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»Bin in der Stadt«

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Immer wieder las ich seine Nachrichten. Die alten wohlgemerkt, denn neue waren seit einer Woche nicht eingetroffen. Es war noch nicht einmal 14 Uhr. In der Berufsfachschule war heute früher Schluss. Lehrermangel. Aber ich konnte auf keinen Fall nach Hause gehen. Konnte jetzt nicht allein sein. Nicht bei dem geilen Sommerwetter. In meiner Bude wäre mir die Decke auf den Kopf gefallen, und ich hätte im Minutentakt auf mein Handy gestarrt. Es hatte nicht nur Vorteile mit 18 eine eigene Wohnung zu haben. Aber was dann? Ich konnte wieder mal zum Alexanderplatz fahren, mich ein bisschen an der Weltzeituhr rumtreiben. Checken, wer da so abhing, oder Grindr anschmeißen und ein paar Touristen klarmachen, die mich dann vielleicht noch zum Essen einluden. Schließlich war ich während der drei Jahre an der Berufsfachschule für Masseure und medizinische Bademeister ohne Einkommen. Und da der Unterstützungsscheck meiner Eltern, die mittlerweile in Köln wohnten, auch nicht wirklich üppig war, musste ich kreativ sein. Touristen konnte man bei Grindr immer abgreifen. Spätestens wenn man ihnen nach ein, zwei Messages verklickert hatte, dass man ein echter Berliner Junge war, hatte man sie an der Angel. Dass mein eigentlicher Geburtsort Rüdersdorf war, erzählte ich natürlich nicht.

Irgendwie scheinen schwule Touristen immer mit Einheimischen vögeln zu wollen. In Madrid müssen die rassigen Spanier dran glauben, in Schweden die blonden Hünen, in Prag muss es ein Bengel sein, der aussieht, als käme er gerade von einem Bel Ami-Casting, und in Berlin wollen die Kerle eben einen richtigen Berliner Jung’ mit Basecap und frecher Schnauze. Eine Reise, auf der man nicht einen Einheimischen flachlegt, ist für alle Schwulen ein Flop, der Fick mit einem »Local« hingegen der Höhepunkt. Dafür lassen sie dann gerne mal ein Abendessen springen.

Um mein leibliches Wohl und um mein Sexleben musste ich mir folglich keinerlei Sorgen machen. Eigentlich war also alles schick, wäre da nicht diese Unruhe gewesen, die mit jedem Tag größer wurde, an dem keine Nachricht auf meinem Handy eintraf. Strenggenommen wartete ich seit dem Telefonnummerntausch in den Steffenhagener Büschen sogar auf zwei Nachrichten: eine von Samuel, der mir versprochen hatte ein Treffen zu organisieren, und natürlich die noch heißer ersehnte »Bin in der Stadt«-Meldung von Max. Weder das eine noch das andere kam.

Hatte Samuel überhaupt mit Max gesprochen? Hatte er ihm wie verabredet die Lüge aufgetischt, dass wir uns im Alexa begegnet waren? Wie hatte Max wohl reagiert? War er erstaunt gewesen? Oder verärgert? Fühlte er sich vielleicht sogar bedroht, weil ihm schlagartig bewusst wurde, dass es seinem perfekten Torjäger-Image schaden könnte, wenn er mich in seinen Zirkel hineinließ? War dies etwa der Grund, warum er sich nicht mehr meldete? Ich traute mich weder Max noch Samuel anzuschreiben. Wollte mir keine Blöße geben. Hatte Bammel vor der Antwort. Bammel vor einer Abfuhr. Heute würde es sowieso nichts mehr werden mit Max. Das spürte ich. Vor mir lag einer dieser Nachmittage, an denen ich mir aus Frust einen Typen angelte, nur um hinterher noch sehnsüchtiger auf eine Nachricht aus Steffenhagen zu warten. Solche Nachmittage folgten alle dem gleichen Ablauf. Immer das gleiche Protokoll. Ein sich stets wiederholendes Schema. Das Drehbuch eines Films, der schon hundertmal gedreht worden war. Und ich war unzählige Male Hauptdarsteller gewesen.

