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Aus Scham hilflos?

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Viele Betroffene finden auch aus Scham nicht die richtige Hilfe.


Das muss aber nicht sein. Die Gesellschaft bietet mittlerweile so viele Rettungsangebote. Man muss sie nur kennen. Eine ungewollte Schwangerschaft paralysiert aber häufig die Frauen. Sie sitzen dann wie das Kaninchen vor der Schlange und sind wie versteinert, warten auf ihren Untergang.


Wenn Betroffene einen klaren Kopf behalten würden und das Problem strukturiert angingen, fänden sie auch einen Weg aus der ungeplanten Schwangerschaft. Auch in einer solchen Situation muss sich jede Frau immer selbst sagen: „Diese Krise macht mich nur noch stärker. Sie ist auch eine Chance!“ Probleme sind immer auch Chancen.


42 Millionen Schwangerschaftsabbrüche weltweit


Dieses eBook soll zur ersten Anlaufstelle für ungewollt Schwangere werden. Es kann der Rettungsring sein. Das vorliegende Werk enthält viele nüchterne Tipps, mit dem Problem klar definiert umzugehen. Dann werden auch folgende, erschreckende Zahlen weniger bedrohlich:

42 Millionen Schwangerschaftsabbrüche werden weltweit jährlich durchgeführt, davon 20 Millionen illegal - 70.000 Frauen sterben jährlich, so schätzt man, an unsachgemäß durchgeführten Abbrüchen.


Zwar ist die Zahl von legalen Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland rückläufig. Sie hält sich aber relativ konstant bei gut über 100.000 im Jahr. Und nicht jede ungewollt schwangere Frau entscheidet sich für eine Abtreibung. Das lässt erkennen, welches Leid betroffene Frauen durchmachen. Immer wieder hört man von spektakulären so genannten Selbst-Abtreibungen, angeblichen Fehlgeburten, Totgeburten, Neugeborenen in Babyklappen und grausamen Leichenfunden. Dies sind Verzweifelungstaten, weil ungewollt Schwangere keinen Ausweg mehr wussten. Das kann sich ab sofort ändern – mit diesem eBook.


Die Gründe sind vielfältig


Wenn man liest, dass selbst Petting zu einer ungewollten Schwangerschaft führen kann, dann weiß man, wie schnell eine Jungfrau zum Kind kommt. Denn es muss nicht erst zum direkten Geschlechtsverkehr kommen. Oft reicht auch schon die Vorfreude-Flüssigkeit („Pre-Cum“ oder „Lusttropfen“) beim Mann. Diese Flüssigkeit kann schon Spermien enthalten. Und selbst wenn der Freund vorsichtig genug war und noch rechtzeitig vor dem Samenerguss außerhalb der Scheide ejakuliert hat, kann es passieren. Das Sperma liegt auf der Bettdecke, ist im Unterhemd oder in der schnell übergezogenen Unterhose. Samenreste sind auf dem Penis oder an den Händen, und man schmust weiter. Schnell kommt die Frau damit in Berührung. Oder der Mann befriedigt sie weiter mit der Hand bis zu ihrem Orgasmus, und schon ist es passiert. Selbst wenn die Frau ihn nur mit der Hand befriedigt, kann es passieren. Es juckt in der Scheide. Sie kratzt sich, und schon gelangen Spermien in den Gebärmutterhals. Oder sie spielt auf seiner „Flöte“ und befriedigt ihn oral. Selbst wenn er rechtzeitig außerhalb des Mundes einen Samenerguss erlangt, kann sie Spermien über Mund und Hand in die Scheide bringen.


