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Schöne neue Welt

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Sie ist nur ein kleiner Zeitvertreib, ein Snack zwischendurch, damit ich mich besser auf die wirklich bedeutenden Aufgaben vorbereiten kann. Man sieht dieser biederen Hausfrau schon von weitem an, wie sie lebt, wie sie in der Küche steht und bestimmt mit einem Vorwerk-Staubsauger, den ihr ein cleverer Vertreter angedreht hat, das Wohnzimmer reinigt, besonders die Sofaecke, wo jeden Morgen die Chipskrümel und die Kronkorken von ihrem Alten auf dem Boden herumliegen.

Aber so ist es optimal, je größer die Verwandlung, umso interessanter wird es, die Entwicklung abzuwarten und dann morgen oder im Laufe der Woche nachzuschauen, was aus ihnen geworden ist.

Die Induktion hat diesmal nur zehn Sekunden gedauert, sie war eindeutig labil und anfällig für äußere Reize. Die Befehlstiefe nach dem Teach-In war dann auch sofort in Stufe drei einzuordnen, die Programmierung wird also einige Monate anhalten, wenn ich sie noch zwei- bis dreimal wiederholen würde, sogar ein Leben lang. Aber warum? So ein Aufwachprozess hat doch auch seine Reize!

Jetzt geht sie jedenfalls in den Erotikshop, sicherlich zum ersten Mal in ihrem Leben. Diesen hier habe ich ihr ausgesucht, weil gegenüber dieses nette kleine Café liegt, in dem ich soeben in aller Ruhe meinen Latte genießen und durch das Fenster den Fortgang der Dinge betrachten kann. Meine Prognose liegt bei 95 Prozent, dass sie alles so macht, wie ich es ihr eingeflüstert habe, selten gibt es Versager oder Fehlprogrammierungen. Ein leichtes Schmunzeln umspielt schon meine Lippen, als ich noch einmal am Schaum schlürfe und auf ihr Heraustreten warte: Latexmini, Netzstrumpfhose, „ouvert“ natürlich, Korsage bauchfrei. Das alles hat sie im Leben noch nicht angehabt und es wird zunächst auch etwas kalkig und faltig aussehen, ihr Hüftspeck zusammen mit der Korsage. Die höchsten Heels, die ihr passen, die soll sie dazu anziehen.

Sie kommt heraus!

Hoppla, die kann sich ja auf den Dingern fast nicht senkrecht halten, hoffentlich bricht sie sich jetzt nichts, dann wäre der Spaß schnell vorbei. Brav, brav, die Tüte mit ihrer alten Kleidung wirft sie gerade in den Container, die wird sie auch nicht mehr benötigen. Jetzt stakst sie nach Hause, probiert den Vibrator aus, steckt ihn auf dem Bürgersteig in den Mund und fühlt die Schwingungen, sicherlich auch zum ersten Mal. Jeder, aber wirklich alle, Männer, Frauen, Kinder, sie alle glotzen hinter ihr her und meine innere Kamera läuft. Perfekt!

Lange hatte ich überlegt, meinen Probanden eine Funkkamera zu verpassen, zu gerne möchte ich auch bei ihr sehen, was ihr Ehemann für ein Gesicht macht, wenn sie ihn so empfängt und ihm das erste Mal in seinem Leben einen blasen wird und es danach anal möchte.

Eheglück oder Scheidung ...?

Ach, es ist so befriedigend, der Meilenstein auf dem Weg so vieler unglücklicher Einzelschicksale zu sein. Für sie wird sich sicherlich alles zum Besseren wenden, denn mit ihrem neuen „Enthusiasmus“ wird sie bald den Richtigen kontaktiert haben oder ich besorge ihr dann einen „meiner Lieben“. Eigentlich kümmere ich mich immer vorbildlich um meine Leute und um ihr besseres Leben danach!

Funkkamera wäre tatsächlich eine Bereicherung, aber Sicherheit geht vor, seit zehn Jahren schon!

Für den kleinen Nachmittagssnack war das jetzt amüsant genug, die nächste Aufgabe wartet schon!

