Читать книгу Texas Hold'em - Jo Phantasie - Страница 4
Sophia all in!
ОглавлениеMaria ist eine der wenigen im Haus, zu der ich ein einigermaßen gutes Verhältnis habe. Zum einen liegt das an uns. Wir möchten nicht, dass die Nachbarn zu viele persönliche Dinge über uns wissen. Zum anderen wohnen in diesem Appartementhaus hauptsächlich sehr komische Leute, mit denen ich besser keinen privaten Umgang pflegen möchte. Dieses als Mangel an Kommunikationsfähigkeit zu bezeichnen ...? Nein, man muss nicht mit allen Leuten gut auskommen, das haben wir uns abgeschminkt. Außerdem haben wir einen sehr großen Freundeskreis, der uns bereits genügt.
Aber Maria, sie wohnt über uns auf dem Flur gegenüber, bei ihr ist das anders. Nicht nur, weil sie überaus attraktiv und intelligent ist, sie ist auch sehr sympathisch. Als alleinerziehende Gymnasiallehrerin mit einer problematischen Tochter hat sie es aber nicht so leicht. Ihre Sophia ist 19 Jahre alt, und wie man es bei Kindern aus einer Lehrerfamilie so oft antrifft, überaus fehlentwickelt. Das bezieht sich nicht auf das Körperliche. Meiner Meinung nach ist sie recht hübsch und mit einer sehr guten Figur ausgestattet, die sie wohl von der Mutter geerbt hat. Was mich an ihr stört? Ich stufe sie als ein wenig durchgeknallt ein. Sie macht seit etwa einem Jahr mit ihrer Kleidung und Schminke auf Gothic Girl, hat diese Piercings an den denkbar ungünstigsten Stellen und redet ausschließlich aggressiv mit ihrer Mutter und auch mit mir. Nebenbei nimmt sie auch bestimmt Drogen, das hatte ich ihrer schleppenden Sprechweise entnommen: „Vepis disch, du Opfa!“ Jedenfalls hatte ich sie bis vor zwei Monaten als ‚unlenkbar‘ eingeschätzt. Wie Maria mit ihr klarkommt, ist mir unbegreiflich. Aber Maria hat sie eben, diese Erfahrung einer 39-Jährigen, eine sinnliche Reife, die ich irgendwie bemerkenswert finde, eigentlich sogar anziehend.
Ihr Familienleben sollte mich jedoch gar nicht interessieren. Wir leben unser Leben und möchten uns auch nicht in die häuslichen Angelegenheiten der Nachbarn einmischen.
„Tom, kannst du mal kurz rüberkommen? Ich habe da ein kleines Problem mit Sophia!“, wenn Maria so lieb fragt, kann ich natürlich nicht „Nein“ sagen. Maria war so froh, als Sophia endlich einen vernünftigen Freund hatte. Diesen Paul hatte ich ebenfalls ohne nähere Kenntnis einfach in die Kategorie „ordentlich“ eingestuft. Aber ich wusste, dass er aus einer Arztfamilie stammt und im fünften Semester Zahnmedizin studiert. Er schien jedenfalls einen positiven Einfluss auf Sophia auszuüben.
Aber jetzt gab es wohl ein neues Problem: „Tom, du weißt, dass ich dich nicht gerne um etwas bitte. Ich war doch so stolz auf Sophia. Sie hatte sogar ihr Studium wieder in den Griff bekommen. Es ging doch deutlich aufwärts, seitdem sie mit Paul zusammen war. Und die beiden waren doch so verliebt! Doch jetzt kommt sie nicht mehr nach Hause, sagt, sie wäre erwachsen und könne schlafen, bei wem sie wolle. Dann habe ich bei Paul angerufen und der war ganz komisch am Telefon. Er hat was gefaselt von ‚Beziehungspause‘ und sie wäre auch nicht bei ihm. Wenn ich sie anrufe, geht sie nie an ihr Handy. Paul, was kann da los sein?“
Etwas ratlos schaue ich Maria an. Ich bin weder Sozialarbeiter noch Psychologe und habe keine Ahnung, wie ich ihr helfen kann. Sie scheint jedoch eine Idee zu haben: „Der einzige Anhaltspunkt, den ich habe, ist dieser Leon. Sie hat mir vor einer Wochen erzählt, dass ein gewisser Leon sie dort in einen besonderen Klub hineingebracht hätte und sie würden jetzt abends oft in diesen „Kings Palace“ gehen. Tom, ich möchte dich fragen, ob du dich dort einfach mal umschauen kannst? Ich kann da doch nicht hin, wenn sie mich dort sieht, habe ich es endgültig verdorben.“
Nein, Maria kann ich nichts abschlagen. „Kings Palace“ sagt mir zwar nichts, es wird schon so eine Studentenkneipe sein, die es in der Stadt zu Dutzenden gibt. Es wird mir bestimmt keinen Spaß machen, da hinzugehen, um sie dort auszuspionieren.
