Читать книгу Stricken - so einfach geht's - Jessica Bewernick - Страница 3

Оглавление

Strickutensilien >

THEORIE
EIN PAAR INFOS VORAB


Wolle, Nadeln, fertig, los! Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Überblick über Stricknadeln, Garne und Zubehör und erfahren, warum die ungeliebte Maschenprobe manchmal doch ganz nützlich sein kann.


STRICKUTENSILIEN

Kein Strickprojekt ohne Garn und die entsprechenden Nadeln! Doch es gibt auch noch andere nützliche Helfer, die Sie zur Anfertigung Ihres Strickstücks benötigen und die darum in keiner Grundausstattung fehlen dürfen.



01 Rundnadel Hierbei sind zwei kurze Stricknadeln über ein flexibles Kunststoffstück verbunden. Ihre Länge sollte höchstens dem Umfang des Strickstücks entsprechen.

02 Maschenmarkierer Dieser kennzeichnet besondere Abschnitte im Strickstück, z. B. den Beginn einer neuen Runde beim Rundstricken. Neben bunten oder verzierten Ringen aus Metall oder Kunststoff stellt eine einfache Büroklammer die Low Budget Variante dar.

03 + 04 Schere, Notizheft und Bleistift Eine scharfe Handarbeitsschere zum Abschneiden des Garns wie auch ein Notizheft samt Bleistift sind weitere hilfreiche Utensilien.

05 Maßband Messen Sie hiermit noch vor Beginn des Projektes die Maschenprobe aus, später dann die jeweilige Gesamtlänge Ihres Strickstücks.

06 Nadelspiel Dieses besteht aus 5 gleichen Nadeln, die an beiden Enden zugespitzt sind. Das Nadelspiel ist für kleine rundgestrickte Strickstücke wie Socken oder auch Mützen geeignet.

07 Jackennadeln Zwei lange gerade Stricknadeln bezeichnet man als Jackennadeln. Der Knopf am Ende verhindert das Herabgleiten von Maschen. Jackennadeln gibt es aus den verschiedensten Materialien.

08 Vernähnadel Verwenden Sie zum Zusammennähen oder Einziehen der Garnreste am besten eine stumpfe Nähnadel mit großem Öhr.

09 Häkelnadel Mithilfe der Häkelnadel können Sie nicht nur heruntergefallene Maschen retten, sondern auch besonders dicke Garne vernähen.

KLEINE MATERIALKUNDE

Wer sich auf die Suche nach Strickgarn macht, hat oft die Qual der Wahl. Während bei der Farbe erlaubt ist, was gefällt, sind bei der Garnqualität schon mehr Kriterien zu berücksichtigen. Neben der Verarbeitung spielt dabei vor allem das Material eine entscheidende Rolle.



DAS PASSENDE GARN

Stark strukturierte oder mehrfarbige Garne kommen am besten auf glatten Flächen zur Geltung. Für Muster eignen sich glatte, einfarbige Garne.

Die bekannteste tierische Faser ist die Wolle. Ein großer Teil davon stammt von Schafen oder Merinoschafen. Doch auch die weichen Haare aus dem Fell von Angorakaninchen, Mohairziegen oder Alpakas werden zur Fasergewinnung genutzt. Wolle ist ein leichtes, gut isolierendes Material. Auch Seide gehört zu den Fasern tierischen Ursprungs. Sie wird aus den Kokons der Seidenraupen gewonnen. Seide wirkt wenig isolierend und eignet sich daher vor allem für leichte, luftige Kleidungsstücke.

Die bekannteste pflanzliche Faser, die Baumwolle, stammt aus den Samenkapseln der Baumwollpflanze. Entsprechende Garne lassen sich leicht verarbeiten und gelten als pflegeleicht. Weitere pflanzliche Fasern sind Leinen oder Hanf. Oft werden in Strickgarnen auch synthetische Fasern wie z. B. Polyacryl oder Polyamid verarbeitet.

Seine charakteristische Struktur erhält ein Garn jedoch nicht nur durch das Material, sondern auch durch die Verarbeitung:

So bekommt mercerisierte Baumwolle (01) durch ein spezielles Veredelungsverfahren eine glatte, glänzende Oberfläche.

