Читать книгу Warrior Lover Trilogie - Snippets - Inka Loreen Minden - Страница 5

Jax – Warrior Lover 1

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Jax gehört einer Eliteeinheit an, die den Pöbel von der Stadt fernhält. Wenn ein Warrior erfolgreich vom Einsatz in den Outlands zurückkehrt, darf er sich zu seinem privaten Vergnügen eine Sklavin nehmen – mit der er machen kann, was er will. Da kommt es ihm gelegen, dass er die ehemalige Ärztin unter den Sklavinnen entdeckt, die seinen Bruder getötet hat.

Samantha führt ein behütetes Leben in White City, bis sie beschuldigt wird, einen Warrior – die wie Helden gefeiert werden – ermordet zu haben. Sie kann sich entscheiden: Hinrichtung oder ein Dasein als Sklavin. Sie wählt das Sklavenleben und wird prompt vom gefährlichsten aller Krieger gewählt: Jax, dem Unbesiegbaren. Sie weiß, dass er sich rächen möchte, daher versucht sie alles, ihn von ihrer Unschuld zu überzeugen.

Eine erotische Liebesgeschichte

Kapitel 1 – Ich bin eine Sklavin

Samantha Walker gibt es nicht mehr. Von heute an bin ich eine Serva, eine Sklavin mit der Nummer 13. Ein Gefängnisarzt hat sie mir groß und dick auf meinen linken Oberarm eintätowiert, genau wie den Strichcode darunter. Keine Ahnung, welche Daten er anzeigt. Das ist mir im Moment auch egal, denn Angst kriecht wie winzige Spinnen über meinen Körper und hinterlässt eine Gänsehaut.

Mit fünfzig anderen Sklaven stehe ich halbnackt in der vordersten Reihe der Ankunftshalle. Die riesige Kuppel wird von zahlreichen Scheinwerfern beleuchtet, vor uns befinden sich eine Bühne und ein schwarzes Tor, das noch geschlossen ist. Hinter uns klatscht das Publikum rhythmisch in die Hände und kann es kaum erwarten, bis die Warrior eintreffen. Was für eine Show – der Kommentator überschlägt sich mit Neugier erweckenden Vorankündigungen.

Ich stehe kurz davor, in Tränen auszubrechen, doch ein bisschen Würde möchte ich mir bewahren. Wenn alles gutgeht, wird mich keiner der Soldaten wollen. Ich lebe drei Tage länger gesund und munter in meiner winzigen Zelle, habe drei Tage länger Zeit, mir einen Plan zurechtzulegen, wie ich dieser Misere entfliehen kann, obwohl ich weiß, dass bisher niemand eine Flucht überlebt hat, falls ihm überhaupt eine geglückt ist.

Wir Sklaven tragen bloß einen blutroten Stringtanga, die Frauen zusätzlich ein Brustband in derselben Farbe. Es verhüllt kaum unsere Nippel. Niemals zuvor bin ich mir so nackt vorgekommen. Immer wieder fängt eine Kamera uns ein, besonders lang hält sie auf die Gesichter derer, in denen Panik geschrieben steht.

Während das Publikum grölt und Transparente für ihre Favoriten schwenkt, sind meine Augen auf das Bühnentor gerichtet, aus dem jede Sekunde die Warrior schreiten werden. Zwanzig Männer, unsere besten Soldaten. Insgesamt sind es über hundert, die mit Waffengewalt und vollem Körpereinsatz unsere Stadtgrenzen verteidigen; den Rest übernehmen automatisierte Waffensysteme.

Alle drei Tage, bei Schichtwechsel, wird ein Medienspektakel veranstaltet, um das Volk von White City zu unterhalten. Die Warrior werden wie Helden gefeiert. Auf riesigen Bildschirmen sind die Highlights der letzten Sendungen zu sehen. Gerade wird eine Szene gezeigt, in der Soldat Blaire – ein blonder Hüne mit Löwenmähne – eine Serva vergewaltigt, die er an einen Tisch gefesselt hat, Arme und Beine wie ein X gespreizt. Es ist Nummer 4, das Mädchen neben mir. Vielleicht achtzehn Jahre alt. Sie zittert und weint lautlose Tränen. Als wir hier einmarschiert sind, habe ich sie nach ihrem Namen gefragt. Sie heißt Miraja und gehörte den Rebellen an. Ich würde so gerne ihre Hand nehmen, um sie zu trösten und selbst Halt zu finden, doch es ist verboten, sich zu bewegen. Die Wärter stehen hinter uns, bereit, uns zu erschießen, sollten wir nicht gehorchen. Teilweise sind sie ehemalige Warrior, die zu alt sind, um den harten Job an der Stadtgrenze länger zu bewältigen.

Weitere Bilder werden eingespielt, wie Blaire vor den Stadtmauern einem alten Mann mit seiner Automatikwaffe den Kopf wegpustet. Der Outsider hat Blaire nicht einmal angegriffen, wollte bestimmt nur sauberes Trinkwasser oder Medikamente, die die Rebellen angeblich durch Abwasserrohre schmuggeln. Blaire tötet diese armen Menschen, ohne mit der Wimper zu zucken, bloß weil sie sich der Sperrzone nähern. Dabei lächelt er diabolisch, und ich erschaudere, während Miraja neben mir würgt.

»Reiß dich zusammen«, flüstere ich. »Oder du wirst erschossen.«

»Ein verführerischer Gedanke«, antwortet sie leise, woraufhin ich wünschte, meine Worte zurücknehmen zu können. Sie hat doch nicht vor …

Als plötzlich Rockmusik ertönt und das Tor aufgeht, zucken wir alle zusammen, Männer wie Frauen. Unter uns befinden sich neun männliche Sklaven, da es auch Warrior gibt, die dasselbe Geschlecht bevorzugen. Die Servi schauen nicht weniger ängstlich aus als wir Frauen, ein junger Mann mit der Nummer 8 weint still vor sich hin. Ich habe gehört, die meisten Männer lassen sich lieber exekutieren, als sich diese Demütigung anzutun. Wenn ich mir Mirajas Elend ansehe, kommen mir Zweifel, ob ich mich nicht auch lieber für die Todesspritze hätte entscheiden sollen. Ich zittere, Schweiß läuft mir vom Nacken unter meinen langen Haaren den Rücken hinab.

Blaire tritt auf die Bühne, seine Waffe über dem Kopf erhoben. Er hat eine Cargohose an, und über seinem nackten, muskulösen Oberkörper trägt er eine Schutzweste, an der weitere Waffen hängen: Granaten, Wurfsterne, Messer. Mit dem kantigen Gesicht und den langen blonden Haaren, die ihm in einer wilden Mähne um den Kopf fallen, sieht er aus wie ein Wikinger.

Er lässt sich bejubeln, dreht sich im Kreis und schreitet mit stolzgeschwellter Brust auf der Bühne hin und her. Frauen aus dem Publikum schreien seinen Namen. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sie ihre Bustiers, die knapp ihre Brüste verhüllen, hochziehen und schreien: »Fick mich, Blaire!«

Mein Magen verkrampft sich. Die Leute im Zuschauerraum, überwiegend Frauen, tragen kaum mehr als ich am Leib. In der Stadt ist es warm, außerdem verfällt das Volk immer mehr der Gier nach dieser Show, es liebt dieses Medienspektakel. Es erinnert mich an »Brot und Spiele« im alten Rom. Die Arbeiter sollen bei Laune gehalten werden, und das gelingt dem Regime ausgezeichnet. Da beinahe alle Geschlechtskrankheiten ausgerottet sind und niemand ungewollt schwanger werden kann, wird die Show immer extremer und auch das schamlose Treiben unter der Bevölkerung von Jahr zu Jahr schlimmer. Jeder macht es mit jedem, es gibt kaum feste Beziehungen. Treue und Vertrauen sind Fremdwörter geworden, das erschreckt mich. Viele sehen nicht, was sich wirklich abspielt oder wollen es nicht wahrhaben.

Blaire geht an der Reihe der Sklaven vorbei und wirft Miraja einen scharfen Blick zu, macht obszöne Gesten mit der Zunge und deutet mit dem Finger auf sie.

Das Publikum kreischt, und Miraja zittert so stark, dass ich glaube, trotz des Lärms ihre Zähne klappern zu hören.

Die Menge grölt und jubelt, feuert Blaire an, sich wieder Nummer 4 zu nehmen. Die Leute sind geil darauf, sie leiden zu sehen, wie beim letzten Mal. Auf den Monitoren erscheint eine Großaufnahme: Mirajas vor Angst und Schmerz weit aufgerissene Augen, während Blaire sie vergewaltigt, immer und immer wieder, die halbe Nacht lang. Das Volk ist live dabei, sitzt gemütlich zu Hause vor den Screenern und holt sich einen runter. Sie widern mich an. Alles widert mich an. Wie habe ich das in den letzten fünfundzwanzig Jahren ausgehalten?

Miraja bricht in Tränen aus, und als Blaire sich vor das Eingabepult stellt, habe ich Angst, dass sie ohnmächtig wird. Sie schwankt leicht.

Der Warrior tippt etwas ein – auf der Leinwand erscheint die Zahl 4.

Das Publikum hält nichts mehr auf den Sitzen und kreischt vor Begeisterung, während zwei Wächter in blauer Uniform Miraja abführen. Sie wehrt sich, schreit, tritt um sich. Wahrscheinlich hofft sie auf den erlösenden Schuss, doch der bleibt aus, Blaire hat gewählt. Ein Wärter verabreicht ihr eine Spritze in den Hals, betäubt sinkt sie in seinen Armen zusammen und wird weggezerrt.

Hoffentlich ist sie lange genug ohne Bewusstsein, damit sie nicht mitbekommt, wie sich das Schwein erneut an ihr vergeht. Aber das Glück wird ihr verwehrt sein. Wut und Angst ballen sich in mir zusammen. Am liebsten würde ich mich umdrehen wollen, einer Wache das Gewehr entreißen und den Warrior erschießen, sie alle töten, diese abartigen Sadisten.

Mein Magen verkrampft sich unaufhörlich. Einerseits aus Erleichterung, da ich nicht Blaires bevorzugtes Opfer bin, andererseits kommt mir die Galle hoch, wenn ich daran denke, was er Miraja antun wird.

Das Publikum beruhigt sich, der nächste Warrior wird vorgestellt: Crome.

Erneut ein Hüne, denn die Krieger sind alle groß, mit einem breiten Rücken und Muskeln wie Stahl. Sein silberfarbenes, fast weißes Haar leuchtet, als das Licht der Scheinwerfer auf ihn fällt.

Während er an unserer Reihe vorbeigeht, versuche ich ihm nicht in die Augen zu blicken. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen. Hoffentlich gefalle ich keinem von ihnen. Zumindest entspreche ich nicht dem gängigen Schönheitsideal, habe keinen Korrekt-Maß-Körper. Meine Brüste sind zu groß, mein Hintern zu rund und ich wirke wenig burschikos. Allein meiner Intelligenz habe ich es zu verdanken, dass ich Ärztin werden durfte, ansonsten würde ich jetzt wohl bei der Unterschicht im Publikum sitzen und sabbernd grölen.

