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Die Fahrt

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Gloria (42, klein, mollig, dunkelhaarig, in Jeans und bunter Bluse), sitzt neben ihrem alten Freund Bernie (41, groß, etwas übergewichtig, brünett, in Jeans und hellem Hemd) in dessen kleinem Auto; Sie fahren durch einen städtischen Vorort stadtauswärts, durchqueren eine Pappelallee und biegen in eine Landstraße ein, die in die Hügel führt.

Gloria betrachtet Bernie aufmerksam von der Seite. “Was jetzt? Hat es dir die Sprache verschlagen?

Bernie zuckt beim Fahren die Schultern und gibt sich eine gelassen amüsierte Haltung. “Da gibt’s nichts zu sagen, Glori.”

Gloria runzelt die Stirn und seufzt, genervt: “A. Glori-a. Wie oft noch? Schlimm genug, dass ich so heiße, ich will nicht auch noch heilig klingen.”

Bernie kichert. “Ja. Gerade du.”

Gloria wendet sich ihm mit entrüstet verengten Augen zu. “Was soll denn das jetzt wieder heißen?”

“Das fragst du noch? Wer redet denn schon die ganze Zeit über Sex?”

Gloria schnaubt empört: “Na, wir beide!? Also bist du mindestens genausowenig heilig wie ich, wenn ich schon so unheilig bin!”

“Ich bin aber nicht sexbesessen, wie du.”

Gloria lacht laut auf. “Sex ... besessen? Ich?” (Schnaubt.) “Wie kann man von etwas besessen sein ...”

Sie lehnt sich provokant zu Bernie hinüber, schnippt mit den Fingern, “... an das man sich kaum erinnern kann?”

Bernie brummt, unbehaglich: “Könnten wir von etwas Anderem reden, bitte?”

“Wieso? Ist es dir peinlich?”

“Schon.”

Gloria kichert und schaut aus dem Fenster. “Na eben. Mir auch nicht.”

Bernie rollt die Augen; Gloria stößt ihn mit dem Ellenbogen an. “Komm! Es geht doch dir genau so!”

Bernie erwidert eilig, heftig den Kopf schüttelnd. “Nein.”

Gloria schaut ihn scharf an, kichert dann. “Oh Gott, oh Gott! Du wirst ja rot!” (Lacht.) “Jetzt kennen wir uns so lange ...”

“Eben!”

“Neunzehn Jahre!” Gloria kichert und schubst Bernie mit dem Ellenbogen. “Und ich hab’ nicht gewusst, dass es dir so peinlich ist, über Sex zu reden.”

“Ist es nicht. Ist nur - unnötig.”

“Wieso? Es ist ein sehr bedeutsames, trendiges Thema - “käuflicher Sex”!”

Bernie rollte die Augen und schaut aus dem Fenster (auf die letzten Ausläufer der Stadt und die grünen Hügel in einiger Entfernung. “Mit dem ich mich nicht befassen muss.”

Gloria gibt ihm einen leichten Schubs, und Bernie schubst leicht zurück, dass Gloria ihn nicht schubsen solle.

“Komm schon! Keinen Sex zu haben ist einfach nicht gesund.”

Bernie schnaubt und rollt wieder die Augen. “In einer platonischen Freundschaft ist das Reden über Sex-Haben aber auch nicht “gesund”.

“Wieso nicht? Ist doch ein Thema wie jedes –“

“Nein. Lassen wir das also.”

Gloria betrachtet ihn stirnrunzelnd und leicht irritiert von der Seite. “Über Krieg könnten wir wohl reden? Über Mord und –“

Bernie wirft Gloria eine tadelnden Blick zu. Gloria zuckt die Schultern. “Oder über das Thema ob es männliche Prostituierte geben sollte.”

Bernie seufzt tief und öffnet das Fenster. “Und ich hab’ gedacht, es wird ein entspannter Ausflug.”

Gloria wendet sich ihm auf ihrem Sitz voll zu.

“Wenn du nicht so herumzicken würdest, wenn ich ein Thema anspreche, das mir wichtig ist!”

Bernie seufzt, genervt und macht eine besänftigende Geste.

“Es ist dir wichtig, dich darüber aufzuregen, dass es mehr weibliche Nutten gibt als männliche?”