Die besondere Optik von Bouclégarn (02) entsteht durch feine, in das Garn eingesponnene Schlingen. Durch seine unregelmäßige Struktur lässt es sich zwar etwas schwerer verarbeiten, kaschiert jedoch Unregelmäßigkeiten im Maschenwerk. Bei der Bouretteseide (03) sorgen kleine Knötchen in den einzelnen Fasern für eine leicht genoppte Oberfläche. Auch die Fasern der Hanfpflanze werden häufig zu einem etwas raueren, robusten Hanfgarn (04) versponnen.

Das ebenfalls sehr strapazierfähige Cablégarn (05) besteht aus mehreren, fest miteinander verzwirnten Garnsträngen. Die Dochtwolle (06) ist dagegen ein wenig gedrehtes und daher sehr weiches, voluminöses Garn. Es lässt sich gut verarbeiten und eignet sich vor allem für dicke, warme Strickstücke. Flammengarn (07) wird unregelmäßig mit unterschiedlich dicken Abschnitten gesponnen. Es sorgt im fertigen Strickstück für abwechslungsreiches Maschenbild. Ein besonderes Wollgarn, das seine endgültige Struktur erst durch einen abschließenden Waschgang nach dem Stricken erhält, ist die Filzwolle (08). Kreieren Sie daraus einfach und schnell modische Accessoires! Werden mehrere verschiedenfarbige Fasern miteinander versponnen, entsteht das sogenannte Melangegarn (09). Schöne Farbverläufe lassen sich aber auch durch das nachträgliche Einfärben eines fertigen Garnstrangs erzielen (10).

INFO

Die Symbole auf der Banderole verraten Ihnen Genaueres über die Eigenschaften Ihres Garns.

DIE WOLLBANDEROLE

Die Banderole dient nicht allein dazu, das Wollknäuel zusammenzuhalten! Vielmehr sind darauf neben den Ausgangsmaterialien auch wichtige Hinweise zur Verarbeitung und Pflege des entsprechenden Garns vermerkt.



Zunächst sind auf der Banderole die Textilpflegesymbole (01)aufgeführt. Diese geben an, ob und unter welchen Bedingungen Sie das jeweilige Garn waschen, bleichen, trocknen oder bügeln dürfen, ohne dass durch die Behandlung auf Dauer Schäden an den Fasern entstehen. Hierfür übernimmt der Hersteller die Garantie. Am besten bewahren Sie diese Informationen gut auf, damit Ihr Gestricktes lange schön und flauschig bleibt.


Weiterhin ist aufgelistet, aus welchen Materialien (02) das Garn besteht. Anhand der Zusammensetzung können Sie auf dessen Eigenschaften schließen. So verleiht beispielsweise ein nur geringer Anteil an Nylon dem Garn und damit dem späteren Maschenwerk mehr Elastizität.


Die Farbnummer (03) bezeichnet die Farbe des Garns. Benötigen Sie mehrere Knäuel der gleichen Farbe, so achten Sie darauf, dass alle eine übereinstimmende Farbpartienummer aufweisen und damit aus demselben Farbbad stammen. Andernfalls können geringgradige Farbabweichungen vorkommen.


Die meisten Knäuel haben ein Gewicht (04) von 50 oder 100 g. Bei sehr leichten Garnen mit hoher Lauflänge, wie z. B. flauschiger Mohairwolle, können es auch 25 g sein.


Oft finden Sie auf der Banderole auch einen Hinweis dazu, welche Menge an Garn (05) Sie für einen Pullover bestimmter Größe ungefähr benötigen.


Die Lauflänge (06) gibt an, wie viele Meter Garn auf ein Wollknäuel mit einem Gewicht von zumeist 50 oder 100 g kommen. Sie hängt vor allem von der Dicke und dem spezifischen Gewicht des Garns ab.


Neben der Lauflänge informiert Sie der Hersteller auch darüber, welche Nadelstärke (07) er zur Verarbeitung des Garnes empfiehlt. Da jedoch jeder etwas anders strickt und zudem die gewünschte Maschendichte verschieden sein kann, ist diese Angabe nur ein Richtwert.


Die Maschenprobe (08) besagt, wie viele Maschen und wie viele Reihen Sie mit dem jeweiligen Garn glatt rechts stricken müssen, um ein Quadrat von 10 × 10 cm zu erhalten. An diesen Angaben können Sie sich orientieren, wenn Ihrer Strickanleitung keine diesbezüglichen Informationen zu entnehmen sind. Mehr zur Maschenprobe erfahren Sie auf den folgenden Seiten.

