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Das sogenannte „Double Spending“-Problem

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Double Spending bedeutet, dass man Geld zweimal ausgibt. Einmal aus seinen Guthaben und einmal, weil man es kann und weil es keiner merkt, dass man über gar kein Guthaben mehr verfügt, weil das Konto leer ist. Manche Experten schaffen es sogar zweimal Geld von einem leeren Konto zu überweisen. Richtig gute Betrüger sogar dreimal oder noch häufiger. Wie das geht?

Ganz einfach: Man schreibt Schecks aus und versendet diese durch die Republik. Der Empfänger, der den Scheck, den er erhalten hat, als erster einreicht und dessen Bank am schnellsten den Scheck gutschreibt, bekommt die Belohnung — nämlich die Gutschrift. Der zweite ist schon der erste Verlierer, denn das Konto des Scheckausstellers, früher auch als Scheckbetrüger bekannt, ist leer, der Scheck platzt und für den zweiten fallen zusätzlich auch noch Bankgebühren an. Das ist in Zeiten des Onlinebankings nicht mehr so einfach möglich. Die Menschen in den USA und in anderen Teilen der Welt zahlen aber immer noch sehr viel mit Schecks. Das ist traditionell die bevorzugte Zahlungsart und Schecks platzen so oft wie Luftballons in einer Nadelfabrik.

In der digitalen Welt und damit auch bei elektronischen Zahlungs-vorgängen, zählt die Double-Spending-Problematik zu den größten Herausforderungen, die den Fortschritt des digitalen Zahlungs-verkehrs aufhalten. Wie kann man sicherstellen, dass die Daten, die aus der einen Datei gelöscht sind, nicht nochmals versendet werden können? Wie leicht ist es, eine Datei zu kopieren und an Alice zu senden und dann noch eine Kopie an Bob, eine an Carol und eine an Dave und so weiter und so weiter?

Genau das wird doch zu jeder Sekunde mit Katzenvideos und Musikdateien gemacht. Soziale Netzwerke wie Facebook, Insta-gram und Twitter machen im Kern genau das und bringen so Menschen zusammen. Natürlich werden viele Daten widerrechtlich kopiert und verschickt. Musik wird raubkopiert, Filme schwarz kopiert und jeder tauscht elektronische Kopien von allem, was digitalisiert ist. Rechteinhaber erlebten und erleben eine dunkle Periode, in der alles, was digitalisiert werden kann, auch getauscht wird.

Es liegt im System selbst. Digitale Daten können kopiert und versendet werden. Auf Knopfdruck und per Mausklick. Nichts einfacher als das. Das ist das Problem bei digitalem Geld. Das ist das Double-Spending-Problem.

Bitcoin, Blockchain & Co. — Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit (überarbeitete Ausgabe 2021/22)

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