Читать книгу Mein Freund sieht zu - Joey Jossings - Страница 4
Kapitel 1
ОглавлениеNun war ich also hier – ein allein reisender Mann mitten im Abenteuer. Zumindest auf jenem Campingplatz, bei dem ich letztes Jahr nur vorbeigefahren war. Um das Zelt wieder abzubauen, musste ich wohl nochmals die Beschreibung lesen. Es war früher Nachmittag und an dieser Strandbar anscheinend immer viel los – und das sollte es bis tief in die Nacht sein. Ich wollte dann hinübergehen und mich umsehen, ohne mir viel zu erwarten. Sicher würde sich erst am Abend zeigen, ob an den ganzen Geschichten über diesen Ort etwas dran war.
Nochmals sah ich mich an dem Platz um, den ich mir zum Aufstellen des Zeltes ausgesucht hatte. Hoffentlich blieb es hier ruhig – aber wann würde ich überhaupt zum Schlafen kommen? Zu den Duschen und Toiletten war es nicht sehr weit, und die große Hecke spendete Schatten. Die Sonne brannte gerade noch nicht zu heiß herunter – was wollte ich noch? Mich noch genauer umsehen, was in diesem FKK-Bereich so los war.
Ich hatte diesen Strandabschnitt bisher nur aus der Entfernung gesehen. Nach meiner Erfahrung gab es zwei Arten von so etwas. Bei einem wollten die Leute wirklich nur nackt in der Sonne liegen. Beim anderen hingegen … etwas erleben. Nur, wo würden die das hier machen? In den Wohnmobilen? Ich trug nur diese Badeshorts und ein großes Handtuch über meiner Schulter und machte mich auf den Weg. Vorbei an der Pizzeria ging ich noch ein Stück über die kühle Wiese und trat in den gerade noch nicht zu heißen Sand.
Zumindest schien es zu stimmen, dass hier nicht nur die Männer mit komplett freiem Oberkörper herumliefen. Zwei Frauen, die vielleicht 25 waren, standen im seichten Wasser und warfen sich abwechselnd einen Ball zu. Eine andere wagte sich vorsichtiger in die sanften Wellen und wollte offenbar eine Runde schwimmen. Das Meer war für mich nur im ersten Moment zu kühl, bald fühlte es sich genau richtig an. Ausgerechnet diese andere Frau trug einen Badeanzug – und warf sie mir gerade ein Lächeln zu?
Wenn, dann nur kurz – denn ihr Blick schweifte an eine andere Stelle. Dort drüben war noch so ein Typ in Badeshorts – und der konnte sich einigermaßen athletisch nennen. Ach, was wollte sie bitte von dem, wenn ich hier war? Doch mich überkam das Gefühl, dass sie auch mich nicht aus den Augen gelassen hatte – und dass auf einmal ein Knistern in der Luft lag. Vielleicht sollte ich mich mit ihm prügeln, klar. Welches Spiel sie auch immer spielte, ich tat lieber so, als hätte ich nicht wirklich etwas gesehen. Da sollten sich noch viel mehr und viel bessere Gelegenheiten ergeben. Spätestens bei einigen Getränken am Abend.
Der Meeresboden fiel nur flach ab, und auch etwas weiter draußen war das Wasser vielleicht ein bisschen über einen Meter tief. Gab es nicht auch noch ein Schwimmbecken, das sich zum sportlichen Schwimmen eignete? Konnte ich mir später ansehen. Die beiden von vorhin bewegten sich hingegen noch etwas weiter hinaus. Toll, warf mir der Typ gerade einen abfälligen Blick zu und wollte sagen, dass er gewonnen hatte? Sie schien ihm nicht abgeneigt zu sein und fast auf ihn gewartet zu haben. Was sollte das überhaupt werden? Wollten die gleich dort draußen loslegen? Vielleicht war das hier auch üblich, zumindest wenn es dunkler wurde.