“Sag nicht “Nutten”.

“Wie dann? In-der-Kauf-mich-zum-Ficken-Branche-Beschäftigte”?

Gloria mustert ihn einige Momente lang schweigsam, zuckt dann die Schultern.

“Liebesdienerinnen und -diener. Tendenziell gigantisch unausgewogen, das Verhältnis, übrigens, prozentuell, gendermäßig.”

“Ist doch wurscht.”

“Mir nicht. Liebesdiener sollten –“

Bernie macht eine Geste, die Gloria das Wort abschneidet. “Was hat es mit “Liebe” zu tun, für Geld mit fremden Leuten Sex zu haben?”

Gloria prustet, aufbrausend. “Und was hat es mit Liebe zu tun, in einer Ehe gar keinen Sex zu haben? Oder zu wenig? Oder unbefriedigenden?”

Bernie seufzt und kneift Gloria ins Kinn; Sie weicht ärgerlich zurück.

“Glori? Wir werden uns doch nicht wegen so etwas streiten!?”

“So etwas beschäftigt zufällig Millionen Frauen! Täglich! Minütlich!”

Bernie tätschelt ihr Knie, grinsend. “Ist ja gut ...”

Gloria faucht und schieb seine Hand zur Seite. “Ist nicht gut! Wenn Männer sich in einer Ehe oder als Singles sexuell nicht ausgelastet fühlen, können Sie zu käuflichen Frauen gehen.” (Schaut herausfordernd.) “Und Frauen? Was können Frauen tun?”

“Vielleicht kommen die nicht in eine solche Situation.” Er schaut aus dem Fenster und beginnt ein Liedchen zu pfeifen. Gloria schaut ihn zornbebend an.

“Spinnst du? Du stellst dich jetzt absichtlich dumm, oder? Haben wir keine Bedürfnisse? In einer Ehe gibt es zwei Leute, du Ignorant!”

Bernie hört zu pfeifen auf und furcht seine Stirn, genervt. “Wieso Ignorant? Ich hab’ ja nur ...”

Gloria äfft seinen Tonfall in bitterem Spott nach. “... hab’ ja nur ...”

“... gemeint, dass Frauen vielleicht nicht so dringende Bedürfnisse haben, wie Männer.”

Gloria öffnet den Mund, um etwas zu sagen, starrt Bernie aber nur momentelang an, nach Worten ringend. Dann gestikuliert sie, lehrerinnenhaft. “Okay. Also gut, dann sag’ ich dir was über uns, die nicht-so-dringend-befriedigt-werden-müssenden Kreaturen! Ich, deine alte Freundin Glori-a, denke oft, sehr of daran, mit einem wildfremden Man zu bumsen.”

Bernie hält sich die Ohren zu; Gloria greift erschrocken aufs Lenkrad (weil Bernie beide Hände auf seinen Ohren hat).

“Spinnst du? Bist du ein kleines Kind, oder was? Böses Wort, bumsen, oder was?”

Sie neigt sich zu seinem Ohr. “Bumsen!”

Bernie ergreift das Lenkrad wieder, schüttelt den Kopf und drängt Gloria mit seinem Arm zur Seite.

“Ich sehe nicht ein, warum ich mir das anhören sollte!”

“Das? Was? Das perverse Geständnis von einem ... einem ... Serienkiller? Ich werd’s dir sagen: Weil ich gerade hier bin, und ich es dir sagen will! Weil es dich gefälligst du interessieren hat ... du ... du ... verklemmter ...”

Sie ringt nach Worten, schaut ihn zornfunkelnd an, und Bernie zuckt provokant ergeben die Schultern.

“Na gut. Aber wenn mir schlecht wird ...”

Gloria holt tief Luft und schaut durch die Windschutzscheibe, in einem Fantasiebild schwelgend.

“Also - ich würde mit einem X-beliebigen ins Bett gehen, einfach nur, um Sex zu haben, damit die brachliegenden Funktionalitäten meines Körpers gewürdigt werden ...” (Knurrt.) “... ehe ich alt, grau und verrunzelt bin.” (Erhebt die Stimme.) “Soll heißen, ich will gebumst werden, damit es mir besser geht, ohne dass ich gleich eine scheinheilige Beziehung mit irgendeinem lauwarmen Typen eingehen muss!”

