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Führungsqualitäten

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Machiavelli verwendete in diesem Zusammenhang das Wort virtù. Allerdings meinte er damit etwas ganz anderes als die Vorstellung von Tugend, wie sie in der Kirche vorherrschte. Machiavelli war Christ, insofern plädierte er für ein Handeln gemäß christlichen Werten im Alltag, aber wenn es um den Herrscher geht, glaubte er, sei die Moral dem Zweck und der Sicherheit des Staates nachgeordnet. Insofern verweisen seine Ideen zurück auf den römischen Begriff von Tugend, wie ihn der Militärführer verkörperte, motiviert von Ehrgeiz und dem Streben nach Ruhm. Diese Eigenschaften sind jedoch nahezu das Gegenteil der christlichen Tugend Bescheidenheit.

Machiavelli verfolgte die Analogie zwischen militärischen und politischen Führern weiter und wies auf Aspekte der virtù wie Kühnheit, Disziplin und Ordnung hin. Er betonte, dass es wichtig sei, eine Situation rational zu analysieren und das eigene Handeln nicht auf Idealvorstellungen vom Menschen zu gründen, sondern auf dessen tatsächliches Verhalten (geleitet von Eigeninteresse). Aus Machiavellis Sicht sind soziale Konflikte unvermeidbar, sie ergeben sich aus dem Egoismus der menschlichen Natur. (Damit steht er im Gegensatz zur christlichen Überzeugung des Mittelalters, dass Egoismus kein natürlicher Zustand sei.) Im Umgang mit diesem Egoismus empfiehlt er eine kriegerische Taktik. Machiavelli sieht insbesondere das politische Leben als ständigen Wettstreit zwischen den Elementen der virtù und der fortuna – des Glücks – und damit als eine Art Kriegszustand.

Big Ideas. Das Politik-Buch

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