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"Es sind ja doch recht verblüffende Wirklichkeiten" - Rainer Holbe im Interview

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Rainer Holbe ist den breiten Publikum als Fernsehmoderator bekannt. Er wurde deshalb vielfach ausgezeichnet und hat auch Sachbücher veröffentlicht. Bis Anfang der 1990er Jahre hat er bei RTL die Reihe "Unglaubliche Geschichten" und bei SAT 1 "Phantastische Phänomene" moderiert.

Bild: Rainer Holbe

Wie hat Sie zum Journalismus hingezogen?

Rainer Holbe: Mit acht Jahren gründete ich in Frankfurt die Schülerzeitung „Im Blitzlicht“, für die wir damals auch Filmstars interviewten. Auf der Frankfurter Buchmesse stöberten wir Bücher und deren Autoren auf. Wenig später boten wir unsere Artikel auch der Kinderseite der Frankfurter Rundschau“ . Als ich 16 Jahre alt war hatte ich schon eine stattliche Sammlung eigener Werke, die für eine Bewerbung reichten. Natürlich wurde ich Praktikant bei der FR, und von den zwei Jahren Ausbildung hat mir der Chefredakteur eines geschenkt.

Wie sind Sie als politischer Journalist zu grenzwissenschaftlichen Themen gekommen?

Rainer Holbe: Dieses Thema macht nur einen kleinen Teil meines Berufslebens aus. Die Idee hatte Frank Elstner, der damals Programmdirektor von Radio Luxemburg war. Vor mir hatte sich kein Journalist damit beschäftigt. Es gab viel Zustimmung aber auch viel Ärger.

Sie haben Sendungen wie "Unglaubliche Geschichten" bei RTL und "Phantastische Phänomene" beim Sender SAT 1 bis Anfang der 1990er Jahre moderiert. Wären solche Sendungen dort heute überhaupt noch möglich?

Rainer Holbe: Die von uns damals beschriebenen Phänomene sind so alt wie die Menschheit. Wir wollten wissen, was steckt dahinter? Welcher Wirklichkeit begegnen wir? Unsere Recherchen führten uns in eine ebenso phantastische wie reale Welt. Mein ZDF-Kollege Wolf von Lojewski schrieb mir einmal: „Es sind ja doch recht verblüffende Wirklichkeiten, denen wir mit der Strenge der Vernunft nicht auf die Schliche kommen können.“ Eine solche Sendung ist heute noch möglich. Es braucht nur eine Menge Courage.

Viele Menschen sprechen vom eng gewordenen Meinungskorridor. Wie hat sich die Medienwelt verändert?

Rainer Holbe: Total, wie sich alle Welten ständig verändern. Das liegt in ihrer Natur.

Können Sie auch positive Veränderungen sehen?

Rainer Holbe: Auf dem Bildschirm sehe ich sehr viele junge Frauen als Reporterinnen und Moderatorinnen mit ganz unterschiedlichen Biografien. Sie kommen aus aller Herren Länder. Zu meiner Zeit hätte man den Kolleginnen diese Chancen nicht gegeben. Leider war die Medienwelt über Jahrzehnte von Männern dominiert.

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