Nun nahmen sie sich an den Händen und gingen noch ein Stück hinaus, wo es gerade noch nicht zu tief oder vielleicht eine Sandbank war. Konnte es sein, dass sie mich immer noch im Augen hatte? Im nächsten Moment eindeutig für ihn, denn sie legte ihre Arme um ihn. Auch ein Kuss verband die beiden. Vielleicht war es ohnehin ihr Freund, der nicht gleich sauer wurde, wenn sie mit anderen flirtete?
Sie standen dort weit genug unter Wasser, dass kaum jemand etwas bemerkt hätte. Was machten die da wirklich? Hatte sie gerade aufgestöhnt? Mir wurde richtig heiß, als ich die rhythmischen Bewegungen erahnen konnte. Sie blickte kurz in meine Richtung und erschrak bei meinem Anblick sicher nicht, ich aber schon etwas. Klar, sie wurde gerade dort draußen von einem Mann durchgenommen, einfach so. Hoffentlich bemerkte niemand, dass sich meine kurze Hose zu einem kleinen Zelt aufgerichtet hatte. Erwartete sie etwa, dass ich hinausging und sie ebenfalls …?
Ich stellte mir vor, wie er ihr bald seine ganze Ladung reinpumpte. Noch einmal stöhnte sie so laut auf, dass ich es bemerkte. Überhaupt, das war doch hier schon der FKK-Strand, wo sich alle ausziehen konnten, aber nicht mussten, oder? War nun auch klar, um welche Art von einem solchen Strand es sich handelte? Hektisch sah ich mich um, und streifte meine Hose ab. Ich machte mich durch das Wasser in ihre Richtung auf und … half mir erst einmal selbst. Sicher konnte sie meine Armbewegungen erkennen. Na und? Genau so wollte sie es offenbar, denn ihr Lächeln wurde wieder deutlicher, während sie noch deutlicher von ihm genommen wurde.
Wenn das hier zu den üblichen Spielchen gehörte, auch schön. Das hier einmal ganz schnell zum spritzigen Abschluss bringen, und später nach der Sonnencreme suchen und mich ein bisschen an den Strand legen. Einfach so, als wäre nichts gewesen. Wenigstens meinem Gefühl nach wurde ich von niemand beobachtet.
Der Typ wurde nun noch schneller und war eng an sie geschmiegt. Ihre Oberweite kam für mich trotzdem noch gut zur Geltung. Wäre doch lustig, wenn es mir gleichzeitig mit den beiden kam. Das Tolle hier war schon einmal, dass der Zutritt nur für Erwachsene erlaubt war. Wie deutlich hätten die noch werden sollen? Der Himmel über mir zeigte sich immer noch in einem satten Blau, und nur für einen Moment blickte ich zurück zum Strand. Noch wollte ich mein Stöhnen zurückhalten, aber bei diesem Paar schien es nun zu passieren. Momente später auch bei mir.
Ich atmete die salzige Luft sehr tief ein, mein Puls raste – und langsam beruhigte ich mich wieder. Tatsächlich löste sich nun die feste Umklammerung der beiden. Er setzte zu einem Schwimmzug an und sie folgte ihm. Oder doch nicht? Sie schwamm in eine andere Richtung. Hatten sich die wirklich zufällig getroffen, und sie sich einfach so von ihm …? Vielleicht fand ich es noch heraus – und auf einmal erfasste mich ihr Blick wieder. Kam sie etwa auf mich zu? Ja, und sie sprach mich an.
„Heute ist diese Strandparty, oder?“, sagte sie.
„Ja, ich habe glaube ich das Plakat gesehen.“
„Wenn du nachher noch willst … Nummer 28.“
„Ja … das möchte ich.“
Einfach so stand sie auf und ging durch das seichte Wasser in Richtung Strand. Meinen Gesichtsausdruck hatte sie wohl als Zustimmung gewertet. Ja, da gab es einen Teil mit zu mietenden Hütten, und ich sollte mich schon einmal mit den Nummern vertraut machen. Sehr oft hatte mich noch keine Frau einfach so eingeladen, aber hier war das wohl anders. Sie spazierte an mir vorbei – und erst in diesem Moment fiel mir auf, dass meine Hose noch nach unten gezogen war.