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DER AUFBAU DIESES BUCHES

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Unser Buch besteht aus fünf Kapiteln, die den fünf Schritten unseres Rahmens entsprechen. Dabei verwenden wir stets Beispiele aus der wirklichen Welt, um die betreffenden Konzepte mit Leben zu füllen.

Der fünfstufige Rahmen

I.Ideenfindung

II.Die besten Ideen identifizieren

III. Geschäftliche und finanzielle Due Diligence

IV. Bewertung und Katalysatoren

V.Anlageentscheidung und Portfoliomanagement

Unsere zentrale Fallstudie bezieht sich auf Delphi Automotive, einen Zulieferer der Automobilindustrie, aus dem im Dezember 2017 durch eine steuerfreie Ausgliederung zwei getrennte Unternehmen hervorgegangen sind, die heute separat an der Börse gehandelt werden, als Aptiv (APTV) und als Delphi Technologies (DLPH).2

Wir befassen uns das ganze Buch hindurch mit der Chance, die der Börsengang (IPO = Initial Public Offering) von Delphi Automotive im November 2011 darstellte. Bis zum Zeitpunkt der Konzernspaltung im Jahr 2017 hatte man, wenn man von Anfang an in das Unternehmen investiert hatte, sein Geld fast verfünffacht. Wir verwenden unseren Rahmen, um Sie in der Zeit zurückzuführen und Sie anschaulich durch den Prozess zu geleiten, der einem geholfen hätte, diese Aktie zu entdecken, zu analysieren, zu bewerten und sich über sie zu freuen.

Delphi ist ein Lehrbuchbeispiel für eine Chance durch Sanierung (Restrukturierung) und Turnaround. Bevor das Unternehmen im Jahr 2005 Insolvenz beantragte, hatte es ein fragmentiertes Geschäftsmodell, eine nicht wettbewerbsfähige Kostenstruktur und belastende Verbindlichkeiten. Delphi nutzte das Insolvenzverfahren, um seine Produktlinien zu rationalisieren, nicht konkurrenzfähige Abteilungen zu verkaufen und die Fertigung in Niedriglohnländer auszulagern. Die Hauptaktionäre von Delphi – Silver Point Capital und Elliott Management – spielten bei dem Turnaround eine entscheidende Rolle. Sie arbeiteten zusammen mit dem CEO Rod O’Neal und dem Führungsteam des Konzerns an der Transformation des Konzerns. Die rekonfigurierte Strategie des erneuerten Delphi-Konzerns konzentrierte sich auf Technologie und die drei Kernthemen „Sicherheit, Umwelt und Vernetzung“.

Nach der Insolvenz wies Delphi ein konzentriertes Produktportfolio, eine weltweit wettbewerbsfähige Kostenstruktur und eine aufpolierte Bilanz auf.

Unter anderem stellten die Hauptaktionäre im Rahmen ihres Wertschöpfungsplans einen Verwaltungsrat von Weltrang zusammen, der Vorstandsvorsitzende börsennotierter Gesellschaften, altgediente Vertreter der Autoindustrie und überaus erfahrene Fachleute für bestimmte Gebiete umfasste (zum Beispiel Technologie, Personalwesen, Kapitalmärkte, Fusionen und Übernahmen). Jack Krol, der ehemalige Vorstands- und Verwaltungsratsvorsitzende von DuPont, wurde zum Verwaltungsratsvorsitzenden ernannt und spielte eine entscheidende Rolle. Dass er zuvor ein führendes Verwaltungsratsmitglied von Tyco International gewesen war, wo er den erfolgreichen Konzernumbau beaufsichtigt hatte, war bei der Entscheidung der Großaktionäre, ihn in den Verwaltungsrat zu holen, ein wichtiger Faktor gewesen. Er und seine Verwaltungsratskollegen arbeiteten konstruktiv mit der Geschäftsleitung zusammen, um eine Strategie zu entwickeln, die die Kapitalallokation, die Vorbereitung des Börsengangs und die Kommunikation mit den Investoren umfasste.

Auch ging Delphi mit wettbewerbsfähigeren Besteuerungsgrundlagen aus der Insolvenz hervor, weil es damals im Vereinigten Königreich steuerpflichtig war. Dazu kamen langfristiger und kurzfristiger Rückenwind, ein ausgebauter „Burggraben“, eine bessere finanzielle Verfassung und eine verlockende Bewertung – summa summarum hatten Anleger auf mehrfache Weise etwas zu gewinnen. Natürlich mussten auch viele Risiken bedacht werden. Man musste bloß wissen, wonach man suchen musste … und wie man das macht.

Ende 2011 ging Delphi zu einem Aktienkurs von 22 Dollar an die Börse. Die neue Strategie erwies sich in den Jahren danach als nachhaltig und bestand auch noch lange nachdem O’Neal im Jahr 2015 die Zügel an seinen Finanzvorstand Kevin Clark übergab. In dieser Zeit gab es zahlreiche strategische Initiativen, die einen erheblichen Shareholder Value schöpften, und sie gipfelten in der steuerfreien Ausgliederung der Antriebsstrang-Sparte Powertrain Systems im Jahr 2017.

Ende 2017, kurz vor der Aufspaltung von Delphi, wurde die Aktie für mehr als 100 Dollar gehandelt. Anleger, die die Chance bei Delphis Börsengang beim Schopf gepackt hatten, wurden mit einem Ertrag von 375 Prozent belohnt. Das war eine durchschnittliche Jahresrendite von 30 Prozent, während der S&P 500 nur 13 Prozent abgeworfen hatte.

Unser Ansatz der Aktienauswahl in fünf Schritten soll Ihnen helfen, die nächste Delphi Automotive zu entdecken. Auch soll er Ihnen helfen, Ihre Aktienpositionen im zeitlichen Verlauf zu verwalten. So wies beispielsweise der Aktienmarkt im Jahr 2018 erste Anzeichen für eine zyklische Verlangsamung auf. Wie im Kapitel „Post mortem“ besprochen, erlitt die frisch ausgegliederte Antriebsstrang-Sparte Delphi Technologies außerdem einige selbst zugefügte Wunden und war aufgrund ihres geografischen Fußabdrucks mit Gegenwind konfrontiert. Unser System der Frühwarnsignale und der aktiven Überwachung soll Ihnen helfen, solche Fallstricke zu umgehen. Zu wissen, wann man aus einer Position aussteigen oder sie zurechtstutzen sollte, ist genauso wichtig wie die Entscheidung, wann man einsteigen oder aufstocken sollte.

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