Читать книгу Play with me 12: All in - Julia Will - Страница 3

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Leon

Ich weiß nicht, was mich so lange zögern lässt. Es ist nur Sex. Wir haben in den letzten Wochen so oft miteinander geschlafen, dass es vollkommen unnötig ist, jetzt nervös zu werden. Aber Tatsache ist, dass ich es bin. Mein Herz pocht heftig gegen meinen Brustkorb und meine Hände zittern.

Schmunzelnd schüttle ich über mich selbst den Kopf. Genug jetzt!

Kurzerhand klemme ich mir die Flasche unter den Arm und klopfe. Ich weiß nicht genau, warum ich nicht einfach reingehe, aber es erscheint mir richtig so. Es rumpelt, ich höre Mike leise aufjaulen und schon ist etwas von der Anspannung verschwunden. Er ist wirklich ein Idiot. Mein Idiot. Der zwei Sekunden später die Tür öffnet und mich anstrahlt, als hätten wir uns seit Monaten nicht gesehen.

»Hey ... Komm rein!«

Er beugt sich für einen viel zu kurzen, aber dafür sehr sanften Kuss zu mir, bevor er zur Seite tritt und mir die Tür aufhält. Oh Gott. Also, dass er den Kamin befeuert, das habe ich erwartet. Mit den Kerzen, Teelichtern und Rosenblättern, die überall im Zimmer verteilt liegen, habe ich allerdings nicht gerechnet. Stocksteif bleibe ich stehen und lasse das Bild auf mich wirken. Ich bin nicht sonderlich romantisch veranlagt und mit Kitsch kann ich erst recht nichts anfangen, aber das hier ...

»Gefällt es dir?«, fragt er, umfasst meinen Ellenbogen, zieht mich tiefer in den Raum und sperrt die Tür ab. Ich nicke. Um etwas zu erwidern, muss ich mich kurz räuspern.

»Ja ... Woher hast du das alles?«

»Die Kerzen und Teelichter hab ich von Fiona bekommen, die Rosenblätter hab ich mitgebracht. Dich stört nicht, dass sie nicht echt sind, oder?«

»Nein. Sieht … hübsch aus.«

»Nicht zu viel?«, fragt er, weil er mich eigentlich gut genug kennt.

»Doch, aber ... das macht nichts.«

Er nimmt mir die Flasche ab und öffnet sie, gießt dann etwas Sekt in die Gläser und stellt sie auf dem kleinen Tisch ab.

»Dann ist ja gut. Ist dir nicht warm?«, fragt er und tritt hinter mich. Ich lasse zu, dass er um mich herumgreift und den Gürtel des Bademantels löst. Gänsehaut zieht sich über meinen ganzen Körper, als der weiche Stoff, begleitet von vielen kleinen zärtlichen Küssen, von meinen Schultern gleitet. Leise fällt er zu Boden und ich bin nackt. Mike trägt immerhin noch seine Shorts.

»Du riechst schon wieder so gut ...«

Entspannt stehe ich da, schließe die Augen und überlasse mich ganz ihm.

Seiner leisen Stimme, die dunkel über meine Haut streicht, in mir Wünsche und Bedürfnisse weckt, die er alle erfüllen kann und wird, seinen sanften Händen, die langsam über meinen Körper gleiten, jeden Muskel ertasten und mir das Gefühl geben, etwas Besonderes zu sein. Und seinen Lippen, die sich immer wieder vorsichtig gegen meinen Nacken pressen und meinen Körper zum Zittern bringen. »Stoßen wir an.«

Er löst sich wieder von mir, tritt zur Seite und dann habe ich auch schon ein volles Glas in der Hand. Das breite Grinsen von vorhin ist jetzt verschwunden, hat einem sanften Glühen in seinen wundervollen blauen Augen Platz gemacht. Mein Herz ... Es stolpert immer wieder, ohne dass es irgendwie unangenehm wäre, nur ... ich weiß nicht ... Ich habe so etwas noch nie empfunden.

»Auf uns.« Ganz leise sagt er das, hält mir sein Glas entgegen und ich denke an die vielen Male, als wir mit Schnäpsen angestoßen und zusammen getrunken haben. Die prickelnde Erregung, die mich jedes Mal überrannt hat, wenn er beim Bodyshot seine Zunge über meinen Hals hat gleiten lassen, schon damals, als ich keine Ahnung hatte, dass er Flynn ist, und mein Körper trotzdem auf ihn reagiert hat.

»Auf uns«, gebe ich leise zurück, lasse mein Glas gegen seines klirren, halte den Kontakt mit seinem Blick und dann summe ich entspannt, während der kühle Alkohol über meine Lippen perlt. Anschließend gebe ich Mike mein Glas. Er stellt beide zur Seite und kommt zu mir, ohne mich anzufassen.

Schlagartig wird mir noch ein bisschen heißer und für einen irren Moment fürchte ich, dass er jetzt vor mir auf die Knie fällt, so ernst, wie er mich ansieht.

Mein Hals wird eng, von all den Gefühlen, die ich in seinen Augen erkenne und die wie ein Echo dessen sind, was ich selbst empfinde. Atemlos warte ich, dass er anfängt zu reden.

»Ich liebe dich. Ich weiß, ich hab es schon mal gesagt, als es noch zu früh war, auch wenn´s erst eine Woche her ist und ... Nein warte, lass mich nochmal anfangen!«

Er lacht nervös und ich schenke ihm ein sanftes, etwas zittriges Lächeln. Er liebt mich. Er hat es wieder gesagt. Und einmal mehr tobt ein Sturm an Gefühlen durch meinen Körper. Zweimal muss er durchatmen, bevor er sich wieder gefasst hat. »Leon von Falkenberg, ich liebe dich. Ich weiß, dass wir eigentlich noch nicht lange zusammen sind und man mit sowas normalerweise noch wartet, aber ... Es ist ja trotzdem die Wahrheit. Ich liebe dich und kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, deshalb ... Oh Gott, ich hoffe, ich crashe jetzt nicht gleich die Stimmung, aber ich muss dir das sagen. Ich habe Chain von uns erzählt. Ich habe ihm gesagt, dass wir zusammen sind, weil ich keine Geheimnisse mehr zwischen dir und mir haben möchte. Ich will nicht, dass du nochmal das Gefühl hast, dass er zwischen uns stehen könnte, denn ... das ist nicht so. Schon lange nicht mehr. Ich ... Für mich gibt es nur noch dich. Weil ich dich liebe. Ich wollte einfach, dass du das weißt ...«

Ich kann nicht anders als ihn anzustarren und mich dem Chaos zu ergeben, das er mit diesen wenigen Worten in mir angerichtet hat. Er hat Chain von uns erzählt. Natürlich hat er das, ich weiß das, aber dass er mir das jetzt sagt, versucht, mir klar zu machen, dass er sich entschieden hat ... Dass er sich für mich entschieden hat.

Mein Kopf dreht sich, Schuldgefühle kämpfen erbittert gegen die unbändige Freude über seine Worte, weil mir schmerzlich bewusst ist, dass ich es bin, der die letzten Mauern zwischen uns aufrechterhält. Mauern, von denen er keine Ahnung hat, dass sie überhaupt da sind.

»Du ... Du sagst nichts?« Er klingt so unsicher, dass es schmerzhaft in meiner Brust zieht. Wie kann ich darauf etwas erwidern, ohne das alles zu zerstören?

»Ich ...«, versuche ich mich an einer Antwort, doch mein Kopf weigert sich strikt, etwas Sinnvolles auszuspucken, und die Enttäuschung in seinen riesigen Augen wird von Sekunde zu Sekunde greifbarer, bis er schließlich seufzt. Und da ist es wieder. Sein Lächeln, das ich so sehr liebe.

