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Die Welt mit Elie

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Jana alegra martines

Die Welt mit Elie

Und die Städte meiner Träume


Sabine betritt die große Eingangshalle des Münchner Hauptbahnhofs und bleibt stehen. Es ist ihr, als wäre sie in der Mitte eines italienischen Marktplatzes.

Schwarzhaarige Menschen rufen sich laute, offensichtlich fröhliche Dinge zu und unterstreichen die Worte mit lebhaften Gesten und schallendem Gelächter. Braune Augen blitzen in naturbraunen Gesichtern, die bestimmt von der südlichen Sonne noch dunkler werden, wenn sie erst wieder in ihrer Heimat sind.

Es fällt Sabine schwer sich von dem bunten Treiben loszureißen, doch dann geht sie schnellen Schrittes zur nächsten Ankunftstafel aller Züge.

Sie sucht nach der Zugnummer, dem Gleis und der Ankunftszeit. Ein Blick auf ihre Uhr beruhigt sie, sie hat noch viel Zeit.

Besser, sie geht schon mal zu dem angegebenen Gleis, auch wenn vorher noch ein anderer Zug kommen wird und auch wieder abfahren wird.

Leise betet sie, lass ihn kommen, bitte lieber Gott, lass ihn kommen. Sie wiederholt ihre Bitte mehrmals.

Eine heiße Welle überläuft sie, die Bahnhofsuhr zeigt die Ankunftszeit und laut deutlich vernimmt sie auch die Durchsage mit dem warnenden Ende: „Bitte Vorsicht am Bahnsteig“

Und, während der Zug einläuft, vergißt sie, daß sie sich noch vor einer Viertelstunde um eine Stunde versehen hat, vergißt, daß er geschrieben hat „vielleicht“. Vergißt, daß es für ihn so schwer ist, eine Einreiseerlaubnis zu bekommen. Noch vor kurzem hätte er sie nicht gebraucht. Die Flüchtlingswelle, das ist der Grund, und das Land, aus dem er kommt.

Vergißt alles um sie herum. Ihre Augen tasten alle Ankommenden ab einen nach dem andern.

Und, sie sieht ihn, langsam kommt er auf sie zu. Er blickt geradeaus, scheint sie nicht zu sehen.

Sabine, noch vor Minuten starr vor Freude, rennt los. Noch ehe der junge Mann so recht begreift wie ihm geschieht, wird er umarmt, gedrückt, geküßt.

„Grüß dich, endlich“ hört er die zarte, zitternde Mädchenstimme.

Doch genauso schnell wie die Überraschungsbegrüßung begonnen hat, ist sie wieder beendet und die gleiche Mädchenstimme stammelt erschreckt: „entschuldigen Sie bitte, ich habe sie verwechselt.“

Manfred Steinegger sieht in das knallrote Mädchengesicht. Ein wenig hilflos hängen die eben noch so freudig erhobenen Arme herunter.

„Eine so herzliche und freundliche Begrüßung der Stadt München habe ich nicht erwartet. Aber ich muß sagen, das fördert sicher den Fremdenverkehr.“

Sabine hat sich wieder gefangen: „ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit in München und bitte entschuldigen Sie noch einmal.“

Damit dreht sie sich um und geht langsam in Richtung Halle.

Manfred Steinegger sah und spürte die Enttäuschung und für ein paar Augenblicke tut es ihm leid nicht der Richtige zu sein.

Sein Schritt wird schneller und er hat sie eingeholt: „Glauben Sie nicht ich hätte ein Recht zu erfahren wem ich so ähnlich sehe?“

Sabine wendet ihm ihr Gesicht zu und er sieht ein Leuchten in ihren Augen, aber nicht Freude ist es, es sind unterdrückte Tränen.

Schweigend gehen sie bis zur Halle: „gut“ Sabine bleibt stehen „wenn Sie es wirklich wissen wollen und Zeit haben. Hier ganz in der Nähe ist ein Café.“

Sie geht ihm voraus, läßt ihn aufholen und vor dem Café mit „bitte“ vorangehen.

Steinegger geht voraus, sieht sich um. Es ist ziemlich voll, doch nahe am Fenster sitzt eine ältere Dame allein am Tisch.

