Frieder Bergmann soll sich nach Auffassung seiner Mutter im diesjährigen Urlaub körperlich und mental auf die Übernahme eines noch höheren Verwaltungsamtes vorbereiten. Deswegen legt sie fest, dass die Familie eine Radtour, den Elbradweg entlang, von Dresden bis Hamburg zur allgemeinen Ertüchtigung zurücklegt. Dass die Strecke fast 650 Kilometer misst ruft bei Bergmann wenig Begeisterung hervor, denn er vermutet eine endlose Quälerei auf dem Drahtesel. Dies bestätigt sich auf den ersten Etappen durchaus, aber dann kommen alle besser in Tritt. Wie es Frieder Bergmann gemein ist, stolpert er in jeden verfügbaren Fettnapf, hinterlässt allerorten seine «Spuren» und drückt Personen und Gegenständen seinen unverwechselbaren «Stempel» auf. Auch diesmal schafft er es, jede noch so unverfängliche Situation in kürzester Zeit in absolut chaotische Zustände zu verwandeln. Dass er damit nicht allein dasteht beweist unter anderem Peter Petersen, der sich an einem etwas anrüchigen Etablissement erwischen lässt. Da er Hannelore Bergmann dadurch schwer verärgert wird ihm von den anderen Familienmitgliedern zu einer bedeutsamen Entscheidung geraten, die er dann auch in die Tat umsetzt. Auch in diesem Jahr zeigt sich wieder einmal, dass die Familie trotz aller Ausrutscher verschiedener Personen zusammen hält, wenn es hart auf hart kommt.
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Jörn Kolder. Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre ... Band 4
Zwischenfall auf der Autobahn
Vorbereitungen
Vorbereitung der Mitarbeiterversammlung
Das Tribunal
Die Westernstadt
Berichterstattung
Die Promotionsverteidigung und die anschließende Feier
Der Urlaubsplan
Im Schützenverein
Erste Etappe
2. Reisetag
Auf nach Torgau
Die Höllentour
Das Flugzeugmuseum in Dessau
Zwischenfall auf dem Zeltplatz
Getränkebeschaffung in Magdeburg
Das rote Haus in Tangermünde
Havelberg
Der Uhrenturm in Wittenberge
Ein peinlicher Zwischenfall in Hitzacker
Dieselmotorcrash in Lauenburg
Auf nach Hamburg
Heimreise
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Zwischenfall auf der Autobahn
Vorbereitungen
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„Sie denken wohl, Sie können mich mit Ihrer Klugscheißerei beeindrucken“ erregte sich Lehmann schon wieder „Codezeilen. Klingt schön kompliziert, aber in Wahrheit schmeißen Sie doch bloß mit Ihrem Halbwissen um sich, um andere zu verunsichern. Aber das Grinsen wird Ihnen bald vergehen. Ah, da kommt der Transporter vom Staatsschutz.“
Ohne große Worte wurden Bergmann und seine Frau in das Fahrzeug gezerrt und jeweils in eine rundum mit Stahlwänden abgeschlossene Zelle gesperrt. Nach einiger Zeit hielt das Auto an, jetzt wurden beide wortlos gepackt und in einem düsteren Gebäude in Zellen eingeschlossen. Vorher hatte man eine Leibesvisitation durchgeführt aber nichts Verdächtiges gefunden, ihnen allerdings etliche Dinge, vor allem die Handys, abgenommen. Niemand kümmerte sich in den folgenden Stunden um sie, erst gegen Abend wurde Ihnen etwas zu essen und zu trinken gebracht. Danach lag Bergmann unruhig auf seinem harten Bett und fragte sich die ganze Nacht durch, was er denn so Schwerwiegendes getan haben sollte. Punkt 6 Uhr wurde er vom Rasseln der Türschlösser geweckt, dann donnerte ein Beamter das Frühstück auf den kleinen Tisch. Frieder Bergmann war nicht in der Lage, vor Nervosität etwas zu sich zu nehmen. Nach endlosen Minuten wurde er geholt und in einen mittelgroßen Raum geführt. Dort musste er vor einem leeren Tisch Platz nehmen, rechts und links von ihm saßen zwei Beamte, die jede seiner Regungen aufmerksam beobachten. Nachts hatte man ihm die Handschellen abgenommen, aber jetzt wieder angelegt. Eine Tür ins seinem Rücken öffnete sich, ein Mann trat an den Tisch heran und nahm gegenüber Bergmann auf einem Stuhl Platz.