Читать книгу Vier lesbische BDSM Geschichten - Isabel Scheffer - Страница 3
Entführt
ОглавлениеIm schummrigen Dunkel eines Raumes, der sich im Inneren einer Lagerhalle hätte befinden können, dafür jedoch zu gut beheizt war, schlug ich die Augen auf. Mein Herz raste noch immer von dem brutalen Griff der Person, die mich quasi von der Straße weg entführt, mich in einen Kastenwagen gezogen und mich dort gefesselt und geknebelt hatte. Nun hockte ich auf einem erstaunlich bequemen Stuhl, die Hände hinter den Rücken und die Füße an die Stuhlbeine gefesselt – und zu allem Übel auch noch splitternackt.
In einem Anflug von Panik stemmte ich mich gegen die Fesseln, die sich unangenehm in meine warme Haut schnitten. In meiner Angst tauchten all die Bilder auf, wie ich hier sterben könnte – verdursten oder ersticken, vielleicht umkippen und mir das Genick brechen...!
Ich zwang mich mit langen, tiefen Atemzügen zur Ruhe. Vielleicht konnte ich etwas finden, das mir half, die metallenen Fesseln aufzuhebeln. Doch in meinem unmittelbaren Umfeld befand sich nur grauer Betonboden, an den Wänden, also fast vollkommen im Dunkel verborgen, standen einige verstaubte Regale, ansonsten war die Halle, deren Ende ich nicht erkennen konnte, vollkommen leer. Ich vermutete stark, dass sich der Augang unmittelbar hinter mir befand, doch ich konnte meinen Kopf nicht weit genug drehen, um mich davon zu überzeugen.
Endlich verebbte die erste Welle der Panik und ich schaffte es, mich so weit zu entspannen, dass die Fesseln mich nicht länger abschnürten. In meinen Händen kündigte bereits ein unangenehmes Kribbeln die mangelnde Durchblutung ab.
Dann begann ich zu schreien.
„Hilfe! Hilfe, ich bin hier drinnen! Hört mich denn niemand?“
„Es wird dir nicht helfen, dir den Hals wundzuschreien“, erklang eine weibliche, feste Stimme aus dem Dunkel. Ich zuckte vor Schreck so heftig zusammen, dass ich beinahe mit dem Stuhl, an den ich noch immer gekettet war, umgekippt wäre. Im ersten Moment vermutete ich eine Mitgefangene, dann jedoch zeichnete sich die Silhouette einer sehr weiblich geformten Frau ab. Ich hielt sie zuerst für nackt, bis ich im Halbdunkel den hautengen Lederanzug bemerkte.
„Helfen Sie mir!“, schrie ich, obwohl die Fremde sich längst in Hörweite befand.
„Nein“, entgegnete sie nur. „Du spionierst uns hinterher und das habe ich nicht gerne. Mit deinen Nachforschungen störst du nur die Arbeit meiner Jungs.“ Sie trat ins Licht, sodass ich die Gerte in ihrer Hand erkennen konnte, die sie auf ihre Handfläche schlug.
„Wovon reden Sie?“, fauchte ich. „Ich arbeite an einer Reportage über Umweltverschmutzung, nicht an irgendeiner Kriminalgeschichte!“
„Das mag ja sein.“ Die Frau hatte mich erreicht und ließ die kalte Lederschlaufe über meine Oberschenkel wandern, was mir einen erstaunlich angenehmen Schauer bescherte. „Aber ich fürchte, du hast mit deinen Recherchen ein wenig zu tief gegraben.“
Ungeniert legte sie eine behandschuhte Hand auf meine linke Brust und drückte diese leicht zusammen. Völlig überrumpelt von dieser plötzlichen Nähe öffnete ich den Mund, brachte jedoch wie ein Fisch keinen Ton über diese Dreistigkeit heraus.
„Sehr hübsche Brüste übrigens.“ Ich blickte hoch in das blasse, sehr fein geschnittene Gesicht, das von dunkelbraunem Haar eingerahmt wurde. Ihre dezent rot geschminkten Lippen bildeten den einzigen Farbklecks in ihrem Anblick – weiße Haut und schwarzes Leder. Sie lief barfuß, bewegte sich jedoch leichtfüßig und elegant.
Mein Mund klappte zu und ich wappnete mich dafür, sie anzuschreien, als sie bereits wieder von mir abließ.
„Wie erfreulich, dass du so ein hübsches Exemplar eines Schnüfflers bist“, sagte sie und piekste mit der Spitze der Gerte in meinen Bauchspeck. „Dann kann ich mir ja eine besonders intensive Bestrafung für dich ausdenken.“
Sie legte eine Hand auf meine Oberschenkel und strich dort aufreizend in Richtung Körpermitte. Zu meinem großen Ärger konnte ich nicht vermeiden, ein angenehmenes Kribbeln bei ihrer Berührung zu empfinden.
„Ich habe Ihnen nichts getan“, beharrte ich verzweifelt. „Bitte lassen Sie mich gehen! Ich schwöre Ihnen, dass ich Ihnen keine Probleme mehr bereiten werde! Ich breche die Reportage ab, bitte...!“
Ein fast sadistisches Lächeln erschien auf ihren schönen Lippen, als sie die Finger durch mein ordentlich gestutztes Schamhaar fahren ließ.