Junge Menschen besonders gefährdet


Trotz Aufklärung sind gerade junge Menschen besonders gefährdet. Oft ist es spontane Geilheit, eine Party, die Liebe auf den ersten Blick, „Schmetterlinge im Bauch“, und schon schaltet sich jedes rationale Denken ab, sind alle Vorsichtsmaßnahmen über Bord geworfen. Es ist schließlich auch eine Charakterfrage: Bin ich standhaft, gewissenhaft, sorgfältig oder eher der Lebemensch, der alles mitnimmt und keine Gelegenheit auslässt? Viele sind doch bei ihrem ersten Mal wirklich so gesteuert, dass sie sich sagen: „Das ist die Chance meines Lebens, und die will ich jetzt!“


Und seien wir doch mal ehrlich: Geht es uns nicht allen so, wenn wir plötzlich der Traumfrau oder dem Traummann begegnen? Schießen uns dann nicht gerade Gedanken wie „Mit der oder dem möchte ich jetzt sofort ins Bett!“ durch den Kopf? Unsere Hormone spielen manchmal schon verrückt mit uns.


Gerade junge Menschen überlassen die Verantwortung für den geschützten Geschlechtsverkehr gern der Frau. Wer fragt auch schon bei spontaner Geilheit nach der Pille oder dem Präservativ? Und wer hat dann schon mal überhaupt zuvor ein Präservativ benutzt? Wer hat schon spontan ein Kondom in der Tasche? Unerfahrenheit ist ein häufiger Grund für eine ungewollte Schwangerschaft.


Auch im Zeitalter von Aids und Prävention ist leider das Gefahrenpotenzial der möglichen Infektion wieder stark in den Hintergrund gerückt. Angesagte Vorsichtsmaßnahmen wie Kondome bleiben häufig unbenutzt in der Tasche. Die Bedrohlichkeit ist nicht mehr so präsent. Man hat das Thema verdrängt. Wer denkt schon beim Sex an Aids, Geschlechtskrankheiten oder Hepatitis? Sex ist Lust und die will man unbeeinträchtigt genießen. Man blendet die Gefahr aus. Was kann mir schon passieren? Genau so denken viele beim ersten Mal oder bei Sex überhaupt, und eben dann ist es schnell passiert.


Vergewaltigung häufiger Grund


Ein weiterer Grund für ungewollte Schwangerschaften sind Vergewaltigungen. Dabei muss man sagen, dass sie auch unter Ehepartnern oder Partnern stattfinden können. Wenn die Frau nicht will und dann trotzdem zum Sex gezwungen wird, ist das auch in der Ehe Gewalt. Oder nehmen wir den Fall von minderjährigen Abhängigen, die sich nicht wehren können. Oft werden solche Fälle gar nicht erst bekannt, weil die Opfer lieber schweigen oder die Taten in der Familie passieren. Die Dunkelziffer unentdeckter Vergewaltigungen und damit auch ungewollter Schwangerschaften ist groß.


Trotz Verhütung schwanger?


Leider können Frauen auch trotz Verhütung schwanger werden. Die Pille versagte, das Kondom war undicht oder verrutscht, und schon hat die Frau ein Problem. Nach einer seriösen Untersuchung soll angeblich jede dritte Kondomnutzerin ungewollt schwanger geworden sein.


Das kann ganz schnell geschehen. Man stelle sich nur mal Folgendes vor: Ein junges, vielleicht noch minderjähriges Paar versucht es zum ersten Mal und hat zuvor noch nie ein Kondom benutzt, geschweige denn mal probeweise angelegt. In der „geilen Hektik“ ist der Lusttropfen bereits auf dem Penis. Beim schnellen Überstülpen des Kondoms kommt davon etwas auf die Außenhaut des Kondoms und schon sind Spermien in der Scheide. Kondome schlecht gelagert, porös oder auch zerrissen sind weitere Gründe.


Der so genannte Pearl-Index, ein Faktor, der die Sicherheit unterschiedlicher Verhütungsmethoden bemisst, wertet das Kondom noch mit einem relativ hohen Wert von bis zu 14 – und den Coitus Interruptus, also den abgebrochenen Orgasmus, mit bis zu 18 (im Vergleich: die Antibabypille, Minipille oder Dreimonatsspritze liegen bei 0,1 bis 0,4!). So unsicher ist also das Kondom, das vielfach schnell verwendet wird.