*****
Es ist keine Jugendkneipe. Ich habe mich aufgerafft und stehe jetzt davor. Es ist mehr ein Klub, einer der gehobenen, wie der äußere Anschein vermuten lässt. Die zwei Türsteher in Anzug und Krawatte wirken sehr zivilisiert, nicht so, wie die tätowierten Rausschmeißer vor manchen Discos. Ihre gespannten Jackenärmel lassen jedoch einiges an Muskeln erahnen. Aber sie sind sehr freundlich und zuvorkommend: „Guten Abend der Herr. Dürfen wir bitte ihren Ausweis sehen?“ Russischer Akzent, mit denen möchte ich mich nicht anlegen. Einen Ausweis habe ich auch noch nie vorzeigen müssen und sie scheinen auch nicht so richtig zufriedengestellt: „Den Klubausweis bitte! Mein Herr, wir kennen Sie leider nicht persönlich und wir müssen bitte ihren Klubausweis sehen!“
Mist, sollte das schon das Ende meiner kleinen Nachforschung bedeuten? So schnell werde ich nicht aufgeben: „Ich bin neu und möchte Mitglied werden! An wen muss ich mich da wenden?“
„Mein Herr, haben Sie denn eine Referenz? Wer hat sie uns denn empfohlen?“ Paul erwähne ich besser nicht. Wenn der ein Problem hat, dann kann das ja auch mit dem Klub zusammenhängen: „Leon, Leon hat mich empfohlen!“
Sie nicken sich nur kurz zu: „Okay, wenden Sie sich bitte an Veronika, die nimmt alles auf! Krawattenzwang, sie können bei Monika für 30 Euro eine kaufen!“
An Monika kommt man ohnehin nicht vorbei, sie steht an der Rezeption, die wohl gleichzeitig eine Art Garderobe ist. Wieder das gleiche Spiel: „Guten Abend. Darf ich bitte ihren Ausweis sehen und die Kings‑Credits‑Card einlesen?“ Das wird ja immer besser! Aber wenn ich schon an den Türstehern vorbeigekommen bin, werde ich Monika auch noch schaffen. Auf meine Frage, was denn diese „Kings-Credits-Card“ sei, bekomme ich nur die Antwort: „Veronika wird Ihnen alles erklären!“
„Strengstes Jugendverbot, Eintritt ab 18 Jahren!“, das Schild an der Tür zum Klubraum ist nicht zu übersehen.
Die Musik ist gediegen, klassisches Orchester leise im Hintergrund. So etwas habe ich bislang in keinem Klub gehört, es ist jedenfalls nicht zum Tanzen geeignet. Sophia und Paul sehe ich auch nirgends. Das Publikum: Alle Altersklassen zwischen 18 bis zu 60 Jahren tummelt sich hier, sind zumeist in Gesprächen verwickelt. Gehobene Garderobe, selbst einige Jüngere, die ich fast noch für Schüler halte, sehe ich mit Anzug und Krawatte. Die Frauen tragen entweder das „kleine Schwarze“ oder Minirock mit Edelbluse, einige zusätzlich mit Blazer, jedoch alle mit Heels, sehr hoch. Da falle ich mit meinem Straßenjackett und der unpassenden Krawatte fast unangenehm auf. Ich war ja auch nicht vorbereitet. Ich sehe jedoch nichts, was unserer Sophia hier irgendwie gefährlich werden könnte. Jetzt fällt mir doch noch etwas auf: Alle tragen Namensschilder und darauf noch etwas, das wie ein Farbcode aussieht. Manche haben lediglich zwei verschiedenfarbige Punkte, ich sehe aber auch einige mit drei oder noch mehr Punkten. Viele der älteren Männer tragen jedoch nur das Namensschild mit einem Vornamen und bedienen im Gespräch mit den Frauen eifrig ihre Smartphones. Eine Frau flüstert einem Mann etwas ins Ohr, ich sehe diesen dann wie zur Bestätigung freundlich nicken.
