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Wer bin ich und was habe ich mit dem Thema Alkohol zu tun:

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Ich heiße Sigi Edgar Schöberl, und mein offenes Pseudonym lautet Jason Sante. Unter diesen Namen schrieb ich schon in jungen Jahren, hauptsächlich Grusel-Geschichten. Dieses Pseudonym behielt ich bei, auch für meine Autobiografie, zwecks Wiedererkennung all meiner Werke.

Doch veröffentlicht habe ich damals noch nichts.

Dieser Umstand änderte sich im Jahr 2012, während ich mir erstmals eingestand – wie meist bei dieser Krankheit, aus einer Notsituation heraus – alkoholabhängig zu sein. Nach einem jahrelangen Leidensweg folgte endlich der Kampf. Ich las während der zahlreichen körperlichen Entgiftungen und Therapiemaßnahmen Bücher über meine Krankheit. Diese Texte waren mir stets eine große Stütze.

Daraus wuchs die Idee, selbst ein Buch über Alkoholismus zu schreiben, um meine persönliche Geschichte zu erzählen.


Während einer Entgiftung machte ich mich ans Werk, und der erste Band meiner Trilogie „Alkohol ist ein Blender“ entstand in einem leidvollen Prozess voll schlechter Erinnerungen.

Stets den Leser im Hinterkopf, den Betroffenen und Angehörige – also mich selbst und meine Familie – konnte ich aus den Vollen schöpfen.

Schließlich veröffentlichte ich den ersten Band meiner Suchtbiografie, recht zuversichtlich, anderen Kranken damit Hoffnung zu machen, egal, wie steinig der Weg zur Gesundung auch sein mag. Das Buch landete im April 2014 bei einem Selbstvermarkter Schreibwettbewerb – präsentiert unter anderem vom Drömer Knaur Verlag – auf dem fünften Platz; ein zeitgleich von mir veröffentlichter Thriller sogar auf dem zweiten Platz.

Was war ich stolz.

Ebenfalls Anfang 2014 ist dann der Folgeband meiner Suchtbiografie erschienen. Ich habe versucht, alles ungeschönt, offen und ehrlich wiederzugeben.

Und wie ich von einigen Lesern hörte, ist der zweite Band zum Teil wütend, sarkastisch, schwarzhumorig, und streckenweise sogar zum Schmunzeln. Eben so, wie alles geschah. Gemachte Fehler wurden von mir nicht verschwiegen.

Hinzugelernte Erkenntnisse kristallisierten sich während des Schreibens heraus, und das von mir Erlebte macht letztendlich deutlich, dass der lange Kampf gegen eine Suchterkrankung sehr wohl Sinn macht – selbst, wenn Betroffene und Angehörige längst nicht mehr daran glauben.

Und Anfang 2018 ist der dritte und somit letzte Band erschienen, den ich als den Kritischsten betiteln möchte.

Natürlich ist es das Beste, erst gar nicht in die Situation einer Abhängigkeit zu geraten. Deshalb diese Zeilen und Auszüge; speziell – aber nicht ausschließlich – für junge Menschen.

Ich möchte mit dieser Fibel niemanden mit Statistiken langweilen (die gibt es zuhauf), sondern ein wenig über mein Leben und über die Krankheit Sucht erzählen.

Und ich will aufzeigen, dass der überall als so harmlos beworbene Alkohol auch dunkle Seiten in sich birgt. Nicht nur, weil er abhängig machen kann. Trinkst du zuviel, schwebst du augenblicklich in höchster Gefahr, weil du nicht mehr Herr deiner Sinne bist. Das heißt: Betrunken läufst du so unbeholfen und klapprig umher, wie Pinocchio bei seinen ersten Gehversuchen. Du wirst leichtsinnig, verlierst jeden Draht zur Vernunft, und nicht selten geschieht ein Unglück aufgrund des Rauschzustandes. Die Zeitungen sind voll von solchen Berichten.

2014 habe ich einen jungen Mann kennengelernt.

Er saß im Rollstuhl, weil er – mit gerade mal 18 Jahren – alkoholisiert unter eine S-Bahn geraten war, und dabei ein Bein verloren hat. Das stand damals groß in allen Zeitungen.

Allerdings fühlte es sich anders an, so einen Verunglückten persönlich kennenzulernen, als nur in der Presse darüber zu lesen. Das Schicksal des jungen Mannes hat mich damals sehr mitgenommen, und ich denke bis heute noch oft an ihn.

Es ist leicht, hinterher zu sagen: „Nüchtern wär ihm das nicht passiert“. Daher sollten wir uns vorher unterhalten.

Auch ich habe als Jugendlicher meine Grenzen ausgelotet, und so mancher Vollrausch war mit im Spiel. Gebracht hat es mir nichts, dieses gelegentliche Vollsaufen, außer Gedächtnislücken – besser bekannt als Filmriss – einen Eimer voll schlechter Erfahrungen und einen übelsten Kater am nächsten Tag. Einmal hatte ich Schürfwunden am ganzen Körper, deren Herkunft bis heute ungeklärt sind, ein ander mal zierte ein blaues, geschwollenes Auge mein Gesicht. Trotzdem bin ich mit diesem blauen Auge noch gut davongekommen, denn was hätte nicht noch alles passieren können?

Abhängig wurde ich erst später, als junger Mann, durch ständigen Missbrauch des Alkohols als Medizin. Doch dazu nachher mehr.

Die kleine Fibel gegen Drogenmissbrauch für junge Menschen, kurz kFgD. Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben

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