Von vornherein war klar: Man wollte kein Kind. Die Schwierigkeiten hat jetzt zunächst einmal die Frau. Denn sie muss es ausbaden. Mit Ihrem Partner oder Mann kann sie am wenigsten darüber reden. Aber mit wem soll sie sich austauschen?


Sind Sie sich absolut sicher?


Manchmal gerät man in Panik, wo sie nicht nötig ist. Deshalb seien Sie sich erst einmal absolut sicher. Wenn Ihre Periode ausbleibt, dann verschaffen Sie sich Klarheit. Machen Sie einen Schwangerschaftstest, den Sie in jeder Apotheke oder Drogerie für zehn bis fünfzehn Euro bekommen können. Dafür brauchen Sie auch kein Rezept. Einen Schwangerschaftstest macht man in der Regel nach Ausbleiben der Periode. Es gibt aber auch Schnelltests. Wenn Sie sich nach einer plötzlichen Liebesnacht ohne Verhütung Klarheit verschaffen wollen, um eventuell noch die Pille danach zu nehmen, die jedoch wie jedes andere Pillenrezept auch von einem Arzt ausgestellt werden muss, dann greifen Sie zum Schnelltest. Bevor Sie sich unnütz Sorgen machen und in Panik geraten, ist es besser, den Test zu machen.

So wissen Sie genau, woran Sie sind. Wenn der Test positiv ausfällt, also eine Schwangerschaft anzeigt ist, dann gehen Sie zur nochmaligen Abklärung gleich zum Frauenarzt. Dann wissen Sie es hundertprozentig. Eine Schwangerschaft kann jedoch auch eingebildet sein. Man spricht häufig bei Hunden von Scheinschwangerschaft, die bis hin zur Zitzenbildung gehen kann. So kann es auch Menschen ergehen. Morgenübelkeit oder ein angeschwollener Bauch bringen Sie dann schnell in Panik.


Die Folgen sind gravierend


Ungewollt Schwangere stürzen oft erst mal in ein tiefes Loch. Sie trauen sich nicht, mit ihrem Partner darüber zu reden, weil es unweigerlich zu harten Konfrontationen kommen kann. Ein Schwangerschaftsabbruch ist auch nicht immer ungefährlich, vor allem aber auch eine schwerwiegende und moralisch-ethische Frage. Der Eingriff hinterlässt Spuren, möglicherweise auch psychische.


Alleinstehende Schwangere haben zudem ein gravierendes Problem: Wer kommt für das Kind auf? Wie bin ich finanziell überhaupt abgesichert? Denn junge Frauen, die vielleicht noch bei ihren Eltern wohnen, müssten in aller Regel ausziehen und sich einen eigenen Haushalt aufbauen. Wie aber, wenn sie noch nicht berufstätig und ohne finanzielle Mittel sind? Manchmal werden junge Schwangere gar von ihren Familien verstoßen, sind dann sogar als Flittchen gebrandmarkt. Insbesondere wenn sie in Kleinstädten oder Dörfern wohnen, ist die ungewollte Schwangerschaft oft auch eine Familienschande.


Sie geraten ins soziale Abseits. Kaum jemand traut sich, eines der zahlreichen öffentlichen und privaten Hilfsangebote anzunehmen – auch in Unkenntnis der Möglichkeiten.


Betroffene geraten nicht selten in eine tiefe Depression. Sie erleiden einen psychischen Knacks – oft für ihr ganzes Leben lang. Statt professionelle Hilfe zu suchen, verharren sie in ihrem Schockzustand. Für manche ungewollt Schwangere kann ein Abbruch auch eine große Befreiung sein, das Gefühl von Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung realisieren. Jede Frau reagiert anders. Manche plagen seelisch-moralische, ethische und religiöse Bedenken.


Auch Selbstmordgedanken bei ungewollt Schwangeren sind nicht selten. Sie wissen einfach keinen Ausweg mehr und sind völlig hilflos.