Die S-Bahn fährt in den Bahnhof Alexanderplatz ein. Bremst. Heult dabei, fast sirenenartig. Zischend öffnen sich die Türen. Ich lasse mich mit dem Strom treiben. Folge der Masse, als hätte ich ein Ziel. Setze mich auf den Brunnenrand und checke Grindr. Die Nachrichten dort ähneln sich: Hey Sexy! – What’s up dude! – Cute!

Der übliche Mist. Einer schickt ein Schwanzfoto mit. Wenn es echt ist, könnte ich es mir überlegen. Auch der Rest sieht heiß aus, ist aber garantiert mit Photoshop bearbeitet. Junges Gesicht. Braune Augen. Gestutzter Bart. Angeblich 22, aus Frankfurt. Typ Model. Ein bisschen zu brav, aber wenn das Schwanzfoto echt ist …

Was suchst du? – Zeit? – Woher? – Oh, Berlin … Cool! – Komm ins Park Inn. Zimmer 702. Er steht schon.

Bei mir steht noch nichts, aber das Park Inn ist gleich nebenan. Und die Latte auf dem Foto ist echt scharf. Kerzengerade. Pralle Eichel. Für einen schönen Schwanz und ein Abendessen bin ich immer zu haben. Bei jedem Schritt, mit dem ich dem Hotel näherkomme, juckt mein Johnny stärker. Ich husche durch die Aufzugstür, die sich gerade schließt. Man braucht eine Zimmerkarte, um eine Etage drücken zu können.

»Sorry, könnten Sie vielleicht die Sieben drücken? Habe meine Karte vergessen!«

Die Dame zögert. Etwas widerwillig drückt sie die Sieben. Ich weiß genau, dass sie sich fragt, ob ich vielleicht ein Hoteldieb bin.

»Mein Freund wartet im Zimmer auf mich.«

Das scheint sie zu beruhigen. Es kann ihr sowieso egal sein. Sie steigt im fünften Stock aus. Ich checke noch mal mein Handy. Immer noch keine Nachricht von Max. Es gibt also keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Wenn er gewollt hätte, hätte er mich heute haben können. Er hätte nur zu schreiben brauchen. »Bin in der Stadt.« Er hätte mich auch irgendwo hinbestellen können, ich wäre hingefahren. Nach Steffenhagen, nach Potsdam, nach Falkensee, sogar nach Leipzig. Ich hätte einiges auf mich genommen, nur um seinen herrlichen, saftigen Schwanz in den Mund zu bekommen. Ich hätte auch problemlos auf Sex verzichtet, hätte mich beherrscht, wäre ihm bis zu unserer Wiedervereinigung treu geblieben, wenn ich auch nur den Schimmer einer Ahnung gehabt hätte, wie lange ich auf diese Wiedervereinigung warten musste. Eine oder zwei Wochen Enthaltsamkeit? Kein Problem. Wenn ich wusste, dass er kommt, konnte ich warten. Wenn ich sicher wüsste, dass er sicher kommt. Doch warum sollte ich ihm ohne diese Gewissheit treu bleiben?

Im siebten Stock steige ich aus. Zimmer 702 liegt direkt gegenüber des Aufzugs. Hinter dieser Tür befindet sich ein Typ aus Frankfurt mit einem Ständer. Falls er mir ein echtes Foto geschickt hat, mit einem richtig geilen Ständer. Johnny regt sich in meiner Hose. Kaum denkt mein Hirn an Schwänze, kitzelt es in der Nülle. Es kitzelt oft, denn ich denke oft an Schwänze. Genaugenommen bei jedem Kerl, der mir auf der Straße begegnet. Dann stelle ich mir vor, wie er spritzt. Wie er dabei die Augen verdreht. Wie es aus ihm heraussuppt … Ich brauche jetzt einen ordentlichen Riemen. Einen geilen, harten Riemen, der mir das Hirn wegfickt und mich wenigstens für eine halbe Stunde davon abhält, ständig aufs Handy zu starren. Mit der Hand drücke ich durch die Hose meinen Lümmel. Er ist schon halbsteif. Das ist die Vorfreude auf das baldige Spritzkonzert. Auf mein Klopfen gibt es umgehend Antwort.

»Ja?«, tönt es hinter der Tür. Die Stimme ist männlich. Sie klingt ungeduldig, aufgeregt. Freudig. Gierig. Geil. Ich scheine sehnsüchtig erwartet zu werden.