*

Angefangen hat es, als ich 12 Jahre alt war. Das ist diese experimentelle Phase, in der jeder Junge unbedingt etwas Neues ausprobieren möchte und so was Geheimnisvolles wie „Hypnose“ sowieso. Der eigentliche Anlass dazu war aber meine drei Jahre ältere Schwester Melanie, die mir jedes Mal beim Frühstück das beste Müsli weggegessen und mir später auch noch das „Schlaue Buch“ des Fähnlein Fieselschweif weggenommen und zerrissen hatte. Da war die Mordswut auf sie so riesengroß, dass ich nach dem kleinsten Strohalm gegriffen hätte und der war in diesem Fall das „Lehrbuch für unfehlbare Hypnose“, eine Anzeige im letzten Yps-Heft. Zwei Monate habe ich gespart und es mir dann postlagernd zusenden lassen, dieses Buch sollte sie mir nicht zerreißen!

Mit der Katze hatte es nicht funktioniert, die hat nur immer nach dem Pendel getappt. Mit Peter auch nicht, der war zwar interessiert, wollte das auch lernen und wir haben es dann bei uns gegenseitig versucht. Eine komplett erfolglose und frustrierende Geschichte wurde das und ich war irgendwann so wütend, dass ich dem Autor, Melchior Nocturnus, einen bösen Brief geschrieben habe, allerdings an den Verlag, denn seine Adresse hatte ich nicht. Vier Wochen passierte überhaupt nichts, dann schwenkte Melanie irgendwann beim Abendessen einen Brief herum und schrie, dass ich wohl schwul sein müsste, weil ich mich mit einem Mann treffen wollte.

Nocturnus hatte endlich geantwortet und trotz aller Proteste meiner Mutter fuhr ich heimlich mit dem Bus in die Stadt, in der er seinen Gastauftritt hatte. Acht Euro Eintritt, seine Hypnoseshow war miserabel, den Mann und die Frau, die er vorführte, hatte ich mit ihm zusammen durch den Hintereingang hereinkommen gesehen. Aber nach der Show empfing er mich: „Es ist mir eine Ehre, mein junger Freund. Ja, ich gebe zu, das Originalpendel aus dem Set hat keine optimale Wirkung, du benötigst ja auch dieses „Enterprise Solution-Pendel“, siehst du hier, das muss richtig blinken, damit der Strahl in die Augen geht und du musst es immer gut putzen und pflegen. 15 Euro! Ein Tipp von mir noch kostenlos dazu: Bewege deine Augen immer im Gegentakt zum Pendel, das gibt dann diese wichtige Tiefenwirkung, und wenn du dann sagst ,Schlaf!´, dann ruckst du mit dem Kopf noch mal kurz nach vorne, dann bist du vollkommen auf der sicheren Seite!“

Ein flaues Gefühl hatte ich schon im Magen, der Typ hatte nicht so sehr professionell und hypnoseerfahren gewirkt. Trotzdem, jetzt oder nie: „Melanie, guck mal, was ich hier habe und wie das so schön blinkt!“

Augen im Gegentakt, zehnmal sollten reichen: „Schlaf!“, und den Kopfruck nach vorne, fertig!

Toll, sie hat die Augen zu!

So, jetzt mal ran, was will ich überhaupt?

Ach ja: „Melanie, du wirst jetzt alles machen, was ich dir sage: Erstens, du wirst mich nie wieder ärgern, sondern alles für mich tun, was ich dir befehle. Zweitens: Du wirst mir jeden Morgen mein Müsli anrühren und dann: ,Bitteschön, mein lieber Bruder!´ sagen. Drittens: Du wirst alle meine Bücher, auch die geheimen, jeden Abend wegräumen und in die Truhe legen und mein Zimmer wirst du auch aufräumen. Hast du das alles verstanden?“

Sie hatte! Meine Eltern und alle in der Schule haben sich gewundert, Melanie zeigte keinerlei Anzeichen einer Überraschung oder Unentschlossenheit, sondern sagte wie selbstverständlich unter dem Stirnrunzeln meiner Mutter: „Bitteschön, mein lieber Bruder!“, und räumte regelmäßig mein Zimmer auf, noch ganze fünf Jahre, bis zu meinem Studium!

Für mich war damit die Aufgabe des Pendels und des Hypnosebuches erfüllt! Beides verschwand einige Tage später bereits zusammen mit einigen geretteten Seiten des „Schlauen Buches“ in der Truhe und geriet fast zehn Jahre in Vergessenheit.

