Читать книгу Kurzgeschichten für kleine Mäuse - Jacky Emma Stone - Страница 6

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Hast du schon einmal aus dem Fenster gesehen, wenn draußen ein Gewitter getobt hat? Der Regen prasselt aus düsteren Wolken auf die Erde hinunter, man kann das Grollen des Donners hören und von Zeit zu Zeit wird die Dunkelheit von einem gleißenden Blitz erhellt. Nicht nur Kinder, sondern auch so mancher Erwachsene und viele Tiere haben große Angst vor Gewittern und würden sich am liebsten verstecken, wenn sie ein Donnern hören.


Dabei gibt es eigentlich gar keinen Grund, sich zu fürchten! Donner und Blitz sind etwas ganz Natürliches. Ein Blitz entsteht, wenn in einer Wolke ein großes Durcheinander herrscht. Kleinste Wassertröpfchen bewegen sich kreuz und quer. Stoßen sie zusammen, entsteht elektrische Ladung. Leichte Tröpfchen werden dann positiv und schwere Tröpfchen negativ geladen.

Zwischen den negativ und den positiv geladenen Tröpfchen bildet sich eine Spannung, die immer größer wird. Das ist so, als würden die Tröpfchen miteinander streiten. Wird es der Wolke schließlich zu viel, entlädt sich diese Spannung in einem gewaltigen Blitz. Wenn du einen Blitz siehst, heißt das also, dass eine Wolke die Nase voll hatte.



Und was ist dann der Donner? Ganz einfach: Der Donner ist das Geräusch, das die Luft macht, wenn sie vom Blitz überrascht wird. Jeder Blitz bringt nämlich eine große Hitze mit sich, durch die sich die Luft um ihn herum sehr schnell ausdehnt. Ein Donnern bedeutet also, dass sich die Luft über den heißen Blitz beschwert.

Eigentlich sind Gewitter also gar nichts Schlimmes! Ganz im Gegenteil: Sie können sogar wunderschön sein. Manchmal lassen sich spektakuläre Formen und bunte Farben am Himmel entdecken. Wenn es das nächste Mal gewittert, solltest du daher einmal ganz genau hinsehen.



Du weißt jetzt, dass Blitz und Donner zusammenhängen. Sie entstehen fast gleichzeitig: Zuerst kommt der Blitz und direkt danach der Donner. Trotzdem kannst du den Blitz meistens schon lange sehen, bevor du den Donner hören kannst. Auch dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung. Der Blitz bewegt sich mit einer viel höheren Geschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit) und ist daher fast 1 Million Mal schneller als der Donner, da dieser nur mit Schallgeschwindigkeit unterwegs ist.

Du musst keine Angst haben, wenn ein Gewitter aufzieht, aber du solltest dich in Sicherheit bringen. Sicher bist du zum Beispiel zu Hause, in einem Auto oder in einem Zug - dort kann dich der Blitz auf keinen Fall treffen. Wenn du gerade draußen spielst und bemerkst, dass ein Gewitter im Anmarsch ist, solltest du versuchen, rechtzeitig nach Hause zu kommen. Aber was, wenn das Gewitter schneller ist? Dann solltest du Abstand von Bäumen und Gewässern halten und in einer Kuhle im Boden oder unter einem Felsvorsprung Schutz suchen. Denn der Blitz sucht sich meistens den höchsten Punkt in der Umgebung aus, um einzuschlagen.



Jetzt bist du bestens vorbereitet, um sicher mit Gewittern umgehen zu können und hast hoffentlich keine Angst mehr. Nur eines noch: Vergiss nie, dass jedes Gewitter - egal wie laut und heftig es auch ist - irgendwann vorbei ist. Das Blitzen und Donnern hat ein Ende, die Sonne kommt heraus und niemand streitet und beschwert sich mehr. Alles sieht wieder friedlich aus. Und wenn Du Glück hast, siehst Du danach noch einen Regenbogen.

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