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Herbstbeginn

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Im Süden der Stadt verschwanden die weiter entfernten Berge in dicken Wolken.

Ein ausgewachsener Sturm tobte dort.

Knapp unter einem Gipfel drückten heftige Windböen gegen die Steinmauern einer Berghütte.

Der Hüttenwirt betrachtete durch ein kleines Fenster den aufgewirbelten Regen.

Unter die fetten Tropfen mischten sich immer mehr Schneeflocken.

Plötzlich erschrak der Wirt. Auf dem Weg vom südlichen Tal herauf stapfte ein Bergsteiger nach oben.

Der Sturm wütete nach wie vor. Den Bergsteiger schien das Wetter wenig zu beeindrucken, er ging sicher und wankte nicht. Schnell erreichte er den Platz vor der Hütte.

Der Wirt erwartete den Schwall Eiseskälte, der sich gleich herein und weiter über die Treppe ins Obergeschoss bis unter das Dach ergießen würde, wenn die Eingangstüre sich öffnete, doch - es geschah nicht.

Der Wirt guckte aus einem anderen Fenster.

Der Bergsteiger war einfach vorbei gewandert, er folgte dem Weg auf der Nordseite abwärts.

Das konnte nicht wahr sein!

Der Wirt lief zur Eingangstür. Um sie aufzustemmen, brauchte er seine ganze Kraft, wie das gierige Maul eines Ungeheuers fauchte der Sturm in die Hütte.

Tausende kleine Eiskörnchen stachen wie Nadeln ins Gesicht des Wirts, er schrie:

“He, komm’ zurück! Das überlebst du heute nicht!”

Den Bergsteiger schien die Gischt aus Regentropfen, Schneeflocken und Graupeln zu verschlingen.

Es war eindeutig zu viel Wasser und Eis, alles quoll in den Augen über, der Hüttenwirt zumindest konnte rein gar nichts mehr sehen.

Der Sturm knallte die Tür zu.

Der Wirt fiel rückwärts und schlug auf dem Boden auf.

Keuchend blieb er eine Weile liegen.

Er hatte Mühe beim Aufstehen, er war auf sein Kreuz gefallen, es schmerzte.

Er ging in die Küche und kochte sich eine heiße Schokolade.

Der Wirt beschloss, niemandem etwas zu erzählen.

Je länger er darüber nachdachte, desto unglaublicher erschien ihm, was da gerade passiert war.

Der Südwind

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