*

Mein Studium im fünften Semester verlief schleppend, es fehlten der Ansporn und auch die Erfolgserlebnisse. Es war auch überhaupt nicht so interessant und lustig, wie ich es aus den Yps Heften gewohnt war und diese blöden Lehrbücher kamen lange nicht an das Format meines „Schlauen Buches“ heran. Meine zweite Freundin Gabi hatte mich als einen „Langweiler“ bezeichnet, wollte heute nur noch kurz ihre Sachen abholen. Nun ja, viel gelaufen war nun wirklich nicht zwischen uns, sie hatte oft diese Worte „Nein!“ und „Nicht!“ benutzt und so hatte ich es des lieben Friedens Willen dann beim gemeinsamen abendlichen Videogucken belassen.

Hatte ich diese Sachen aus der Truhe damals überhaupt mitgenommen? Gibt es das Pendel noch irgendwo? Bücherkiste? Fehlanzeige! Kleiderschrank, Vitrine? Ist das nicht die alte Vitrine von zu Hause, die hinter der Schublade noch das Geheimversteck hat?

Wunderbar, Pendel und Buch sind noch da! Was hatte Nocturnus gesagt: „Damit der Strahl in die Augen geht, musst du es immer gut putzen und pflegen!“ Das Teil ist ganz schön angelaufen und matt geworden, nach einer halben Stunde blinkt es aber wieder wie neu.

Es klingelt, Gabi!

Noch mal zu Erinnerung: Pendeln, Kopf im Gegentakt, zehnmal, dann den Kopfruck und „Schlaf!“

Okay, ich weiß es noch.

„Gabi, ich bin die größte Liebe deines Lebens, du verehrst mich abgöttisch und kannst ohne mich nicht mehr leben!“, das hört sich doch schon mal sehr gut an.

Was wollte ich noch gleich von ihr? Genau das: „Gabi, du bist so was von scharf auf mich, dass du dir gleich die Klamotten vom Leib reißen wirst und es mit mir treiben willst! Alles, unbedingt alles, was ich möchte und dir befehle, findest du so geil, dass du es sofort machst. Du wirst dabei so scharf werden, dass du laut stöhnst und schreist und mich anbettelst, es dir ordentlich zu besorgen! Verstanden!“

Das war dann der Beginn meines zweiten Lebens, meiner schönen neuen Welt!

*

Studium? Wozu?

Einen Beruf um Geld zu verdienen? Weltenverbesserer ist jetzt mein Beruf: Ich gebe Menschen eine neue Identität ein, neuartige Veranlagungen, frische Sehnsüchte und feurige Vorlieben. Ich mache sie zu „meine Lieben“!

Geld kann ich von ihnen haben, soviel ich will, aber das ist überhaupt nicht mehr wichtig.

Vergleicht mich bitte nicht mit Nocturnus, diesem Scharlatan, an den ich mich nicht mehr erinnern möchte, um nicht an meinen eigenen Fähigkeiten zweifeln zu müssen. Ich bin ein Genie in meinem Metier!

Anfangs war ich zu arglos, stand schon in einer Bank, bevor mir das mit den Kameras einfiel. Dann machte ich mir ein kleines Heft, mein eigenes „Schlaues Buch“, ein Regelwerk, das ich heute noch befolge und ständig verfeinere: Niemals darf ich mich der Gefahr einer Kameraaufzeichnung aussetzen, keine Banken, öffentliche Plätze, überwachte Gebäude! Niemals Beweise zurücklassen, eigene Aufnahmen oder Aufzeichnungen, die als Beweismittel verwendet werden könnten! Mit diesen einfachen Regeln fing es an und deshalb kann ich mich völlig befreit in jeder Menschenmenge bewegen und meine wichtigen Aufgaben genau dann starten, wenn die Erlaubnisampel „grün“ zeigt.