Bernie nickt, bedächtig. “Oder umgekehrt.” Gloria schaut ihn verwirrt an.

Bernie zuckt die Schultern. ”Eine lauwarme Beziehung mit einem scheinheiligen Typen?”

Gloria schaut ihn misstrauisch an, schüttelt dann unwillig den Kopf und schaut weiter aus dem Fenster.

“Entweder bist du zu dumm oder zu stur ... oder du nimmst das einfach nicht ernst.”

Bernie seufzt, mit leichtem Widerwillen in der Stimme.

“Entschuldige, wenn das nicht zu meinen gedanklichen Prioritäten gehört, mir zu überlegen, wie deine körperlichen Funktionalitäten –“

Gloria klatscht sich selber auf die Oberschenkel, genervt. “Das war nur ein Beispiel! Es geht darum, wie es den Frauen auf der Welt ganz allgemein geht, wenn sie in Nöten sind.”

“Nicht die Nöte, bitte, nicht die Nöte!”

Gloria schaut Bernie herausfordernd an. “Verarschst du mich?”

Bernie legt den Kopf schief und schaut sie treuherzig an. “Natürlich nicht. Wie könnte ich.” (Murrt.) “Aber ungewohnt darf ich es schon finden, oder, in diesen ... Bahnen zu denken?”

“Dann gewöhn’ dich dran - denn mich interessiert das Thema sehr.”

Bernie schaut sie irritiert an. “Wie sehr?”

Gloria wendet sich ihm eifrig zu. “So sehr, dass ich mich frage, ob es nicht vielleicht an der Zeit wäre, die Sache unternehmerisch anzugehen.”

“Deine Sexnot? Wie wär’s mit medizinisch?”

“Nein! Die ... Situation von Frauen, die “Sexnot” haben, wenn du das schon so blöd nennen willst!”

Bernie bläst die Luft hörbar aus. Gloria runzelt die Stirn. “Und überhaupt ... bin ich so abstoßend, dass du dir gar nicht vorstellen kannst, dass ich Sex mit jemandem habe?”

Bernie fuchtelt beschwichtigend. “Aber ... aber absolut nicht!” Er schaut Gloria eifrig an. “Ich meine ... ja! Natürlich bist du eine intelligente, interessante Frau und nicht nur ein Kumpel.”

Gloria brummt bitter ironisch. “Intelligent, das hört man ja gern als Frau. Und “interessant”. Oh, super. Die Roboterfrau ohne Unterleib.”

Bernie nickt bekräftigend; Gloria funkelt böse und neigt sich heftig zu ihm; Er weicht zurück, schüttelt den Kopf. “Aber so hab’ ich das doch nicht gemeint. Und gesagt habe ich es auch anders.”

“Wie wär’s mit “sexy” und “attraktiv”?”

Bernie nickt, eilfertig. “Klar. Bist du doch.”

“Ja. Sicher.” Gloria verschränkt die Arme, funkelt Bernie missmutig an, knurrt, “Frechheit.”

Bernie grinst sie an und wirft ihr einen Kussmund zu. “Nein, wirklich. Du bist hübsch. Das weißt du doch! Aber halt auch –

Gloria schaut ihn aus engen Augen herausfordernd an.

“... meine alte Freundin. Glori. Und irgendwie ...”

Gloria neigt sich zu ihm, schaut ihn gefährlich provokant an, während Bernie vorsichtig leiser wird.

“... androidisch.” (Eilig.) “So wie ... Audrey Hepburn!”

Gloria prustet empört. “Was? Audrey Hepburn war super-sexy!”

Bernie vollzieht eine “warnende” Geste und brummt, “ernsthaft”. “Oh nein! Audrey Hepburn war eine Heilige. Kein sündiges Haar an ihr. Oder Doris Day!”

Gloria prustet wieder empört. “Das ist doch nicht zu fassen! Alles Vollblutfrauen!”

Bernie schnaubt, entrüstet. “Was? Sex mit Doris Day? Glori, bist du pervers, oder was? Das waren Damen, bei denen man sich einfach nichts ... naja, nichts ... Schmutziges vorstellen kann.”