Das ist doch hier hoffentlich kein Puff?
Nein, Sophia würde bestimmt nicht in so etwas hineingehen und Paul sah auch nicht so aus ...
„Guten Abend! Sergej hat mich schon informiert. Sie kommen von Leon und wollen beitreten?“, das muss Veronika sein, die von der exklusiv ausgestatteten Bar auf mich zukommt. Ihre Hand ist warm, ihr Dekolleté atemberaubend, und was darunter zu erahnen ist, erschlagend. „Hat Leon ihnen schon im Detail erklärt, wie es weitergeht? Das Wichtigste aber ist: Suchen Sie selbst eine Partnerin oder möchten Sie eine Partnerin vermitteln? Oder geht es um einen Mann? Wir sind hier sehr flexibel, müssen Sie wissen!“, wir sitzen an einem riesigen Mahagonischreibtisch in ihrem Büro. PC, die Monitore mehrerer Überwachungskameras, die allerdings von meinem Platz aus nicht einsehbar sind, alles wirkt sehr professionell. Auf Ihre Frage antworte ich nur mit einem Lächeln, die Antwort kann ja entscheidend sein!
„Ja, Leon hat mir einiges erzählt, aber ich habe auch nicht alles verstanden. Am besten ist es, Sie fangen ganz von vorne an!“, puh, nur keinen Fehler machen. Hoffentlich taucht jetzt nicht plötzlich dieser Leon, den ich überhaupt nicht kenne, auf.
„Also gut, fangen wir mal mit den Papieren an. Ihren Personalausweis benötige ich bitte. Während ich den Vertrag vorbereite, lesen sie sich bitte den Dresscode, den Haftungsausschluss, die Klageverzichterklärung mit Geheimhaltung und die allgemeinen Geschäftsbedingungen durch. Bitte jeweils rechts unten unterschreiben!“, lächelnd reicht sie mir einen kleinen Stapel Formulare über den Schreibtisch.
Ach du lieber Schreck, sechs Seiten Kleingedrucktes! Obwohl ich in meiner Firma genügend Erfahrungen mit Verträgen habe, frage ich mich, wieso das für einen Klub nötig sein soll? Aber jetzt bin ich schon mal hier und will auch unbedingt wissen, was es denn nun Geheimnisvolles damit auf sich hat.
„Tom, Sie haben hier noch nicht angekreuzt, ob Sie eine Partnerin suchen oder der Vermittler sind!“, sie sieht mich fragend an, ich ebenso zurück: „Also, ich erkläre Ihnen das einmal: Eine Partnerin suchen bedeutet 5000 Euro Aufnahmegebühr. Die Kings-Credit-Card muss dann mit mindestens 10.000 Euro aufgeladen werden. Das Geld benötige ich dann auch sofort cash!“
„Partnerin vermitteln! Klar doch, ich bin der Vermittler!“, da weiß ich zwar auch nicht, was das bedeutet. Aber das mit den hohen Gebühren kommt ja wohl überhaupt nicht infrage, jedenfalls für mich nicht. Dieser Paul hat das mit Sicherheit auch nicht gewählt.
„Sehr gut, Tom. In Kurzform erkläre ich noch einmal unser Geschäftskonzept: Wir sind eine Eventagentur für Partnersuchende mit ‚besonderen Interessen‘ und kurz- bis mittelfristigen Beziehungsabsichten. Wir treten dabei nicht als Vermittler auf. Der Vermittler sind Sie und Sie vermitteln Ihre Partnerin an einen Interessenten. Wir stellen dabei lediglich die Räumlichkeiten, das Ambiente und die Rahmenbedingungen zur Verfügung. Weiterhin achten wir darauf, dass die vertraglich zugesicherten Interessen auch ‚nachhaltig‘ sind, wenn ich das einmal so ausdrücken darf. Einige Partner oder Partnerinnen haben Sie ja schon in der Kings‑Lounge gesehen, die mit den Punkten auf dem Namenskärtchen. Diese Punkte weisen ihre Interessen und Vorlieben aus.
Bei uns soll jedoch hauptsächlich der Kitzel des Pokerspiels im Vordergrund stehen, verbunden mit dem Anreiz, hier um bestimmte Vermittlungspakete zu spielen, die, nun ich sage das mal so, einen sehr hohen Unterhaltungswert bieten. Sie spielen immer mit einem Gast, der Interesse an den speziellen Vorlieben Ihre Partnerin hat und sie von Ihnen vermittelt haben möchte.