Im Moment wohne ich zusammen mit Elisabet in meiner Villa am Starnberger See. Paul, ihren Ex, haben wir ausquartiert, nachdem er mir das Haus überschrieben hatte, natürlich alles ganz einvernehmlich und notariell beglaubigt. Paul hat dafür Gloria, meine letzte Beziehung, übereignet bekommen, auch eine ganz tolle und sexy Frau, aber für mich war es Zeit für Veränderungen. Die beiden leben jetzt glücklich zusammen in meiner alten Stadtvilla in München. Um meine Lieben kümmere ich mich sehr fürsorglich, sie werden jedes Mal so umprogrammiert, dass sie danach zusammen ebenso glücklich sind, wie sie es mit mir vorher waren.

Priorität eins nach jeder Trennung: Sie gehorchen und vertrauen mir immer noch bedingungslos! Dieser Befehl steht ganz tief in der dritten Ebene eingebrannt, dort im Hypothalamus, im eigentlichen Kernel, wo er ein Leben lang verbleiben kann und mich bislang vor allen Nachstellungen oder Anzeigen bewahrt hat. Für immer bleiben meine Lieben meine besten Freunde, besorgen mir alles, was ich brauche, geben mir das nötige Geld, Wohnungen, ihre Häuser und ihre Frauen sowieso.

Diese Einvernehmlichkeit, die Zustimmung, ja regelrecht ein Drängeln, dass ich doch etwas von ihnen annehmen möge, das ist ein sehr angenehmer Teil meiner schönen neuen Welt und hat mich bislang vor allen Erbschaftsklagen oder Rückforderungen bewahrt.

So, jetzt heißt es, wieder an die Arbeit gehen! Mir ist heute nach Frischgemüse, etwas ganz Unverdorbenes, eine, die ich komplett neu aufbauen kann. Auf einem leeren Blatt schreibt es sich einfach viel besser! Systemprogrammierung von der Basis an, so eine Probandin will ich heute finden und ich werde ihr auch ein besseres Leben verschaffen!

Die richtigen Zeiten und Plätze dafür auszusuchen, das sind meine Grundübungen: Zeitungen, Internet, Internetforen und Chats, Twitter und Facebook. Romanistik hat an der Uni in München einen Frauenanteil von 80 Prozent, jung, hübsch und intelligent, alles, was ich so mag. In etwa einer Stunde enden dort drei verschiedene Seminare.

Meine Erfolgsquote für das Akquirieren geeigneter Probandinnen liegt bei 20 Prozent. Die Phase eins ist die Induktion, das Erzeugen der Trance, die von den Laien schon als die eigentliche Hypnose angesehen wird, es ist aber nur ein besonderer Tiefschlaf. Das Pendel benutze ich nur noch selten, eigentlich nur aus nostalgischen Gründen. Mir reicht jetzt ein Finger, meine Armbanduhr, ein Blatt Papier, Kugelschreiber, einfach alles, was die Aufmerksamkeit ihrer Augen erregt, der Rest bleibt annähernd gleich.

Die Kleine da mit der ausgewaschenen Jeans, die hat einen knackigen Arsch, gute Titten, das ist einen Versuch wert: „Hallo, weißt du, wo der Hörsaal R21 ist?“

Pendeln mit dem kleinen gelben Zettel, Kopf im Gegentakt, zehnmal, Kopf nach vorne und „Schlaf!“

Wieso nur 20 Prozent? Diese Induktion ist der einfache Teil, es folgt jetzt die Anamnese. Ich liebe es, meinen Regeln diese wissenschaftlichen Ausdrücke zu verleihen, es fühlt sich dann so offiziell und vorschriftsmäßig an: „Lebt du allein? Wirst du heute von irgendjemandem erwartet?“

Es gibt noch viele weitere Fragen aus meinem Regelwerk, die über eine Eignung entscheiden. Das heißt nicht, dass für mich ausschließlich alleinlebende Singles ohne familiäre Bindung infrage kommen, aber dieser erste Tag entscheidet, ob noch weitere Personen mit hineingezogen werden müssen. Nein, die mit den Jeans ist es nicht, die wohnt bei Mama und Papa, da soll sie wohnen bleiben! Das wäre zu gefährlich und ist auch von der Konstellation her uninteressant. Also dann die Exduktion, die Aufwachphase, bei ihr einleiten und alles vergessen lassen. Kein Problem, sie wird sich an nichts erinnern und es ist ja auch nichts passiert.

