Читать книгу Leoparden unter kaltem Mond - Jessie Adler Gral - Страница 4

Prolog

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Sancho war fest entschlossen, nicht zu weinen. Er kniete nackt auf den steinernen Fliesen der Polizeiwache und versuchte, sein Zittern zu unterdrücken. Neben ihm kauerten Lobinho und Cielito, ebenfalls nackt und zitternd. Die Kinder froren erbärmlich, denn die Bullen hatten sie drei Stunden ohne Kleider auf dem nächtlichen Hof stehen lassen und wieder und wieder mit kaltem Wasser überschüttet. Aber das Zittern kam nicht nur von der Kälte. Es war ja keineswegs der erste Überfall der grünen Hühner, und die Kinder wussten genau, was ihnen bevorstand. Luna hatten die Bullen gleich zu Anfang von der Truppe isoliert, um sie ungestört im Nebenzimmer zu vergewaltigen.

Sancho biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein Stöhnen. Diese elenden Hurensöhne! Vor allen Dingen nicht weinen, hämmerte er sich ein. Auch schreien durfte er nur im äußersten Notfall. Schließlich war er der Anführer. Er musste seinen Leuten ein gutes Beispiel geben.

„Los, ihr Ratten!“, brüllte der Polyp, der Camargo hieß, und gab seinen Untergebenen durch die geöffnete Tür einen Wink. Zwei weitere grüne Hühner kamen herein und trieben die nackten Jungen mit Faustschlägen über den Korridor in einen lichtlosen kleinen Verschlag.

„Nicht die Papageienschaukel, bitte!“, heulte Sancho auf und wich zurück, bis er mit dem nackten Hintern an die Wand stieß. Der Anblick der runden Stange, die etwa einen Meter über dem Betonfußboden angebracht war, versetzte ihn in helle Panik.

Flavio Camargo grinste. Jetzt hatten die kleinen Scheißer natürlich die Hosen voll. Aber auf der Straße, vollgepumpt mit Kleister, waren sie unerhört tapfer und rissen ihre ungewaschenen schwarzen Mäuler sperrangelweit auf. Was diese kleinen Kanalratten für einen Unflat von sich gaben! Aber hier auf dem Revier schlotterten sie natürlich vor Angst. Polizeioffizier Camargo packte den nackten Sancho grob am Arm und schleppte ihn durch den Raum. Er hob den dünnen Jungen hoch und hängte ihn mit den Knien über die Stange. Sancho machte sich schwer und blieb wie ein Kartoffelsack mit den Schultern auf dem Boden liegen.

„Los, heb gefälligst Deinen Arsch und streck die Arme unter der Stange durch“, bellte Camargo, der langsam die Geduld verlor. „Sonst mach ich Dich so fertig, dass Dich Deine eigene Mutter nicht mehr erkennt.“ Er riss Sanchos Arme nach oben und führte sie unterhalb der Stange an seinen Knien vorbei. Dann fesselte er die Handgelenke des Pivete mit einem Strick über den verschränkten Füßen und gab ihm einen leichten Stoß.

Der Pivete pendelte hilflos vor und zurück. Er war verschnürt wie ein Paket und unfähig, ein Glied zu rühren. Kopf, Geschlechtsteile und Fußsohlen waren schön exponiert und jeder Willkür preisgegeben. Camargo betrachtete die fest zusammengekniffenen Lider des aufgehängten Moleque und lächelte dünn. Jetzt würde er dem unverschämten Bürschchen ein bisschen Respekt beibringen. Das würde ihn lehren. In dieser Hinsicht war die Papageienschaukel unübertroffen. Er griff zu dem biegsamen Stock, der an der Wand hing und verpasste Sancho einen saftigen Hieb auf die Fußsohlen.

Der Pivete riss die Augen auf und keuchte.

„Das war erst der Anfang, Du nichtswürdige Ratte“, sagte Camargo mit seidenweicher Stimme und grinste bösartig. Er holte aus und platzierte den nächsten Hieb auf die offen daliegenden Genitalien des Jungen.

Der Pivete brüllte auf und begann dann stoßweise zu schluchzen. Die beiden anderen nackten Elendsgestalten, die auf dem Betonboden an der Wand hockten, stöhnten und ließen die Köpfe hängen.

„Augen auf!“, brüllte Camargo. „Schaut genau hin, ihr kleinen Scheißer. Ihr kommt als nächste dran!“

Leoparden unter kaltem Mond

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