Die Krieger kommen, wählen und verschwinden. So geht es ewig weiter. Bei jedem Mal stehe ich Todesängste aus und bete, dass mich niemand nimmt.

Der Senat hatte belastende Beweise gegen mich in der Hand. Ich hätte den Warrior Cedric Carter umgebracht.

Ich bin Ärztin, ich rette Leben!

Ich war Ärztin. Jetzt bin ich nur noch eine Nummer.

Ich unterdrücke ein Schluchzen und lasse meine Verhandlung im Geiste Revue passieren, um mich abzulenken. Cedric Carter sowie sein Bruder Jackson gerieten unter Beschuss der Rebellen und wurden beide von einer Granate schwer verletzt. Jackson überlebte, während ich Cedric nicht retten konnte. Obwohl er schon über den Berg war, versagte plötzlich sein Herz. Weil ich ihm absichtlich das falsche Medikament verabreicht hätte.

Der Lüge nicht genug, hat der Senat behauptet, ich würde den Rebellen angehören, hätte Medikamente nach draußen geschmuggelt und mich gegen das Regime gestellt. Doch das habe ich nicht! Niemals! Ich war immer loyal, wenn auch nicht in Gedanken. Oft habe ich daran gedacht, mich aufzulehnen. Aber ich war zu feige und habe mich immer gefügt, mein angenehmes Leben einem Dasein in Krankheit und Armut vorgezogen. Vor den Stadttoren zu leben ist höllisch, dort ist man der krebserregenden Sonne und der atomaren Verstrahlung ausgesetzt. Außerdem macht das verseuchte Wasser viele krank. Hier unter der schützenden Stadtkuppel atmen wir saubere Luft, produzieren reines Wasser und gesunde Lebensmittel. Es ist eines der letzten Paradiese, eine von dreihundert autarken Städten, die es auf der Erde gibt.

Leider reicht der Platz nicht für alle. Knapp fünfzigtausend Menschen leben hier in White City, und deshalb können die Outsider auch nicht in der Stadt wohnen. Das Regime tut aber viel dafür, um sie ruhigzustellen. Es liefert ein Mal in der Woche unser kostbares Wasser und ab und zu Medizin, aber nur, wenn die Outsider die Stadt nicht angreifen.

Mein Prozess war kurz, ich saß drei Monate hinter Gittern, bevor ich meine Todesstrafe antreten sollte. Mein Anwalt konnte veranlassen, dass ich in das Serva-Programm aufgenommen wurde, doch mit jeder Sekunde, die ich hier stehe, bereue ich diese Entscheidung mehr.

Mein Herz hämmert wild, bestimmt kann jeder sehen wie mein Brustkorb vibriert. Ständig zeigen sie Großaufnahmen von uns Sklaven, unsere starren Gesichter und die dazugehörigen Nummern.

Der vorletzte Warrior hat einen jungen Mann gewählt, und ich stehe immer noch da, bin wie in Trance, nur meine Blase drückt. Verdammt, ich muss dringend auf die Toilette.

Der letzte Soldat betritt die Bühne – und ich halte die Luft an. Sein schwarzes Haar ist kurz, der Bartschatten reicht fast bis zu den hohen Wangenknochen. Der Blick aus seinen blauen Augen wirkt kalt, sein Gesicht zeigt keine Regung. Ohne Starallüren, und als ob er das Publikum nicht bemerkt, schreitet er über die Bühne, den Lauf seiner großen Waffe auf der Schulter abgestützt. Sein nackter Oberkörper glänzt vor Schweiß und starrt vor Dreck. Oder ist das getrocknetes Blut?

Ich erschaudere.

Oh mein Gott, es ist Jackson Carter, von allen nur Jax oder »der Unbesiegbare« genannt, weil er schon drei Mal einen Treffer überlebt hat, der für andere tödlich geendet hätte.

Die Menge brüllt seinen Namen, mein Puls rast. Sogar eine Serva ruft: »Jax, nimm mich!«

Er ignoriert sie jedoch.

Zitternd drehe ich der Sklavin, die eine der ersten in der Reihe ist, den Kopf zu. Es handelt sich um eine schwarzhaarige Frau, die kaum älter ist als ich, höchstens dreißig. Ihre Figur ist ebenfalls sehr weiblich: große Brüste, runder Po. Ist sie verrückt?

Ein Wächter drückt ihr den Lauf seiner Waffe gegen den Kopf – sie verstummt.

Mit rasendem Herzen schaue ich auf die Bühne; Jax hat der Zwischenfall nicht aus der Ruhe gebracht.

Ich kenne ihn persönlich, denn ich habe ihn operiert! Er ist der größte und stärkste von ihnen. Obwohl er vor drei Monaten nur knapp dem Tod von der Schippe gesprungen ist, steht er bereits wieder an der Front. Er scheint wirklich unbesiegbar zu sein.

Seit dem Tod seines Bruders – heißt es – habe er seine Menschlichkeit verloren. Oder den letzten Rest davon. Welcher Warrior ist schon human?

Unauffällig versuche ich ihn zu mustern und erkenne tatsächlich Blut auf seinem gestählten Körper, Abschürfungen, kleine Wunden und die alten, verblassenden Narben, die ihm diese Granate beschert hat.

Jacksons Blick huscht teilnahmslos über die Sklavinnen, der Schwarzhaarigen schenkt er nur geringfügig länger seine Aufmerksamkeit. Sein Interesse scheint nicht groß zu sein. Er lächelt nicht, seine Miene ist finster. Seit er bei dem Granatenangriff fast gestorben ist, hat er keine Serva mehr zu sich geholt. Jax soll gefühlskalt geworden sein und noch besser kämpfen als zuvor. Er ist eine Tötungsmaschine.

Die Monitore zeigen ihn im Einsatz; er ist Scharfschütze und auch im Nahkampf hervorragend. Niemals verfehlt er sein Ziel.

Plötzlich verhaken sich unsere Blicke, seine blauen Augen werden groß. Hastig schaue ich weg und wünsche mir, er hätte mich nicht erkannt.

Geh vorbei, geh vorbei, leiere ich in Gedanken herunter, doch er stoppt vor dem Eingabepult.

Die Menge verstummt und hält ebenfalls die Luft an. Es wird totenstill. Eisiger Schweiß dringt aus all meinen Poren, hektisch beiße ich mit den Schneidezähnen auf die Innenseite meiner Unterlippe. Dann ertönt ein Aufschrei und Applaus tost los, es folgen aufgeregte Lautsprecherdurchsagen und Begeisterungsstürme des Kommentators. »Wir hatten bereits aufgegeben zu hoffen, aber es ist passiert: Jax hat gewählt, ist denn das die Möglichkeit?!«

Ich sehe auf, meine Eingeweide krampfen sich zusammen und ich schnappe nach Luft. Magensäure verätzt meine Zunge und schwarze Flecken tanzen vor meinen Augen. Wie gelähmt starre ich auf die blutroten Zahlen: 13.

Ja, Jackson hat gewählt. Er hat mich gewählt.

»Du Glückliche«, wispert die Sklavin zu meiner Rechten. Ich kenne sie nicht. »Jax ist gut zu uns. Er hat den Ruf, einer Serva niemals ein Leid angetan zu haben.«

Aber keine der Servas wurde beschuldigt, seinen Bruder getötet zu haben.

Kapitel 2 – In der Vergnügungseinheit

Zwei Wachen schleifen mich hinter Jax her durch kahle Korridore. Sie führen aus der Empfangshalle direkt in die Vergnügungseinheiten, die sich im selben Gebäude befinden. Irgendwo hier sind auch die anderen Sklaven mit den Kriegern.

Meine Beine zittern so stark, mein ganzer Körper bebt unkontrolliert, dass ich kaum laufen kann und ständig stolpere. Mühsam halte ich mit den ausladenden Schritten der Wachmänner mit. Mein großer Zeh blutet, weil ich irgendwo hängen geblieben bin, aber ich spüre keine Schmerzen, nicht da. Mein Blick ist auf Jacksons breiten Rücken geheftet. Deutlich zeichnen sich seine Muskeln ab. Der Stoff der Einsatzhose spannt sich über seinen knackigen Po. Ein attraktiver Mann ist er, doch leider ein Monster.

Als ich ihn operiert habe, bin ich in den Genuss gekommen, jeden Winkel seines Körpers zu sehen. Damals habe ich von ihm geträumt, von seinen blauen Augen, die mich nach der Operation zwar verklärt, aber dankbar musterten, dem gestählten Leib, der tiefen, maskulinen Stimme, seinem … Ob wieder alles funktioniert? Ich wurde verhaftet, bevor ich weitere Untersuchungen an ihm durchführen konnte. Jetzt wünsche ich mir zu meinem Schutz, dass die Operation nicht erfolgreich war. Vielleicht ist das ja der Grund, warum er sich seitdem keine neue Sklavin mehr ausgesucht hat?

Mein Herz rast. Doch was macht es für einen Unterschied, wie er mich quälen und töten wird? Eigentlich keinen.

Vor einem gläsernen Aufzug reicht er seine Waffen einem uniformierten Mann, dann fahre ich mit Jax nach oben. Wir sind nicht allein, neben den zwei Wachen steht ein Reporter im schicken Anzug, außerdem sind überall Kameras angebracht, auch in einer Ecke des Liftes.

Jax geht auf die Fragen des Journalisten nicht ein und schenkt ihm keinen Blick, sondern starrt nach draußen. Der Aufzug zeigt in den Innenhof des Gebäudes. Das Publikum strömt heraus, die Leute wollen nach Hause, um nichts zu verpassen. Die meisten schauen in ihre Mobilgeräte und zappen von einem Programm zum anderen. Sie haben zwanzig Warrior zur Auswahl, jeder Krieger hat seinen eigenen Kanal, und morgen werden die Highlights zusammengeschnitten. Sie laufen während der nächsten Tage, bis ein neuer Schwung Krieger zurückkehrt und das Spektakel von vorn beginnt.

Ich habe mir früher die Sendung nur selten angesehen, da ich sie schon immer primitiv und verachtenswert fand. Doch das Regime unterstützt die Ausstrahlung, sogar finanziell, denn sie dient nicht nur der Unterhaltung, sondern als Abschreckung und Warnung.

Die Lifttür öffnet sich und wir treten in einen weiteren kahlen Gang, bis wir vor einer Tür mit der Nummer 829 stehen bleiben. Dort drückt Jackson den Daumen auf einen Scanner, die Tür springt auf.