Gloria braust auf und zeigt auf Bernie: “Aha! Schmutziges?! Sex ist “schmutzig”? Verdammt,” ballt die Fäuste, “warum wirst du nicht gleich katholisch!”

Bernie seufzt und winkt ab. “Ach, halt doch den Schnabel, beste Freundin, du verstehst das sowieso nicht.”

“Ach nein!?!” Gloria gestikuliert gespielt aufbrausend. “Oh - ich hab’ vergessen: Ich bin ja ein “Es”, ein “Wesen ohne Unterleib”. Aber angeblich immerhin,“ fuchtelt sarkastisch bitter, “- intelligent!”

Bernie seufzt erschöpft und wischt sich das Gesicht, murmelnd. “Vollmond, oder was?”

Gloria boxt ihn gegen den Arm. “Frag’ mich gleich, ob ich meine Tage bekomme, dann ... “

Bernie schaut sie fragend an, und Gloria zischt, zwischen Empörung und Amüsement, “hör jetzt auf! Ich hab’ allen Anlass, mich aufzuregen.”

Bernie hebt die Augenbrauen in einer stummen Frage. Gloria fuchtelt wild.

“Kein Wunder sind so viele Frauen unbefriedigt, wenn solche Typen wie du herumrennen, die sich für so schlau halten und dabei Ansichten haben, die zum Himmel stinken!” Sie verschränkt die Arme und schaut zum Himmel. Es ist sonnig, der Himmel ist blau, ein kleines Lüftchen weht.

Bernie fährt eine Weile schweigend weiter; Gloria schaut hin und wieder zu ihm hinüber. Nach einer Weile zwinkert er ihr zu. “Adrenalinspiegel wieder normalisiert?”

Gloria runzelt zornig die Augenbrauen: “Thema immer noch nicht ernst genommen?”

Bernie tätschelt wieder ihr Knie. “Wir sind bald da. Die frische Luft wird dir guttun.”

Gloria brummt missmutig. “Was jetzt, bin ich krank, nur, weil ich die Wahrheit sage?”

“Irgendwie glaube ich, wir sollten das Thema wechseln.”

“Wieso? Ich bin noch nicht fertig.”

“Aber ich, ehrlich gesagt.”

“Sex ist ...” Gloria zählt an den Fingern, “... kreislaufbelebend. Herzstärkend. Depressionsvorbeugend.”

“Sehr romantisch.”

“Das auch.” Gloria hebt belehrend den Zeigefinger. “Momentan reden wir aber nur von Sex. Bumsen.”

Bernie brummt, genervt. “Was für ein blödes Wort.”

“Na, wie nennst du es dann?”

“Momentan nenne ich es “Belästigung”.”

Sie fahren einige Momente schweigend weiter; Glorias Gesichtsausdruck wird immer finsterer. Bernie schaut Gloria von der Seite her an, tätschelt wieder ihr Knie, fragt mitleidig: “So schlimm?”

“Lass mich in Ruhe.”


Bernie und Gloria marschieren eine leicht hügelige Wiese hinan; Gloria köpft unterwegs einige Blumen und Gräser. “... und neben den guten Freunden sollte es Männer geben, die nur für Sex da sind. Wie die Nutten ... die professionellen Liebesdienerinnen für die Männer. Halt für uns Frauen.”

Tief einatmend gestikuliert Bernie zum Himmel. “Herrlich, die frische Luft!” Er schaut interessiert in die Gegend. Gloria ignoriert seine Worte und schaut ihn herausfordernd an. “Warum gibt es sie nicht, ich meine, offiziell?”

Bernie breitet die Arme aus und saugt tief die frische Luft ein. Gloria hängt sich an seinen Arm. “Oh, der Bedarf, der ist vorhanden, das kann ich dir schriftlich geben!”

Bernie deutet in die Gegend. “In welche Richtung willst du?”

Gloria mustert ihn, etwas provokant. “Du bist ja schon lange unbeweibt. Du bist nicht schwul. Also willst du mir erzählen, dass du noch nie bei einer Nutte warst?”

Bernie schaut sie genervt an, merkt aber, dass sie nicht vom Thema ablassen wird, und er verschränkt die Arme, sodass Gloria ihn loslassen muss: “Noch nie. Leidet jetzt deine Statistik?”