Verstoßen, allein gelassen, ohne Beistand und Unterstützung, keine Lösung in Aussicht – wo ist der Rettungsring? Dabei würde fürs Erste schon mal ein verständnisvolles Gespräch reichen. Selbst das finden sie oft nicht.


Auch gesundheitliche Folgen sind nicht auszuschließen. Wenn das Mädchen zu jung ist oder die Frau schon kurz vor den Wechseljahren steht, ist eine Schwangerschaft mit einem Risiko behaftet. Wenn dann vielleicht noch Alkohol-, Drogen- oder Zigarettenkonsum hinzukommen, besteht zusätzlich noch eine Gefahr fürs Neugeborene. Ungewollt schwanger und dann auch noch Problemgeburten bis hin zu Missbildungen potenzieren das Problem.


Eine ungewollte Schwangerschaft kann eine zuvor intakte Beziehung zerstören. Wenn der Partner partout kein Kind will, die Frau sich aber nicht zum Abbruch bereit erklärt, stellt das die Partnerschaft auf eine harte Probe. Der Fall ist ja neu und stand vorher nicht in der Lebensplanung. Das war völlig ausgeblendet. Die Schwangerschaft stand nicht auf dem Plan.


Wenn man jung ist, durchkreuzt eine ungewollte Schwangerschaft ein ganzes Leben, das gerade im Aufbau ist. Die Entscheidung zwischen persönlicher Entwicklung und Kind ist dann eine ganz harte Nuss.


Man stelle sich nur mal das sechzehnjährige Mädchen vor, das gerade vor der Mittleren Reife steht. Naiv wie die junge Frau noch ist, trifft sie ihren „Traumprinzen“, der ihr auch noch verspricht, vorsichtig zu sein. Und eben dann passiert es doch. Plötzlich kann sie das geplante Abitur erst mal abhaken. Der ins Auge gefasste Berufswunsch ist passe. Das ausgetragene Kind beansprucht sie voll. Die Frau wird nie oder nur erschwert den geplanten Schulabschluss erreichen und einen vernünftigen Beruf erlernen können. Ihre Jugend ist früh beendet und gleich ins Erwachsensein übergegangen. Genauso kann es aber auch einer Frau in fester Position ergehen. Vielleicht ist sie gar selbständig und hat eine eigene Firma. Die Verantwortung für das nicht eingeplante Kind schmeißt auch hier die Lebensplanung völlig durcheinander. Unter Umständen geraten dadurch sogar Arbeitsplätze in Gefahr.


Die Konsequenzen einer ungewollten Schwangerschaft sind vielfältig und je nach individueller Situation auch unterschiedlich. Manch eine Frau ist zwar ungewollt schwanger, nimmt diese Situation aber nicht so tragisch. Sie sagt sich dann: Wenn´s denn so ist, dann soll es auch so sein!



Was tun bei ungewollter Schwangerschaft?


Ein kühler, nüchterner Kopf ist das allererste, was eine ungewollt Schwangere braucht. In Panik entscheidet man gar nicht oder falsch. Wut können Sie später noch loslassen. Verzweiflung ist absolut fehl am Platz. Angst brauchen Sie schon mal gar nicht zu haben. Sagen Sie sich: Es ist jetzt passiert, und nun überlege ich klar strukturiert: Was will ich, was kann ich, was mache ich?


Es gibt im Leben keine unlösbare Situation, es sei denn der Tod ereilt einen. Nur das ist unumstößlich. Mit diesem Satz vor Augen wird man schon viel lockerer und entspannter.


Sagen Sie sich: Eine Schwangerschaft kann auch mein Leben in eine ganz neue, wunderbare Richtung lenken.


Sie brauchen jetzt einen klaren Kopf, um klare Gedanken zu fassen. Denn die Entscheidungen, die Sie jetzt treffen, können Ihr ganzes Leben umkrempeln, in eine ganz andere als die geplante Richtung lenken.


Was Sie jetzt absolut nicht gebrauchen können, ist Ohnmacht. Denn die lähmt und bringt Sie nicht weiter.




Ungewollt schwanger - Was nun?

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