Читать книгу Grundriss der Philosophie II - Naturphilosophie - Joachim Stiller - Страница 3
ОглавлениеDie vier Naturreiche
Man kann die Welt in Natur, Kultur und Kosmos einteilen. Dabei ist die Natur, im Gegensatz zur Kultur, alle Tatsachen, die uns auf der Erde Entgegentreten und die nicht vom Menschen unmittelbar gestaltet sind. Unter der Natur verstehe ich auch das gesamte Sein und Werden, die Formen und das Leben auf dieser Erde, die im Gegensatz zur Kultur stehen.
In der Natur finden wir die vier Elemente und analog dazu die vier Aggregatzustände wieder, die uns seit den Griechen bekannt sind. Sie spielen bei unserer Betrachtung der Natur, ihrer einzelnen Reiche und später der Schöpfung selber eine zentrale Rolle.
feurig ……………Feuer
gasförmig………..Luft
flüssig……………Wasser
fest……………….Erde
Die Natur muss nun analog in vier Naturreiche eingeteilt werden, die getrennt zu betrachten sind:
das Mineralreich
das Pflanzenreich
das Tierreich
das Menschenreich
Das Mineralreich ist noch ganz anorganisch, doch schon im Pflanzenreich treten die Lebenskräfte und Lebensvorgänge organisch in Erscheinung. Dies entwickelt sich über die Tiere weiter bis zum Menschen, der ich- oder vernunftbegabt ist. Er ist der homo sapiens. Über dem Menschen schließen sich die geistigen Hierarchien an, die in den sieben Planeten ihre Entsprechung finden und an der Schöpfung maßgeblich beteiligt sind. Diese lassen sich der Einfachheit halber in drei Gruppen zusammenfassen:
die Engel und Erzengel
die Geister
die Götter
So ergeben sich ganz logisch die sieben Bereiche:
das Mineralreich
das Pflanzenreich
das Tierreich
das Menschenreich
die Sphären der Engel und Erzengel
die Sphären der Geister
die Sphären der Götter
Alle diese Bereiche zusammen machen erst die ganze Schöpfung aus. Viele Menschen haben durchaus eine intuitive Vorstellung davon, dass sie am Ende ihres Reinkarnationszyklus in die Sphären der Engel (Angeloi) aufsteigen werden. Dann werden sie eine andere Aufgabe im Schöpfungszusammenhang haben. Auf die geistigen Hierarchien soll aber hier nicht weiter eingegangen werden.
Das Mineralreich
Das Mineralreich der physischen Materie ist das anorganische Reich. Hier gelten nur die Gesetze des Mineralischen, der physischen Materie, also Gesetze von Ursache und Wirkung entsprechend der Kausalität. Es finden sich hier noch keine eigentlichen Lebensvorgänge. Alles Physischen hat aber im Geistigen seine Entsprechung und ist letztlich aus einem geistigen Schöpfungsakt hervorgegangen. Das Physische hat aber in der Natur einen eigenen Stellenwert. Von Bewusstsein im eigentlichen Sinne zu sprechen, wäre wohl verfehlt, aber man kann die bewussten Anteile der Materie Elementargeist oder elementares Bewusstsein nennen. Obwohl im Mineralischen alle vier Elemente zu finden sind, ist dem Mineralreich das Element der festen Erde zugeordnet weil wir hier auf der Erde die Materie überwiegend als feste Materie kennen.
Die vier Elementargeister sind:
Feuer………………….feurig
Luft…………………...gasförmig
Wasser ………………...flüssig
Erde…………………...fest
Das Pflanzenreich
Über dem Mineralreich steht das Pflanzenreich. Zu den physikalischen Zusammenhängen treten nun noch die Lebensvorgänge hinzu. Diese sind Fortpflanzung, Stoffwechsel und Wachstum. Dies wird ermöglicht durch die Lebensenergie, die die Pflanze in großer Menge aufnimmt. Alles Leben ist ohne Lebensenergie nicht denkbar. Sie bildet den Ätherleib der Pflanze der allem Lebendigen Zukommt, auch dem Menschen, denn ohne Äther- oder Lebensleib keine Lebensvorgänge. Dann würden die Körper entsprechend ihrer natürlichen Bestrebungen in ihre Bestandteile zerfallen. Der Lebensleib wirkt also dieser Zerstörung entgegen. Dieser Lebensleib tritt nun etwas über den physischen Körper hinaus. Ihm ist das Element Wasser zugeordnet. Beim Menschen ist der Ätherleib für die Gefühle zuständig, daher auch die Verwandtschaft zu dem Wasser.
Im Übrigen kann die Pflanze ihre Lebensenergie auch wieder abgeben, z.B. an den Menschen. Durch bestimmte Übungen kann man einen Baum dazu bewegen. Dies ist dann deutlich spürbar und es entsteht ein starker innerer Geruch nach frischem Holz, wie mir jemand bestätigte. Der Pflanze kommt nun auch schon Bewusstsein im eigentlichen Sinn zu. Man darf sich dieses aber nicht wie das wache Menschenbewusstsein vorstellen, sondern wie ein traumloses Schlafbewusstsein. Wenn wir schlafen, haben wir ja auch noch ein Bewusstsein, wenn auch im Normalfall ein sehr rudimentäres.
Das Tierreich
Über das Pflanzenreich erhebt sich das Tierreich. Zu den grundsätzlichen Lebensvorgängen der Pflanzen treten nun noch die Empfindungen, Begierden, Triebe und Gefühle hinzu. Dadurch unterscheidet sich auch das Tier von der Pflanze. Diese Vorgänge sind seelische Vorgänge und so entwickelt das Tier zusätzlich zu Ätherleib noch einen Astral- oder Empfindungsleib. Das Tier hat nun schon ein erwachtes Bewusstsein, aber noch kein Ich- oder Selbstbewusstsein; es denkt noch nicht im eigentlichen Sinne. Trotzdem können rudimentäre kognitive Leistungen einschließlich erster Gedächtnisleistungen erfolgen. Das Tier hat somit nur Selbstgefühl, aber kein Selbstbewusstsein.
Das Menschenreich
Als letztes Naturreich erhebt sich das Menschenreich über das Tierreich. Zu den seelischen Empfindungen, Begierden, Gefühlen und Trieben, dem Selbstgefühl der Tiere, tritt nun noch das denkende ich oder Selbst hinzu. Der Mensch ist vernunftbegabt . Er hat Selbstbewusstsein und wird nun zu einem Individuum. Seine Seele wird zu einer individuellen Einzelseele, Während das Tier noch Gattungs- oder Gruppenseele ist. Das unzerstörbare, ewige Ich des Menschen, sein geistiger Wesenskern, Schreitet fort von Inkarnation zu Inkarnation durch den ganzen Reinkarnationszyklus (siehe Reinkarnation). Dabei entwickelt sich der Mensch immer weiter. Der Mensch ist das erste Wesen, das es zur individuellen Freiheit gebracht hat, doch weitere Bestimmungen schließen sich an.
Alles, was Lebt, hat also einen Körper, einen Geist und eine Seele, nur eben in verschiedenen Ausgestaltungen. Die vier Elemente machen diesen Charakter deutlich. Der Mensch mit seinem denkenden Ich als viertem Wesensglied erhebt sich über die gesamte physische Natur. Er wird selber zum Schöpfer und muss sich als solches wieder in den Schöpfungsprozess eingliedern.