“Aber du hast daran gedacht!”

“Möglich.” Bernie runzelt die Stirn und beginnt leicht den Kopf zu schütteln.

“Ha!” Gloria zeigt triumphierend auf ihn. Bernie rollt die Augen und marschiert hastig weiter. Gloria folgt ihm, etwas aufgebracht. “Wieso kannst du über solche Dinge nicht reden?”

“Kann? Ich will nicht. Das ist ja wohl mein Recht.”

“Warum nicht? Wie ist es mit Selbstbefriedigung?” Gloria holt Bernie ein, der tief seufzt und bergauf zeigt. “Hab’ gehört, dort oben auf der Anhöhe gibt es ein nettes Gasthaus. Zum Entspannen.”

“Ich entspanne mich beim Reden! Aber natürlich, wenn du einkehren willst?!”

“Will ich. Und ein Bier.”

“Sicher.”

Sie wandern einige Momente schweigend weiter. Bernie wirft einen vorsichtigen Blick auf Gloria, die gedankenverloren nach kleinen Steinen kickt. “Was meinst du ...”

Bernie schaut schnell wieder weg und rollt die Augen, aber Gloria spricht unbeirrt weiter. “... soll unsereins lieber in Lokalen herumhängen und irgendwelche Besoffenen abschleppen, wenn wir Lust auf Sex haben?”

“Ich kann dir ja nicht gut raten, zu einer Nutte zu gehen.” Bernie brummt unwillig und hält nach dem Gasthaus Ausschau.

Gloria fuchtelt aufgebracht. “Genau! Eine weit offene Marktlücke!”

Bernie muss grinsen, und Gloria bemerkt es, begreift den Doppelsinn ihrer Aussage und rempelt ihn leicht an. “Du hörst also doch zu!”

“Natürlich. Und ich hoffe, das war’s jetzt auch schon.”

Sie gehen Arm in Arm den Wanderweg entlang. Bernie saugt die frische Luft ein. “Herrlich.”

Gloria macht eine ausladende Geste. “Oh, ja, ich hör’ schon The Sound of Music. The Hills are alive ...” (kichert) “Und Julie Andrews. Auch so eine Frau ohne Unterleib?

Bernie zuckt die Schultern. “Na, ihre Rolle war ja auch nicht sexy angelegt. Oder als Mary Poppins. Kinderfilme. Aber als diese Missionarsfrau in Hawaii, Bingham oder so, war sie sexy.”

Gloria schubst ihn, “empört”. “Eine Gottesdienerin! Du bist ja pervers!”

Sie wandern weiter, und Bernie schaut sich begeistert um. “Wir sollten öfter hierher kommen. Schade, dass ich keinen Fotoapparat dabei habe, denn –“

Gloria fällt ihm ins Wort. “Na gut! Gehe ich eben in eine Bar und werde von so einem Serienmörder angequatscht ... oder einem Triebtäter ...”

“Na dann Internet-Dating. Und Thema erledigt.” Bernie macht die Geste des “Händeabputzens”, aber Gloria schaut ihn vorwurfsvoll an. “Nicht erledigt. Weil keine Lösung gefunden!”

“Aber ich hab’ doch gesagt: Online-Dating! Viele Leute, dort, die nur aufs Kennengelerntwerden warten!”

Gloria beugt sich heftig zu ihm. “Ich will niemanden kennenlernen! Ich will nur ab und zu Sex!”

Bernie seufzt, genervt. “Im Internet gibt es aber auch viele, die sowas wollen.”

“Und Mörder. Vergewaltiger. Perverse.”

Bernie bleibt stehen und hebt resigniert die Hände. “Dann heirate eben! Meine Güte, Gloria, hör’ bitte auf mit dem Thema!”

“Ich will aber mit verschiedenen Männern!”

Bernie starrt Gloria verdattert an, während sie eifrig nickt.

“Jetzt wirst du mir unheimlich.” Bernie nimmt Glorias Kopf und bewegt ihn hin und her. “Weiche, Dämon und gib’ mir meine Gloria zurück!”

Gloria macht sich halb amüsiert, halb verärgert los. “Ich will jetzt auch ein Bier.”


Willkommen im Exzelsior

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