Er steuert auf die Dame zu, sicher wird sie nichts dagegen haben und nicht stören, wenn sie sich dazu setzen, denkt er. Sie lächelt sogar, als er fragt.

Sabine ist ihm gefolgt. Sie ist gar nicht sicher, ob es gut ist ihm alles zu erzählen, sie wird einfach von anderen Dingen sprechen und die Anwesenheit der alten Dame wird ihr dabei helfen.

„Gerne“ antwortet die Dame auf Steineggers Frage: „setzen sie sich nur, ich hatte sowieso die Absicht zu gehen“

„Wir wollen Sie nicht vertreiben, wirklich nicht“ Sabine versucht die Situation zu retten, die ihr Hilfe verspricht.

„Das tun sie nicht“, die Dame winkt den Kellner heran, zahlt und mit einem Blick auf Steineggers Koffer: „auf Wiedersehen, viel Spaß in München, oder geht die Reise erst los?“

Nach einem „Danke“ sind die Beiden allein.

Steinegger bestellt Kaffee und Obstkuchen und Martini: „Sie mögen doch Martini?“

„Ja, danke.“ Und nach einem Schluck Martini: „ich weiß nicht, wie ich anfangen soll und ob ich überhaupt anfangen soll.“

Sabine ist vollkommen verunsichert, ihr spontaner Vorschlag tut ihr leid.

„Erzählen Sie, ich werde nicht unterbrechen, nur zuhören.“

Zu Beginn des letzten Schuljahres“

beginnt das Mädchen,

es sollte mit einem guten Abitur enden, beschloß unsere Schulleitung einen Schüleraustausch mit Frankreich.

Wir waren zwar nicht so sicher, daß drei Monate unsere Leistungen sehr verbessern würden, aber wir freuten uns alle auf das Land und auf das französische Leben.

Wir kamen nach Südfrankreich, nahe der spanischen Grenze. Die Sprache war Französisch, ein wenig Spanisch gefärbt und völlig unverständlich.

Meine Gastfamilie war toll, wirklich, in jeder Hinsicht und Anette, so alt wie ich, sollte anschließend zu uns nach Deutschland kommen.

Anette half mir zu verstehen, dass sie Deutsch lernte, war das für uns beide sehr hilfreich.

Der französische Klassenlehrer sprach langsam, deutlich und ermahnte ständig die ganze Klasse; denn Franzosen sprechen unglaublich schnell.

Mir wurden lustige Fragen gestellt „was ißt man in Deutschland am Morgen?

welche Mode wird bevorzugt? Stimmt es, daß die Bayern Dirndl tragen

und arbeiten die deutschen Frauen oder sind sie nur Hausfrauen und Mütter

Es gab Tage wo nur Fragen beantwortet wurden und je besser ich, also wir, Französisch sprechen und verstehen konnten, immer mehr.

Und dabei lernten wir besser als wir je gedacht hatten und viel Spaß und Lachen begleiteten die Tage.

Die Monate gingen schnell vorbei, schrecklich schnell. Die Familie brachte mich zum Bahnhof, Anette weinte.

Ich habe mich ein wenig gewundert, denn sie sollte doch schon bald zu uns nach Deutschland kommen. Aber vielleicht weinen Franzosen leichter.

Mir war ein wenig komisch, als ich in Paris ankam. Nur ein Zwischenstop, aber ich kannte die Stadt nicht und allein herumzugehen war mir unheimlich.

Und dann erinnerte ich mich an Elie.“

Sabine macht eine Pause, es ist als überlegte sie noch einmal ob sie weitersprechen soll, oder lieber nicht.

Vor Abfahrt, also als der Zug noch stand und Anette mir alles möglich zurief, fielen mir auf dem Bahnsteig ein paar junge Männer auf. Sie lachten und alberten so laut, daß selbst ein Tauber sie gehört hätte.

Unwillkürlich suchte ich ihren Gesprächspartner im Zug. Er stand am Nebenfenster, schwarzhaarig, braune Haut und als er mich ansah, sah ich große, fast schwarz wirkende Augen. Sein Mund lachte, aber seine Augen lachten nicht mit.