„Das ist gut zu wissen. Dennoch wird dein Verhalten eine Bestrafung nach sich ziehen.“
Sie schlug mich unerwartet heftig zwischen die Brüste, was mich aufschreien ließ. Die getroffene Haut brannte vor Schmerz.
„Bitte...“, flehte ich und spürte Tränen der Angst und des Schmerzes in meinen Augenwinkeln.
„Gedulde dich“, hauchte sie nun in einem sanfteren Tonfall und legte die langen, schmalen Finger an mein Kinn, um es nach oben zu drücken und mich zu küssen. Ihre Zunge drang in meinen Mund vor, doch so schnell wie er begonnen hatte, wurde der Kuss auch wieder gelöst.
Mit majestätischen Schritten spazierte sie um mich herum und hinter meinem Rücken aus meinem Blickfeld. Ich zitterte am ganzen Leib und wagte nicht, ihr nachzublicken. Als ich an mir herabblickte, merkte ich zu meiner großen Scham, wie sich meine Brustwarzen aufgerichtet hatten. Verdammt, schalt ich mich selbst, warum macht es dich an, wenn so eine durchgeknallte Frau dich angrapscht?
Als sie zurückkehrte, konnte ich einen kurzen Blick auf das erhaschen, was sie in ihren Händen hielt – zwei mit einem weichen, schwarzen Material überzogenen Klemmen, die mit einer Kette miteinander verbunden waren. Mich überkam bereits eine ungute Ahnung, was sie damit vorhaben könnte, als sie meine Befürchtungen bereits in die Tat umsetzte. Ohne zu zögern klemmte sie beide Klammern an meine Brustwarzen, sodass ich aufkeuchte.
Merkwürdigerweise überlagerte die aufkeimende Lust meinen Schmerz. Ihre Finger drängten zwischen meine Oberschenkel, die ich panisch zusammenkneifen zu versuchte, natürlich ohne Erfolg, denn sie spürte, wie feucht ich geworden war.
„Süß.“ Sie schmunzelte und bohrte ihren Finger tiefer in mich, wo sie ihn krümmte. Keuchend wand ich mich unter ihren Reizen, ohne ihr entkommen zu können, da sie mich weiter unablässig reizte.
„Bitte nicht“, wimmerte ich, dennoch sehnte sich mein Körper in diesem Moment nur nach weiteren Reizen.
„Ich glaube, du hast es sogar richtig nötig, also bettel nicht um Dinge, die du eigentlich gar nicht willst“, antwortete sie gnadenlos und nahm einen zweiten Finger dazu, der in mich stieß. Mit der anderen Hand griff sie nach der Verbindungskette zwischen den Klemmen und zog daran. Ich schrie mehr vor Überraschung als vor Schmerz – besonders jedoch vor Lust.
Meine Hüften zuckten vor Verlangen und so begann ich behutsam, mich ihren Fingern entgegenzubewegen. Es war unglaublich, wie sie mich ran nahm, des gab keinen anderen Ausdruck für die Art, wie sie mich dominierte.
„Soll ich weitermachen?“, fragte sie schmunzelnd.
„Jaaa!“, stöhnte ich, den Kopf inzwischen in den Nacken gelegt, um vor ihr irgendwie meine Würde zu bewahren. Ihre Finger waren so geschickt, bewegten sich so flink in mir, dass ich vor Lust hätte schreien können.
Der Zug an der Kette wurde stärker, so stark, dass ich Schmerzen hatte, doch es war ein wohliger Lustschmerz, der mich überkam. Inzwischen rappelte der Stuhl unter den heftigen Bewegungen meines Beckens. Meine Ent- und Verführerin lächelte selbstgefällig, während sie mich nahm und beobachtete, wie ich mich vor Lust auf meinem Stuhl wand.
Ganz kurz vor dem Orgasmus hörte sie auf. Mit einem Japsen der Enttäuschung schlug ich die Augen auf und hätte mich beinahe beschwert, bis mir meine Situation wieder vor Augen trat und ich mich ermahnte, lieber die Klappe zu halten. Stattdessen beließ ich es bei einem verwirrten, verlangenden Blick.
„Willst du mehr?“
Ich warf all meine Würde über Bord und nickte, wobei ich ihr einen Blick zuwarf, der sie hätte ermorden können. Gleichzeitig stieß sie die Finger wieder in mich. Keuchend spreizte ich die Beine und hob ihr mein Becken entgegen, wurde gefickt und ließ mich ficken, bis alle Scham sich in pure Lust verwandelt hatte.
Der Orgasmus ließ mich beinahe durchdrehen, denn selbst als sich meine Beckenmuskeln um ihre Finger zusammenzogen, hörte sie nicht auf, mich zu vögeln. Erschöpft sank ich in mich zusammen, nur noch gehalten von den Fesseln an meinen Hand- und Fußgelenken. Verschwitzt und keuchend hob ich den Blick.
Sie zog ihre Finger aus mir zurück, seufzte erfreut, dann verschwand sie erneut aus meinem Blickfeld, diesmal endgültig.
Wenige Stunden später befinde ich mich wieder auf freiem Fuß, liege auf meinem Bett in meiner Wohnung und starre an die Decke. Die Begegnung kommt mir unwirklich vor, doch allein bei der Erinnerung an ihre Finger in mir werde ich wieder feucht. Vielleicht sollte ich diese Reportage doch noch weiter betreiben. Und sei es nur, um sie wiederzusehen.