Obwohl Jax den Reporter vehement ignoriert, sprüht der vor Begeisterung und redet ohne Luft zu holen. »Wieso haben Sie sich nach so langer Zeit für eine Sklavin entschieden und warum ausgerechnet für diese? Nach unseren Informationen ist sie die Ärztin, die Ihren Bruder ermordet …«

Jax packt meinen Arm, reißt mich aus dem Griff der Wachen, zerrt mich in die Wohnung und knallt den drei Männern die Tür vor der Nase zu. Jetzt bin ich mit dem Warrior allein.

Ich schlucke hart, um den Kloß aus meinem Hals zu vertreiben, dennoch klingt meine Stimme dünn und schwach, als ich frage: »Dürfte ich auf die Toilette?« Hastig blicke ich mich um. Automatisch flammt Licht auf, indirekte Beleuchtung in warmen Farbtönen. Ein großes Bett steht mitten im Raum, das die Möglichkeit bietet, die Sklavinnen an ein schmiedeeisernes Gestell festzubinden.

Ich erschaudere und mein Magen verkrampft sich erneut.

Ich sehe keine Fenster, nur zwei weitere Türen. Eine wird ins Badezimmer führen, die andere auf die Toilette. Ich weiß das, weil alle Vergnügungseinheiten gleich aufgebaut sind, nur die Einrichtung variiert. Es gibt Einheiten, die Folterkammern ähneln, je nachdem, was der Warrior für Vorlieben hat. Aber dieser Raum erinnert mich eher an das Hotelzimmer in New World City. Mein Exfreund Mark und ich haben vor zwei Jahren Urlaub in einer anderen Stadt gemacht. Es war das erste und einzige Mal, dass ich White City verlassen habe und mit einem Shuttle geflogen bin. Es war ein schöner Urlaub, wir hatten von unserem Zimmer einen Blick auf einen Erholungspark mit Ziegen und Kaninchen, die wir streicheln durften, und vielen Pflanzen.

Mark war der Einzige, der sich nach meiner Verhandlung von mir verabschiedet hat.

Tränen drängen nach draußen, hastig zwinkere ich sie weg. »Bitte, darf ich?«, frage ich erneut, weil Jax nicht reagiert. Der hockt sich aufs Bett und streckt die Füße aus.

Sofort zerre ich am Türgriff, aber sie ist verschlossen. Verdammt, war klar. Wie weit wäre ich auch gekommen? Bis zu den Wachmännern, die überall im Gebäude postiert sind?

»Du kommst hier nicht raus«, sagt Jax bedrohlich leise.

Ich wirbele zu ihm herum. Es ist das erste Mal, dass er heute vor mir spricht.

»Zieh mir die Stiefel aus«, befiehlt er, wobei er mich scharf anschaut. Seine blauen Augen funkeln. Wegen des Bartschattens wirkt ihre Farbe intensiver, fast so blau wie der künstliche Himmel der Kuppel.

»Bitte, ich muss wirklich dringend!« Die Tränen brennen wie Säure in meinen Augen. Ich kneife die Schenkel zusammen, um mir nicht in die Hose zu machen. Meine Blase schmerzt und fühlt sich an, als würde sie gleich platzen.

»Widersprichst du mir?«, brüllt er durch den Raum.

Ich zucke stark, und obwohl ich innerlich vor Angst erstarrt bin, setzen sich meine Beine in Bewegung, als ob Jax und ich Magneten wären. Dieser Mann würde mich anziehen, wäre er nicht mein Todesurteil. Besser, ich mache, was er sagt, vielleicht bleibe ich länger am Leben.

Ich knie mich vor ihn und löse mit zitternden Fingern die Verschlüsse der Stiefel, dann ziehe ich daran, doch sie sitzen wie festgeklebt. Oh Gott, ich schaffe es nicht! So viel Kraft habe ich nicht.

»Bist du zu nichts zu gebrauchen?«, knurrt er, schubst mich an der Schulter weg und zerrt sich die Stiefel herunter.

Bebend sitze ich am Boden und schaue zu ihm auf. Er stellt sich hin, öffnet die Hose und zieht sie sich über die muskulösen Schenkel. Sie sind leicht behaart und wie der Rest seines Körpers voller Narben. Mit meinem vierköpfigen OP-Team und einem Medibot habe ich diesen Kerl stundenlang zusammengeflickt, diese Tötungsmaschine wiedergeboren.

Er trägt nur noch einen eng anliegenden schwarzen Slip, der deutlich zeigt, wie gut er darunter bestückt ist, auch wenn er nicht erregt ist.

Demonstrativ hält er mir die Hand hin. »Steh auf.«

Erst zögere ich, bis etwas in seinen Augen aufblitzt. Ich kann es nicht beschreiben, aber es macht mir keine Angst, es fühlt sich warm an. Vertraut. Es ist derselbe Blick wie damals im Krankenhaus.

Ich strecke ihm den Arm hin und unsere Hände greifen ineinander. Seine Finger sind rau, lang und schlank und doch voller Kraft. Mit einem Ruck zieht er mich auf die Beine, sodass ich taumle und gegen seine Brust falle. Reflexartig stütze ich mich an seinem Bauch ab, rieche seinen Männerschweiß, spüre für den Bruchteil einer Sekunde die harten Muskeln und ziehe rasch den Arm zurück.

»Tut mir leid«, wispere ich, ohne ihn anzusehen. Da ich ihm ohnehin nur bis zur Brust reiche, muss ich nicht einmal den Kopf senken.

Als er mir plötzlich das Brustband abreißt, schreie ich überrascht auf. Fast nässe ich mich ein, kann es gerade noch aufhalten.

Ich schaue Jax an, aber er starrt nur auf meine Brüste. Weil ich so dringend auf die Toilette muss, habe ich eine Gänsehaut und meine Nippel ziehen sich zusammen. Er fasst sie an, streicht mit den Daumen darüber und wiegt meine großen Hälften in seinen Händen.

Wie ein Blitz schießt das zarte Gefühl in meinen Unterleib und verstärkt das Pochen in meiner Blase.

»Bitte … Ich muss so dringend. Bitte!«, flehe ich unter Tränen. Wird er es tun? Nimmt er mich jetzt mit Gewalt? Erneut wage ich einen Blick in sein Gesicht und erschrecke: Seine Augen scheinen zu glühen, Löcher in meine Haut zu brennen. Ich weiß genau, was dieser Ausdruck bedeutet, und schnappe panisch nach Luft.

Mit einem weiteren Ruck entfernt er mir den Stringtanga.

»Bitte, ich halte es nicht mehr aus.« Ich lasse den Tränen freien Lauf, scheiß auf meine Würde. Den letzten Rest habe ich ohnehin gerade verloren.

Ich presse die Hand auf mein Geschlecht, nicht nur, weil ich so dringend muss, sondern weil ich höre, wie die Kameras, die in jeder Zimmerecke und über uns angebracht sind, heranzoomen. Die ganze Stadt kann mich sehen, der Sender überträgt die Show sogar auf Großbildschirme an öffentlichen Plätzen. Ich bin nackt, völlig entblößt. Zitternd schluchze ich auf und schaue auf den Boden, damit die Haare über mein Gesicht fallen und es verdecken. Ich komme mir zutiefst erniedrigt vor.

»Jetzt kannst du gehen«, sagt er heiser.

Ich laufe los, reiße die schmalere der beiden Türen auf und befinde mich in einem winzigen Raum, in dem es nur eine Toilette, ein Waschbecken und ein Wandschränkchen gibt. Sofort möchte ich die Tür hinter mir schließen, aber Jax’ Arm schießt hervor und hält sie auf. »Nichts da, ich werde dir zusehen.«

»Was?« Ich schlucke hart.

»Na los, meine Geduld ist begrenzt! Ich hatte ein paar verdammt beschissene Tage und kann so eine Zicke wie dich wirklich nicht gebrauchen.«

»Dann lass mich gehen«, flehe ich und presse meinen Rücken gegen die kühle Wand.

»Jetzt setz dich!« Er packt meine Schultern und drückt mich einfach auf die Toilettenschüssel. Dann bleibt er mit vor der Brust verschränkten Armen neben mir stehen.

Großer Gott, wenn ich mir zuvor erniedrigt vorkam, habe ich für das hier keinen Ausdruck mehr.

Wie soll ich mich denn entspannen, wenn er so dicht bei mir steht? Er wird mich hören, er kann sogar alles erkennen! Erneut presse ich die Beine zusammen und starre auf den Boden. Dass ich seine Zehen sehe, macht die Sache allerdings nicht besser. Lieber würde ich die winzigen Fliesen zählen, die den Boden zieren. Das mache ich immer, wenn ich mich nicht entspannen kann, das ist eine alte Angewohnheit.

Obwohl mein Unterleib bereits schmerzt, dauert es bestimmt drei Minuten, bis ich mich endlich erleichtern kann. Stöhnend schließe ich die Augen und atme auf, versuche seine Anwesenheit und die aller Menschen in der Stadt zu ignorieren.

Schließlich drücke ich auf das Bedienteil neben der Keramik, betätige die Spülung und die automatische Intimwäsche. Ein Wasserstrahl spritzt mich an und ein Föhn bläst mich trocken. Die warme Luft kribbelt auf meinen Schamlippen. Eigentlich mag ich das Gefühl, doch es passt nicht hierher. Jax hat es auch nicht verdient, dass ich für ihn sauber bin, aber so kann ich wenigstens Zeit schinden und das Grausame herauszögern.

»Ich hab mir keine Sklavin geholt, damit sie die halbe Nacht auf dem Klo hockt«, knurrt er und zieht mich herunter. »Komm endlich, wasch mich!« Er zerrt mich in den nächsten Raum, wo uns eine feuchtwarme Duftwolke entgegenschlägt. Mitten im luxuriösen Badezimmer steht ein runder Whirlpool, der fast bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist.

Was für ein Überfluss! Neidisch starre ich auf das heiße Nass. Ich habe zu Hause nur eine Dampfdusche, die mit extrem wenig Wasser auskommt. Sauberes Wasser ist Luxus, doch die Warrior haben Sonderrechte und dürfen sich nach einer Schicht ein Bad gönnen.

Auf dem hinteren Rand liegen Sprühverbände, ein stiftgroßer Wundlaser und andere medizinische Dinge. Dorthin gehe ich und möchte nach dem Laser greifen, denn Jax hat zwei tiefere Schnitte über der Brust. Bevor ich das Instrument erreiche, packt er mich am Handgelenk. »Was wird das?«

Laut klopft mein Puls in den Ohren. »I-ich will deine Wunden versorgen.«

»Damit du mich umbringen kannst wie meinen Bruder?«

»Ich hab …« alles versucht, um sein Leben zu retten, möchte ich sagen, doch er packt mein Handgelenk fester, sodass ich aufschreie.

Sofort lässt er los und sagt bedrohlich: »Du wirst nur noch sprechen, wenn ich dich dazu auffordere.«

Mit Tränen in den Augen nicke ich und bleibe zitternd am Beckenrand stehen. Er ist so hoch, dass mein Unterleib dahinter verschwindet und keinen Blicken ausgesetzt ist. Die Arme verschränke ich vor der Brust.