»Macht nichts. Du musst noch nichts sagen, ist okay. Ich seh´s dir sowieso an.«

Er lacht leise und meine Mundwinkel zucken. »Ich weiß, dass du mich auch liebst, also mach dir keinen Kopf. Irgendwann sagst du es mir schon noch.« Und gerade, als ich etwas erwidern will, auch wenn ich gar nicht weiß was, küsst er mich und ich sinke mit einem erleichterten Seufzen gegen ihn. Jetzt wird nicht mehr geredet. Jetzt wird nur noch gefühlt und ich erzittere vor lauter Anspannung. Seine Arme schlingen sich fest um mich, ziehen mich noch näher und dann habe ich seine Zunge in meinem Mund und seine Hände auf meinem Hintern. »Und jetzt ab zum Kamin. Ich hab dir Sex auf dem Bärenfell versprochen, und verdammt nochmal, den kriegst du jetzt!«

Der Klang seiner rauen Stimme lässt mich erschaudern. Wie schafft er das, von hier auf jetzt von romantisch zu ... zu dominant und frech zu switchen? Sein Körper spannt sich an, seine Finger packen fester zu. »Ich hab nicht vergessen, wie brav du heute warst, und wie artig du das alles ertragen hast ...« Leise säuselt er mir diese Worte ins Ohr, gleichzeitig wandern seine Finger mittiger und ich keuche leise, als sie gegen den Plug tippen. Es ist nur eine ganz leichte Berührung, aber meine Knie geben trotzdem nach und ich halte mich an seinen Schultern fest. Seine Finger bewegen sich zielgerichteter, drücken den Plug tiefer in mich und ich keuche erregt auf. Himmel, es erschreckt mich selbst jedes Mal aufs Neue zu erleben, wie extrem ich auf ihn reagiere und auf das, was er mit mir anstellt. Als hätte ich keinen eigenen Willen mehr. Als würde ich nur noch für diese unbeschreiblichen Gefühle existieren, die er in mir auslöst. »Du gehst jetzt da rüber zu dem Fell und kniest dich hin, okay? Den Kopf ganz tief, und deinen Hintern hoch zu mir, damit ich direkt ein bisschen lieb zu dir sein kann.« Meine Lippen öffnen sich, ich will etwas sagen, aber kein Ton lässt sich herauspressen, egal wie sehr ich mich bemühe. Also nicke ich und versuche mich von ihm zu lösen, aber er lässt mich nicht, packt unvermittelt nochmal fester zu und drückt sich gegen mich, so dass ich seine Erektion an meiner Leiste spüre.

»Willst du wissen, was ich gleich mit dir vorhabe? Bestimmt, oder?« Seine Stimme gleitet über meine Haut, versengt mich und ich nicke erneut, angespannt, atemlos. »Willst du es hören?« Ich hasse und liebe es, wenn er so mit mir redet, wenn er mich zwingt, aktiv an seinen Spielchen teilzunehmen. Die Scham ... Und dennoch brennt die Lust heiß in mir, lodert hoch und diesmal habe ich keine Probleme, ihm zu antworten:

»Ja!«

Meine Stimme ist genauso dunkel und rau wie seine und ich halte erwartungsvoll die Luft an, warte, dass er mir sagt, was er sich für mich überlegt hat. Sein Atem wird lauter. Er dreht den Kopf, damit er mir seine Schweinereien direkt ins Ohr flüstern kann.

»Sobald du dort kniest, komme ich zu dir, und dann werde ich dich erst ein bisschen mit dem Plug ficken. Ich werde ihn rausziehen und wieder tief in dich stoßen, wieder und wieder, bis ich genug habe und dann ... Willst du wissen, was dann passiert?«

Ich bin jetzt schon kurz davor, vor ihm auf die Knie zu sinken. In meinem Kopf dreht sich alles, nur diese Bilder, die seine Worte in mir heraufbeschwören, sind gestochen scharf. Er beißt mich ins Ohr und ich zische. Wahrscheinlich habe ich ihm zu lange mit meiner Antwort gebraucht.

»Ja!«

»Ja, was?«

»Hnnn, Mike ... Du ... bist gemein!«

»Meine Güte, jetzt hast du mich aber verletzt. Aber weißt du was? Ich bin gern gemein zu dir. Ich war heute Mittag echt drauf und dran dich hinter diese verdammte Hütte zu zerren und dir da den Verstand rauszuvögeln, aber ich dachte, wenn ich bis heute Abend warte, wäre das viel ... gemeiner.« Ein tiefer, unkoordinierter Laut dringt über meine Lippen, als er mit der einen Hand seine Nägel fest über meinen Rücken zieht und mit der anderen den Plug bewegt. Ich sacke kraftlos nach unten weg. Er hält mich, lacht leise und dann sind seine Lippen wieder an meinem Ohr.

»Also, Leon ... willst du jetzt wissen, was weiter passiert?!«

Allein die Art, wie er meinen Namen sagt, macht mich fast verrückt!

»Ja, ich ... Sag es mir!«, schaffe ich endlich zu krächzen, was er hören will, und erzittere unter seinem leisen, triumphierenden Lachen.

»Sehr gut. Also, wenn ich fertig damit bin, dich mit dem Plug zu ficken, werd ich ihn aus dir rausziehen. Du wirst dann schon geweitet sein, dein Muskel ist ganz weich und du wirst wollen, dass ich dir etwas anderes gebe. Hab ich Recht?«

Ich nicke, kann es mir genau vorstellen, dieses Gefühl der Leere, das mich unweigerlich überkommen wird.

»Und weil du so brav warst und den ganzen Tag ausgehalten hast, werd ich dich dann mit meiner Zunge ficken, so lange, bis du kurz vorm Kommen bist. Na, wie klingt das?« Jetzt kann ich absolut nichts mehr dagegen tun, dass auch das letzte bisschen Kraft aus meinen Knien weicht und ich mit ihm zusammen auf den Boden sinke. Mein Herz rast, ich komme mit Atmen nicht hinterher. Allein die Vorstellung! Wie oft haben wir genau das geschrieben? Wie oft habe ich mir verzweifelt gewünscht, dass er genau das in der Realität tun würde, auch wenn ich mich gleichzeitig dafür in Grund und Boden geschämt habe?

»Hey, hey, nicht jetzt schon, du musst erst noch zum Kamin. Oder ... willst du auf allen Vieren kriechen? Uuuh, ich glaube, das würde mir gefallen.«

Mein Gesicht brennt. Mir ist heiß.

»Nein ...« Und gleichzeitig würde ich am liebsten genau das tun, was er eben verlangt hat. Auf allen Vieren zu dem verdammten Fell kriechen, das direkt vor dem Kamin liegt, in dem knisternd das Feuer brennt und wo es mit Sicherheit nur noch heißer ist.

»Oh doch. Ich werd dich nicht tragen ... Auf, auf, mein Schatz«, raunt er mir leise ins Ohr, dann drückt er mir seine Lippen auf den Hals, bevor er mich kurz beißt und mich damit erneut kehlig aufstöhnen lässt. »Los!«

Er legt die Hand in meinen Nacken, dirigiert mich mit sanftem Druck in die richtige Richtung und ich ... folge. Widerstandslos.

Meine Arme zittern genauso sehr wie meine Beine, als ich mich jetzt langsam über den kühlen Holzboden bewege. Die Hand in meinem Nacken bleibt und die Zweite legt sich über mein Steißbein.

Zwei Meter. Nicht mal der Rede wert, aber oh Gott, wenn ich endlich dort bin ...

