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Am nächsten Morgen um 10 Uhr klingelte es. Jäh fuhr ich hoch, ich hatte gerade mal zwei Stunden geschlafen. Um sieben Uhr war ich heimgekehrt, hatte dann Kaffee getrunken und eine Stunde gezeichnet. Es war die Göttin. Ich stand an der Tür in Boxershorts und T-Shirt.

„Darf ich reinkommen?“

„Nein!“

„Wo waren Sie gestern?“

„Ich mache keine Werbejobs, ich bin Künstler!“

„In der Kneipe hatten Sie aber war anderes gesagt!“

„Interessiert mich nicht!“

„Haben Sie schon wieder getrunken?“

„Das geht Sie nichts an!“, sagte ich und schloss meine Wohnungstür.

„Sie werden Millionen verdienen!“, hörte ich es durch meine Wohnungstür.

Ich wollte ins Bett, aber ich hielt inne. Ich öffnete wieder meine Wohnungstür.

„Sind Sie sicher?“, fragte ich.

„Absolut! Ich habe bei niemand weiterem ein so gutes Farbempfinden festgestellt als bei Ihnen!“

„Und wieso hat mich dann die Kunstakademie abgelehnt?“

„Weil plakative Kunst heutzutage nicht gefragt ist!“

„Dann habe ich wohl Pech gehabt!“

„Nein!

„Sie wollen mich kaufen!“, bemerkte ich.

„Man kann sich von Kunst nicht ernähren!“

„Das ist richtig! Und ich soll mich jetzt von angewandter Kunst ernähren?“

„Sie wären eine Bombe, eine Rakete!“

Ich dachte kurz nach.

„Wann soll ich anfangen?“

„Morgen um 9 Uhr! Und seien Sie pünktlich!“, sagte die Werbemanagerin und wandte sich zum Gehen.

„Und wohin soll ich kommen?“, rief ich hinterher.

„Steht auf der Karte!“

Ich erinnerte mich und schloss die Tür. Dann wühlte ich in meinem Papierkorb und fand die Visitenkarte. Ich legte mich wieder hin und schlief bis zum Mittag. In der folgenden Nacht hatte ich keinen Fahrdienst, also stand ich am nächsten Morgen um 9 Uhr pünktlich vor dem Büro der Werbemanagerin.

Sprung

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