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Schule kann ganz schön originell sein

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Wie findet ihr eigentlich Schule? Also, ich find sie so wechselhaft. Es gibt Fächer, die find ich echt toll. Zum Beispiel Bio, als wir dort Mäuse dressiert haben. Wow!

Ich konnte gar nicht verstehen, warum ein paar Mädchen etwas dagegen hatten. Ausgebüxte Mäuse find ich crazy …


Die Mäusedressur fand im Biologieunterricht statt. Die Kinder sollten auch einmal den Umgang mit echten Tieren lernen, fand die Lehrerin, Frau Weilheim. Zu diesem Zwecke gab es im Biologieraum nicht nur eine Schlange und ein Chamäleon, welche von der Terrarien-AG gepflegt wurden, sondern auch noch Mäuse. Süße, putzige Mäuse, die in kleinen Laufrädern herumliefen, mit ihren kleinen Pfötchen ihr Gesicht putzten und ab und zu mit Weizenkörnern gefüttert wurden.

Diese Mäuse nun konnte man dressieren. Frau Weilheim ließ erst zwei Kinder der Klasse einen Vortrag über Mäuse im Allgemeinen und ihr Verhalten im Besonderen halten – nach entsprechender Vorbereitung und mit Präsentation. So etwas tat Frau Weilheim gerne.

Dann durften die Kinder sich in Gruppen aufteilen und jeweils zu viert versuchen, eine Maus dazu zu bringen, über einen Hindernisparcours zu laufen oder aus einem Glas zu springen.

Dazu setzten sie die Maus entweder in das Glas oder an den Anfang des Parcours, und jede richtige Verhaltensweise wurde mit Körnern belohnt. Also schon die ersten paar Schritte im Parcours zum Beispiel. Mit der Zeit verstanden die Mäuse dann, welches Verhalten ihnen Weizenkörner einbrachte, und sie lernten ihre Aufgabe besser und besser.

Die einen Kinder stellten sich geschickter an, die anderen weniger. Man brauchte Geduld mit den Mäusen, Geduld und eine ruhige Hand.

Wenn man die nicht hatte, dann konnte es auch einmal geschehen, dass eine Maus zubiss. Wie bei Alisa, in ihren Zeigefinger. Oder auch dass eine Maus weglief. Wie bei Manuel und Jan.

Die Aufregung über die fortgelaufenen Mäuse war natürlich riesengroß, das kann man sich denken. Manuel und Jan rasten wild schreiend hinter den beiden Mäusen her, durch den ganzen Bioraum.

Frau Weilheim schrie in den höchsten Tönen, sie sollten das lassen, sonst würden sich die Mäuse erschrecken. Woraufhin die beiden erst recht weiterrannten.

Zwei Mädchen kletterten auf einen der Schultische, und Linda hockte weinend in einer Ecke, weil sie Angst hatte, die Mäuse könnten zur Schlange in deren Terrarium klettern und dort gefressen werden.

Es war gut, dass Kat da war. Dass sie so energisch war. Und dass sie so gut mit Tieren umgehen kann.

Katharina scheuchte erst einmal die kreischenden Mädels aus der Klasse, genauso die Witzbolde, die nur alles durcheinander brachten. Sie sorgte dafür, dass die noch vorhandenen Mäuse sicher untergebracht wurden. Und dann schickte sie alle aus, nach den beiden Mäusen zu suchen.

Eine fand sich ziemlich schnell in einer Zimmerecke und konnte von Kat mit Linda zusammen eingefangen werden.

Bis die andere entdeckt war, verging geraume Zeit. Manuel war es schließlich, der sie bemerkte. Sie hockte unter dem Schrank, auf dem die ganzen Terrarien standen.

„Das auch noch“, stöhnte Frau Weilheim. „Da bekommen wir sie nie heraus.“

In dem Moment klingelte es zur Pause.

„Lassen Sie es mich in der Pause noch versuchen“, sagte Kat. „Bitte.“

Frau Weilheim sah sie voller Zweifel an. „Meinst du, das hat Sinn?“

Aber Kat setzte sich durch. Während alle anderen auf den Schulhof liefen, legte sie sich vor dem Schrank auf den Boden, in der Hand ein paar Weizenkörner.

Ganz ruhig lag sie da und sprach leise auf die Maus ein, die ganz verängstigt in der Ecke hockte, ganz hinten, dort, wo Kat mit Sicherheit nicht hinkam.

Kat reckte den Arm vor und legte die Weizenkörner auf den Boden. Direkt neben ihre Hand, die bereit zum Zufassen war. Dann lag sie wieder still und sprach leise, leise.

Die Maus wartete ab. Sie zuckte mit dem Näschen, die Ohren drehten sich etwas. Ein paar Trippelschritte machte sie auf die Körner und die Hand zu.

Kat rührte sich nicht.

Die Maus blieb sitzen. Kat rührte sich immer noch nicht.

Die Maus beeilte sich nun. Diese leichte Gelegenheit, an Weizenkörner zu kommen, konnte sie sich doch nicht entgehen lassen. Ganz schnell rannte sie mit schnellen Schrittchen auf die Körner zu. Happs, hatte sie sich eines geschnappt. Und zack, hatte Kat die Maus.

Vorsichtig kroch sie nun ein Stück zurück und stand dann auf.

„Hast du sie?“ Frau Weilheim hatte derweil die Terrarien geputzt.

„Hier.“ Kat zeigte Frau Weilheim das Mäuschen.

Die Lehrerin war erleichtert. „Das hast du wunderbar gemacht.“

Kein Bock auf Prinzessin!

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