Unsere Anwälte haben das Rechtliche durchgecheckt. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, alles ist absolut legal. Es wird ja auch nicht um Geld gespielt, sondern um eine Partnervermittlung. Jeder Spieler bekommt Anteile für Vermittlungen in die Hand, das sind die 10.000 Credits, die Sie allerdings von uns nur als Vermittlungsvorschuss erhalten. Die Spieler dürfen das Spiel nach jeder Runde beenden.
Ich erkläre Ihnen kurz die Einsätze für das Spiel:
Der Gewinn ihres Gegenspielers ist die kostenlose Vermittlung ihrer Partnerin, deren Wert Sie aus der Tabelle mit den Vermittlungsgebühren entnehmen können. Sein Guthaben bleibt dann für weitere Spiele bestehen. Bei Ihnen wird somit die verlorene Vermittlung fällig, Ihr Vorschuss reduziert sich um den Einsatz.
Gewinnen Sie, vermitteln Sie dem Verlierer das Vermittlungspaket V0, eine Umarmung und einen Abschiedskuss ihrer Partnerin. Dafür kassieren Sie den vollen Einsatz als Vermittlungsgebühr. Das kann zwar ein teurer Kuss werden, aber rein rechtlich haben Sie Ihre Vermittlungstätigkeit damit ausgeführt und die Kosten dafür waren ja in der Tabelle aufgeführt.
Die gewonnene Vermittlungsgebühr dürfen Sie sich jederzeit 1:1 in Euro auszahlen lassen oder Sie können auch mit den Credits weiterspielen.
Wir haben hier schon einige Pärchen mit 20.000 Euro Vermittlungsgebühr herausgehen sehen, ohne dass sie, außer einigen Abschiedsküsschen, irgendwelche Partnerschaften eingehen mussten.
Wir haben hier auch einige Damen und Herren, die vermitteln sich sogar selbst und müssen dann natürlich um ihre eigene Vermittlung pokern. Aber der Vorteil liegt auf der Hand: Sie können hier hohe Vermittlungsprovisionen für eine Umarmung gewinnen, ohne selbst einen einzigen eigenen Euro eingesetzt zu haben. Die steuerlichen Belange Ihrer Vermittlungstätigkeit klären Sie bitte mit Ihrem Steuerberater.
Das Gegenteil, der Vermittler verliert das Spiel, der Interessent eine provisionsfreie Vermittlung, die kommt natürlich auch vor. Aber in diesem Fall ist es ja kein finanzieller Verlust für Sie. Also, es ist für beide Parteien immer eine spannende Win-Win Situation, mit Risiko zwar, aber das ist ja beim Pokern immer so! Wir verlangen jeweils auch nur zehn Prozent Gebühren für unsere Auslagen, die wir direkt vom Guthaben abziehen.
Hier gebe ich Ihnen schon mal Ihren Kings-Ausweis. Die Daten ihrer Partnerin tragen Sie jetzt bitte noch hier ein und Sie müssen sie für ein Klassifizierungscasting dann auch mitbringen. Wir werden auch über Sie und Ihre Partnerin gewisse Erkundigungen einziehen. Das machen wir zu Ihrer Sicherheit auch bei allen Partnersuchenden. Wir bieten damit höchstes Niveau und eine sichere Eventbasis für alle Parteien.
Füllen Sie dazu bitte in den nächsten Tagen mit der Partnerin zusammen noch diesen Erfassungsbogen für die Interessenspakete aus. Das hier sind dann noch die Farbcodes dazu und hier die dazugehörigen Vermittlungswerte. Alles, was Sie ankreuzen, muss tatsächlich auch vermittelbar sein! Also bitte realistisch bleiben und nur das ankreuzen, was die Partnerin auch wirklich als Interessen durchführen möchte. Und eines muss klar sein: Ihre Partnerin hat danach keinesfalls die Wahl, einen Partner abzulehnen oder vereinbarte Vermittlungspakete zu verweigern. Ansonsten wird eine hohe Vertragsstrafe fällig und Sie schulden uns zusätzlich den Vorschuss. Außerdem gibt es Ärger, großen Ärger, das kann ich versprechen! Hier noch die Freiwilligkeitserklärung und die Geheimhaltungsvereinbarung für die Partnerin. Ihr Termin für ein Casting ist hier im Klub übermorgen um 15 Uhr. Seien Sie bitte beide pünktlich und halten sie auch bereits den Dresscode ein!