DIE MASCHENPROBE

Auch wenn Sie am liebsten gleich losstricken würden: Sobald Ihr Strickstück eine bestimmte Passform haben soll, ist zu Beginn der Arbeit eine Maschenprobe anzufertigen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie eine andere Wolle als angegeben verwenden möchten.


Wer eine tolle Anleitung und schöne Wolle vor sich liegen hat, würde am liebsten sofort losstricken, ohne sich vorher noch lange mit der Maschenprobe zu befassen. Trotzdem sollte sie gemacht werden. Ich habe es selbst nicht geglaubt und wurde mit mehreren viel zu groß gestrickten Mützen bestraft.

DAS PROBESTÜCK

Angaben zur Maschenprobe finden Sie zum einen auf der Wollbanderole. Diese können jedoch nur als Anhaltspunkt dienen. Denn neben Ihrer Strickweise hängt die Maschenprobe auch von den verwendeten Nadeln und dem Muster ab, in dem Sie später arbeiten wollen. Richten Sie sich daher, sofern vorhanden, immer nach der Maschenprobe in Ihrer Strickanleitung. Fertigen Sie nach deren Angaben zu Garn, Nadelstärke und Strickmuster ein kleines Probestück an. Da die Maschen der Anschlagreihe und die Randmaschen meist etwas anders ausfallen als regulär gearbeitete, sollte das Musterstück etwas größer als die vorgegebene Fläche von 10 × 10 cm sein. So können Sie die Ränder beim Messen und Auszählen aussparen. Damit die Maschenprobe schön glatt ist, stecken Sie diese mit ein paar Stecknadeln auf einem dicken Handtuch oder einem Bügelbrett fest, besprühen sie mit Wasser und lassen sie wieder trocknen.

MASS NEHMEN

Messen Sie nun an Ihrem Probestück mittig eine Fläche von 10 × 10 cm aus, und zählen Sie nach, wie viele Maschen und Reihen Sie hierzu benötigt haben. Entspricht das Ergebnis den Angaben in der Strickanleitung? Bingo! Dann können Sie gleich loslegen. Sollten Sie jedoch weniger Maschen und Reihen gebraucht haben, dann stricken Sie etwas zu locker. In diesem Fall hilft es, auf Nadeln geringerer Stärke zu wechseln. Oft genügt schon eine halbe bis eine Nadelstärke weniger. Haben Sie hingegen wie viele Anfänger zu fest gestrickt und damit mehr Maschen und Reihen gebraucht, so nehmen Sie entsprechend dickere Nadeln. Nun hilft alles nichts: Trennen Sie die Maschenprobe wieder auf, und fertigen Sie diese nochmals mit geänderter Nadelstärke an. Wenn die Größenangabe dann stimmt, können Sie mit dem eigentlichen Projekt beginnen.

INFO

DAS RICHTIGE MASS

Nicht immer ist eine Maschenprobe zwingend erforderlich. So darf ein Schal durchaus etwas in Breite und Länge variieren.


UMRECHNEN

Nicht jeder hat jedoch gleich die passende Nadel zur Hand. Und was tun, wenn zwar die Anzahl der Maschen, nicht aber die der Reihen übereinstimmt? Auch hier hilft zunächst der Blick in die Strickanleitung. Wird die Länge des Strickstücks in Zentimetern angegeben, ist die Reihenzahl nicht so entscheidend. Lässt sich jedoch nur über die Anzahl an Reihen auf die Länge schließen, müssen Sie die Anleitung anhand Ihrer Maschenprobe umrechnen. Sollen Sie beispielsweise über 114 Reihen im Muster arbeiten und haben Sie bei der Maschenprobe 40 statt 38 Reihen für 10 cm gebraucht, so ergibt sich die Reihenanzahl wie folgt:

(114 Reihen : 38 Reihen) × 40 Reihen = 120 Reihen

Möchten Sie das in der Anleitung vorgeschlagene Garn gegen ein anderes tauschen, so achten Sie vor allem darauf, dass die Zusammensetzung, Lauflänge und auch die empfohlene Nadelstärke in etwa übereinstimmen. Nur dann können Sie die Maschenangaben der Strickanleitung übernehmen.

Stricken - so einfach geht's

Подняться наверх