Читать книгу SexSüchtig | Bekenntnisse einer Nymphomanin - Johanna Söllner - Страница 3

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Kapitel 1 Wie alles begann

Ich drücke den Einschaltknopf meines Computers. Eine gewisse Unruhe beherrscht mich. Hat er zurückgeschrieben? Er ist ganz vielversprechend. Für meinen nächsten Fick. Vielleicht heute Abend schon. Hoffentlich hat er Zeit. Das Anmeldebild erscheint.

Die Aufforderung lautet: »Bitte geben Sie Ihren Namen ein.«

Mit zittrigen Fingern tippe ich ein: »Hobbyhure69.«

Die nächste Aufforderung lautet: »Ihr Passwort bitte.«

Ich antworte mit: »Ich_will_ficken.«

Die nächste Seite wird aufgeblättert mit dem Hinweis, dass meine Eingaben verarbeitet werden. Geht denn das nicht schneller? Lahme Kiste verdammte … Dann endlich erscheint die Begrüßungsseite: »Willkommen Hobbyhure69. Sie haben siebzehn neue Nachrichten.«

Ich bin es gewohnt, dass mich Männer anschreiben. Ich hoffe es sogar. Ich brauche das. Doch heute suche ich nach einem speziellen Absender. Oh ja … Er hat geschrieben. Eine Nachricht von »Hengst24«. Mit klopfenden Herzen öffne ich sie. Springt mir förmlich entgegen. Er hat Zeit. Und er ist online. Ich beginne zu tippen.

Hobbyhure69: »Ich bin froh, dass du Zeit hast. Wo wollen wir uns treffen?«

Hengst24: »Hi … Wie geht es meiner geilen Hobbyhure?«

Hobbyhure69: »Mir geht’s gut. Doch mir würde es besser gehen, wenn ich deinen strammen Pferdeschwanz in mir spüren würde.«

Hengst24: »Du kannst es ja kaum noch erwarten.«

Hobbyhure69: »Richtig. Ich werde schon jetzt ganz feucht. Also, wo?«

Er nennt mir eine Kneipe in der Altstadt, und ich stimme zu. Es ist recht nett da. Genau der richtige Platz, um in Stimmung zu kommen.

Hobbyhure69: »Kenn ich … Gute Wahl.«

Hengst 24: »Wo bist du jetzt?«

Hobbyhure69: »In der Arbeit. Muss ja irgendwie meine Brötchen verdienen. Obwohl ich viel lieber mit dir ficken würde.«

Hengst24: »Bist du schon so geil?«

Hobbyhure69: »Oh ja. Mir läuft bereits vor Vorfreude der Fotzensaft zusammen.«

Hengst24: »Los … Besorg es dir.«

Hobbyhure69: »Hääää? Spinnst du?«

Hengst24: »Traust du dich nicht?«

Dieses Scheusal. Ich überlege. Meine Kollegin Simone hat gesagt, sie kommt heute später. Sie hätte einen Arzttermin. Ich hab eine halbe Stunde, in der ich allein bin. Es kribbelt mich überall. Ja, zum Teufel. Ich bin geil. So richtig notgeil. Ich hab ja nur den leichten Sommerrock an. Kein Höschen. Ich brauch nur den Kram hochzuschieben, und schon hätten meine flinken Finger freie Bahn.

Hobbyhure69: »Ich mach’s …«

Hengst24: »Schalt das Mikrofon ein. Ich möchte hören, wie du kommst.«

Ein schneller Klick. Erledigt … Ich höre ihn jetzt.

»Beschreib mir, was du machst.«

Mein Atem geht schneller … »Ich schieb jetzt meinen Rock hoch.«

»Weiter!«

»Ich hab kein Höschen an.«

»Klasse. Weiter …«

Meine Finger tasten nach unten. Meine Fotze ist wirklich schon ganz nass. Mein Puls geht hoch.

»Meine Muschi ist ganz nass. Ich spiele jetzt mit meinen Schamlippen. Ich bin geil, Junge. Jetzt beginne ich, mich zu ficken. Ich steck ihn mir rein. Meinen frechen Fickfinger.«

»Gut, was spürst du?«

»Dass ich es jetzt brauche. Ich brauche es. Ich spüre es … Ich glaube, ich komme gleich …«

Mein Atem geht immer schneller. Ich bin gleich so weit. Ich spüre meinen Höhepunkt. Diese Situation. Ich sitze breitbeinig in meinen Bürostuhl und ficke mich. Gleichzeitig feuert mich mein Chatpartner an. Diese Situation ist soooo geil.

Sooooo geil …

***

»Ich störe Sie nur äußerst ungern, Fräulein Bruckner.«

Ich zucke zusammen. Diese Stimme. Es ist Herzog. Dr. Michael Herzog. Mein Chef. Erschrocken blicke ich mich um. Neben Herzog steht Frau Christensen. Die Personalchefin. Eine alte Jungfer. Mitte 50. Single. Weiß Gott, wann die das letzte Mal einen Schwanz in ihrer Büchse hatte. Meine Erregung fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Herzog wiederholt sich mit rauer Stimme: »Ganz ehrlich, Fräulein Bruckner. Wenn wir gewusst hätten, dass wir stören, dann hätten wir natürlich vorher angeklopft. Aber dann hätten wir ja unter Umständen dieses Schauspiel verpasst. Haben Sie uns nichts zu sagen?«

Ich schüttle den Kopf. Was soll ich schon sagen. Die haben mich in einer absolut peinlichen Situation auf frischer Tat ertappt. Mit hochrotem Kopf versuche ich, eine Rechtfertigung zu stammeln. Mir versagt die Stimme.

