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Kapitel 1

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Manfred (9, drahtig, blass und dunkelhaarig, in Jeans und dunkelblauem Sweater) geht neben seinem Vater, Konrad (36) durch eine Fußgängerzone seiner Heimatstadt. Er trägt die Schultasche am Rücken und schaut missmutig drein. Konrad, groß, hager, dunkelhaarig, in sportlichem Sakko und Jeans, trägt eine Aktentasche und ist in Eile.

In einiger Entfernung liegt etwas auf dem Boden, das glitzert und immer wieder von Passanten verdeckt wird, während Manfred aber versucht, es im Auge zu behalten. Konrad dirigiert Manfred in Schlangenlinien durch die Menge, und der Bub strengt sich an, das glänzende Dinge immer wieder aus der Ferne zu finden.

Konrad klopft Manfred sanft auf die Schulter. “Es wird schon klappen, Kiddo. Klar wird es das. Ist ja nicht so schwer. Also: Orangen, Zitronen, Bananen gibt es - wo?”

Manfred konzentriert sich auf das glitzernde Ding; Konrad beugt sich zu ihm, schüttelt ihn am Arm. “Hörst du mir zu? Orangen und Bananen gibt es ..?”

Manfred schaut ihn irritiert an. Konrad grinst halbherzig. “Im Laden gilt nicht.”

Sie hasten weiter und nähern sich zu Manfreds Freude dem glitzernden. Konrad legt seinen Arm seufzend um seinen Sohn. “Na?”

Manfred erkennt, dass es sich um einen Sektkorken samt zugehörigem Drahtverschluss handelt; Umarmt von seinem Vaters dahin stolpernd, schaut er sehnsüchtig zum Korken hin, während sie daran vorbei gehen. Sie bleiben an einer Ampel stehen.

“Die Frau Lehrerin wird dich das auch fragen.”

Manfred schaut etwas betreten zu ihm hoch. Er ist versucht, zum Korken hinzuschauen, aber Konrad schaut streng und auffordernd.

“Dort, wo es auch Kamele gibt.”

Konrad zuckt die Schultern. “Hm. Das ist ja schon etwas. Afrika heißt das. Und wo noch?”

Die Ampel schaltet auf Grün; Manfred schaut zum Korken hinüber, und in diesem Moment stößt ein Passant diesen mit dem Fuß; Der Korken kollert zu Manfred herüber, und er greift danach - aber Konrad zerrt ihn weiter. “Lass das liegen! Was du immer mit dem Mist hast!”

Manfred schmollt und geht zögernd weiter; Konrad schubst ihn nachdrücklich. “Also, was ist jetzt mit den Orangen? Meine Güte! Ist das so schwierig?”

Manfred zieht eine schmollende Miene. “Was heißt Kiddo?”


Manfred und Konrad hasten die Straße hinunter, die zu Manfreds Schule führt, und das Gebäude wird zwischen Alleebäumen sichtbar. Manfred verzögert seine Schritte, während Konrad ihn zum Schnellergehen nötigt. “Na, morgen kommt ja das Auto aus der Werkstatt ...” (schaut auf die Uhr, seufzt) “... dann habe ich vielleicht wieder die Chance, pünktlich im Büro zu sein.” Er schaut Manfred gestresst an, während der nach einem Stein kickt. “Deine Mutter hat ja viel mehr Zeit, dich herumzukutschieren.”

Sie bleiben vor dem Schultor stehen; Konrad beugt sich zu Manfred, ordnet seinen Kragen; Ringsumher treffen andere Schulkinder ein. “Ich würde mich so gern auf dich verlassen können, weißt du. Geht das, Manfred?”

Manfred nickt schüchtern und vermeidet es, seinen Vater direkt anzuschauen. Konrad kneift leicht seine Wange, und Manfred weicht ihm etwas verlegen aus. Er schaut sich heimlich nach Schulkameraden um, aber niemand ist in Sicht.

Konrad lächelt angesichts Manfreds Verlegenheit. “Mach’s gut, Kiddo. Das ist ein Wort, das Amerikaner zu ihren coolen Söhnen sagen.”

Manfred grinst kurz, und Konrad klopft ihm noch einmal kurz auf die Schulter und schickt ihn dann los, in Richtung Schuleingang. Er murmelt hinter ihm her: “Sei bitte brav. Ich hab’ dich lieb.”


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