»Fuck, du siehst so geil aus. Ich kann´s echt kaum erwarten, bis ich dich endlich ficken kann. Schau mal, wie scharf ich auf dich bin.« Die Hand in meinem Nacken dirigiert meinen Kopf zur Seite und ich sehe deutlich die harte Erektion unter seinen Shorts und den feuchten Fleck, wo sich die Eichel gierig gegen den einengenden Stoff drückt. »Wooaah, Leon, nicht über die Lippen lecken, sonst hast du ihn direkt im Mund und das wollte ich eigentlich erst später, wenn überhaupt! Weiter jetzt!«

Schon wieder zaubert er mir Bilder in den Kopf, die mich ins Wanken bringen und ich bilde mir sogar ein, dass ich seinen Geschmack auf der Zunge habe. Mir wird noch eine ganze Ecke heißer, obwohl das eigentlich gar nicht mehr möglich ist.

»Komm jetzt, weiter! Du hast es gleich geschafft«, lockt er mich und ich krieche die letzten Zentimeter und schnaufe erleichtert, als ich endlich das weiche Fell unter meinen Fingern und Knien spüre.

»Sehr gut. Das hast du sehr gut gemacht, Schatz. Rück noch ein bisschen nach. Gut, und jetzt ... Schön runter aufs Fell.«

Mein Körper reagiert automatisch. Ich komme gar nicht auf die Idee, mich ihm zu widersetzen, zu begierig bin ich auf das, was gleich kommt, also folge ich seinen Anweisungen, rutsche noch ein bisschen, bis ich in der Mitte des Fells ankomme, und atme nochmal zittrig durch, bevor ich meinen Oberkörper absenke, den Hintern aber oben lasse, genau so, wie er es haben will. Diese Position ... Es ist mir peinlich, so zu knien, ihm alles zu zeigen, nichts zu verstecken, und gleichzeitig genieße ich dieses erniedrigende Gefühl auf eine Art, die ich nicht beschreiben kann. Vor allem, weil ich weiß, dass es ihn maßlos erregt, mich so zu sehen.

»Fuck, ey, du bist so perfekt. So ... absolut perfekt«, haucht er leise, lässt seine Hände dabei über meinen Rücken gleiten und sieht mich für ein paar Sekunden einfach nur an, wärmt mich mit seinem Blick fast mehr als das Feuer auf der anderen Seite. Gleich ...

»Du kannst es auch nicht erwarten, oder? Du zitterst schon richtig.«

Ich weiß nicht, ob er eine Antwort von mir erwartet, aber selbst wenn ich wollte, könnte ich gerade nicht. Voller Anspannung konzentriere ich mich auf seine Finger, folge seinen Berührungen und verziehe enttäuscht das Gesicht, als er meinen Rücken wieder hinaufwandert, hoch zu meinem Nacken, weg von dort, wo ich ihn gerade so unbedingt spüren will.

»Zählst du für mich bis drei? Bei drei habe ich meine Hand dort, wo du sie brauchst, versprochen.«

Es ist, als würde er meine Gedanken lesen. Aber so ist es immer, wenn wir miteinander schlafen.

Er liest in mir, erkennt jeden meiner Wünsche und weiß genau was er tun muss, um sie umzusetzen.

»Hnnn«, keuche ich leise, nicke, spüre das weiche Fell an meiner Wange und suche seinen Blick. Die Lust darin ist ... Er ist einfach ...

»Komm schon, Baby, tu´s für mich. Ich will dich hören.«

»Ich ... Okay«, krächze ich atemlos, schließe kurz die Augen, um mich besser zu konzentrieren. »Eins ...«

Ich bin mir nicht mal sicher, ob er das gehört hat oder ob es überhaupt ein Wort war. In meinem Kopf dreht sich alles nur um seine Finger, die sich jetzt wieder in Bewegung setzen und in die richtige Richtung wandern.

»Sehr gut ... weiter ...«

»Mmh ... Zwei ...«

Es kostet mich einiges an Selbstbeherrschung. Verdammt, er soll endlich aufhören, mich zu quälen!

»Jaaa, gleich hast du´s geschafft!«

Neckisch streichen seine Finger über mein Steißbein.

»Tch ... Drei!«, japse ich und dann endlich! Endlich tut er das, was - »Aaahhh! Hnh, ja!«

Krampfhaft bohren meine Finger sich in das weiche Fell, während ich mich von oben bis unten verspanne. Gott verdammt, fühlt sich das gut an! Immer wieder stößt er zu, zieht den Plug zurück, nur um ihn anschließend kraftvoll wieder in mich zu schieben, jedes Mal ein bisschen tiefer, und ich drücke mich ihm entgegen, will mehr, immer noch mehr und spüre schon nach viel zu kurzer Zeit das vertraute Kribbeln, das sich in meinem Unterleib aufbaut. Immer lauter wird mein Stöhnen, immer hektischer, bis es fast komplett abbricht, weil ich -

»Nanana, stopp! Noch nicht ... Hatte ich dir aber gesagt, Schatz. Jetzt noch nicht.«

»Fuck, Mike! Bitte!«, ächze ich, mein linkes Bein gibt nach und ich kippe zur Seite, ihm entgegen, aber er hält mich.

»Nein«, bestimmt er und in mir zieht sich alles zusammen vor Verzweiflung, weil ich wirklich kurz davor war. Mir ist heiß. Ich schwitze. Meine Haare kleben mir im Gesicht, an den Lippen und bewegen sich bei jedem meiner hektischen Atemzüge. Ich hasse ihn gerade.

»Mistkerl«, keuche ich und er lacht leise und ziemlich boshaft.

»Haha, das meinst du nicht so, oder? Sonst bin ich jetzt traurig und muss leider ganz aufhören.«

»Nein!«

»Nein, was?«

»Nicht ... aufhören. Bitte ...«

»Hm ... na gut. Ich liebe es, wenn du bettelst. Und darum ...« Meine Mitte kribbelt unerträglich, als ich ihm zusehe, wie er sich jetzt um mich herumbewegt, bis er aus meinem Blickfeld verschwindet und hinter mir kniet. Oh Gott, gleich! Gleich wird er es tun!

»Und wehe, du lässt mich nicht hören, wie gut dir das gefällt!«

Das hätte ich nicht mal zu Stande gebracht, wenn ich mir selbst den Mund zugehalten hätte. Das erste tiefe Stöhnen schüttelt mich, als er meine Pobacken noch ein bisschen weiter auseinander drückt, mich betrachtet, alles offenlegt, und dann habe ich seine Zunge dort, wo er es mir versprochen hat, und ich hatte absolut keine Ahnung, dass ich in der Lage bin, solche Töne von mir zu geben. Immer wieder gleitet seine Zunge in mich, durchstößt den bereits weichen Muskelring und fickt mich, gleichzeitig viel zu sanft, aber so unerträglich fest, dass es mir den Verstand raubt. Irgendwann fasst er zwischen meine Beine, beginnt meine Hoden zu reizen. Ich zucke, verkrampfe mich, habe das Gefühl mit offenem Mund zu ersticken und komme unvermittelt so hart, dass mir kurz schwarz vor Augen wird, während er mich immer noch unerbittlich mit seiner Zunge fickt. Mein Herzschlag wummert überlaut in meinen Ohren. Ich zittere am ganzen Körper.

»Fuck, Baby, das war geil ... Wie du gestöhnt hast, heilige Scheiße. So laut warst du noch nie!«

Dem kann ich nur zustimmen, schaffe immerhin ein schwaches Nicken. Aber genauso wenig, wie ich mich gerade bewegen oder ihm antworten kann, kann ich mich dafür schämen, denn dafür war es viel zu gut. So viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte, und in meinem Kopf war es auch schon absolut fantastisch!