Anette rief etwas, ich verstand sie nicht und da kam einer der Jungen vom Bahnsteig zu meinem Fenster: „mein Freund ist sehr schüchtern. Du gefällst ihm, aber er traut sich nicht dich anzusprechen.“

Ich hielt es für einen Scherz, wollte kein Spielverderber sein, lachte und ging nicht weiter darauf ein.

Der Zug setzte sich in Bewegung und ich mich ans Fenster.

Ich hielt ein Buch in der Hand, aber ich las nicht, mein Blick wanderte auf den Gang. Dort stand der Schüchterne, lächelte mich an und ging wieder. Diese für mich neue Art eines Flirts wiederholte sich.

Vielleicht stimmte das wirklich mit der Schüchternheit, also wollte ich mutig sein und ging zum Fenster auf den Gang.

Er saß im Nachbarabteil und kam sofort zu mir heraus, als er mich sah: „ich heiße Elie“. Seine ruhige Stimme war angenehm nach dem Krach am Bahnsteig.

Mein Name ist Sabine“

Ein schöner Name, ist er deutsch?“

ich denke ja, viele heißen so bei uns“

ich bin Libanese. Ich habe Freunde besucht. Jetzt muß ich nach Paris, ich leihe mir Bücher aus der Uni. Ich habe dort auch Freunde. In ein oder zwei Tagen spätestens fliege ich zurück nach Amerika, ich studiere dort.“

In Amerika, warum dort?“

ich bin sehr dankbar, daß man mich in Amerika angenommen hat. Es ist nicht einfach, auch wenn man dort Freunde hat.“

Jetzt lächelt er und sein sehr ernstes Gesicht wird freundlicher.

wir haben nicht viel Zeit“, beginnt er erneut, „ich werde ihnen mehr erzählen, als man das tut, ich meine, wenn man sich kaum kennt.

Sie werden wissen, daß wir Unruhen haben. Meine beiden Brüder sind tot, meine Eltern schon alt. Sie wollten, daß ich lebe und studiere, deshalb haben sie alles dafür getan um mir Amerika zu ermöglichen.“

Er sah mich lange und ernst an. Ich konnte nichts sagen. Ein schöner, wilder Zigeuner, so sah er für mich aus. Er konnte viel erzählen – wahr oder nicht wahr. Irgend etwas ließ mich glauben was er erzählte. Ich schwieg, hielt aber seinem Blick stand.

Man sollte solche Dinge nicht sagen. Aber wenn man den Tod erlebt hat und weiß wie kurz und kostbar das Leben ist, ein Geschenk, dann darf man es sagen – auch wenn es falsch klingt.

Wieder lächelte er wie angedeutet, aber das Lächeln blieb. Sie sehen aus wie das Mädchen, daß ich geliebt habe.

Ich wollte ihn fragen, wo sie wäre – wer sie wäre. Ich wagte es nicht und dann kam er mir entgegen: „sie stammte aus dem gleichen Ort wie ich. Unsere Eltern waren Freunde. Sie ist tot.“

Das Lächeln verschwand sein Gesicht wurde bei den letzten Worten hart.

Wir saßen noch immer auf dem Gang, auf Notsitzen.

es ist ein großes Glück in einem Land zu leben wo Frieden ist

wo fährst du hin? fragte er in die Stille.

nach Hause, nach Deutschland, ich habe in Paris Aufenthalt, ich bin allein, meine Klasse ist bereits vor ein paar Tagen zurückgefahren.“

du bist Schülerin?“

Ja, kurz vor dem Abitur.“

Wenn du willst, ich meine Bücher habe, zeige ich dir Paris.

Er gab mir seine Handynummer, bummle ein bißchen, sag mir dann, wo du bist und ich komme hin. Gib mir zwei Stunden Zeit.

Ich blieb auf dem Gang bei ihm. Wir schwiegen Beide lange, sahen aus dem Fenster, sahen Felder, Wälder, Weinberge, Dörfer und Städte an uns vorüberziehen.

Ab und zu hielt der Zug und Menschen verließen ihn und machten den Einsteigenden Platz.

