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Ein normaler Morgen

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Es war nur ein Tag wie jeder andere. Normal. Langweilig. Einfach. Zumindest glaubte ich das, als ich früh morgens aus meinem Bett aufstand. Ich streckte mich und blinzelte ein paar Mal gegen die Müdigkeit an. Das orangefarbene Licht der aufgehenden Sonne schimmerte durch meine cremefarbenen Vorhänge. Man hätte meinen können mein Zimmer stand in Flammen. Dies hätte wohl schon der erste Hinweis auf meine bevorstehende Reise zu mir selbst sein können. Doch ich war damals noch blind. Damals…

Das hört sich an als lägen Jahre dazwischen doch es waren nur wenige Wochen. Neben mir regte sich eine dunkle Gestalt. Ein Grummeln wurde mir entgegengebracht und ich versuchte schnellst wie möglich aus dem Zimmer zu entkommen. Ich schloss die Tür leise hinter mir und dort stand ich nun. In einer Wohnung die nie mein Zuhause war, an einem Ort der mir viel Kummer bereit hatte. Schnell suchte ich meine restliche Kleidung zusammen und verschwand ins Badezimmer. Dort viel ich wieder in die tägliche Routine. In das Monotone. Das Langweilige. Wie ich dies verabscheute…

Etwas Rouge auf die Wangen, ein wenig Kajal um die Augen und die Haare gekämmt. Der Versuch irgendwie frisch und glücklich auszusehen scheiterte jeden Morgen. Doch trotzdem gab ich mein Bestes. So wie ich immer mein Bestes gab um andere glücklich zu machen. Denn wenn andere glücklich sind müsste ich es doch auch sein! Zumindest glaubte ich damals noch tief und fest daran.

Viele Stunden später die ich einsam in meinem Büro verbrachte kehrte ich zurück in die nun abgedunkelte Wohnung, um die Hitze des Sommers auszusperren. Aber gleichzeitig fühlte ich mich als wäre ich eingesperrt.

„Hallo, ich bin zurück!“, rief ich als ich die Wohnungstür hinter mir schloss.

Keine Reaktion.

Ich wusste aber, dass er da ist, weil ich seinen Wagen auf dem Parkplatz gesehen hatte.

Der Fernseher lief und ich betrat das Wohnzimmer. In diesem Moment erschreckte sich die Person, die kurze Zeit vorher zusammen gerollt auf dem Sofa geschlafen hatte.

„Musst du mich unbedingt wecken! Nicht mal in Ruhe schlafen kann man!“, fauchte er mich an.

Verwirrt blieb ich stehen und senkte den Kopf. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte. Das ich nach Hause kam? Das ich zu laut war? Es war doch keine Absicht und ich wusste es doch nicht.

Doch das interessierte ihn nicht. Er war nun wach und wütend.

„Entschuldige. Aber ich…“, wisperte ich.

„Jetzt ist es auch schon zu spät und ich bin wach!“, fiel er mir ins Wort.

Verletzt und traurig fing ich an die Einkäufe einzuräumen und mir mein Essen zu kochen.

Nun ja nicht wirklich MEIN Essen. Egal was ich kochte immer musste ich fast die Hälfte davon an ihn abtreten, obwohl er mir immer vorher versicherte das er nichts zum Essen bräuchte. Natürlich ist das nicht schlimm, aber wenn man den ganzen Tag nichts gegessen hat und sich sehr darauf freut ist es doch irgendwie verletzend. Als würde er seine Bedürfnisse vor Meine stellen. Er sagt etwas, doch meint es nicht so und ich muss wissen was er will…

Wieso ich mich nicht durchsetze? Wieso ich ihm nicht sage, dass er sich doch selbst was machen soll??

Weil er mich emotional in der Hand hat. Sobald ich es ihm verweigere wird er sauer auf mich. Ich darf ihn dann nicht mehr berühren, ansprechen oder irgendwie anders Kontakt aufnehmen. Für den Rest des Abends versteht sich.

Mein Weg

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