»So, genug ausgeruht, jetzt will ich auch Spaß haben. Also nicht, dass ich gerade keinen hatte, aber ich meine jetzt körperlich ... Du verstehst? Komm her, dreh dich um!« Ich brauche zwei Versuche, bis ich mich hochgestemmt und zu ihm umgedreht habe. Als sein Blick auf meinen trifft, schluckt er deutlich und ich schaudere bei all der Gier, die mir aus seinen blauen Augen entgegenleuchtet.

»Du weißt, was ich jetzt von dir will, oder?«

Und wie ich das weiß ... Mit etwas Mühe sortiere ich meine Beine, hocke mich vor ihn hin und fasse nach seiner Hüfte, ziehe ihn etwas zu mir und küsse seinen Bauch. Die Muskeln unter der weichen Haut spannen sich noch etwas mehr an, zucken unter meinen Lippen und ich bewege mich langsam tiefer, bis meine Lippen den Bund seiner Shorts berühren. Meine Finger schlüpfen unter den Stoff, ziehen ihn langsam nach unten, bis mir seine harte Erektion entgegenspringt, und diesmal lecke ich mir mit voller Absicht die Lippen, als ich kurz zu ihm hochsehe.

»Fuck, Leon... Das ist Absicht!«

»Absolut«, gebe ich schnurrend zurück, jetzt immerhin wieder einigermaßen fähig mich zu artikulieren, auch wenn mein Körper immer noch von den Nachwehen meines Höhepunkts vibriert. Himmel, der war aber auch heftig.

»Mistkerl ... Komm schon. Nimm ihn in den Mund, ja? Ich ... muss unbedingt nochmal sehen, wie du meinen Schwanz bis zur Wurzel lutschst. Das war so verdammt geil letztes Mal!«

Seine raue Stimme bebt. Ich liebe es, wenn ich seine Erregung hören kann. Wie scharf er auf das ist, was wir tun. Wie verrückt es ihn macht. Also gleite ich tiefer und schließe meine Lippen um seine Eichel, umspiele sie mit der Zunge, bevor ich ihn tiefer gleiten lasse.

»Oh – Gott ... hah... Das ist ... so geil ...« Sein Stöhnen wird lauter, als ich mehr Druck ausübe, fester an ihm sauge und dann ist er komplett in mir und meine Nase drückt gegen seinen Unterleib. Er zuckt, sein Becken bewegt sich, er will zustoßen, aber noch hält er sich zurück. Warum?

»Shit, das ist so eng ... Ich will deinen Mund ficken, Leon, echt jetzt. Ich will - fuck, ich will es so sehr!«

Seine Worte ziehen auf direktem Weg in meinen Schritt, alles kribbelt. Ich werde wieder hart. Entschlossen ziehe ich den Kopf zurück, nur um Mikes harten Penis dann mit einem harten Ruck wieder vollkommen in mich aufzunehmen.

Für ihn ist es das Zeichen, dass er jetzt genau das tun darf, was er will. Er wimmert, stöhnt, seine Finger gleiten in meine Haare, packen zu und dann fängt er an sich in meinen Mund zu stoßen, tief und hart, sodass ich die Luft anhalten muss, während meine Finger sich haltsuchend in seine Hüfte krallen. Immer wieder stößt er zu, während sein Stöhnen lauter und abgehackter wird und dann, als ich fast schon denke, dass ich jetzt ersticke, spüre ich ihn zucken. Er verspannt sich und dann zieht er sich zurück und ich kann wieder atmen. Keuchend packt er seinen Schwanz, hält ihn an der Wurzel umschlossen und hindert sich so selbst am Kommen.

»Warum ...?«, frage ich keuchend, ringe krampfhaft um Luft. Ich spüre ihn immer noch. Dieses Gefühl, ihn tief in meinem Rachen zu haben, ist ... unbeschreiblich.

»Weil ... ich meinen Ständer brauche, um dich jetzt zu ficken, und nicht fünf Minuten warten will, bis ich wieder kann«, erklärt er und ich schaffe ein zittriges Lächeln. Etwas Perverses kommt mir in den Kopf und ich ringe mit mir, ob ich es einfach aussprechen kann und dann ... sage ich es einfach: »Ich hätte nichts gegen ein bisschen Sperma im Gesicht gehabt ...«, raune ich ihm zu, ziehe mich an ihm hoch, bis wir auf Augenhöhe sind. »Im Gegenteil. Ich hätte das echt gut gefunden. Damals auf Fionas Party, auf der Treppe ... Das war ziemlich ... anregend.«

Wild presst er seine Lippen auf meine, so heftig und ungestüm, dass er mich fast nach hinten umwirft.

»Fuck, Leon! Du kannst nicht - sag doch sowas nicht, sonst will ich das auch und dann – Shit, jetzt muss ich mir vorstellen, wie geil du ausgesehen hast, mit meiner Wichse im Gesicht! Du machst mich echt irre«, jammert er, während er mich immer weiter küsst.

»Dann ... tu´s?«

Ich kann selbst nicht glauben, was ich da sage, spüre, wie meine Wangen heiß werden, und dann gebe ich seinem Drängen nach und lasse ich mich äußerst willig nach hinten auf das Fell sinken.

Was hat er –

»Shit, jetzt kann ich nicht mehr, echt nicht! Ich komm über dich, okay?« Im ersten Moment verstehe ich nicht, was er meint, doch dann liege ich auf dem Rücken, und nach einem letzten Kuss, bei dem er mich ziemlich heftig in die Unterlippe beißt, rutscht er an mir hinauf, bis sein harter Penis gegen meine Lippen stößt. Neckisch lecke ich über die feuchte Spitze, genieße seinen herben Geschmack.

»Nnngh, spiel nicht mit mir. Mach den Mund auf, Baby, ich will dich spüren!« Ein heißes Kribbeln rast durch meinen Körper und ich öffne meine Lippen für ihn und lasse ihn gewähren, lasse zu, dass er sofort tiefer gleitet, bis runter in meinen Rachen, und dann anfängt sich zu bewegen. In kurzen, kräftigen Stößen rammt er seinen Penis immer wieder in mich, treibt mir die Tränen in die Augen, weil ich nicht atmen kann, aber um nichts in der Welt würde ich jetzt versuchen, ihn aufzuhalten. Ich liege da und genieße, wie er sich nimmt, was er braucht, und es dauert auch nicht lange, bis er erzittert, immer lauter wird, noch tiefer stößt und dann kommt.

Tief in meinem Hals, während er sich zurückzieht und nur noch ein paar Spritzer landen auf meinen Lippen. Ich schlucke, schnappe nach Luft. Mir ist ein bisschen schwindelig. Länger hätte ich es nicht ausgehalten, aber sein Stöhnen ... Es war so ... Er war so ...

»Scheiße ... Scheiße, Baby, du bringst mich um! Das wollte ich schon immer mal machen und jetzt ... Fuck, Mann.«

Langsam rutscht er wieder zu mir runter, bis er komplett auf mir liegt. Sein Gesicht ist knallrot, der Schweiß steht ihm auf der Stirn und seine Augen leuchten begeistert. Und ich ... fühle mich auf verrückte Art stolz, weil ich dafür verantwortlich bin, dass er so zufrieden und glücklich ist.

Sein Grinsen zittert ein wenig, aber es löst dennoch ein warmes Prickeln in meiner Mitte aus.

»Echt mal ... Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?!«

Meine Mundwinkel folgen seinen nach oben und ich habe ein bisschen das Gefühl, als würde ich schweben. Dann nicke ich.

»Gut.«

Erneut finden seine Lippen meine und er küsst mich zärtlich, leckt alle Reste seiner Hinterlassenschaften selbst weg und ich genieße es, bis es mir irgendwann zu wenig ist. Ich drehe uns, bringe ihn unter mich und setze mich auf seine Hüfte.

