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Kapitel II
ОглавлениеEtwas nervös fühlte ich mich schon, als ich in der Nähe war und jeden Moment durch die Eingangstür trat. Dabei hatte ich das Firmengebäude bereits unzählige Male betreten. War es so ungewöhnlich, dass ich hier einmal ein besonderes Kostüm trug? Die kannten mich doch alle, und? Aber was plante mein Chef tatsächlich? War er vielleicht einer von denen, die erst einmal nur reden wollten, und mich wirklich näher kennenlernen? Oder wollte er tatsächlich gleich …? Falls er mich angrapschte oder das andeutete, würde ich das bei ihm eben genauso machen! Obwohl, immerhin war er mein Vorgesetzter und bestimmte über mein Gehalt.
Oben angekommen, legte ich einmal den Mantel an der Garderobe ab und wurde von zwei meiner Kollegen bereits aufmerksam beobachtet. Auf den ersten Blick war alles wie immer, doch jemand musste am letzten Abend noch mehr dieser Dekoration aufgebaut haben. Außerdem … war beim Empfang nun tatsächlich eine Art Bar. Lachte da jemand heimlich? So lächerlich sah ich auch wieder nicht aus. Auf einmal entdeckte ich meinen Chef, wie er gerade seinen großen Auftritt hinlegte. Er legte seine Jacke ab, blieb ein paar Meter vor mir stehen und drückte mir ein Paket mit buntem Papier in die Hand. Wollte er es so aussehen lassen, als wäre er über meinen Auftritt überrascht?
„Hallo, Jenny!“, sagte er und lächelte mir entgegen. Ich begrüßte ihn, legte das Päckchen zur Seite, und wir standen erst einmal herum und schauten in die feiernde Menge.
„Und, was ist da drin?“, fragte ich einmal vorsichtig.
„Äh“, entgegnete er nach einer Weile, „das ist nur eine Attrappe, leer. Hast du geglaubt, das ist echt? Aber wenn … du … willst, können wir …“
Toll, also wenn er dermaßen zudringlich wurde, musste er wirklich von seinem Vorhaben überzeugt sein. Reichte es nicht, wenn mich alle anstarrten? Jenny, die … Animierdame, sehr witzig.
„W … wollen wir was trinken, oder so?“, schlug ich vor und deutete auf das gerade freie Sofa gegenüber des Empfangs.
Sogar hier und bereits um diese Zeit torkelte mir jemand entgegen – wie würde das enden? Letztes Mal auf so einer Party hatte ich es einfach bei einem Glas belassen und mich aus allem herausgehalten, aber hier? Oder dachte er … ich würde nun zudringlich werden?
„Ach, ich glaube, das brauchen wir nicht“, antwortete er halblaut und lächelte mir umso deutlicher ins Gesicht.
Er ging voraus, durch den großen Büroraum, und es sah an diesem Tag wirklich fast wie ein Lokal mit Party-Dekoration aus. Der Eingangsbereich war dagegen eine kleine, verwinkelte Halle in strahlendem Weiß, mit ein paar Farbstreifen. Die Dekoration, die bei genauer Betrachtung auffiel, ließ aber kaum Zweifel aufkommen, was sich hier abspielen sollte. Bei uns gab es einige Lagerräume, und sogar einen für erste Hilfe mit einer Liege, falls jemand schlecht wurde. Wahrscheinlich war das vorgeschrieben.
Ein paar Leute standen herum, bei den kleinen aufgebauten Bars in einer der Nischen, oder ließen auf ihren Bildschirmen diese halblustigen Videos laufen. Die Toiletten waren mit „für die schnelle Erholung zwischendurch“ beschriftet, und wir hatten sogar einen Duschraum. Wer das alles bezahlte?
Mein Chef bog in einen Gang ein und griff nach einem Schlüssel. Wieder folgte ich ihm. In diesem Bereich gab es schmale, halbdunkle Gänge mit gerade ausreichender Beleuchtung. Hier war es, er sperrte auf, und ich trat ein. Sehr groß war es nicht. Was sollte das werden?