Ich hätte auf meinen bequemeren Platz zurückgehen können – ich tat es nicht.

Elie hatte mir so viel von sich erzählt, ich konnte ihn nicht einfach so verlassen, obwohl ich das Gefühl hatte, er bemerke mich nicht mehr.

möchten sie etwas trinken? kam wie die Erlösung. Ich folgte ihm in den Speisewagen.

Ich war sehr froh gerade jetzt meine Frankreichzeit hinter mir zu haben, denn nur Englisch hätte mir die Möglichkeit mit ihm zu sprechen, ihn zu verstehen schwergemacht, es war die Mischung beider Sprachen, die mich fast alles verstehen ließ.

Seine Augen zogen mich magisch an, bei einem Mann hatte ich noch nie solche Augen gesehen, groß, dunkel, für mich geheimnisvoll.

Ich weiß nicht, wie ich sie erklären soll, vielleicht kann man Augen, die den Krieg gesehen haben, die Leid und Schmerz kennen nicht verstehen, nur ihre Wirkung fühlen und ahnen, daß sie sehr viel gesehen haben, sehr viel.

Und Elie hat die Kraft das Schöne im Leben zu sehen und weiterzuleben, trotz allem.

Elie begleitete mich zurück zu meinem Abteil, zurück zu meinem ungelesenen Buch, verbeugte sich leicht und ging.

Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich versuchte Ordnung in meine Gefühle zu bringen. Was tun, anrufen oder Elie vergessen. Welchen Sinn hatte ein Treffen und konnte ich ihm trauen?

Wir kamen in Paris an und ich setzte mich ins erste Café, das sich anbot und konnte mich nicht entschließen zu bummeln.

Ich dachte an Elie, seinen Zettel und mir wurde leichter, viel leichter. In der großen fremden Stadt gab es jemand, der auf mich wartete, der mir alles Schöne in Paris zeigen würde. Es gab mir Sicherheit, auch wenn wir uns erst einige Stunden kannten.

Befreit von meinem aufbewahrten Koffer fühlte ich mich leicht, sogar ein wenig glücklich. Paris ist bezaubernd, es ist wirklich so.

Ich bummelte und staunte, bewunderte und die Zeit flog. Erschrocken merkte ich, daß mehr als zwei Stunden vergangen waren. Ob Elie wartete? Als ich seine Stimme hörte, wußte ich, es war richtig, anzurufen.

Elie trug Jeans, einen Pulli und er sah aus wie alle anderen Männer, die uns begegneten.

Die Sonne hatte sich hinter dicken Wolken verzogen und ich war dankbar für meinen Mantel.

Selbst wenn es beginnen würde zu regnen, Paris war wunderbar. Wir besuchten den Louvre, La Madeleine, die Oper und dann Sacre Coeur. Er zeigte mir den Zauber von Montmartre und wir aßen eine Kleinigkeit in einem winzigen Lokal – völlig unberührt von Fremden- bis auf uns natürlich.

Ich begann Paris zu lieben und mußte es schon sobald wieder verlassen. Ein wenig Zeit schenkte mir das Umbuchen auf einen Nachtzug, Abfahrt gegen Morgen.

Er brachte mich zum Zug. Ich am Fenster, er auf dem Bahnsteig. Und ich wußte ich mußte ihn wiedersehen.“

Sabine schweigt.

Manfred Steinegger hat sein Wort gehalten, keine Zwischenfragen.

Die blauen Augen beschattet von langen Wimpern, die kleine Stupsnase, die in die Ebenmäßigkeit des Gesichtes eigentlich nicht paßt. Nicht schön, aber reizvoll, denkt Steinegger und im Augenblick hätte er viel darum gegeben Elie zu sein.

Wissen Sie“, beginnt Sabine erneut; „Liebe kann entstehen in einer einzigen Sekunde, durch ein Wort, einen Blick, eine Geste. Oder sie entsteht in einer fremden Stadt, wenn man allein ist, trotz aller Schönheit, wenn einem die Einsamkeit genommen wird.

Wenn ein Mann nicht zudringlich wird, wenn er einem das Gefühl der Sicherheit schenkt. Es war so mit Elie in Paris.