»Oh ... Hoppe, hoppe Reiter?«, fragt er, direkt wieder dreckig am Grinsen und ich kann nicht anders als zu lachen, weil er so ein furchtbarer Idiot ist.

»Ja, und wehe, du wirfst mich den Graben und den Raben zum Fraß vor«, brumme ich, küsse ihn nochmal und fange dann an mein Becken gegen seines zu rollen, erschaudere, als er angetan in den Kuss keucht.

»Würde ich ... nie tun ...«

»Dein Glück.« Er schnappt nach mir, zieht mit den Zähnen an meiner Oberlippe und drängt mir von unten sein Becken entgegen, braucht tatsächlich weit weniger als die angekündigten fünf Minuten, bis mich unsere beiden Erektionen, die immer wieder gegeneinander reiben, in den Kuss stöhnen lassen. Wir unterbrechen den Kuss nicht, als Mike sich hochstemmt und sich aufrecht hinsetzt, auch nicht, als er um mich herumgreift und seine Finger zielstrebig zu meinem Hintern wandern lässt. Zwei seiner Finger gleiten direkt in mich.

»Hah!«, keuche ich an seinen Lippen.

»Hmnn ... du bist schon so weit«, raunt er leise, küsst mich aufs Kinn, weil ich es jetzt aufgebe mich auf seine Lippen zu konzentrieren. Das funktioniert nicht. Nicht, solange er seine Finger so in mir bewegt.

»Ja ...«

Ich bin definitiv so weit. Ich könnte bereiter nicht sein. Mein Körper brennt, alles in mir, jede einzelne Faser schreit danach, ihn endlich in mir zu spüren.

»Hm ... dann sollten wir deinem geilen Arsch vielleicht geben, was er will, hm?« Drei Finger bewegen sich jetzt in mir, stoßen rhythmisch in mich, jagen mir Schauer um Schauer über den Rücken, aber es reicht nicht.

»Das ist nicht genug, oder ...?«

Ich schüttle den Kopf, beiße die Zähne zusammen und presse mich fester gegen ihn, während ich mein Becken gleichzeitig fordernd nach hinten drücke, seinen verwöhnenden Fingern entgegen.

»Nein ...«

»Hmm ... was machen wir denn da?«

»Hngh - aahh!«

»Weißt du, was richtig geil war? Als du damals auf Fionas Party gesagt hast, dass ich dich ficken soll.«

Gänsehaut. Überall. Und loderndes Feuer in meinem Unterleib.

»Aaaber ... in dieser Position müsstest du es anders ausdrücken, oder? Sag mir, Leon ... Was willst du.« Seine Zähne kratzen über meinen Kiefer, wandern zu meinem Hals und zwicken mich, dann saugt er sich unvermittelt an mir fest und mein Kopf fällt in den Nacken. Wahrscheinlich reiße ich ihm einige Haare aus, als ich meine Finger in die weichen Strähnen schiebe, ihn festhalte, keuche und stöhne, während er mich zeichnet, dort, wo es später jeder sehen wird.

»Ich - naah! Ich will ...«, fange ich an, breche ab, als seine Finger sich jetzt noch schneller bewegen, fester in mich stoßen und mir jedes weitere Wort von den Lippen reißen.

Mit einem leisen Schmatzen lösen sich seine Lippen von meiner Haut, die jetzt pocht und sich geschwollen anfühlt, ganz heiß ...

»Was willst du?«

»Hnn ... Ich will ... deinen Penis -«

»Sag Schwanz ... Was willst du mit meinem harten Schwanz, hm? Wo willst du ihn haben? Hier?«

Noch einmal zieht er das Tempo an und ich verkrampfe mich, packe ihn so fest, dass ich ihm mit Sicherheit wehtue, aber er fickt mich immer nur weiter mit seinen Fingern und bringt mich dazu hemmungslos zu stöhnen, viel zu laut, viel zu heftig, aber ich kann einfach nichts dagegen tun!

»Ja! Ja, da! Bitte!«

»Was willst du!«

»Ich will - fuck, Mike, du Arschloch!«, ächze ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, glaube langsam wirklich, dass ich gleich den Verstand verliere!

»Komm schon, sag es!«

»Ich - Ich will deinen Schwanz reiten, verdammte Scheiße! Ich will - hngh!« Mein Mund klappt auf, ich rucke nach hinten, will mehr, brauche es härter, tiefer, und zwar jetzt auf der Stelle! »Ich will mich mit deinem – hnn - mit deinem Schwanz selbst ficken, und ... fuck, ich kann nicht - bitte! Bitte, Mike!« Meine Stimme zittert, mein Kopf schwirrt, alles dreht sich und ich habe keine Ahnung mehr, wo oben und unten ist. Wichtig ist nur, dass er da ist! Dass Mike da ist und jetzt endlich! Endlich reagiert er und zieht seine Finger zurück.

»Shit ... okay, dann fick dich. Mach´s dir mit meinem Schwanz, los!«, knurrt er an meinem Hals, greift in meine Haare, zwingt meinen Kopf nach unten und küsst mich noch einmal grob auf die Lippen, bevor er mich loslässt. Ich verliere nicht eine Sekunde, gehe hoch auf die Knie, greife nach seiner wirklich steinharten Erektion und führe sie nach hinten, erzittere, als ich ihn endlich da spüre, wo ich ihn schon die ganze Zeit haben will, bevor ich mich mit einem sehr lauten, sehr erleichterten Stöhnen auf ihn sinken lasse, komplett, bis er vollkommen in mir ist.

Ich ersticke fast, weil mein Körper sich so verkrampft, weil er sich so anspannt vor lauter Erregung, dass ich nicht mehr weiß, was ich zuerst tun soll, worauf ich mich konzentrieren soll, weil mein ganzes Sein nur von seinem harten Penis in mir eingenommen ist, der mich so wunderbar ausfüllt und mir endlich das gibt, was ich so dringend brauche.

»Hnn, Gott, Leon ... beweg dich!«

Mike klingt, als würde es ihm kein Stück besser gehen und das beruhigt mich, zeigt mir, dass er mich genauso sehr will wie ich ihn.

»Ja ...«

Ich nicke hektisch, kann mich aber noch nicht rühren. Himmel, es fühlt sich einfach so verdammt gut an ihn so tief in mir zu haben … Mit ihm verbunden zu sein ...

»Echt jetzt ... du tötest mich irgendwann noch, weil du so verfickt geil bist. Komm jetzt ... reit meinen Schwanz ... bitte, Baby.« Fest drücken sich seine Finger in meine Oberschenkel, drängen mich nach oben, und ich gebe nach. Ein Zittern durchläuft mich, mein Nacken kribbelt, dann spieße ich mich zum ersten Mal auf, bringe uns damit gleichzeitig zum Stöhnen.

»Fuck ... du machst dich extra eng, kann das sein?«

Mein Lächeln zittert, als ich mich zu einem Kuss zu ihm beuge.

»Möglich ...«

»Du Bastard ... Echt jetzt ... Shit, ey ...« Jedes weitere Wort, das ich hätte sagen können, bleibt mir im Hals stecken, und ich kann mich jetzt selbst nicht mehr beherrschen, spanne sämtliche Muskeln in meinen Oberschenkeln an und fange an mich zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller, immer fester. Ich stöhne ungehemmt bei jedem harten Stoß und kann mich auch auf wirklich nichts anderes konzentrieren als auf das Gefühl, wenn Mikes Penis sich tief in mich schiebt, mich komplett ausfüllt und dehnt. So gut ... So verdammt perfekt.