Ach ja, noch etwas: Wir spielen hier die Pokervariante „Texas Hold'em“. Zur Sicherheit gebe ich Ihnen noch einmal die Regeln mit.
Noch Fragen?“
Mein Kopf brummt! Leistungsverfügbarkeit ..., Poker ..., großer Ärger!
Wo bin ich da nur hineingeraten?
*****
Das ganze Dilemma kann man nur mit einem Bier ertragen. Noch habe ich nur einen Bruchteil verstanden. Maria und ich sitzen in unserer Küche. Sie mag kein Bier und trinkt Weißwein.
„Was meinst du Tom, was das hier bedeutet?“, sie beugt sich über den Erfassungsbogen.
Vermittlungsgebühren für die Interessen des zu vermittelnden Partners
(Tabelle für zu vermittelnde Frauen und für Standardpraktiken.
Fragen Sie auch nach anderen Leistungstabellen!)
V0 Umarmung und Abschiedskuss
V1 Küsse, Zungenküsse
V2 Handverkehr
V3 Oralverkehr
V4 Geschlechtsverkehr
V5 Analverkehr
Achtung! Es werden nur folgende Gesamtpakete vermittelt (Basiswert):
P0 V0 Credit-Gewinnhöhe alle Kandidaten/innen
P1 V1 bis V3 40 Credits bronze
P2 V1 bis V4 70 Credits silber
P3 V1 bis V5 100 Credits gold
Ich habe eine schwache Ahnung und sie schlägt sich jetzt die Hand vor den Mund: „Tom, das ist ja ekelhaft und obszön! Die bieten in ihrer Partnervermittlung sexuelle Praktiken für Partnersuchende an!“ Ja, sie hat es erfasst, aber so dramatisch sehe ich das nicht: „Klar, warum nicht, es gibt ja auch genügend Internetbörsen, die genau das auch machen!“
Aber Maria ist nicht zu beruhigen: „Das zu vermitteln, das ist Prostitution! Das ist unmoralisch und illegal!“
„Maria, es wird ja nicht als Dienstleistung angeboten. Es wird als Interessen ausgegeben. Außerdem, die vermitteln ja gar nicht, der Vermittler bin dann ich. Sehr interessantes Konzept und meiner Meinung nach durchaus legal. Solche Ankreuzfelder sind in den Internetpartnerbörsen ja auch die Regel!“, ich kann dabei meinen Blick nicht von ihrem Gesicht lassen. Irgendwie ist es erregend, anzusehen, wie sie so erschrocken reagiert. Genau das möchte ich jetzt noch ein wenig steigern: „Ruhig bleiben, es geht hier noch weiter. Es gibt hier eine Aufschlagtabelle!“
(Benutzen Sie bitte auch unseren Onlinekalkulator für die Ermittlung der gesamten Vermittlungsgebühren www.kings‑palace-calc.de).
Varianten
AO alles ohne Kondom 150 % grün
RS Rollenspiele nach Vorgaben 120 % orange
3er 3er (mmf, ffm, fff, mmm) 150 % rot
KL Kleidung +/- nach Vorgaben 120 % violett
...
Die Tabelle ist endlos! Es gibt ein zweites Blatt:
Verfügbarkeitszeiten:
T1 18 – 22 Uhr 100 % Ring blau im Farbpunkt
T2 18 – 07 Uhr 150 % Ring schwarz im Farbpunkt
T3 24 h 200 % Ring grün im Farbpunkt
T4 WE (Sa+So 24h) 125 % Ring gelb im Farbpunkt
Es werden ausschließlich folgende Zeitpakete vermittelt:
DT1 7d 500 %
DT2 1M 1500 %
DT3 +1M 1200 %
DT4 4 x T4 300 %
DT5 10 x T4 600 %
Fragen sie langfristigere Zeitpakete bei uns an!