Ich habe Elie nicht mehr gesehen seit damals in Paris. Aber wir haben uns geschrieben. Seine Briefe waren wie Gespräche durch meine Antworten. Er sollte Schriftsteller werden, nicht Architekt, aber Aufbauen, das ist wohl nötiger für seine zerstörte Heimat.

Ich lebte mit ihm durch seine Briefe, nahm Anteil an seiner Arbeit in der Uni, lernte seine Freunde kennen und machte mit ihm die Reisen durch Amerika.

Durchlitt mit ihm die Arbeit in einer furchtbaren Werkstatt, die das Auto von seiner häßlichen Seite zeigt, Öl, Schmutz, Lärm und müde Knochen. Semesterferien im Ruß.

Und ich versuchte ihm mit meinem schrecklichen Französisch aus meinem Leben zu berichten, wo das Interessanteste mein bestandenes Abi war.

Über ein Jahr war vergangen und obwohl „unser Leben“ nur aus Briefen bestand, war er mir nah und vertraut, oft mit dem Gefühl, ich hätte ihn gestern erst verlassen. Aber es gab auch Wochen, wo mir Elie und Paris wie ein Traum erschienen und ich mußte mich anstrengen um alles wieder lebendig werden zu lassen.

Von einer auf die andere Woche hörten seine pünktlich jede Woche kommenden Briefe auf, mir seine Gegenwart vorzutäuschen. Ihr Fehlen verursachte in mir eine Stille, die ich körperlich fühlen konnte. Durch sie war er mir Freund und Liebhaber geworden „Liebes, begannen sie und ich küsse dich war ihr Ende“

Ich nahm das Bild, daß er mir geschickt hatte und versuchte ihn mir vorzustellen, aber es war nur ein Bild. Mehr und mehr mußte ich mich anstrengen um ihn lebendig zu erhalten.

An einem schrecklich verregneten Samstag kam ein Brief, der mir seine Ankunft meldete. Allerdings muß ich ehrlich sagen, er schrieb ich besuche dich bald.

Ich war so aufgeregt, daß ich völlig durcheinander bat, Genaues zu schreiben, besser anzurufen wann, wo, wie. Einen Ferienjob mußte ich aufgeben, nur für ihn dasein wollte ich.

Tage vergingen, aber es kam keine Antwort und seine Handynummer mußte sich wohl verändert haben. Aber Karten flatterten ins Haus, die mir erzählten wo Elie sich gerade aufhielt. New York, Kalifornien, Mexiko tauchten auf und dann war wieder Schweigen.

Ich begann ein Praktikum in Rothenburg, einem bezaubernden Städtchen mit großer Vergangenheit.

Ne Menge neuer, spannender Dinge und nette Kollegen halfen zu warten.

Zurück in München kam die Nachricht, die so lange ersehnt, per Eilbrief: „komme am Freitag aus Frankfurt um 16.50 Elie.

Und dann ein Telegramm „nein, aus Paris“ und das war heute.“

Sabine zündete sich die gereichte Zigarette an, sie hustet, aber tapfer versucht sie weiter zu rauchen.

Sie waren der Letzte einer ohnehin nicht großen Gesellschaft, die den Zug verlassen hat, und sie sehen ihm so ähnlich.“

Zum ersten Mal spricht Manfred Steinegger, sehr ruhig, noch gefangen von dieser Liebegeschichte, die eigentlich nie eine war – oder doch?

„Sie können ihn übersehen haben, schon deshalb, weil Sie mich so stürmisch umarmten – und wenn er nicht gekommen ist, hat er vielleicht keine Einreisegenehmigung oder etwas unvorhergesehenes Wichtiges erhalten.

Und noch etwas, ich würde gerne von Ihnen hören, schreiben Sie mir?“ er schiebt ihr eine Visitenkarte über den Tisch.

Er hat das Gefühl, als sehe ihn das Mädchen zum ersten Mal richtig an, als bemerke sie ihn erst jetzt,

ihn Manfred Steinegger,

nicht eine Kopie von Elie.

Sabine nickt und mehr hat Steinegger fürs Erste auch nicht erwartet.


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