»Fuck ... dein Gesicht ... du siehst so - hn - so verdammt geil aus, wenn du mich reitest.« Mein Becken bewegt sich wie von selbst, kreist, stößt, als hätte es ein Eigenleben, und langsam spüre ich, wie die Anspannung sich aufbaut, wie sie sich durch meinen ganzen Körper zieht, gefolgt von diesem intensiven Kribbeln, das mir zeigt, dass es nicht mehr lange dauert, und auch Mike merkt es.

»Ich werd nicht aufhören, wenn du jetzt kommst«, erklärt er knurrend, packt fester zu, hilft mir, mich zu bewegen, weil meine Oberschenkel langsam zittern, und mein Unterleib zieht sich heftig zusammen bei seinen Worten.

»Hnnn ...«

»Schneller ... Komm schon, Baby, fick dich härter! Ich will, dass du kommst, und dann fick ich dich von hinten, bis du nochmal kommst ...«

»Hah ...« Das gibt mir den Rest. Alles in mir zieht sich zusammen, meine Nägel kratzen über seinen Rücken, während er mich beißt, und dann explodiere ich fast, als mich ein so heftiger Orgasmus schüttelt, dass ich kurz vollkommen die Orientierung verliere und mich einfach gegen ihn sinken lasse.

»Der war hart nötig, hm?«

Ich nicke. Antworten kann ich nicht, dafür habe ich gerade zu wenig Luft.

»Fühlt sich schon geil an, dich so auf mir zu haben. Aber jetzt will ich dich auf den Knien, okay? So wie vorhin, als ich dich mit meiner Zunge gefickt habe.«

Allein die Vorstellung lässt mich erschaudern und meinen gerade erschlaffenden Penis zucken.

»Na komm, runter mit dir.« Er schiebt mich von sich und ich fühle mich für einen Moment seltsam leer und unvollständig, als er aus mir gleitet, damit ich mich hinknien kann. Genau wie vorhin, den Kopf tief, die Wange auf dem weichen Fell, den Hintern hoch in der Luft.

»Oh fuck, Leon ... Scheiße, ich hab gerade ... Komm noch etwas nach links ... ja ... ja, so.« Ich zucke unter seiner warmen Hand, die sich jetzt wieder in meinen Nacken schiebt und mich dann nach oben zieht. Was ...?

»Schau mal da. Schau ... der Spiegel am Schrank. Fuck, Leon, ich will, dass du mich ansiehst, wenn ich dich gleich ficke ...« Meine Augen im Spiegel sind dunkel und riesig, und Mikes Blick geht mir durch und durch. Himmel ... Ich hatte den Spiegel zwar gesehen, aber bis eben vollkommen ausgeblendet. Doch jetzt schaffe ich es nicht mehr, meinen Blick zu lösen. Mike ... Wie er da hinter mir kniet, seinen harten Penis in der Hand ... Wie er sich ein paar Mal wichst, während seine andere Hand zu meinem Hintern gleitet und dann -

»Aaahh! Mike!« Unerwartet fest schiebt er erneut drei Finger in mich, bewegt sie schnell und hart, während er weiter meinen Blick im Spiegel hält und ich schäme mich ein bisschen für das, was mein Gesicht da tut. Wie es sich in grenzenloser Erregung verzieht, während ich mich ihm gleichzeitig entgegen dränge. Mehr. Ich will noch mehr.

»Hör auf ... zu spielen! Fick mich ... bitte!«

Ich bin schon wieder hart, spüre, wie meine Erektion bei jedem Stoß wippt und »Nnhaah!« Da war es! Da! Meine Finger krallen sich in das weiche Fell, suchen Halt und ich presse mich Mikes Fingern entgegen, und dann überrollt mich vollkommen unerwartet ein dritter Orgasmus, weil der Mistkerl hinter mir einfach genau weiß, wie er es machen muss! Und ich kann es nicht lassen, mich selbst dabei im Spiegel zu beobachten ... Heilige Scheiße, ich fühle mich kein Stück weniger erregt als eben. Mehr ... Ich will noch viel mehr!

»Oooh, das ging schnell. Aber das war auch gemein, oder? Hmhm, ich weiß, der war unfair, aber fuck, ich find es so geil, wenn du kommst, und dein Gesicht eben ... Du hast es gesehen, oder? Kein Scheiß, irgendwann muss ich das filmen!«

»Hnn, du ... halt endlich ... den Mund«, keuche ich, versuche durchzuatmen, solange ich noch Zeit dafür habe. Ihn zu provozieren ist in meinem Zustand vielleicht nicht die beste Idee, aber ich halte es jetzt wirklich kaum mehr aus. Vollkommen egal, dass ich gerade dreimal gekommen bin, ich will ihn spüren! Jetzt! Tief in mir!

»Scheiße, bist du heute gierig. Aber ich hab dich auch echt gequält, von daher ...« Seine Stimme ist nur ein raues Flüstern hinter mir und streicht zusammen mit seinen Händen viel zu sanft über meinen Körper, runter zu meiner Hüfte, und ich gehe mit, sinke nach hinten, bis ich seinen Penis an meinen Oberschenkeln spüre, wie er mich immer wieder streift, bevor er sich endlich dorthin bewegt, wo ich ihn haben will.

»Sieh mich an.« Ich habe nicht mal gemerkt, dass mir die Augen zugefallen sind. Schwerfällig öffne ich sie, suche und finde seinen Blick im Spiegel und werde mitgerissen von all den Emotionen, die mir daraus entgegen leuchten. Er will mich genauso dringend wie ich ihn und jetzt ... jetzt bekomme ich ihn. Mein Körper zuckt ihm entgegen, zerfließt fast, als seine Finger sich auf meinen Hintern legen und dann -

»Hhha ... hnnn ...«

»Du fühlst dich echt so verdammt gut an ...« Und dann ist er in mir. »Beweg dich, Schatz«, raunt er mir zu, klapst sanft auf meinen Hintern und ich reagiere sofort.

Immer wieder bewege ich mich nach vorne, bevor ich mich nach hinten gegen ihn sinken lasse, mich selbst aufspieße, und dabei sehe ich ihm die ganze Zeit fest in die Augen, beobachte, wie sein Blick allmählich verschwimmt, die Lust ihn langsam, aber sicher überwältigt und dann, nach einem letzten kräftigen Stoß, ist es vorbei und er tut endlich das, was er die ganze Zeit versprochen hat. Grob krallen seine Finger sich in meine Haare, halten mich fest, während die andere Hand mich an der Hüfte packt, und dann zieht er das Tempo an.

»Fuck, eigentlich ... wollte ich noch warten, aber ... Shit!«, stöhnt er über mir, fickt mich so hart, dass meine Knie haltlos über das Fell rutschen und ich nichts tun kann, als zu stöhnen und irgendwie zu versuchen mich festzuhalten.

»So geil ... So verfickt geil! Leon ... Fuck, Leon!« Mein dunkel gestöhnter Name treibt mir die Gänsehaut über den Rücken und lässt mich nur noch lauter stöhnen. Oh Gott, da! Jetzt hat er´s ...

»Mike!«, ächze ich, will ihm zeigen, dass es so perfekt ist, aber das weiß er ohnehin, denn er macht genauso weiter, lässt mich keuchen und stöhnen, immer lauter, bis es in meinen Ohren so laut dröhnt, dass ich nichts anderes mehr wahrnehmen kann.

»Kann ich ... Fuck ... Kann ich in dir kommen ... Bitte?«

Flüssiges Feuer rast durch meine Adern, schüttelt mich und ich habe das Gefühl, als würde ich von oben bis unten rot anlaufen, aber ist mir egal. Ich will ... Ich will das! Ich will, dass er in mir kommt! So, wie wir es wieder und wieder geschrieben haben. Ich will es spüren, ihn, alles, jedes Zucken seines Höhepunkts.

