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Wahre Freundschaft
ОглавлениеIn einem kleinen Dorf lebten einmal vier Burschen. Sie waren beste Freunde und verbrachten jede freie Minute miteinander. Drei von ihnen waren sehr stolz, weil sie sehr viel wussten. Sie hatten jahrelang studiert und fühlten sich sehr gescheit. Der vierte Junge war arm und hatte nicht die Möglichkeit zu studieren. Aber er besaß einen guten Hausverstand. Eines Tages unterhielten sich die vier über ihre Zukunft.
„Es wäre wohl an der Zeit, dass wir in die Welt ziehen und den Menschen mit unserem Wissen helfen. Sie würden uns dafür auch sicher reichlich belohnen, “ meinte der Erste.
„Einflussreiche Menschen würden uns gut bezahlen, wenn wir ihre Probleme lösen und ihre Fragen beantworten, sagte der Zweite.
„Super, die Idee finde ich wirklich gut“, stimmte der Dritte seinen Freunden zu. „Dann wird uns bestimmt auch der König in seinen Dienst nehmen.“
Der erste Freund blickte verächtlich auf den Vierten. „Diesen Dummkopf aber müssen wir vergessen. Er ist ja wirklich total ungebildet und blöd. Ich würde ihn auf keinen Fall mitnehmen. Er könnte unserem Ansehen nur schaden.“
Der zweite Bursche meinte: „Du hast ja so recht. Er könnte uns einen Strich durch die Rechnung machen.“ Doch der dritte Freund protestierte heftig. „Wir waren doch immer Freunde, deshalb müssen wir ihn jetzt auch mitnehmen auf unsere Reise.“
So zogen die vier bald in die Welt hinaus. Doch plötzlich stolperte der Erste über einen Haufen großer Tierknochen.
„Wartet Freunde! Das ist doch eine tolle Gelegenheit, unser Wissen zu erproben. Lasst uns die Knochen zusammensetzen. Ich weiß, wie das geht.“
„Ich werde Fleisch und Blut beschaffen und überziehe sie mit einer straffen Haut“, meinte der Zweite stolz.
„Aber nur ich allein“, unterbrach sie der Dritte Freund, „kann dem Tier Leben einhauchen.“
So gingen die Drei eifrig ans Werk. Als aber der dritte Freund das Tier zum Leben erwecken wollte, schrie der Vierte eilig: „Halt Freunde! Wisst ihr klugen Burschen überhaupt, was ihr da gerade erschafft? Das ist ein Nashorn. Es ist sehr gefährlich. Lasst euren Versuch bleiben.“
„Du Angsthase, was verstehst du denn von Wissenschaft“ lachten die drei ihn schallend aus.
„Ich mache es lebendig. Genau das werde ich auf der Stelle tun. Ich kann es und ich will es.“ So sprach der dritte Freund seinen Zauberspruch.
Doch der vierte Bursche kletterte rasch auf den nächsten Baum. Er sah, wie das Tier langsam zu atmen begann, sich dann behäbig erhob und tatsächlich lebte.
„Hurra!“ schrieen die drei Freunde vor Begeisterung.
Plötzlich stampfte das Nashorn aber mit den Hufen, senkte seinen riesigen Kopf und stürmte mit seinem langen Horn zum Angriff auf die Burschen los.
Die Freunde rannten voll Angst in verschiedene Richtungen davon und das Ungeheuer jagte ihnen donnernd hinterher. Von seinem sicheren Platz aus verfolgte der vierte Bursch das Geschehen. Später kletterte er vom Baum und hoffte auf die Rückkehr seiner Freunde. Erschöpft und total verwirrt schlichen sie am nächsten Morgen herbei und versprachen ihrem weisen Freund, nie wieder seine guten Ratschläge zu belachen.