Maria hat jetzt tiefrote Wangen bekommen, als sie stammelnd erklärt: “Wahnsinn! Das bedeutet, es kann sich jemand eine beliebige Partnerin auswählen und zum Beispiel mit P3 in Kombination mit T3 und DT1 eine ganze Woche jederzeit jeden erdenklichen Verkehr haben.“
Ach, diese Aufregung in ihrem Gesicht, wie ich das liebe: „Sieht so aus. Aber jeder erdenkliche Verkehr ist das noch lange nicht. Moment, ich sehe mal im Onlinekalkulator nach, was das dann an Kredits ergeben würde?“ Die Seite funktioniert sogar auf meinem IPhone: „Maria, das sind 1500 für eine Woche, ohne Kondom, das war das AO! Glaub mir einfach, das ist sozusagen ein Dumpingpreis für den Gast! Aber sieh mal hier, wenn man noch Sonderinteressen in die Vermittlung mit einbringt, dann wird es deutlich ertragreicher!“
Die Tabelle der Sonderinteressen erstreckt sich über zwei Seiten.
„Igitt, Tom, das ist so ekelig, ich kann das nicht weiterlesen!“, Maria leert ihr Weinglas in einem Zug und schenkt sich selbst nach.
Achtung, es werden nur folgende Pakete der Sonderinteressen vermittelt:
P4 S1 bis S5 (Voraussetzung Punkt bronze) 40 Credits Stern im Farbpunkt bronze
P5 S1 bis S8 (Voraussetzung Punkt silber) 80 Credits Stern im Farbpunkt silber
P6 S1 bis S10 (Voraussetzung Punkt gold) 100 Credits Stern im Farbpunkt gold
Haben Sie weitere Sonderwünsche? Gerne vermitteln wir auch weitere Interessen.
Fragen Sie uns!
Prinzipiell habe ich alles verstanden.
„Ja, interessant und bringt Credits. Also, wenn jemand Interesse an Rollenspielen hat, Spermaschlucken, Analverkehr und noch so einige andere Praktiken liebt, dann kann man den die Vermittlungsgebühr schon verdoppeln. Das ist doch fair, oder?“, triumphierend und abwartend sehe ich Maria an.
„Du bist auch ein so fieses altes Ekel! Bäh, hör bloß mit dem Schmutz auf!“, ja, das ist es, was ich von ihr hören wollte. Ich weiß, dass ich eine leicht sadistische Ader habe und Frauen gerne leiden sehe. Aber an dem hier bin ich ja nun wohl komplett unschuldig! Aber es wird interessant werden, da noch etwas tiefer hineinzuschauen. Nur nicht zu sehr grinsen. Tom, setzt ein betroffenes Gesicht auf!
„Was glaubst du denn, was Sophia mit der ganzen Sache zu tun hat?“, jetzt sieht sie wieder besorgt aus. Eine gewisse Ahnung habe ich schon: „Wie lange, sagst du, hast du sie hier zu Hause nicht mehr gesehen?“ Maria nimmt noch einen Schluck, bevor dann mit einer sehr belegten Stimme kommt: „Seit vier Tagen, vier Tage und Nächte sind das jetzt schon!“
Ja, jetzt wird es für mich klarer: „Weißt du, was ich glaube? Dieses liebe nette Arztsöhnchen, der bis über beide Ohren verliebte Paul, der hat seine heiß geliebte Sophia in dem Klub beim Pokerspiel verzockt! Ich vermute, mindestens das Zeitpaket DT1, für eine Woche oder sogar noch länger. Ihre Sonderleistungen kenne ich ja nicht, auch nicht diesen Faktor für ihre Klassifizierung. Aber es wäre mal interessant zu wissen, wie viel Vorschuss er denn so verzockt hat. Wenn es ein hoher Betrag ist, dann wird sie noch eine ganze Weile diese Schulden „abarbeiten“ müssen, wenn man das so sagen darf.“
„Tom! Tom, wir müssen zur Polizei! Wir müssen sie da rausholen! Das ist illegal, das ist verboten! Illegales Glücksspiel, Prostitution, alles durch und durch kriminell!“, Maria ist außer sich.