»Ja!«

Es ist mir nicht mal peinlich, dass es mehr nach einem Schrei als nach einem Stöhnen klingt.

»Oh Gott ... Ich überleb das nicht.«

»Hör jetzt - bloß nicht auf!«, presse ich mühsam hervor, stoße mein Becken nach hinten, ihm entgegen und spüre, wie es sich ausbreitet, dieses wahnsinnige Kribbeln, das mich gleich umhauen wird, aber ich sterbe, wenn er jetzt aufhört!

»Nein! Schhh ... Nein! Du - hnnn, fuck, Leon, ich -« Ich komme. Hart, laut, und so heftig wie noch nie zuvor, während ich ihn gleichzeitig in mir pulsieren spüre, fühlen kann, wie er zuckt und ebenfalls kommt. Sein Griff um mich wird fester, drängender, er schiebt sich nochmal tiefer in mich, verbindet uns noch fester und ich lasse mich einfach tragen. Ich lasse mich fallen, nehme alles an, was er mir gibt, bis er sich irgendwann auf mich sinken lässt und ich seinen heißen Atem in meinem Nacken spüre.

Mit etwas Mühe öffne ich meine Augen und sehe rüber zum Spiegel. Das gefällt mir. Wie er da auf mir liegt, mir mit geschlossenen Augen in den Nacken atmet, während er so absolut entspannt und glücklich aussieht. Er lächelt sogar. Und meine Lippen machen, wie so oft in den letzten Monaten, einfach mit. Ich bin immer noch ganz außer Atem und mein Herzschlag hat sich auch noch nicht wirklich beruhigt, aber hier zu liegen und ihn zu beobachten ... Es erfüllt mich mit einer Art Ruhe, die ich so nicht kenne. Das hier mit ihm, das alles ... Ich hatte so lange keine Ahnung, was ich will, wonach ich gesucht habe. Ich dachte, ich hätte in meinem Leben einfach nicht mehr zu erwarten als meine Pflicht zu tun und mich damit abzufinden, und jetzt ...

Jetzt mit ihm ist alles so anders, so viel mehr und so viel intensiver. Meine Brust wird eng von all den unausgesprochenen Empfindungen und mir wird jetzt erst bewusst, dass zwar ich es war, der viel früher wusste, was er eigentlich will, aber Mike bisher der Einzige war, der es ausgesprochen und mir die Bestätigung gegeben hat, die ich so verzweifelt von ihm verlangt habe. Er hat alles riskiert, nur, um mit mir zusammen zu sein. Er hat die Freundschaft zu Hannah aufs Spiel gesetzt, sich meinem Vater und Richard gestellt und jetzt ... hat er sogar Chain für mich aufgegeben.

Und ich ... Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr, dass es wehtut.

»Ich liebe dich auch.«

Es ist raus, bevor ich wirklich darüber nachdenken konnte, und im selben Moment wird mir bewusst, dass wir eigentlich total bescheuert für so ein Geständnis liegen. Ich bin ein Idiot! Und während ich es ausspreche, ruckt Mike hoch, versteift sich und ich spüre, wie er ins Rutschen kommt, sein Penis langsam aus mir herausgleitet und hasse mich direkt noch mehr, weil ich nicht abwarten konnte, bis wir im Bett liegen. Verdammt nochmal!

»Was hast du ge - Oh shit!« Auch er merkt, dass er wegrutscht, wird hektisch. »Okay, warte, ich hole Taschentücher!« Dann ist er auch schon ganz aus mir herausgeglitten, aufgesprungen und hüpft zum Bett, wo auf dem Nachtkästchen Taschentücher liegen. Und ich vergrabe mein Gesicht in meinen Armen, weil ich mir so unendlich dämlich vorkomme. Wie? Wie kann es sein, dass Mike vorhin eine solch romantische Stimmung erschafft, dass sein Geständnis fast wie ein Antrag klingt, und ich Volltrottel sage ihm das, während wir uns nicht mal umarmen oder auch nur küssen können, weil mir sonst sein Zeug aus dem Hintern läuft? Dumm ... Einfach nur unfassbar dumm.

»Nawww, nicht doch! Nicht schämen! Komm, wir machen das jetzt sauber und dann sagst du´s mir einfach gleich nochmal. Ich hab´s eh nicht richtig verstanden.«

»Lügner. Halt die Klappe!«

Das wird er mir ewig vorhalten.

»Nein echt! Du kannst nicht gesagt haben, was ich verstanden habe, also komm, auf jetzt!«

Ich höre Plastik knistern und dann schiebt er mir eines der Tücher zwischen die Finger. Ich will mich nicht bewegen. Ich komme mir so furchtbar dämlich vor!

»Oh Mann ...«, brummt er leise. Er kniet sich neben mich, dann habe ich seine Lippen an meinem Hals. »Schau mich an. Bitte.«

Ein paar tiefe Atemzüge brauche ich, bevor ich es schaffe, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. Die Liebe in seinem Blick, all diese ehrliche Zuneigung wärmen mich und das schlechte Gefühl von vorhin verschwindet. Vorsichtig legt er seine Hand an meine Wange, beugt sich noch tiefer und küsst mich. So sanft und zärtlich, dass ich jetzt wirklich alles um mich herum vergesse.

»Leon ... ich liebe dich«, flüstert er leise, streicht mit der Nase über meine und küsst mich auf die Spitze. Mein Körper bebt, ich habe Herzrasen und bin schrecklich aufgeregt, aber meine Antwort kommt sofort und ohne zu zögern.

»Ich liebe dich auch, Mike.«

Seine Augen fangen an zu glänzen, laufen fast über, dann blinzelt er hektisch.

»Wow ...«

»Tu nicht so überrascht. Ich dachte du wüsstest es?«

»Ja, aber ... Dass du es jetzt tatsächlich sagst, das ist wie ... Geburtstag und Weihnachten und Hochzeit und Ostern und ...«

»Silvester?«, schlage ich vor und er lacht leise.

»Ja ... und Pfingsten.«

»Feierst du da?«

»Nein, aber da ist langes Wochenende.«

»Oh Gott, halt jetzt bitte den Mund und mach es nicht kaputt!«, lache ich, verziehe dann direkt das Gesicht, weil ich spüre, dass es läuft, aber ihn interessiert das wohl nicht, denn er lacht hell auf, packt mich und dreht mich auf den Rücken, bevor er sich auf mich legt und seine Arme fest um mich schlingt. »Ich bin so glücklich, echt jetzt«, seufzt er leise gegen meinen Hals, küsst mich dort und ich gebe nach, kann es jetzt sowieso nicht mehr aufhalten und lege meine Arme um seinen Rücken.

»Ich fürchte, jetzt schulden wir Fiona ein neues Fell.«

***

Eine knappe halbe Stunde später haben wir es tatsächlich geschafft, uns zu duschen und wieder anzuziehen. Ich schäme mich immer noch ein bisschen, obwohl Mike meinen kleinen Fauxpas von vorhin mit keinem Wort erwähnt oder auch nur Andeutungen macht. Als ich vom Duschen komme, bin ich es, der diesmal gerne ein Foto von Mike gemacht hätte.

Auf dem kleinen Tisch in unserem Zimmer stehen ein Wasserkocher und zwei grüne Tassen.

Offenbar hat er sich Tee gemacht, während ich weg war. Jetzt steht er da, nur ein grünes Handtuch um die Hüfte, eine Hand im Nacken, in der anderen hält er eine Tasse und den Blick versonnen ins Nichts gerichtet ... Ja, das hätte ich gerne als Foto. Zusammen mit den Kratzspuren auf seinem Rücken.

