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Vorwort

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Zwischen der sehr erfolgreichen 3. Auflage und der jetzt erschienenen 4. Auflage ist leider einige Zeit ins Land gegangen. Dies hat sicherlich der Hauptautor und Herausgeber dieses Werkes zu verantworten, da er sich mit so unwichtigen Dingen wie einer Promotion, einem Masterstudium und Studienaufenthalten in Harvard, Oxford, Washington und Schanghai anderweitig beschäftigt hat. Hierfür bittet der Hauptautor seine Leser um Entschuldigung.

Die 4. Auflage soll vor allem das vorliegende Werk in einigen Bereichen erheblich verbessern, ohne dass die in der 3. Auflage gefundene Struktur verschlechtert wird. Gleichzeitig soll das Werk den derzeitigen und zukünftigen Ansprüchen der Outsourcing-Branche gerecht werden und weit über den Fokus eines juristischen Standardwerks und Handbuches hinausgehen. Vor allem der bereits in allen Auflagen gepflegte Stil wird weiter verwendet. Zunächst wird die betriebswirtschaftliche und technische Vorgehensweise (Prozesse) beschrieben und dann wird dies juristisch betrachtet und bewertet. Die Praxis zeigt weiterhin, dass IT-Recht, zu dem auch das Outsourcing zählt, zu einem großen Teil sich damit beschäftigt, diese betriebswirtschaftliche und technische Vorgehensweise zu erfassen und rechtlich zu beurteilen. Denn erst wenn man versteht, worum es im einzelnen Prozess beim Outsourcing geht, kann man auch eine juristische Betrachtung vornehmen. Meiner Meinung nach machen 50 % des Outsourcing-Rechts (was auch für das IT-Recht gilt) das Erfassen und Verstehen des Sachverhaltes aus. Erst wer den Sachverhalt richtig erfassen kann, hat auch eine Chance, eine richtige juristische Beurteilung abzugeben. Auch aus diesem Grund ist mir eine End-to-End-Betrachtung sehr wichtig.


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Hierbei vertrete ich immer noch den Ansatz, dass gerade die rechtlichen und die steuerlichen Aspekte die Strategien und Prozesse eines IT-Outsourcings maßgeblich beeinflussen und vielleicht sogar im negativen Fall ein Outsourcing-Projekt zum Scheitern bringen (Dualismus des Outsourcings). Vielleicht gilt dies nicht nur für das Outsourcing, sondern für mittlerweile jedes wirtschaftliche Handeln. Aus diesem Grund beschäftigt sich dieses Handbuch weiterhin mit dem Spannungsfeld zwischen Strategien und Prozessen auf der einen Seite und den rechtlichen und steuerlichen Fragen auf der anderen Seite (sog. Dualismus des wirtschaftlichen Handels, siehe Abbildung).

Besonders wichtig war es mir dabei, nicht eine Vorgehensweise eines bestimmten Outsourcing-Prozesses zu beschreiben und diese als »Ultima Ratio« darzustellen. Vielmehr sind in dieses Buch Erfahrungen und theoretische Überlegungen aus zahlreichen Outsourcing-Projekten in unterschiedlichen Unternehmen, an denen ich aktiv beteiligt war, geflossen. Hierbei gebe ich sicherlich nicht unbedingt die Meinung des Unternehmens wieder, bei dem ich beschäftigt bin, da ich in einigen Detailfragen sicherlich eine andere (meine private) Meinung habe. Daher möchte ich an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich zum Ausdruck bringen, dass die in diesem Buch dargestellten Ansichten meine privaten Ansichten sind und nicht unbedingt deckungsgleich sind mit den Ansichten des Unternehmens, für das ich tätig bin. Dies gilt gleichermaßen auch für die Co-Autoren.

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal für die vielen positiven Reaktionen bezogen auf die ersten Auflagen bedanken. Bedanken möchte ich mich aber vor allem bei den Co-Autoren, die mit ihrem Expertenwissen wesentlich zum Gelingen dieses Werkes beigetragen haben. Zu nennen ist hier Henning Frase mit seinem Beitrag über die steuerlichen und bilanziellen Aspekte des IT-Outsourcings im 5. Kapitel, Wolfgang Fritzemeyer mit seinem Beitrag im 6. Kapitel über das Outsourcing in der Versicherungsbranche, Holger Heinbuch mit seinem Beitrag über das IT-Outsourcing in der öffentlichen Verwaltung im 7. Kapitel, Joachim Schrey mit seinem Beitrag über das Outsourcing in der Telekommunikationsbranche im 9. Kapitel, Michael Schmidl für seinen Beitrag über das Outsourcing und die Verletzung von Privatgeheimnissen im 10. Kapitel sowie Axel Funk für seinen Beitrag über das Outsourcing in der Sozialverwaltung im 11. Kapitel. Danken möchte ich auch dem Verlag sowie dem Lektorat durch Katja Leimeister.

Trotz des relativen großen Umfanges dieses Buches können die betroffenen Rechtsgebiete nur skizziert werden und auf die neuralgischen Punkte lediglich hingewiesen werden. Ziel des Handbuches ist es, den (juristischen) Beratern der Vertragsparteien eine Übersicht und einen möglichen Lösungsansatz für die rechtlichen, strategischen, IT und geschäftsprozesslichen sowie steuerlichen Aspekte eines Outsourcings anzubieten. Ich habe daher bewusst darauf verzichtet, mit diesem Werk bis in die letzte Tiefe der einzelnen Rechtsgebiete einzudringen, um somit dem Leser auf relativ geringem Raum eine Übersicht über die Bandbreite der Fragen eines Outsourcings zu geben. Sollte sich der Leser mit einer spezielleren Frage beschäftigen, so hoffe ich, ihm durch meine Quellenhinweise weiterhelfen zu können.

Die Rechts- und Steuerfragen, aber auch die technischen Neuerungen des IT-Outsourcings/Cloud Computing tangieren sehr viele Fachgebiete. Daher kann ich natürlich keine Garantie dafür geben, dass alle Informationen wirklich auf dem neusten Stand sind. Ich bitte daher den Leser/die Leserin um Verzeihung, wenn die eine oder andere Information nicht mehr aktuell sein sollte. Auch wenn ich dieses Buch neben meinem eigentlichen Beruf geschrieben habe, so tue ich doch mein Möglichstes, um es auf einem aktuellen Stand zu halten. Aus diesem Grund würde ich mich gerade über Rückmeldung und konstruktive Hinweise sehr freuen.

Frankfurt am Main, September 2014

Dr. Thomas Söbbing tsoebbing@web.de

Handbuch IT-Outsourcing

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