„Das können wir natürlich versuchen. Aber sieh mal hier, wenn die auch diese Verträge unterschrieben haben, droht jeden von denen eine Vertragsstrafe von 20.000 Euro wegen Nichteinhaltung und uns ebenso wegen verletzter Geheimhaltung. Wenn das alles gesetzeswidrig wäre, dann hätte so ein Vertrag natürlich keine Gültigkeit. Jedoch die Praktiken, die hier aufgezählt werden, von denen ist keine gesetzeswidrig. Sie haben bestimmt auch die Freiwilligkeitserklärung unterschrieben. Ehrlich gesagt, ich habe da wenig Hoffnung.“
„Was machen wir denn jetzt?“, Maria kann ihre Tränen nur mühsam unterdrücken: „Wir können doch jetzt nicht einfach den Kopf in den Sand stecken! Sophia muss da rausgeholt werden, sonst befürchte ich, dass sie sich nicht mehr fängt. Dann kann es passieren, dass sie ihr Studium aufgeben und ganz absacken wird. Es ist meine Tochter, verstehst du! Wir müssen sie da rausholen, unbedingt und mit allen Mitteln! Bitte, ich würde alles für sie tun, alles!“
Geht mich das Ganze überhaupt etwas an? Muss ich mich da immer tiefer in diesen Mist hineinverstricken lassen? Sophia ist doch selbst schuld. Sie hat auf mich mindestens so intelligent gewirkt, dass sie mit Sicherheit genau gewusst hat, was sie da unterschrieben hat! Andererseits, eröffnet sich da nicht für mich soeben ein höchst interessantes Abenteuer? Wenn ich die Perspektiven betrachte, dann hätte ich dabei auch das geringste Risiko zu tragen. Klar habe ich ein wenig ein schlechtes Gewissen, aber wirklich nur ein ganz klein wenig. Es geht ja schließlich um Marias Tochter und ich möchte ja nur helfen! Trotzdem kann es nicht schaden, Maria ein wenig zu motivieren: „So schlimm wird es schon nicht sein! Wahrscheinlich ist sie bei einem älteren netten Herrn, der sowieso nicht mehr so richtig kann. Den muss sie dann lediglich mit ein wenig Oralverkehr aufrichten und anschließend ...? Nun, ob sie das Analpaket angekreuzt hat, weiß ich natürlich nicht!“
„Hör auf, hör sofort auf!“, Maria trommelt mit ihren Fäusten auf meine Brust: „Du bist ekelig, so etwas über meine Tochter zu sagen! Das würde Sophia niemals machen, niemals!“, schon bei diesem Satz sehe ich den Zweifel in ihren Augen. Jetzt tritt sie hinter mich, legt ihre Hände auf meine Schultern. Während ihr heißer Atem mein Ohr kitzelt, spüre ich ihre Brüste an meinen Schulterblättern. Weich und groß!
„Bitte, lass dir etwas einfallen, du weißt doch sonst immer eine Lösung! Was sollen wir jetzt machen? Ein Plan, hast du denn keinen Plan?“, ihre Hände streicheln, meine Schulterblätter werden heißer. Natürlich werde ich sie nicht hängen lassen und selbstverständlich habe ich einen Plan.
Nur ..., ob sie schon so weit ist, da mitzumachen?
„Natürlich habe ich einen Plan, Maria! Aber der ist nicht so einfach ..., für dich! Nein, das geht nicht, vergiss es einfach!“, Tom, keinen Vorschlag machen, sie muss von selbst drauf kommen!
Stirnrunzeln, angestrengtes Nachdenken, dann ihr zaghafter Vorschlag: „Du meinst, ich soll mich da vermitteln lassen? Du denkst, nur so kommen wir an sie ran und können sie da rausholen?“
Ich möchte nicht sofort zustimmen, es soll doch ihre Entscheidung werden. Deswegen wiege ich nur bedenklich den Kopf etwas hin und her: „Ich finde, es kann Sophia nicht schaden, etwas Erfahrung auch auf diesen sexuellen Ebenen zu sammeln. Sie ist ja noch jung. Glaub mir, solche Erfahrungen steigern ihren Marktwert ungemein. Ich meine, für eine gute Partie, altersschwacher Millionär oder so etwas. Da ist es immer von Vorteil, wenn man schon mal geübt hat!“
Maria sieht mich fassungslos an. Jetzt trinkt sie auch das dritte Glas Wein in einem Zug aus. Ich höre tiefes Atmen, fast panisches Schlucken, während sie lange überlegt: „Das mit diesen ‚anal‘ und den anderen ekeligen Sondersachen, das kreuze ich auf keinen Fall an!“
Allein das Wort „anal“ aus ihrem Mund zu hören, erweckt in mir schon ungeahnte Vorstellungen:
„Nein, nein, wir wollen ja nur eine Eintrittskarte, dann sehen wir, was für für Sophia tun können!“, bereits während ich das sage, habe ich die starke Vermutung, dass es ganz anders kommen wird.
Aber auch interessanter!