Aber die Hübsche mit dem Faltenrock und dem modischen Oberteil, die hatte gerade mit ihrem Freund Schluss gemacht, perfekt! Jetzt kann bei ihr das „Teach-In“, die eigentliche Grundprogrammierung beginnen.

Dann muss ich mir ja noch ihr Spezialprogramm überlegen, eine eigene Subroutine, ganz individuell, einzigartig, extrem und nur für sie ...

Aber zuerst einmal werden wir ihre körperliche Eignung checken, da fallen oft auch noch einige Probandinnen durch.

Die Welt zu verbessern ist eine große Aufgabe und mit viel Arbeit verbunden, aber all diese Menschen danach so glücklich zu sehen, das ist diese Mühe wert!

Heute kann ich wirklich stolz auf mich sein ...

*

Elisabet erwartet uns bereits: „Oh, hast du uns aber ein attraktives Mädchen mitgebracht, du bist wirklich ein Genie! Judit, was für ein schöner Name! Judit, du kommst jetzt bitte mit, ich werde dich richtig hübsch zurechtmachen.“

Elisabet macht das ja nicht zum ersten Mal: Gesundheitscheck, dann Fotzenhaare rasieren, Komplettenthaarung, Schminke, Nagellack und Lippenstift. Meistens bringt sie ihnen auch noch die richtige Blastechnik, ein paar Grundstellungen und das richtige Stöhnen bei, ich kann mich ja nun wirklich nicht um jede Kleinigkeit kümmern! Aber wir legen viel Wert auf Stil: Sauberkeit; höflicher Umgangston und Designerkleidung sind ein Muss!

In der Zwischenzeit kann ich schon mal in den Whirlpool springen und mir einige neue Spielchen überlegen. Wie wäre es denn, wenn diese Neue, Judit, meine Elisabet zuerst einmal befriedigen würde? Umgekehrt? Nein, da werde ich einmal abwarten, was ich mit Judit heute anstellen möchte. Aber eine kleine Frauennummer zur Einstimmung, etwas küssen, lecken, Vibrator, das sieht doch immer lecker aus. Wenn dann alle schön feucht sind, dann werde ich Judit auch mal ausprobieren. Der Abend scheint interessant genug zu werden!

Das eigentliche Teach-In muss immer gewissenhaft durchgeführt werden. In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen, den Probandinnen spezielle Vorlieben einzuflüstern: Heftiges Stöhnen, Deep Throat, Fesselspiele, leichtes Spanking und weiter exotische Methoden.

Nero und Caligula, Casanova und de Sade? Alles Amateure!

Judit hat schöne stramme Titten! Sie soll sich zuerst einmal richtig vorstellen und Elisabet hilft ihr auch dabei: Zähne? Alle da, weiß und gesund. Wir mögen keine Zahnlücken, Zahnfäule oder sonstigen Mist in ihren Lutschmäulchen! Inspektion und Abgreifen: Titten und Arsch sind schön fest und stramm, aber zur Sicherheit ordne ich täglich zwei Stunden im eigenen Fitnessbereich an. Unser Personal Trainer ist bestens instruiert, er gehört ja auch zu meinen Lieben und versteht genau, wie durchtrainiert und knackig ich sie auf Dauer haben möchte, wie die Arschbacken sein müssen und welche Muskeln noch ein wenig mehr Spannkraft benötigen.

Momentaner Gesamteindruck?

Alles okay, das wird heute noch richtig schön!

*

Der große Reiz, die eigentliche Herausforderung ist es jedoch, dass ich mittlerweile erfolgreich damit bin, es praktisch überall durchführen zu können, diese Induktion, die Menschen in die erste Schlafphase zu versetzen. Manchmal mache ich es auch nur, um auszutesten, wie weit ich gehen kann: Auf der belebten Straße, in der U-Bahn, im Kino oder im Supermarkt.

Selbst wenn die Probandinnen nicht geeignet sind, für einen Quickie auf der Toilette oder im Park reicht es allemal. Wie viele sind schon ohne Slip und BH zu Hause angekommen und haben sich stark gewundert? Wie oft habe ich schon zugeschaut, wenn es zwei, denen ich es eingeflüstert habe, vor meinen Augen getrieben haben: Mit dem verheirateten Nachbarn, dem Arbeitskollegen oder dem neuen Freund der Mutter. Es ist dieser Reiz, etwas vollkommen Unmoralisches veranstalten zu können, meine Lieben zu beherrschen und gleichzeitig auch deren Zukunft zu verändern und ihre Entwicklung dabei zu beobachten. Denn geändert haben sie sich alle, dauerhaft, und immer zum Besseren!

