Читать книгу Psychologie Des Glücks - Juan Moisés De La Serna, Dr. Juan Moisés De La Serna, Paul Valent - Страница 6
KAPITEL 2 – DIE ERFORSCHUNG DES GLÜCKS
ОглавлениеIn diesem Abschnitt werden die verschiedenen Variablen und Faktoren vorgestellt, die den Glückszustand fördern, da bereits bekannt ist, dass sowohl in Bezug auf den Gemütszustand als auch in den sozialen Beziehungen viele Vorteile damit verbunden sind.
Aber vorher muss klargestellt werden, dass Glück ein abstraktes Konzept ist, das ständig gesucht wird und ein Ziel der heutigen Gesellschaft darstellt, aber anders als man vielleicht denken mag, gibt es keine einheitliche Definition, geschweige denn einen allgemeinen Weg, um diesen Zustand des Glücks zu erreichen.
Das bedeutet, dass es in dieser Hinsicht noch viel Unbekanntes gibt, sowohl darüber, wie dieser Zustand hergestellt, aufrechterhalten oder wiederhergestellt werden kann, wenn er einmal verloren gegangen ist.
Aus diesem Grund wird ständig geforscht, um herauszufinden, welche Variablen den Glückszustand beeinflussen, oder mit anderen Worten: Welches sind die Faktoren, die über mehr Glück entscheiden?
Dies wurde versucht, mit einer Untersuchung der University of Western Carolina (USA) zu beantworten, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Europe’s Journal of Psychology veröffentlicht wurden.
An dieser Studie nahmen 109 Erwachsene im Alter zwischen 19 und 61 Jahren teil, davon 66 Frauen, die per Internet befragt wurden und für ihre Teilnahme Geld erhalten haben.
Alle beantworteten drei standardisierte Fragebögen, einer davon zum emotionalen Verhalten namens Affective Style Questionnaire, ein anderer zur Art des Gemütszustandes namens Humor Style Questionnaire und den letzten, bei dem der Grad des Glücks des Teilnehmers subjektiv anhand der Subjective Happiness Scale bewertet wurde.
Das emotionale Verhalten erklärt, wie die emotionale Beziehung zu anderen aussieht. Dies kann vertrauensvoll versus misstrauisch sein; großherzig versus eigennützig…
Die Art des Gemütszustandes hängt damit zusammen, wie “das Leben genommen wird”, mit Humor, ernst oder alles “schwarz” zu sehen …
Der subjektive Grad des Glücks ist der, von jedem selber festgelegtem, Maßstab in Bezug auf das Glück, das man im Leben empfindet.
Die Ergebnisse zeigen eine Beziehung zwischen dem emotionalen Verhalten und der Art des Gemütszustandes; und all dies wiederum hängt positiv mit dem subjektiven Grad des Glücks zusammen.
Wenn nun einer dieser beiden Faktoren, das emotionale Verhalten oder die Art des Gemütszustandes, pfleglich gehandelt wird, reicht es also aus, das subjektive Glück der Teilnehmer, und der Menschen im Allgemeinen, positiv zu steigern.
Ergebnisse, die andererseits innerhalb der Erwartungen liegen, wenn wir berücksichtigen, dass diese positive Beziehung zwischen dem Gemütszustand und dem Glück bereits im einzelnen beobachtet wurde, das heißt, wenn eine Person fröhlich und scherzhaft ist, ermöglicht es ihr selbst und anderen, einen besseren Allgemeinzustand zu erreichen, der sich in Glücklichsein verwandelt.
Wie wir bisher sehen konnten, ist Glück ein Konstrukt, das sich auf viele externe und interne Variablen bezieht. Aber inwieweit hängt es jedoch vom Selbstwertgefühl der Person ab?
Dabei muss berücksichtigt werden, dass das Selbstwertgefühl wiederum ein Konstrukt ist, das sich seit der Kindheit mit positiven und negativen Erfahrungen entwickelt hat und anzeigt, wie man sich selbst sieht, das heißt, seine eigene Selbstbetrachtung, unabhängig von der inneren und äußeren Realität.
Ein Mensch mit hohem Selbstwertgefühl glaubt, in der Lage zu sein, die von ihm selbst gesetzten Ziele zu erreichen, ist konstant und kämpft für das, was er will, und wenn er Unannehmlichkeiten vorfindet, betrachtet er sie als “Tests” oder “Lehren” im Leben, die man annehmen muss um weiterzumachen.
Jemand mit geringem Selbstwertgefühl fühlt sich anderen unterlegen, ohne die Fähigkeit, das Gleiche wie die anderen zu tun oder seine eigenen Ziele zu suchen und zu erreichen. Er zeigt große Abhängigkeit von den Meinungen anderer über sich selbst, wobei er bei Frustrationen nicht besonders belastbar ist, der selbst den kleinsten “Stolperstein” als einen unüberwindlichen Fels ansieht, was den Gedanken der Nutzlosigkeit nur noch verstärkt.
Obwohl dies extreme Beispiele sind, hat jeder ein höheres oder niedrigeres Selbstwertgefühl und tritt, abhängig davon, auf die eine oder andere Weise in Beziehung zu anderen, sei es am Arbeitsplatz oder im persönlichen Umfeld.
Aber obwohl das Selbstwertgefühl sich mit der Lebenserfahrung entwickelt, kann es sich kurzfristig ändern, indem man das Gefühl hat, einen “guten Lauf” oder einen “schlechten Lauf” zu haben, was dazu führt, dass man eine positive oder verzweifelte Haltung gegenüber ein und demselben Ereignis zeigt. Steht nun das Glück in direktem Zusammenhang mit dem Selbstwertgefühl?