Jax wendet mir den Rücken zu, zieht sich den Slip aus und steigt ins Wasser. Ich versuche, seine knackigen Pobacken zu ignorieren, während er sich leise stöhnend hinhockt.

Diese viereckige Uhr an seinem Handgelenk hat er nicht abgelegt. Könnte aber auch ein kleiner Computer sein. Alle Soldaten tragen so ein Ding.

Jax dreht sich, sodass er mich sieht, und legt den Kopf gegen den Rand. Dann greift er nach dem Laser, aktiviert ihn auf Knopfdruck und lässt den Lichtstrahl mit routinierten Bewegungen über die beiden Wunden an der Brust gleiten. Zischend schließen sie sich. Er muss Schmerzen haben, dennoch zuckt er kein einziges Mal zusammen.

Danach schießt er sich mit einer Injektionspistole in die Halsvene. Die Spritze enthält wahrscheinlich ein Aufbaupräparat, das ihn mit Nährstoffen versorgt.

Ich stehe nur da und warte ab, während mein armes Herz rast, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Die Kameras versuche ich weiterhin auszublenden, aber das fällt mir schwer. Ich mustere Jackson, sein hartes männliches, aber ansprechendes Gesicht. Im Kinn hat er ein winziges Grübchen, seine Nase ist leicht schief. Er hat sie sich bei den Einsätzen bestimmt öfter gebrochen. Seine Brauen sind dunkel und dicht, genau wie die Wimpern. Er ist ein Riese von einem Kerl und drängt beinahe alles Wasser über den Rand, wo es in einer Rinne aufgefangen und der Kanalisation zugeführt wird. Nichts darf verloren gehen, denn es ist aufwändig, das verstrahlte und mit Chemikalien verseuchte Wasser der Outlands zu reinigen. Unter der Stadt gibt es zwar eine saubere Quelle, doch die wird nicht ewig reichen.

Als Jax »Komm rein und wasch mich« raunt, springe ich fast in die Luft. Ist das sein Ernst? Er möchte es in der Wanne tun? Will er mich ertränken?

Erneut schenkt er mir einen von diesen Blicken, unter denen es mir heiß und kalt wird. Wenn er doch nur kein Warrior und ich keine Sklavin wäre!

»Na komm, ich tu dir nichts«, sagt er leise, als ob er nicht möchte, dass es die da draußen hören.

»Als ob auf dein Wort Verlass ist«, stoße ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Sofort bereue ich, was ich gesagt habe. Verdammt, musst du ihn auch noch reizen, Sam?

Schnaubend greift er nach einem Schwamm, um sich damit über die Arme zu reiben.

Mein Herz rast, ich warte auf die Konsequenz meiner Aufmüpfigkeit, aber er beachtet mich nicht weiter.

Wieso flippt er nicht aus? Zuvor war er nicht so ruhig.

Um ihn nicht noch mehr zu verärgern, steige ich umständlich über den Rand. Ich möchte niemandem einen Blick zwischen meine Beine gewähren und Jax schon drei Mal nicht. Er hat ohnehin genug gesehen.

Schnell lasse ich mich bis zum Hals ins Wasser sinken, noch mehr schwappt über den Rand. Aber, oh, tut die Wärme gut! Wie ein schützender Mantel hüllt sie mich ein, und sofort fühle ich mich bei Jax in der Wanne wohler als draußen. Das Wasser verbirgt meinen Körper vor den anderen. Nicht, dass es noch viel zu verbergen gibt, schließlich hat der Sender bereits alles aufgezeichnet.

Jax streckt die Hand aus und drückt einen Knopf. Es zischt leise und Blubberblasen sprudeln an die Oberfläche. Nun kann niemand mehr etwas sehen, ich leider auch nicht, denn eine gewisse Körperstelle hätte mich bei Jackson brennend interessiert. Lediglich sein Kopf und die breite, vernarbte Brust ragen aus dem Wasser.

Plötzlich fühle ich seine Füße an meinen Beinen, einer davon wandert gefährlich nah zu meiner Körpermitte. Ich zucke, möchte zurückweichen, aber dazu ist die Wanne zu klein. Eigentlich ist der Whirlpool groß genug für drei Erwachsene, aber Jax beansprucht Platz für zwei.

Als er sich vorbeugt und meinen Knöchel packt, sodass mein halbes Bein aus dem Wasser ragt und mein Kopf beinahe untertaucht, stoße ich einen Schrei aus und kralle die Finger in den Rand. Jetzt werde ich sterben!

Fest drückt er seinen Fuß auf meine Scham und bewegt ihn. Die ungewohnte Berührung an meiner intimsten Stelle ist angenehm und verwirrt mich. Mein Kitzler pocht, mein Innerstes krampft sich lustvoll zusammen. Hitze schießt in mein Gesicht.

Was erlaubt sich der Kerl! Ich versuche, mein Bein zurückzuziehen, doch sein Griff um meinen Knöchel ist eisern. Je mehr ich mich anstrenge, desto größer wird der Druck auf meine Schamlippen. Jax bohrt seinen Zeh dazwischen, legt meinen empfindsamsten Punkt frei und massiert ihn. Dabei trifft mich sein verwegener Blick. Er schaut aus wie ein Pirat, der eben einen Schatz erbeutet hat. Oder eine Meerjungfrau, die er flachlegen will.

Oh, dieser rohe, primitive Mann!

Mit rasendem Puls verfolge ich, wie er den Laser nimmt und damit die winzige Wunde an meinem Zeh schließt. Es wird kurz heiß, dann lässt der Schmerz nach. Und die ganze Zeit streichelt er mich mit dem Fuß zwischen meinen Beinen. Keine Kamera wird das aufzeichnen, die Blasen verbergen alles. Zum Glück liege ich so tief im Wasser, dass niemand sieht, wie hart meine Nippel geworden sind. Meine Brüste spannen und tun fast mehr weh als die kleine Narbe an meinem Zeh. Was macht Jax mit meinem Körper?

Er hält mein Bein weiterhin hoch, und ich könnte schwören, dass er sich vorstellt, wie er an meinen Zehen lutscht. Langsam gleitet seine Zunge über seine Unterlippe, wie eine Verheißung. Dann lässt er mich rasch los, zieht den Fuß weg und legt den Laserstift zurück.

»Wieso hast du das getan?« Meine Stimme zittert, jeder meiner Muskeln vibriert. Habe ich ihn falsch eingeschätzt?

Ich erinnere mich an die Worte der Sklavin neben mir: Er hat den Ruf, einer Serva niemals ein Leid angetan zu haben.

Jax sieht mich nicht an, sagt nur barsch: »Ich habe noch viel mit dir vor, da möchte ich dich unversehrt. Denn jede weitere Wunde, die deinen Körper ziert, wird von mir sein.«

Oh mein Gott. Ich wusste es. Er will sich rächen!

Ich rutsche bis an den Rand zurück und ziehe die Knie an. In meinen Ohren rauscht es, mein Blick verschwimmt. Luft … Ich schnappe hektisch danach, mein Hals ist wie zugeschnürt.

Da wirft er den Schwamm vor mein Gesicht, sodass Wasser aufspritzt. »Jetzt bist du dran, Sklavin. Wasch mich!«

Wie in Trance nehme ich den Schwamm, bewege mich aber nicht auf Jax zu. Was hat er vor? Wie wird er es tun? Ob er mich verschont, wenn ich bettle? Ich muss ihm irgendwie begreiflich machen, dass ich unschuldig bin. Nur wie? Er hat mir verboten, zu sprechen.

»Jackson, ich bin …« Als sich seine düsteren Blicke in mich bohren, schließe ich den Mund. Er kann so böse schauen, dass ich allein davon vor Schreck tot umfallen könnte.

»Muss ich dich zu allem zwingen?« Erneut packt er mich, diesmal am Handgelenk, und zieht mich halb auf sich. Dabei wölbt sich sein Bizeps gewaltig.

Er ist so stark! Und er demonstriert mir das ständig. Ich lande auf einem seiner kräftigen Oberschenkel, der meine Beine spreizt; meine Hand drückt er samt Schwamm auf seine Brust. »Los!«

Da schrubbe ich über seine Haut, als würde ich Dreck vom Boden wischen. Tränen laufen mir übers Gesicht, während er mich an meinem Gesäß festhält. Seine Finger graben sich in meine Pobacken.

Ich schrubbe und reibe, dass meine Brüste hüpfen. Plötzlich bin ich mehr wütend als ängstlich. Nur weil er ein Warrior ist, darf er über mich bestimmen? Darf er mit mir tun, wie ihm beliebt? Und wer hat das beschlossen: Der Senat! Ach, ich verfluche gerade alles und jeden!

Mit entrücktem Blick starrt Jax auf meine harten Nippel. Diese Verräterinnen! Sie genießen seine grobe Behandlung – aber ich nicht!

Als Jax auf einmal die Lippen um meine Brustwarze legt und daran saugt, stöhne ich unwillkürlich auf. Ich kann nichts dafür, wirklich! Er bewegt sein Bein unter mir, packt meine Hüften und zieht mich vor und zurück, damit meine Scham an seinem Oberschenkel reibt. Die Härchen auf seiner Haut erhöhen die Reibung, meine Klitoris prickelt, meine Schamlippen werden auseinandergedrängt. Von den Zehenspitzen bis zur Kopfhaut stehe ich unter Spannung, nur weil dieser Barbar weiß, wie er den Körper einer Frau bedienen muss.

Nein, du wirst mich nicht erregen!

Vehement wasche ich seinen mit Narben bedeckten Oberkörper und klatsche ihm den Schwamm ins Gesicht. Hart rubble ich über seine Wangen, damit er den Mund von meinen Nippeln nimmt. Dabei spüre ich, wie sich meine glitschige Feuchtigkeit auf seinem Oberschenkel verteilt. Ich laufe aus, verdammt!

Das macht mich noch wütender.

Er schließt nur schmunzelnd die Augen und legt den Kopf zurück auf den Rand. »Du hast Leidenschaft im Blut, das gefällt mir.«

Mein Herzschlag gerät bei seinem kurzen Lächeln aus dem Takt, denn plötzlich wirkt Jax attraktiv auf mich. Sexy.

Du verhext mich nicht!

Ich möchte von seinem Bein rutschen, aber er lässt mich nicht, daher wasche ich ihn weiter, fahre mit dem Schwamm erneut über seine muskulöse Brust und die Arme. In ihm steckt so viel Kraft – er könnte mich mit einem Schlag töten. Und ich weiß, dass er mich töten wird. Nur wie wird er es machen? Quälend langsam? Damit ich möglichst viel Schmerzen erleide?

Ich muss ihn dazu bringen, mir zuzuhören. Ich habe seinen Bruder nicht umgebracht!