»Schalten Sie den Computer aus! Und dann kommen Sie bitte mit in mein Büro.«

Mechanisch tappe ich hinter den beiden her. Irgendwie müssen die Kollegen etwas geahnt haben. Überall sehe ich neugierige Blicke, die mich verfolgen. Scheiße … Scheiße … Scheiße. Da hab ich mich ja tief hineingeritten.

Die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Sie bieten mir keinen Stuhl an. Wie ein armes Sünderlein stehe ich vor dem Gericht. Die Christensen reicht mir einen Umschlag.

»Ihre Papiere. Wir wollen Sie hier nicht mehr sehen. Sie sind fristlos gekündigt. Wer 60 Prozent seiner Arbeitszeit dazu verwendet, sich auf irgendwelchen schmuddeligen Sexseiten und Seitensprungbörsen herumzutreiben, der hat hier in diesem Unternehmen nichts verloren.«

Ich schlucke … Will um eine Chance betteln. Ich brauch den Job. Ich brauch das Geld. Doch ein Blick in die Gesichter verrät mir, dass es sinnlos ist.

»Packen Sie Ihren Kram, und dann verschwinden Sie.«

Mit der Christensen als Begleitschutz werde ich in mein Büro geführt. Dort ist mittlerweile ein Umzugskarton für meine privaten Sachen vorbereitet.

»Da können Sie alles einpacken. Der Karton wird Ihnen dann morgen zugestellt.«

Mit zitternden Händen werfe ich meine paar Habseligkeiten in die Kiste. Ungeduldig steht dieser Personalgeier in der Tür. Auch einige Kollegen haben sich mittlerweile eingefunden. Darunter auch der Mertens von der Schadensabteilung. Mit dem hab ich vor ein paar Monaten eine heiße, aber kurze Affäre gehabt. Er brachte es einfach nicht. Zu wenig Durchhaltevermögen im Bett. Hat sein Ego ziemlich angeknackst, als ich ihn so schnell wieder abserviert hatte. Jetzt steht er hämisch grinsend in der Tür und beobachtet meinen Untergang. Scheißkerl. Keiner verabschiedet sich von mir, als ich das Büro verlasse. Krampfhaft versuche ich, Haltung zu bewahren. Diese Genugtuung will ich ihnen nicht geben. Obwohl ich am liebsten losheulen würde.

Als ich unten zur Tür hinausgehe, läuft mir eine Träne über die Wange. Und ausgerechnet jetzt kreuzt Simone meinen Weg.

»Angie? Was ist los? Wo willst du hin?«

Ich würge. Bekomme kaum ein Wort heraus. »Hi, Simone … Sorry … Die haben mich gefeuert.«

»Die haben waaaas?«

»Gefeuert … Ich bin rausgeschmissen worden.«

»Warum denn?«

Das ist jetzt ein wunder Punkt. Sie hat meine diversen Internetaktivitäten durchaus mitbekommen. Verständnis dafür hatte sie nur wenig gehabt, weil sie ja meine Arbeit mitmachen musste. Sie beantwortet sich ihre Frage selbst.

»Dein Internetscheiß?«

Ich sage nichts. Nicke nur …

»Du bist so eine dumme Nuss … Ich hab dir das doch gesagt, dass dich der Herzog auf dem Kieker hat. Die können doch alles mitprotokollieren.«

Verdammt ja. Sie hat ja recht. Aber jetzt ist es ja eh egal. Und alles nur wegen meiner ewigen Sucht nach Sex. Ich kann es nicht kontrollieren. Ich kann es einfach nicht. Ich brauche Sex. Täglich. Nicht nur einmal. Und genau hier liegt mein Problem.

Es ist gar nicht so einfach, ausdauernde Sexpartner zu finden. Viele mögliche Partner verschrecke ich schon am ersten Tag. Viele Männer haben regelrecht Angst vor mir. Vor meiner Gier. Ich bin das, was man als männermordenden Vamp bezeichnet. Meine ganzen Gedanken drehen sich tagaus, tagein nur um eines. Nämlich darum, wo ich meinen nächsten Fick finden kann. Auch mein Vermieter hat mir schon Ärger gemacht. Ich bin laut beim Sex. Die Nachbarn haben sich beschwert. Dazu die vielen Männerbesuche. Wenn ich jetzt Probleme mit der Miete habe, dann knallt es. Ich weiß es. Und jetzt?

Echtes Mitleid sieht anders aus. Irgendwie kann ich das von Simone auch nicht erwarten. Sie drückt mir kurz die Hand.

»Mach’s gut.«

Mehr nicht. Ein kurzer Händedruck. Dann dreht sie sich um. Geht durch die Drehtür, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gehen. Und ich? Ich bin wirklich eine dumme Nuss. Da hat Simone recht. Denn mein nächster Gedanke ist dieser Kerl, der sich »Hengst24« nennt. Statt dass ich mir um meine Zukunft Gedanken mache, denke ich nur an den nächsten Fick. Wie konnte ich nur so tief sinken?

SexSüchtig | Bekenntnisse einer Nymphomanin

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