Als er mich bemerkt, stellt er die Tasse weg, kommt zu mir und nimmt mich in den Arm. Sowieso hat er seine Hände dauernd irgendwo auf mir und ich könnte nicht sagen, dass es mich stört. Im Gegenteil. Ich bin erleichtert. Ich bin wahnsinnig erleichtert und zufrieden, dass ich es ihm endlich gesagt habe. Dass ich ihm endlich sagen konnte, wie viel er mir bedeutet.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine Mauer, die ich einreißen muss, aber ... ich habe jetzt fast noch mehr Angst davor. Was, wenn ich es ihm sage und er dann geht? Was Hannah vorhin zu mir gesagt hat, ist total schlüssig, aber wer kann mir denn garantieren, dass sie sich nicht irrt? Dass er nicht doch geht, weil er sich von mir - zu Recht - verraten fühlt und das so sehr, dass er mir nicht verzeihen kann?

»Hey ... Alles okay? Wir hatten doch grade vorhin geilen Sex, oder? Ich hab das nicht geträumt?«

Sanft drücken sich seine Lippen auf mein Kinn.

»Nein, das war kein Traum.«

»Warum machst du dann so ein Gesicht? Hab ich dir wehgetan?«

Sofort ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn sanft.

»Nein. Nein, ich war nur in Gedanken, es ist alles okay!«

»Dann ist ja gut. Also wir haben´s jetzt kurz nach halb zehn. Ich denke wir gehen langsam mal zu den Anderen? Ich hoffe die haben noch was zu essen.«

»Essen klingt gut. Ziehst du dir auch noch irgendwas an? Etwas, das ein bisschen mehr verdeckt als dieses Handtuch?«

»Eh, ja, sollte ich wohl. Gib mir ne Sekunde.«

Zufrieden sehe ich ihm dabei zu, wie er das Handtuch achtlos auf das Bett wirft und sich frische Klamotten aus seinem Koffer sucht. Mein Magen hängt mir in den Kniekehlen. Schließlich hatte ich nichts mehr seit der widerlichen Currywurst von heute Mittag, wovon die Hälfte Mike abbekommen hat, weil ich mich geweigert habe mehr davon zu essen als nötig war, um den größten Hunger zu besänftigen. Aber vor dem Sex jetzt hätte ich auch nichts mehr runter gekriegt.

»Okay, dann auf mit uns!« Ein letzter Kuss, dann löst er sich, geht zur Tür und hält sie mir mit einer tiefen Verbeugung auf. »Madame - au!«

Lachend reibt er sich den Kopf, überholt mich und hüpft dann vor mir die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo wir die Anderen schon in der Küche hören.

»Meine Fresse, ich dachte ihr werdet nie fertig! Tiiim! Du kannst die Musik jetzt wieder leiser drehen, Romeo und Julian haben erfolgreich gevögelt!«

»Fuck, Nick, du Sackgesicht!«, keift Mike sofort lachend los, springt ihn an und die zwei gehen rangelnd zu Boden. Hoffentlich tut er Nicklas aus Versehen ein bisschen weh. Furchtbar, dieser Kerl!

Der Ärger über Nicklas bewahrt mich leider nicht davor, direkt feuerrot anzulaufen, auch wenn sie uns hier unten eigentlich gar nicht gehört haben können. Oben im Gang, da wahrscheinlich schon, aber doch nicht hier.

»Ja ist doch wahr. Wegen euch konnten wir alle nicht essen, weil wir auf euch warten mussten«, hält Nicklas laut lachend dagegen, steckt einen halbharten Schlag in den Magen weg und versucht Mike irgendwie auf Abstand zu halten, aber bei dem Wort Essen lässt dieser quasi sofort die Hände sinken und sieht fragend zu Hannah und Fiona, die neben ihnen stehen. Fiona sieht genauso knallrot aus wie ich mich fühle.

»Ihr habt auf uns gewartet?«

»Natürlich! Was dachtest du denn?«, sagt Hannah lachend, geht zu ihm und verpasst ihm eine Kopfnuss. »Und jetzt hört auf zu streiten und kommt essen. Ich bin halb verhungert!«

»Dafür schlägst du aber noch ordentlich zu.«

»Das sind die Reflexe, die funktionieren noch super!«

»Du bist so brutal ...«

»Und du bist laut. Okay, nein, Leon ist lauter, aber ist auch egal. Wir essen jetzt!«

Die nächsten zweieinhalb Stunden müssen wir uns noch einiges mehr an solchen Sprüchen anhören, aber immerhin ist es mir irgendwann egal. Dann haben sie uns eben gehört, meine Güte.

»Es ist so süß, wenn du rot wirst. Woran denkst du«, reißt Mike mich aus meinen Gedanken und ich komme mir ein bisschen blöd vor, greife aber nach dem Glas mit Sekt, das er mir hinhält.

Noch fünf Minuten bis Mitternacht. Silvester. Neujahr. Die ganze Zeit schon mache ich mir Gedanken. Eigentlich ... wäre jetzt doch die ideale Gelegenheit, die Karten auf den Tisch zu legen und ohne Geheimnisse in das neue Jahr zu starten. Außerdem sind Hannah und Nicklas hier. Selbst wenn er sauer auf mich ist, vielleicht kann einer der beiden mit ihm reden und es ihm erklären ...? Wobei, nein. Am Ende ist er auf die beiden dann auch wütend, weil sie Bescheid wussten und nichts gesagt haben. Verdammte Axt, ich kann mich einfach nicht entscheiden!

»Leon? Schatz?«

Mit etwas Mühe zwinge ich meine Mundwinkel zu einem verunglückten Lächeln. »Alles okay. Wirklich. Ich bin nur ...«

»Sentimental? Denkst du drüber nach, was dieses Jahr alles passiert ist?«

Ich lehne mich ihm entgegen, und er schlingt seinen Arm um mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

»So in etwa.«

»Schon krass, oder? Vor nem halben Jahr fand ich dich noch voll blöd und jetzt ...«

Ich nicke.

»Ja ...«

»Es ist echt mega viel passiert. Aber ich find´s gut, dass uns das alles hierhergeführt hat. Hier sind echt alle Leute, die ich liebe und die mir wichtig sind und ... Ich glaube, das ist das beste Silvester, das ich je hatte. Alles ist einfach perfekt.«

Ich kann es ihm nicht sagen. Nicht jetzt. Nicht heute.

Aber ich muss, oder? Irgendwann muss ich es ihm sagen.

»Hey, kommt her! Der Countdown fängt gleich an!«, ruft Karin und winkt uns aufgeregt zu den anderen. Im Wohnzimmer läuft der Fernseher und der Sekundenzeiger hält mit großen Schritten auf die Zwölf zu. Mein Magen kribbelt. Keine Ahnung warum. Und es wird auch nicht besser, als alle gemeinsam anfangen, von zehn rückwärts zu zählen. Ich fühle mich seltsam. Seltsam gut und irgendwie ... gewollt. Es ist schön, hier zu stehen, mit all den anderen und Mike, der über das ganze Gesicht strahlt und so glücklich aussieht, dass ich mich automatisch auch gut fühle. Besser als gut. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit diesen Menschen hier ins neue Jahr feiere, zumindest mit einem Teil von ihnen, aber es ist das erste Mal, dass ich wirklich das Gefühl habe, dazu zu gehören. Sowohl von ihnen aus, als auch von meiner Seite.

Es ist wirklich erstaunlich, was sich innerhalb eines halben Jahres alles verändern kann ...

»Drei ... zwei ... eins! Gesundes neues Jahr!«

Play with me 12: All in

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