Plötzlich stößt etwas gegen mein Knie. Jax stöhnt auf, als hätte er Schmerzen und kneift die Lider zusammen. Hat er eine Erektion? Oder habe ich ihm das Knie in die Hoden gerammt? Ob ich ihn so ausschalten könnte? Nein, das wäre Selbstmord. Aber vielleicht kann ich seine Erregung zu meinem Vorteil nutzen? Ihn verführen?

Leider habe ich nicht viel Erfahrung auf dem Gebiet, aber einen Versuch ist es wert.

Verflixt, wie tief bin ich gesunken? Möchte ich mich wirklich zu seiner Hure machen?

Angestrengt versuche ich einen Blick an den Luftbläschen vorbei auf sein Geschlecht zu erhaschen. Ich glaube, sein Penis ist nicht ganz steif, aber auf dem besten Weg dazu. Ist das dort eine Narbe, die durch das Wasser schimmert? Ich weiß noch genau, wo sie sitzt, sie zieht sich fünf Zentimeter schräg über seinen Schaft.

In einer langwierigen, komplizierten Operation haben mein Team und ich seine Standfestigkeit erhalten. Jetzt bereue ich es. Wird er mich vergewaltigen, so wie Blaire Miraja? Oh Gott, ich möchte nicht daran denken, was das Mädchen im Augenblick durchmacht. Die Mauern in diesem Gebäude sind dick, niemand wird ihre Schreie hören, nur die Zuschauer vor den Screenern.

Ich erstarre, atme schwer, meine Lust ist verflogen. Jackson hat mich tatsächlich für einen Augenblick erregt, obwohl ich Angst vor ihm habe. Das ist nicht normal!

Wenigstens sind wir Servas vor einer Schwangerschaft geschützt – aber das ist auch schon alles. Im Alter von zwölf Jahren wird jeder Junge einer Vasektomie unterzogen, die Samenstränge durchtrennt. Der Platz in der Stadt ist begrenzt, fortpflanzen darf sich nur, wer genetisch perfekten Nachwuchs garantieren kann. Dann werden nach einer testikulären Spermienextraktion Eizellen im Reagenzglas befruchtet und einer Frau mit Kinderwunsch eingepflanzt. Die Wartelisten sind lang, während sich die Outsiders ungehemmt vermehren. Ich könnte sie glatt beneiden.

Durch den Schleier meiner Tränen mustere ich Jax. Was geht in seinem Kopf vor? Ist er auch so verwirrt wie ich? Niemals zuvor war ich so durcheinander, meine Gedanken springen wild hin und her. Will er mich erregen, um mich zu demütigen?

Er starrt mich an und ich blicke in seine Augen – irgendetwas passt da nicht. Die Kälte darin ist gewichen und hat etwas anderem Platz gemacht. Sie glänzen, als hätte er Fieber.

Auch er atmet schneller, lässt eine Hand an meiner Taille nach oben wandern und drückt meine Brüste. Meine verräterischen Nippel sehnen sich nach Jacksons Mund und seinen rauen Fingern, heißen es willkommen, dass er sie zwickt und zwirbelt.

Ich hatte keine Ahnung, dass mir solch ein Umgang gefällt. Es soll mir aber nicht gefallen, nicht, wenn er das macht!

»Ich mag deine drallen Formen, Sklavin«, raunt er und steht auf. Dabei zieht er mich mit nach oben und presst mich an seinen Körper. »Jetzt bist du fällig!«

»Nein! Bitte nicht!«

Er zerrt mich aus der Wanne, sodass ich mein Knie am Rand stoße. Ein scharfer Stich durchzuckt mein Bein, doch es ist nur ein beleidigter Nerv, der sich beschwert. Mein Herz rattert hart gegen meinen Brustkorb. Was hat er vor?

Jax packt mich am Arm, reißt ein großes Handtuch aus dem Regal und schubst mich aus der Tür.

»Nein, bitte!« Ich will vor ihm weglaufen, aber da packt er mich von hinten und legt einen Arm um meinen Bauch. Ich strample, doch er hebt mich einfach hoch. Ich erwarte, im Bett zu landen, stattdessen trägt er mich auf die Toilettentür zu.

»Kann nicht warten, muss es gleich tun!«, brüllt er und schaut dabei direkt in eine Kamera über unseren Köpfen. »Aber ohne euch, ich will meinen Spaß mit der Kleinen allein.«

Auf der Toilette? Ist das sein Ernst? »Bitte, Jax, ich mache, was du willst, aber tu mir nicht weh!« Ich weine und flehe um mein Leben, habe kaum noch Kraft zum Sprechen, so sehr lähmt mich die Angst. Ich hänge in seinem Griff und lasse es zu, dass er mich in den kleinen Raum drängt.

Dann knallt er die Tür zu und presst mich mit seinem nackten, heißen Körper gegen die kalte Wand. Es ist dunkel, er macht kein Licht. Will er nicht sehen, was er mir antut?

Das Badewasser vermischt sich mit meinem Angstschweiß, plötzlich zittere ich und meine Zähne schlagen aufeinander.

»Bitte, nicht …« Weinend sacke ich im Dunkeln zusammen, aber er hält mich weiterhin in seinem unnachgiebigen Griff. »Ich habe ihn nicht getötet, Jackson, du musst mir …«

Er drückt mir die Hand auf den Mund, panisch schnappe ich nach Luft. Er will mich ersticken!

Stattdessen flüstert er dicht an meinem Ohr: »Pst. Ich weiß.«

Ich erstarre, vernehme nur seinen Atem und das Rauschen meines Blutes. Habe ich mich verhört?

»Du brauchst keine Angst haben, ich werde dir nichts tun, Doc.« Langsam nimmt er die Hand von meinem Mund. »Ich brauche nur Informationen.«

Doc?

Sein Griff lockert sich, Jax wickelt mich in das Handtuch ein und zieht meinen bibbernden Körper wieder an sich.

Was ist los? Träume ich? Er klingt nicht mehr ungehalten und streichelt sanft meinen Arm.

Meine Stimme überschlägt sich. »Aber, vorhin …« Ich erinnere mich zu gut daran, wie er mir die »Kleidung« vom Leib gerissen und zugesehen hat, wie ich mich erleichtert habe.

»Das war nur Show, damit niemand Verdacht schöpft.«

War sein Fuß auf meiner Scham auch Show? Das hat schließlich niemand gesehen. »Du hättest mich wenigstens allein auf die Toilette gehen lassen können.«

»Ich hatte die Befürchtung, du könntest dir was antun.«

Er sorgt sich um mich? Was ist das für ein Spiel? Ich bin verwirrt, mein Verstand kann den Richtungswechsel nicht begreifen.

Jax zieht mich mit sich, und plötzlich sitze ich auf seinem Schoß. Er hat sich auf die Toilette gehockt.

»So konnte ich außerdem diesen Raum unauffällig inspizieren«, flüstert er. Sein warmer Atem streift meinen Hals und ein Prickeln durchläuft mich. »Ich konnte weder Kameras noch Mikros entdecken. Der Chef der Show hat uns auch versprochen, dass wir auf der Toilette nicht gefilmt werden.«

Das behauptet er doch bloß! Ich habe gesehen, wie er mich angestarrt hat. Tief atme ich durch, um mich weiterhin zu beruhigen. Mein Puls ist immer noch auf 180. »Warum ist dann das Licht aus?« Gibt es hier Spiegel? Ich glaube nicht, denn hinter Spiegeln lassen sich Kameras auch wunderbar verstecken.

Gefühlte zehn Sekunden schweigt er, bevor er antwortet: »Du sollst dich nicht noch mehr vor mir erschrecken. Ich habe gesehen, wie du mich angeschaut hast.«

»Wie meinst du das?«

»Du siehst das, was alle in mir sehen: das Ungetüm, den Killer. Meine Narben machen dir Angst.«

»Das stimmt nicht. Ich bin Ärztin. Deine Narben machen mir nichts aus.«

Er drückt mich fester an seine Brust. »Dann siehst du in mir nur einen Killer.«

»Natürlich dachte ich, du willst mich töten, das ist schließlich dein Job«, antworte ich zischend. »Wie konnte ich wissen, dass du mir etwas vorspielst?« Ich rette Leben, er nimmt sie. Kann ich so einem Mann vertrauen?

»Würdest du mich wollen, wenn ich kein Warrior wäre?«

Seine direkte Frage schockiert mich, mein Herz macht einen Satz. »Was?«, hauche ich, obwohl ich ihn genau verstanden habe. Ist das ein offizieller Anmachversuch? Hier, in der Vergnügungseinheit?

Die Badewannenszene steht mir noch bestens vor Augen, mein Kitzler zuckt, als ich daran denke, wo er seinen Fuß hatte.

Würde ich ihn wollen, wenn er ein normaler Bürger wäre? Außer seinem Körper kenne ich kaum etwas von ihm.

Jax räuspert sich. »Vergiss es. Was ist damals im Krankenhaus passiert? Warum wurdest du verurteilt?«

Themawechsel, puh. »Das weißt du doch. Alle wissen es.«

»Ich möchte deine Version hören. Aber vorher schrei.«

»Was?«

»Denk an die Show.«

Die habe ich beinahe vergessen! Hier im Dunkeln mit Jax, auf seinem großen, gestählten Körper, er nackt und ich nur mit einem Handtuch bekleidet … Aber da draußen lauert die Meute vor den Screenern. Alle denken, Jax tut mir gerade die furchtbarsten Dinge an.

»Neeeiin!«, kreische ich und würde wohl lachen, wenn die Lage nicht verdammt ernst wäre.

Ich sitze mit einem Warrior … Nein, ich sitze auf einem nackten Warrior auf der Toilette einer Vergnügungseinheit und spiele dem Publikum etwas vor. Hätte mir das jemand vor einem Jahr prophezeit, hätte ich es niemals geglaubt.

Ich lege einen Arm um seinen Nacken und fühle die Sehnen darunter. Sie sind hart wie Drahtseile. Seine Haut und das kurze, verstrubbelte Haar sind noch feucht vom Bad.

»Erzähl du zuerst«, wispere ich und beuge mich zu ihm. »Ich möchte deine Version hören.«

Jax saß bei der Verhandlung im Publikum. Ich habe geglaubt, seine wütenden Blicke in meinem Rücken zu spüren, und hatte Angst, er würde mich im Gerichtssaal töten. »Ich fand es seltsam, dass du nicht angehört wurdest.«

»Ich habe dem Senat erzählt, dass ich noch nicht bei Bewusstsein war, als Cedric starb, daher konnte ich keine Aussage machen.« Seine Stimme klingt ein wenig erstickt, und ich spüre, wie sich in seinem Nacken Schweiß bildet.

»Du hast gelogen!«

»Ich hoffe, du kannst mir das jemals verzeihen.«

»Was ist denn passiert?« Mein Puls rast. Erneut dreht sich alles in meinem Kopf. Träume ich vielleicht? Ist deshalb alles so wirr und verrückt?

