bereitstehen. Wichtig ist auch etwas für den ersten Hunger nach der Verkostung, am besten Käse.

Weinnotizen Es ist kein Muss, aber empfehlenswert, sich Notizen zu den verkosteten Weinen zu machen und zu bewerten, wie gut sie Ihnen gefallen haben. Damit haben Sie einen Überblick über die bereits probierten Weine und können gleichzeitig eine Art persönliches »Ranking« erstellen.

Und nun kann es losgehen!

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