Dies wurde versucht durch Untersuchungen der Arbeitsstelle für Studierende mit Behinderungen, des Studienberatungszentrums der Nagoya-Universität, zusammen mit dem Experimentellen Forschungszentrum für Sozialwissenschaften und dem Institut für Verhaltenswissenschaften, der Graduate School of Arts, Hokkaido-Universität (Japan), herauszufinden und deren Ergebnisse wurden in der wissenschaftlichen Zeitschrift Frontiers in Psychology veröffentlicht.
An dieser Studie nahmen 537 junge Menschen, von denen 176 Mädchen waren, teil.
64 % waren Universitätsstudenten im ersten Studienjahr, der Rest befand sich bereits im zweiten Studienjahr.
Allen wurde eine Reihe standardisierter Fragebögen übergeben, um sowohl das Glück als auch das Selbstwertgefühl zu bewerten und um zu überprüfen, ob Korrelationen zwischen beiden bestehen, und zwar anhand der standardisierten Life Scale und der Rosenberg Self-Esteem Scale.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Beziehung zwischen Glück und Selbstwertgefühl in Abhängigkeit von den Umständen variiert, welche die Person durchmachen muss, wenn sie sich einer Situation der Ungewissheit und des Wandels gegenübersieht, beispielsweise der Zulassung zu einem Studienzentrum, in dem alles neu ist, die Fächer, die Lehrer, die Klassenkameraden, das Zentrum… Glück hat eine stärkere Beziehung zum Selbstwertgefühl, das heißt, Menschen mit hohem Selbstwertgefühl fühlen sich glücklicher als Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl.
Aber wenn sich die Person in einer stabilen Umgebung befindet, zum Beispiel Schüler im zweiten Jahr, die bereits die Umgebung kennen, in der sie arbeiten, und abgesehen von kleinen Änderungen wie Fächer oder Lehrer, der Rest der Bedingungen gleich bleibt, wird diese Beziehung geschwächt, wodurch andere Variablen eine größere Rolle für das Glück spielen, das heißt, in einem stabilen Umfeld muss derjenige mit hohem Selbstwertgefühl nicht unbedingt der glücklichere sein.
Trotz der Tatsache, dass die Ergebnisse in Bezug auf die Beziehung zwischen Glück und Selbstwertgefühl klar sind, wurde die Forschung in einem ganz bestimmten Bereich, der akademischen Welt, und in einer Etappe der Selbstwertbildung, wie der Studentenzeit, durchgeführt. Um diese Beziehung als etabliert betrachten zu können, müssen daher neue Analysen in anderen Umgebungen und in anderen Altersgruppen durchgeführt werden, da dies ein charakteristisches Merkmal junger Menschen sein kann.
Wie in dieser Analyse des Glücks beobachtet, kann es in einem bestimmten Bereich einer bestimmten Bevölkerung durchgeführt werden, beispielsweise bei jungen Menschen oder Studenten, aber das Glück kann auch auf einer globaleren Ebene analysiert werden.
Einer der wichtigsten Indikatoren dafür, wie die Dinge in einem Land funktionieren, ist eben genau das Glücksempfinden der Einwohner.
Es gibt viele Indikatoren, anhand derer die Gesundheit der Einwohner eines Landes ermittelt werden kann, entweder in Bezug auf die verfügbaren Ressourcen, sowohl der Infrastruktur als auch den Menschen, oder auch in Bezug auf die in dieser Hinsicht verwendeten Technologie, aber das Glück, das ein sehr persönliches Konstrukt ist, kann auf diese Weise nicht gemessen werden.
Jeder, der auf der Straße gefragt wird: Was ist Glück?, ist mit Sicherheit in der Lage, eine einzigartige und persönliche Vorstellung davon zu benennen. Für einige wird es die Arbeit sein, für andere die Familie oder die Freizeit, und so würde man so viele Antworten erhalten wie Personen befragt werden. Kann man also das Glück eines Landes messen?
Wenn man berücksichtigt, dass das Land aus Bürgern besteht, wäre es nur notwendig, das Glück jedes einzelnen Bürgers dieses Landes in irgendeiner Weise zu bewerten.
Der einfachste Weg wäre, jeden Einwohner zu befragen, was jedoch zu einer nicht durchführbaren Aufgabe wird, wenn es sich um Millionen von Menschen handelt.
Aus diesem Grund ist es notwendig, die Fragen auf einige Tausend zufällig ausgewählte Einwohner zu reduzieren, in der Hoffnung, dass dies eine angemessene Stichprobe für den Rest der Bevölkerung darstellt.
Genau dies hat die spanische Regierung getan, um etwas über das Glück ihrer Bewohner zu erfahren.
Etwas mehr als 2.000 Menschen pro Monat haben an einer Umfrage namens C.I.S.BAROMETER teilgenommen (Centro de Investigaciones Sociológicas, zu deutsch: Zentrum für soziologische Forschung), in der eine Reihe von Fragen gestellt wurden, damit sie ihre Meinung dazu abgeben konnten.
Unter diesen Fragen gibt es eine, die sich im Laufe der Zeit wiederholt und sich auf die Bewertung des Glücks seiner Bewohner bezieht: “Inwieweit betrachten Sie sich im Allgemeinen als glückliche oder unglückliche Person?”
Um diese Frage zu beantworten, wird der Teilnehmer gebeten, eine Skala von null bis zehn zu verwenden; wobei Null bedeutet, dass er sich als “absolut unglücklich” betrachtet, und zehn, dass er sich als “absolut glücklich” sieht.
Wie man sehen kann, handelt es sich um eine persönliche Einschätzung auf einer Skala von elf Punkten, das heißt, von null bis zehn, auf der sich die Person nach eigener Einschätzung einordnen soll.