Seine Lippen streifen meine Wange. »Als ich nach der OP aufgewacht bin, sah ich dich neben mir auf einer Liege schlafen.«

»Du warst zuvor schon mal kurz wach und hast mit mir geredet, so wirres Zeug«, unterbreche ich ihn. Immer noch habe ich seinen dankbaren Blick vor Augen.

»Ja, aber ich meine ein wenig später, als wir bereits auf dem Krankenzimmer waren. Du hast einen sehr erschöpften Eindruck gemacht, lagst auf dem schmalen Bett wie tot. Ich wusste, du hast alles gegeben, um mich und meinen Bruder zu retten, hast viele Stunden lang um unser Leben gekämpft.« Er räuspert sich leise.

»Woher willst du das wissen?« Doch langsam dämmert es mir und mein Magen zieht sich zusammen.

»Ich habe gehört, wie du dich mit einem anderen Arzt an meinem Bett über die Operation unterhalten hast, bevor du dich hingelegt hast.«

»Das war Mark Lamont.« Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Ich vermisse die Arbeit mit ihm. Wir haben uns perfekt ergänzt.

Eine Träne läuft über meine Wange und ich wische sie hastig weg, lausche wieder Jacksons Worten, anstatt mich in der Vergangenheit zu verlieren.

»Er wollte, dass du schläfst, aber du hast darauf bestanden, dich in unserem Zimmer auszuruhen, damit du sofort zur Stelle bist, falls es einen Notfall gibt. Cedric sei zwar über den Berg, hast du gesagt, doch dir war es lieber, bei ihm zu bleiben. Du warst meine Heldin. Du hast alles gegeben, um ihn zusammenzuflicken.«

Neue Tränen steigen in meine Augen. »Ich war so erschöpft, dass ich vielleicht einen Fehler gemacht habe. Angeblich bin ich aufgestanden und habe ihm eine Spritze gegeben.« Ich schlucke. »Hast du mich … gesehen?«

»Nein, du hast tief und fest geschlafen, als er … von uns ging.«

Wieso hat er das niemandem erzählt? Oder hat er geträumt? Die Aufwachphasen sind bei jedem Menschen unterschiedlich, er kann sich nicht sicher sein, dass er durchgehend wach war. »Sie warfen mir vor, dass ich ihm das falsche Medikament gespritzt hätte und deshalb sein Herz aufhörte zu schlagen. Langsam bin ich mir wirklich nicht mehr sicher, ob ich ihm nicht doch die Medizin verabreicht habe.« Ich schluchze auf und wende im Dunkeln mein Gesicht ab, als könnte er es trotzdem sehen. »Jax, auch wenn ich einen Fehler gemacht habe – ich gehöre nicht den Rebellen an, wirklich nicht. Ich habe deinen Bruder bestimmt nicht absichtlich …« Indem er mir über den Kopf streichelt, bringt er mich zum Schweigen. Hasst er mich nicht?

»Doc, hör mir zu. Auch wenn es seltsam klingt, aber … Du bist nur eine Schachfigur in einer perfiden Verschwörung des Regimes und zufällig zwischen die Fronten geraten. Sie brauchten eine Schuldige? Voilà, da war sie.«

»Was redest du da?«

»Ich glaube, da war noch jemand im Raum«, sagt er stockend.

»Wie meinst du das?« Natürlich waren andere Leute im Raum. Pfleger, Schwestern, Ärzte.

»Ich dämmerte immer wieder weg, doch mein Kriegerinstinkt lässt sich nicht so einfach abschalten. Als die Tür aufging und sich jemand ins Zimmer schlich, blinzelte ich. Ich wollte schon wieder die Augen schließen, weil der Mann einen weißen Kittel trug und nach Arzt aussah, doch sein Gesicht kam mir nicht bekannt vor. Er stellte sich zu dir ans Bett und … zog kurz eine Pistole aus der Tasche.«

»Was?« Meine Kehle ist ganz trocken. »Du hast sicher geträumt, nur ein Warrior darf in der Stadt Waffen tragen.«

»Es war keiner von uns.«

»Hast du versucht, den Mann zu finden?«

»Das habe ich, aber ich kann mich nicht klar an sein Gesicht erinnern. Ich wusste in dem Moment nur, dass ich ihn noch nie gesehen habe. Er hatte braunes Haar und einen Kinnbart, doch wenn ich ihn noch mal sehe, würde ich ihn wiedererkennen.«

Keiner der Ärzte, die ich kenne, trägt einen Kinnbart. Mark ist rasiert, Jason hat einen Vollbart, Mickey trägt Koteletten. »Daher hast du wohl behauptet, du wärst nicht bei Bewusstsein gewesen.« Er hat das bestimmt nur geträumt, doch mein Herz hofft, dass er diesen Mann tatsächlich gesehen hat.

»Nicht nur deshalb, denn ich bin mir sicher, dass dieser Kerl Ced ermordet hat. Ich verlor erneut das Bewusstsein, obwohl ich mich vehement dagegen wehrte, und als ich aufwachte, war Cedric tot und du bereits festgenommen.«

»Du glaubst also, er wurde ermordet?«

»Ja.«

»Von wem? Vom Regime? Und warum? Und wieso er und nicht wir alle? Und in welche Verschwörung soll ich hineingeraten sein? Das gibt doch keinen Sinn!«

»Pst, ich will jetzt nicht mehr dazu sagen.«

Ist das vielleicht eine Falle? Will mich jemand auf die Probe stellen? »Und du hast gewusst, dass ich unschuldig bin, aber niemandem etwas gesagt?!« Am liebsten möchte ich meinen Frust hinausschreien.

Ich kann meinen Frust hinausschreien! Und das tue ich, obwohl der Schrei in meiner Kehle schmerzt und ich danach heiser sein werde, doch das ist mir egal.

Mein Gebrüll hört sich wirklich schaurig an, ich schreie, und ich werde schreien, bis ich keine Luft mehr bekomme. Ich brülle mir Wut und Enttäuschung aus der Seele, bis Jax meinen Kopf an seine Brust drückt und mich wiegt wie ein Baby. »Hey, ist gut.«

»Nichts ist gut!« Ich schluchze auf und fühle mich abgrundtief erschöpft. »Deine Aussage hätte mich entlasten können!«

»Nein, sie hätte mich ebenfalls ins Gefängnis gebracht, und dann hätte ich nichts für dich tun können.«

»Warum? Und was hast du denn für mich Großartiges getan?« Jetzt will er den Helden rauskehren? Dumpf pocht die Wut hinter meinen Rippen. Ich reiße mich von ihm los und stehe auf. »Ich will eine Erklärung. Für alles! Du redest und lässt mich mit noch mehr Fragen stehen.«

»Nicht hier.«

»Jax, bitte!« Falls wir abgehört werden, hat er ohnehin schon zu viel gesagt.

Ich taste nach seinem Kopf und lasse sein Haar, das sich trotz der Kürze weich anfühlt, durch meine Finger gleiten. »Erzähl mir wenigstens, was du für mich getan hast«, flüstere ich in sein Ohr.

»Ich konnte erreichen, dass du ins Serva-Programm aufgenommen wirst.«

Oh, dieser Lügner! »Das hat mein Anwalt veranlasst.« Ich möchte fort von ihm, weiche zurück, doch er packt mein Handgelenk, als könnte er es in der Finsternis problemlos sehen.

»Der Vorschlag kam von mir, Doc.«

»Er hat das nicht erwähnt.«

»Ich habe ihm viel Geld dafür gegeben.« Ich weiß, dass Jax reich ist, denn die Soldaten haben den bestbezahlten Job der Stadt. Aber das würde bedeuten, mein Anwalt ist bestechlich. Habe ich deshalb den Prozess verloren? Steckt er vielleicht mit in dieser seltsamen Verschwörung?

Meine Kehle schnürt sich zu.

»Ich musste dich wiedersehen, Doc, und das war die einzige Möglichkeit.«

»Warum wolltest du mich wiedersehen?«, frage ich heiser und lege meine Hand auf die von Jax, die immer noch mein Gelenk umschlossen hält. Ich spüre dieses kleine Gerät an seinem Arm, das einer Uhr ähnelt.

»Ich kann doch die Frau, die mein Leben gerettet hat, nicht sterben lassen.«

Totenstille breitet sich aus und ich höre nur den rasenden Puls, der mein Trommelfell zum Vibrieren bringt. Jacksons Finger verschränken sich mit meinen. Zärtlich streichelt er mit dem Daumen über meine Handfläche.

Was ist das zwischen diesem Mann und mir? Er wirkt einerseits bedrohlich, dennoch besitzt er eine sanfte Seite. Er zeigt sie mir in der Geborgenheit der Finsternis. Auf einer Toilette.

Wenn ich mir vorstelle, wie wir aussehen würden, wenn das Licht angeht – es wäre zum Piepen.

»Dann bist du meine letzte Hoffnung«, wispere ich und schließe seinen streichelnden Daumen in meinen Fingern ein.

Ich lasse es zu, dass er mich wieder auf seinen Schoß zieht. »Ich habe einen Namen, der uns weiterbringen könnte, aber dazu muss ich an einen Computer, der nicht vom Regime kontrolliert wird.«

»Ich kenne jemanden, der uns helfen könnte«, sage ich vorsichtig. Das ist die Wahrheit. Außerdem wittere ich eine Chance auf Freiheit. »Aber ich komme hier nicht raus und darf auch mit niemandem von außerhalb sprechen.«

»Vielleicht gibt es einen Weg. Schließlich hat ein Warrior Sonderrechte. Wir werden das gemeinsam durchziehen müssen, um die Wahrheit aufzudecken.«

Wir … Plötzlich sehe ich ihn mit anderen Augen. Auch wenn er mich hätte entlasten können und ich folglich nicht in dieser Klemme stecken würde, kann ich ihm nichts vorwerfen. Denn er hat Recht: Sollten Leute von ganz oben hinter dieser perfiden Verschwörung stecken, säßen wir nun beide hinter Gittern. Jax hält etwas zurück. Ich bin mir sicher, dass er wichtige Informationen hat, die Licht ins Dunkel bringen können. Meine Hoffnung auf Rettung steigt, und mit einem Warrior an meiner Seite, der mich offensichtlich attraktiv findet, sieht die Welt nicht mehr ganz so schwarz aus.

Zärtlich fahre ich im Dunkeln über sein Gesicht, dann schreie ich auf.

Jax zuckt zusammen. »Verdammt, Doc, warn mich das nächste Mal vor«, knurrt er.

»The Show must go on …«

Kapitel 3 – Kriegerküsse

Zwanzig Minuten später liegen wir im großen Bett. Das Licht ist gedimmt, es ist fast dunkel, bis auf einen violetten Schimmer. Die Kameras können im Nachtsichtmodus trotzdem alles aufzeichnen.