Wie lange ich Elisabet noch im Haus behalten möchte ...?

Sie ist ja niemals aus der Welt, selbst wenn ich sie nach Hamburg schicke, einem anderen Mann zuordne. Hamburg hört sich doch gut an, eine eigene schicke Villa in Blankenese mit Blick auf die Elbe und die großen vorbeiziehenden Schiffe, das wäre mal etwas anderes. Da bin ich auch sehr flexibel! Meistens bleibe ich sowieso nie länger als ein halbes Jahr an einem Ort, das ist wichtig, weil irgendwann dann doch Gerüchte in der Nachbarschaft auftauchen, Vermutungen, Verdächtigungen.

Diese regnerischen Monate bieten auch die beste Gelegenheit, einmal wieder meine Finca auf Mallorca zu genießen. Das Grundstück ist riesig und komplett eingezäunt, das Haus und der Pool nicht einsehbar, genau richtig für mich! Das Anwesen ist eigentlich mehrere Millionen wert, aber ich habe es Bernd für 50.000 abgekauft, mit einem richtigen unanfechtbaren Kaufvertrag. Seine junge Geliebte Amelie durfte bleiben und führt die Finca, solange ich abwesend bin.

Man kann dort so schöne Poolpartys feiern und in den Diskotheken von Palma warten zahlreiche hübsche Mädchen, die allesamt für einige Tage nicht vermisst werden. Wie oft hat schon meine Stretchlimo wartend an der Straße gestanden, wenn ich sie eine nach der anderen herausgeholt habe, und, damit es nicht langweilig wird, noch einige gut aussehende Männer dazu?

Diese Induktion funktioniert sogar beim Tanzen! Mir reichen mittlerweile fünf Sekunden Augenkontakt. Für die dunklen Discos habe ich so eine Mini-LED-Beleuchtung am Handgelenk, die erzeugt unheimliche Aufmerksamkeit: Mit der LED pendeln, Kopf im Gegentakt, zehnmal, dann den Kopfruck, „Schlaf!“ und ab in die Limo!

Es wird dann ja auch keine einfache Orgie, es wird eine Inszenierung!

Übermorgen ab nach Mallorca, das wäre mal wieder nicht schlecht, Sonne, 26 Grad und der Pool hat 30 Grad. Solche Momente erzeugen Freundschaften fürs Leben, meine Welt ist einfach die bessere!

Was mache ich auf Dauer mit Judit? Wieder zurück an die Uni, Romanistikstudium, zurück in ihr altes Leben? Niemals, das entspricht nicht meinen Idealen einer ordentlichen Fürsorge und der angestrebten Qualitätsverbesserung für meine Lieben.

Dieser Bernd, dem ich die Finca abgekauft habe, der wohnt doch auch noch auf Mallorca, in Alcudia in meinem anderen Haus, das auch nicht gerade klein ist. Dem werde ich das Leben jetzt auch einmal deutlich interessanter gestalten. Nachdem er sich vom rücksichtslosen Geschäftsmann zum verträglichen Bonvivant gewandelt hat, soll er auch seine Lebensverbesserung bekommen. Judit studiert sowieso Spanisch im vierten Semester und einige Jahre sorgenfreie Mallorcaerfahrungen können sie nur vorwärtsbringen.

Passt schon!

Also werde ich sie mitnehmen, zunächst für die zwei Wochen zu meiner Poolparty als Dauergast, das ist für eine Studentin doch die optimale Alternative für ein verregnetes Wintersemester. Danach geht sie als Dauerleihgabe zu Bernd.

Ach, es ist so unendlich befriedigend, für meine Lieben so viel Gutes tun zu können, ihr Leben einen richtigen Sinn zu geben, für ihre Zukunft zu sorgen und ihnen jede Menge Lebensfreude einzuhauchen.

Das macht mich selbst ein wenig glücklich und stolz auf mein Gesamtwerk.

Das Ziel ist greifbar nah: „A Brave New World“, meine schöne neue Welt!

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