Отрывок из книги
Es war eine Nichtigkeit, die dazu führte, dass ich mich mit Erasmus überwarf. Es ging um einen Dollar.
Wie ist es möglich, fragte ich mich damals, dass zwei Freunde wie wir, und noch dazu auf einer solchen Reise, einer Amerikareise, sich wegen eines Dollars in die Haare kriegen? Inzwischen glaube ich zu wissen, woran es lag. Ich glaube, es lag daran, dass wir keine Freunde waren. Erasmus hatte das immer behauptet, ich hatte ihm nur nicht geglaubt. Aber hatte er es selbst geglaubt? Und wenn ja, wieso ist er mit mir nach Amerika gefahren? Schon als er mir die Reise vorschlug, hätte ich wissen müssen, dass es schiefgehen würde. Es musste schiefgehen. Wenn man so über die Menschen redet wie Erasmus, dann muss man ihnen aus dem Wege gehen und darf mit ihnen nicht verreisen. Man dürfte nicht einmal mit ihnen essen gehen.
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Das bessere an der Club Class war, dass man soviel trinken durfte, wie man wollte. Champagner, Weißwein, Brandy, Rotwein. Oder Tomatensaft. Ich nahm Champagner, zwei Flaschen, eine zum Essen, eine für hinterher. Das Essen lehnte ich ab. Der Mann zu meiner Linken war ein großer, kräftiger, blonder Mann, der mich an den berühmten Tenor Peter Hofmann erinnerte, wahrscheinlich weil er Peter Hofmann war. Er besetzte mit seinem rechten Ellenbogen sofort die ganze Lehne zwischen uns, so dass mein linker Ellenbogen von da an in der Luft hing. Der Mann zu meiner Rechten war Professor für Altenpsychiatrie. Er kam gerade aus Glasgow von einem Kongress der Weltgesundheitsorganisation. Er war sehr optimistisch. Die alten Leute seien schwer im kommen, sagte er. Im Jahre zweitausend werde es doppelt soviele alte Leute geben wie heute. Selbst in den Entwicklungsländern sei dieser Trend schon zu bemerken. Das Problem dabei sei aber, sagte er, dass die alten Menschen keine Lobby hätten, man müsse für sie sorgen und für sie eintreten, und dazu sei er da.
»Und Sie?« fragte er. »Was machen Sie?«
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