Jax hat mich aus der Toilette gezerrt, ich habe geweint. Es sollte aussehen, als hätte er sich an mir vergangen. Ich werde weiterhin mitspielen, denn niemals war die Chance größer, meine Freiheit wiederzuerlangen – falls Jax wirklich die Wahrheit sagt. Auch wenn er nicht mit der ganzen Sprache herausgerückt ist, vertraue ich ihm. Unser Gespräch und sein Verhalten auf der Toilette haben meine Meinung über ihn grundlegend geändert. Trotzdem platze ich vor Neugierde.

Unter der Zudecke taste ich nach seinem Arm und wispere: »Jax?«

Brummend rollt er sich zu mir herüber. Ich weiß, dass er müde ist. Die Einsätze verlangen den Soldaten alles ab. Selbst im Halbdunkel erkenne ich die Schatten unter seinen Augen.

Sein Kopf liegt an meiner Schulter, eine Hand schiebt sich auf meinen Bauch, dann rutscht er über mich und bedeckt mich mit seinem Körper.

»Was wird das?«, flüstere ich in sein Ohr. Hm, wie gut er am Hals duftet. Nach Mann und der fruchtigen Badezutat. Er drückt meine Schenkel auseinander und legt sich dazwischen. Zum Glück stützt er sich ab, sonst würde er mich zerquetschen. Er ist breit wie ein Schrank. Aber seine Größe und Stärke machen mir nichts mehr aus. Mit ihm auf mir fühle ich mich beschützt.

»Hier sind überall Mikros, schon vergessen?« Er redet so leise, dass ich ihn kaum verstehe. »Die können alles hören. Lass uns das verschieben.«

Sein weicher Penis schmiegt sich an meine Scham. Da meine Beine geöffnet sind, spüre ich ihn direkt in meiner Spalte. Mein letzter Orgasmus liegt lange zurück, und im Whirlpool hat Jax mich bereits so heiß gemacht, dass ich vorsichtig meine Hüften hebe, um den angenehmen Druck zu erhöhen.

»Was soll das?« Seine Stimme klingt plötzlich eine Nuance tiefer, sein Atem stößt hart gegen meine Schläfe.

»Tut mir leid, ich bin nicht gefühlskalt.« Hilfe, habe ich das gesagt? Allein seine nackte Gestalt auf mir erregt mich und macht aus mir eine verruchte Frau. Aber was soll’s, ich bin ohnehin an der untersten Sprosse der Karriereleiter angelangt. Wenn ich schon sterben werde – auch wenn jetzt ein Funken Hoffnung besteht –, sollte ich mitnehmen, was geht, und Jax ist der heißeste Kerl der Stadt. Als ich ihn zum ersten Mal auf meinem Screener gesehen habe, war ich versucht, mir zukünftig die Highlights seiner Aufzeichnungen für meine Mediathek zu holen. Doch allein das Gesamtkonzept der Sendung hat mich so angewidert, dass ich mir verboten habe, dafür auch noch Geld auszugeben. Außerdem hat mich mein Job gefordert und von der Versuchung abgelenkt. Was auch besser war, denn ich glaube nicht, dass es mir gefallen hätte, Jax in Action mit anderen Servas zu erleben. Allerdings habe ich mich öfter gefragt, warum ein Warrior keine feste Partnerin hat. Der Job lässt wohl keine Beziehung zu. Wer möchte auch mit einem Mann zusammen sein, der jeden Moment von einem Rebellen oder Outsider getötet werden kann?

Aber ich kann ihn jetzt haben, wenigstens für eine Nacht. Wagemutig lasse ich meinen Unterleib kreisen.

Sein Geschlecht zuckt. Ihn lässt das also auch nicht kalt, doch er klingt eher bedrohlich, grollend. »Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt ficken, Doc.«

»Dann tu es«, hauche ich, wobei sich bei seinen direkten Worten alles in mir vor Gier zusammenzieht.

»Hör auf, sag das nicht.« Er hat die Lider zugekniffen, sein Gesicht wirkt angespannt und verbissen.

»Du brauchst dich nicht zurückzuhalten. Ich will es.« Nur seine Größe macht mir ein wenig Angst, oder besser gesagt: die Erinnerung an seine Größe während der OP. Gesehen habe ich ihn seit damals nicht mehr und im erregten Zustand noch gar nicht, als ob Jax das bewusst vermeiden möchte. So ein Kerl wie er, der sich mit zahlreichen Servas vor laufender Kamera vergnügt hat, ziert sich plötzlich?

Ich lege die Arme um ihn und streichle über seinen Rücken. Jeder Muskel scheint angespannt zu sein, selbst sein Po ist steinhart. Ich schaue in sein hartes, männliches Gesicht, das immer gequälter wirkt, je mehr Blut sich in seinen Schaft pumpt. Er wächst schnell, also funktioniert noch alles.

Es erregt mich, Macht über ihn zu haben. Mein Kitzler pocht im schnellen Takt meines Herzens, und ich reibe mich fester an seiner wachsenden Länge. Feuchtigkeit benetzt seinen Penis, Jax bräuchte ihn nur noch in mich zu stoßen. »Ich bin bereit.«

»Shit!« Er wirft den Kopf zurück, sodass sein ausgeprägter Kehlkopf hervortritt, und stöhnt. Dann bricht er keuchend neben mir zusammen. Es muss für die anderen aussehen, als wäre er gekommen, doch ich weiß es besser.

»Was ist los?«, frage ich leise.

»Nichts.« Er schaut mir nicht in die Augen, sondern dreht mir den Rücken zu.

Wieso hat er sich keine Serva mehr geholt? »Warum verwehrst du dir das Vergnügen?«

So schnell kann ich nicht schauen, da fährt er herum, packt meinen Kopf und knurrt in mein Ohr: »Weil ich nicht mehr kann! Ich bin ein Krüppel, ein Monster, kein Mann mehr.«

Seine Worte schockieren mich und lassen mich hart schlucken.

Monster … Das hab ich bis vor Kurzem auch noch gedacht.

»Darf ich es mir ansehen?«, frage ich behutsam. »Als … deine Ärztin?«

Ich kann hier nicht viel für ihn tun, aber vielleicht kann ich ihm trotzdem irgendwie helfen.

Seine Augen funkeln; langsam lässt er mich los. »Okay. Auf der Toilette.«

*

Gut, wir befinden uns also wieder auf der Toilette. Was sich die Zuschauer denken? Sie haben bestimmt längst umgeschaltet, weil sie hier nicht wirklich etwas zu sehen bekommen.

Diesmal sitze ich auf der Schüssel, ein Bettlaken um meinen Körper geschlungen, während Jax nackt vor mir steht.

»Ich brauche aber Licht.« Es ist nicht ganz dunkel, doch die Nachtbeleuchtung reicht nicht aus, um alles zu erkennen.

Jax dreht den Regler ganz auf, woraufhin mich die Helligkeit beinahe blendet.

Ich zwinkere und beuge mich vor. Da Jax noch halb erregt ist, erkenne ich das Problem sofort. Es ist die Narbe, die sich quer über seinen Schaft zieht. Sie sieht erhaben aus, wahrscheinlich spannt deshalb im erregten Zustand die Haut.

»Darf ich?« Fragend schaue ich zu ihm auf und er nickt.

Okay, das wird einfach eine ganz normale ärztliche Untersuchung, da ist nichts dabei … Ich beginne damit, seine Hoden abzutasten. Sie fühlen sich dick und schwer an. Der zarte Hautsack ist ordentlich rasiert, genau wie die restliche Intimzone, und zieht sich zusammen, während ich behutsam zudrücke. Hier scheint alles okay zu sein, alles sitzt an seinem Platz, die Narben dort sind gut verheilt.

Jax steht leicht nach vorne gebeugt da, beide Hände zu den Seiten an der Wand abgestützt, als hätte er sich eingekeilt. Schwer atmend verfolgt er jede meiner Bewegungen – und ich berühre ihn fast mit der Nasenspitze. Aber er duftet so gut! Als ob sein Geschlecht Moschus verströmt. Allein der Geruch wirkt wie ein Aphrodisiakum und bringt meinen Schoß zum Pochen.

Ich taste an seinem Schaft entlang und spüre dem vernarbten Gewebe nach. Es zieht sich bis zum Vorhautbändchen. Das ist der Grund, warum er ohne Schmerzen nicht richtig hart werden kann. Wegen der Narbe ist die Haut um den Schaft im erregten Zustand zu eng, gleichzeitig zieht das vernarbte Bändchen die Eichel nach unten.

Je mehr ich drücke, desto härter wird sein Penis und wächst beachtlich.

Jax stöhnt leise, seine Oberschenkelmuskeln zucken. »Sorry, aber die Untersuchung macht mich geil, Doc.«

Ich räuspere mich und vermeide es, in sein Gesicht zu sehen. »Das ist gut, dann kann ich besser erkennen, wo das Problem liegt. Kannst du es aushalten?«

»Hm«, brummt er und stöhnt erneut, als das Bändchen noch fester gespannt wird.

»Ich bin gleich fertig.«

»Schade«, raunt er, obwohl es für ihn sichtlich unangenehm sein muss, denn seine Kiefer mahlen.

Oh, dieser Mann! Mein Schoß pocht immer härter vor Verlangen nach ihm, doch ich muss mich konzentrieren. Ich fasse ihn als seine Ärztin an, nicht als seine Serva.

Die Eichel quillt wie eine große runde Frucht hervor. Speichel sammelt sich in meinem Mund. Wie Jax wohl schmeckt? Noch nie habe ich von einem Mann gekostet.

Es sieht unnatürlich aus, wie die Penisspitze leicht nach unten wegknickt. Kein Wunder, dass sie einem Mann wie ihm Komplexe verursacht. »Warum bist du damit nie zum Arzt?«

»Damit sich das rumspricht? Die Medien schnappen doch sofort alles auf.«

Es war ihm schlichtweg peinlich, was ich verstehen kann. »Ich müsste das vernarbte Bändchen durchtrennen. Eine Laserbehandlung könnte Abhilfe schaffen.«

»Wir haben den Wundlaser.« Jax deutet mit dem Daumen über seine Schulter in Richtung Badezimmer.

Ich schüttele den Kopf. »Ich habe nichts da, um die Stelle zu betäuben.«

»Scheiß drauf, ich hab schon Schlimmeres ausgehalten.« Er reißt die Tür auf, bedeckt mit einer Hand seine Erektion und brüllt mich an. »Du bleibst hier drin, Schlampe, ich bin gleich wieder da.«

Ich erschaudere. Er kann wirklich überzeugend spielen.

Als er kurz darauf zurückkommt und uns wieder einsperrt, sage ich: »Meinst du nicht, du übertreibst etwas? Es fällt doch auf, wenn du mit mir so umspringst. Der alte Jax war nett zu seinen Sklavinnen.«

»Woher weißt du das?« Er drückt mir den Laser in die Hand und zieht die Brauen nach oben. »Hast du meine Sendung geguckt?«

Mein Gesicht erhitzt sich. »Nein, das erzählt man sich so unter den Sklavinnen.«

»Aha«, raunt er, wobei seine Mundwinkel zucken.

