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Kapitel 1 — Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit Warum die Blockchain unsere Welt und unser Zusammenleben verändern wird und wie wir damit umgehen sollten

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Wenn die Zahnpasta erst einmal aus der Tube raus ist, das wissen wir alle, kann sie nie mehr zurück. Die Zeit zurückzudrehen, verstößt gegen so viele physikalische Gesetze, dass es einfach nicht möglich ist. Wer würde heute wieder Musik per Audiokassette aus dem Radio aufnehmen, wenn man die gute Qualität von digital-isierter Musik von der CD oder von iTunes und Spotify kennt?

Errungenschaften, die es geschafft haben, von einer breiten Masse von Menschen angenommen zu werden, werden einfach nicht mehr verschwinden. Sie gehen nicht mehr verloren.

Wissen hingegen kann verloren gehen. Gerade erst konnten wir erstaunt erfahren, warum die alten Römer in der Lage waren, besseren und haltbareren Beton herzustellen als die Baumeister heutzutage. Deshalb brechen unsere Autobahnbrücken nach 50 Jahren zusammen und das Kolosseum steht immer noch. Mehr oder weniger.

Wissen kann manipuliert werden. Gerade im Zeitalter der „Fake News“ ist das scheinbar ein Leichtes. Scheinbar. Denn tatsächlich war es noch nie anders. Manipulation jeder Art, von gefälschten Nachrichten bis hin zu gefälschten Geldscheinen, gefälschte Aufzeichnungen bis hin zu gefälschten Unterschriften — all das hat unsere Vergangenheit bestimmt und unser Zusammenleben geformt.

Warum können wir uns auf Daten und Informationen nicht blind verlassen?

Eine Analyse zeigt, warum das so ist und das Ergebnis ist eindeutig: weil Wissen und Informationen bisher immer nur zentral verwaltet werden konnten.

Zentrale Verwaltung, zentrale Aufbewahrung, zentrale Steuerung. Alles, was zentralisiert ist, kann verändert, kann manipuliert werden und kann durch Destruktion abhanden kommen. Die große Bibliothek von Alexandria, die im 3. Jahrhundert zerstört wurde, enthielt womöglich wertvolles Wissen, welches für immer verloren ist. Das hat die Entwicklung der westlichen Welt wahrscheinlich erheblich zurückgeworfen. Genau wie das Wissen der Inka verloren ist und von anderen Kulturen möglicherweise noch viel mehr. Keiner weiß das genau. Was jedoch jeder kennt, sind Festplatt-enfehler und Abstürze des eigenen Computers. Auch das bedeutet Wissensverlust. Wenn etwa die Excel-Tabelle oder das Dokument weg sind und man von vorne beginnen muss — die sorgfältig formulierten Gedanken sind verloren, die geschickt gestaltete Tabelle ist verloren. Ärgerlich.

Die zentrale Verwaltung war bisher das beste bekannte System. Staaten waren und sind zentrale Strukturen. Ob das ein König war, der ein Königreich leitete oder heutzutage eine demokratische Regierung, die den Staat lenkt und führt. Alles ist letztendlich zentral geordnet und verwaltet, auch wenn es unterstellte, lokale Verwaltungen gibt.

Auch wenn man in einer Demokratie oder in einem föderal-istischen Staat lebt, sollte man sich nicht täuschen lassen. Die wichtigsten Informationen wie zum Beispiel unsere Steuernummer, unsere Sozialversicherungsnummer und unsere Kfz-Zulassungen sind auf höchster Datenebene doch wieder zentralisiert und steck-en in irgendwelchen verknüpften Datenbanken. In Datenbanken, die ausfallen oder gehackt werden können, die permanent von Computerviren und Trojanern bedroht werden und die auch jederzeit manipuliert werden können.

Bitcoin, Blockchain & Co. — Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (überarbeitete Ausgabe 2021/22)

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