Meine Finger zittern, während ich den Laserstift auseinanderschraube, um ihn von »Verschmelzen« auf »Schneiden« umzustellen. Jax sieht mir zu, Schweiß glänzt auf seiner Stirn. Sein Penis ist nur noch halb erigiert. Die Aussicht auf Schmerzen scheint ihn nicht anzumachen.

»Okay, umgepolt.« Ich schraube das Gerät zusammen und atme tief durch. »Bereit?«

»Bin immer bereit, Doc«, murmelt er.

Meine Hände zittern immer stärker. »Gut, ähm, du musst mir helfen. Drück deinen Schaft an der Wurzel zusammen, damit das Blut drinnen bleibt. Wenn er hart ist, geht es leichter.«

»Nur wenn ich dich ansehen darf.«

»Natürlich.« Wenn ihn das ablenkt …

»Ich meine, alles von dir«, setzt er hinzu.

»K-Klar.« Will er meine Nervosität steigern, indem ich ihn nackt operiere? Ich grinse schief. »Was tut man nicht alles, um seine Patienten glücklich zu machen.« Als ich aufstehe, zerrt Jax das Laken von meinem Körper, und seine glühenden Blicke bringen meine Nippel dazu, sich ihm entgegenzurecken.

Er berührt meine Brüste, nimmt sie in beide Hände, drückt sie und saugt schließlich an ihnen. Ein süßes Ziehen schießt in meinen Unterleib und bringt meine Klitoris dazu, hart zu pochen.

Stöhnend schließe ich die Augen, zwischen meinen Schamlippen wird es feucht. Jax zieht mich an sich und küsst meinen Hals, seine Finger gleiten unter mein Haar.

Ich dachte, ich soll ihn operieren? Seine Knabbereien an meinem Ohr machen mich atemlos. Ich kann kaum glauben, dass in einem Krieger so viel Zärtlichkeit steckt. »Hey, wie soll ich dich …«

»Muss hart werden«, raunt er und küsst mich. Seine Zunge teilt meine Lippen und erobert mein Inneres, während er seine Arme um mich legt. Er knetet meinen Po, und ich spüre, wie er an meinem Bauch steif wird.

Beinahe lasse ich den Laser fallen. Mein Körper vibriert, mein Herz rast. Ich schmiege mich an ihn, fasse ebenfalls an seinen Hintern. Dieser intime Kontakt setzt jede Zelle in mir in Flammen. Sein sanft beginnender Kuss wird fordernd, seine Zunge erforscht meinen Mund, stupst mich an, penetriert mich. Geschickt und flink spielt sie mit mir, neckt mich, reizt mich. Unsere Lippen pressen sich aneinander, ein kehliger Laut verlässt seinen Mund und dringt in mich ein, bringt mich zum Zittern.

»Jax …«, hauche ich benommen, als er mir eine Atempause gönnt. Bin ich jemals so verlangend, fast schon verzweifelt geküsst worden?

»Jetzt bin ich hart für dich«, raunt er und schaut mich verklärt an.

Für mich? Meine Beine sind so weich, dass ich mich hinsetzen muss. Sein Penis ragt mir entgegen. Wie gerne würde ich ihn in mir fühlen.

»Okay, drück ihn an deinen Bauch, damit ich ans Bändchen komme.« Ich bin verwirrt vom Kuss, schmecke Jackson in meinem Mund und spüre meinen Herzschlag zwischen den Schenkeln. Ich hätte gerne mehr von ihm gekostet, und der Tropfen, der aus dem kleinen Schlitz an der Eichel perlt, scheint zu rufen: Leck mich auf! Doch ich muss mich nun konzentrieren. Nur spukt mir ständig die Frage im Kopf herum, was er dabei gefühlt hat. Der Kuss hat mein Herz berührt. Seines auch?

Nein, nein, das Herz eines Kriegers schlägt nur für die Schlacht, eine Frau hat dort nichts zu suchen. Daher sollte ich keine Hoffnungen in den Kuss legen.

Ich hebe den Kopf, unsere Blicke verfangen sich. Ewig könnte ich in seine magischen blauen Augen blicken. Jax nickt, drückt seinen Schaft so fest zusammen, dass die dunkelrote Kuppe noch praller wird, und stöhnt leise. Das Bändchen ist gespannt.

Ich muss mich beeilen, denn ich möchte ihm den Schmerz nicht zu lange zumuten. Es ist nicht nur das Bändchen, das spannt, die Haut liegt wirklich verdammt eng um seinen Schaft, als sei sie zum Zerreißen gespannt. Bei der OP mussten wir leider ein Stück entfernen. Die Narbe sieht allerdings gar nicht so schlimm aus und ist gut verheilt.

Es ist nur ein kleiner Schnitt und es riecht nach verbrannter Haut. Sofort ist die Krümmung verschwunden, der Schaft begradigt sich.

Jax keucht auf und kneift die Lider zusammen. »Scheiße, ich mag es gar nicht, wenn du an meinem Schwanz rumschnippelst.«

Dennoch gibt sich mir dieser starke Mann hin und lässt sich von der Frau behandeln, die seinen Bruder nicht retten konnte. Mehr Vertrauen kann er mir nicht schenken.

Er beugt sich tiefer herunter und mustert seine Erektion. »Gute Arbeit, Doc.«

»Gleich überstanden«, murmle ich. Himmel, ist mir heiß! Zwischen meinen Schenkel wütet ein Feuer, das dringend gelöscht werden muss. Ich bin versucht, mir über mein pulsierendes Geschlecht zu reiben, um mir Erlösung zu verschaffen, aber ich beeile mich, den Laser wieder auf »Verschmelzen« zu stellen. Es blutet zwar kaum, da der Laser die Gefäße beim Durchtrennen gleich verödet hat, aber ich möchte alles korrekt machen.

Zwei Mal fahre ich mit dem Lichtstrahl über die Schnittstelle, dann bin ich fertig.

Vorsichtig puste ich auf die winzige Wunde, um den Schmerz zu lindern. »Okay, das Schlimmste hast du überstanden.«

»War nicht schlimm. Mein Schwanz war in den besten Händen.«

Oh … mein … Gott. Er ist immer so geradeheraus! Mein Gesicht glüht. »Jetzt zur restlichen Narbe. Du brauchst eine Spezialcreme. Durch tägliches Einmassieren über mehrere Wochen wird die Verwachsung weicher und die Haut wird sich dehnen.«

»Du meinst, wenn ich regelmäßig masturbiere, wird es besser?« Eine sanfte Röte überzieht sein Gesicht, während meines in Flammen steht.

»Ja«, krächze ich.

»Gibt es da eine spezielle Technik?«

Ich schüttle den Kopf.

»Kannst du es mir trotzdem zeigen?« Seine Augen blitzen.

Dieser Kerl! »Hab keine Creme da«, murmle ich, obwohl ich nichts lieber möchte, als seinen kräftigen Schaft anzufassen.

Er dreht sich zu dem Schränkchen um, das an der Wand hängt, und holt eine blaue Tube heraus. Es ist Gleitcreme.

Meine Augen werden groß. »Was ist denn da noch alles drin?«

Er zuckt mit den Schultern. »Nur ein paar Spielsachen, um mit Sklavinnen Spaß zu haben. Wollen wir sie ausprobieren?«

Ja, das würde ihm so passen! Wenn die Kameras in den anderen Räumen nicht wären, käme ich glatt in Versuchung. Hier auf der Toilette fände ich es nicht so prickelnd, wobei ich meine Umgebung vergessen könnte, wenn ich Jax so ansehe. »Ähm … Wir sollten uns erst um dich kümmern.« Hastig wende ich den Blick von seiner Erektion, die ich ständig anstarren muss. Sein Penis ist … interessant. Ich meine, eine Narbe an so einer Körperstelle sieht man ja nicht alle Tage. Und wie sich die Adern durch die zarte Haut abzeichnen … Ob ich sie mit meiner Zunge ertasten könnte?

Offensichtlich erwartet er, dass ich etwas tue. Ich traue mich aber nicht, ihm einen runterzuholen, das kann er doch wirklich allein! »Du nimmst jetzt einfach Gel in die Hand und legst los, so wie früher. Ich bin dann draußen.« Gott, wie peinlich, dass ich ihm auch noch sagen muss, wie er es machen soll.

Ich stehe auf und möchte mich an ihm vorbeimogeln, doch er drückt mir schmunzelnd die Tube in die Hand. »Tu du es, Doc, ich kann es nicht. Oft erwache ich nachts mit Schmerzen, wenn ich einen Ständer bekomme; es ist die Hölle.«

Klar, er lässt sich ohne Betäubung behandeln, aber massieren geht nicht? Außerdem hat er jetzt auch eine gewaltige Erektion und das scheint ihm kaum etwas auszumachen. Der eigentliche Übeltäter ist beseitigt.

Aber ich sage nichts dazu, weil ich genau weiß, was er vorhat. Und möchte ich es nicht ebenfalls unbedingt? »Du musst häufige Erektionen zulassen, auch wenn es am Anfang schmerzt, aber die Haut wird sich ausdehnen und mit jedem Mal wird es besser.«

»Häufige Erektionen klingt nach einer Therapie, mit der ich leben kann.« Sein verschmitztes Grinsen lässt mein Herz noch schneller schlagen. »Dann kann ich mich ja jetzt wieder auf meine Morgenlatte freuen.«

Himmel hilf mir …

Ich räuspere mich, während ich mir eine großzügige Portion Gel auf die Hand gebe und mich erneut hinsetze. Wieso sieht der Kerl noch attraktiver aus, wenn er mal nicht so finster schaut? Er hat eine Art an sich, dass man ihm keinen Wunsch abschlagen kann. Er ist ein charmanter Filou, ein Verführer. Kein Wunder, dass die Servas ihn geliebt haben. Mein Magen verkrampft sich bei dem Gedanken, wie er sich mit anderen vergnügt hat. »Was hast du bisher dagegen unternommen?«

»Ich war pinkeln, danach schrumpelt er meistens schnell zusammen.«

Beide prusten wir los und versuchen sofort, leiser zu sein. Ich schlage mir die Hand auf den Mund und halte meinen Bauch, den ich voller Gel schmiere. Ich kann nicht glauben, was das hier für eine Behandlung ist, und erst unsere Gespräche! Aber es tut gut, nach langer Zeit wieder zu lachen. Es ist, als ob eine gewaltige Anspannung von mir abgefallen wäre.

Plötzlich wird Jax ernst, beugt sich zu mir herunter und befiehlt mit dunkler Stimme: »Mach weiter.«

Ich schlucke. Seine gebieterische Ader erregt mich ebenso wie seine Sanftheit. Irgendwie ist alles an dem Kerl verboten gut.

Die ganze Story gibt es als E-Book und Taschenbuch (nur Amazon) und umfasst ca 250 Seiten.

Warrior Lover Trilogie - Snippets

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