»Komme!«

Kräftige Schritte nähern sich. Johnny wird steif. Megasteif. Ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel, dass der Typ so aussieht wie auf den Fotos. Die Tür wird aufgerissen. Wow! Da steht ein Kerl, der mich an Kevin Trapp erinnert, das schärfste Geschoss der Bundesliga. Er trägt einen Bademantel, vorne offen. Sein Prachtständer hat ihn gespalten. Bei diesem Anblick kann ich nur inständig hoffen, dass er auch mich bald spalten wird. Tief, hart, rücksichtslos. Seine Beine sind der Hammer. Schenkel wie Baumstämme. Das hübsche, junge Gesicht hat einen frechen, verdorbenen Ausdruck. Ein echter Kerl! Ein richtiges Miststück!

»Hi, ich bin Kevin«, grinst er. Er heißt also tatsächlich Kevin?

»Milan«, versuche ich zu lächeln. Nicht zu überschwänglich. Wie ein Kerl eben. Wir geben uns die Hand. Er hat eine kräftige Pranke. Und dieses versaute Grinsen. So ein Ich weiß, dass du gerade nach meinem steifen Schwanz schielst-Grinsen. Und ich weiß, dass dich das megageil macht.

»Komm«, fordert er mich mit einer einladenden Kinnbewegung zum Eintreten auf. Auf dem Weg zum Bett lässt er den Bademantel von seinem Körper gleiten. Dabei spannt sich seine Rückenmuskulatur an. Johnny pocht, drückt gegen die Hose, durchfeuchtet den Slip, will raus, will seine Spitze an Kevins Eichel reiben.

»Willst du was trinken?«

Ich spüre, dass er das nur aus Höflichkeit fragt. Eigentlich will er keine Zeit mit Small Talk verplempern.

»Nö.«

»Gut.« Er packt mich im Nacken. »Dann kriegst du eben gleich was anderes in deine kleine Knabenschnute. Du lechzt bestimmt schon danach, he?«

Er drückt mich zu Boden und führt langsam meinen Kopf zu seinem Schritt. Aus dieser Perspektive sieht sein Schwanz noch viel gewaltiger aus. Fest und kräftig steht er vom athletischen Körper dieses Kerls ab. Kevin bringt sich breitbeinig vor mir in Positur. Als meine Lippen seine Schwanzspitze berühren, stöhnt er auf und schließt die Augen. Ich verschlinge seine Eichel. Meine Zunge tanzt über das Bändchen und die Pissritze.

»Oh geil, Milan!« Er packt mich an den Ohren und schiebt meinen Mund wie einen Fleshjack über seinen Bolzen. »Nimm ihn tief, mein Junge!«

Er rammt mir seinen Riemen bis zum Anschlag in den Hals.

»Geil, du verträgst einiges. Bist ein echtes Berliner Drecksstück.«

Ich kann nicht antworten, widme mich voll und ganz dem Prügel, der mich komplett ausfüllt. Schmatzend jage ich über den Prachthammer hinweg. Packe ihn mit der Hand. Presse ihn. Ganz Fest, als wollte ich austesten, was er aushält. Die Adern quellen hervor. Die Eichel schwillt enorm an. Ein Lusttropfen funkelt auf der Ritze.

»Geil«, keucht er. »Gefällt dir mein Schwanz?«

Ich nicke. Stürze mich auf den Lusttropfen, lecke die Eichel, kitzele sie mit meiner Zunge, betrachtete den fast berstenden Schaft, die Adern, die sich unter der weichen Haut abzeichnen, verschlinge den Stamm, gierig, bis ich die Spitze dieses Bilderbuchprügels an meinem Zäpfchen spüre. Mein Johnny muss an die frische Luft. Raus damit. Sonst zerreißt er mir noch den Slip. Während ich Kevin weiterblase, winde ich mich aus meinen Shorts und schiebe meine Unterhose nach unten. Johnny schnellt hoch wie eine Rakete. Spätestens jetzt riecht es im ganzen Zimmer nach Schwanz. Aus meiner Eichel dampft Knabengeruch. Nichts riecht geiler als ein suppender Riemen, auch wenn es der eigene ist.

»Boah, du hast einen heißen Bolzen, Milan«, keucht Kevin. »Los, zieh dich aus und leg dich aufs Bett!«

Ich folge seinem Befehl. Im Nu liegen wir nackt auf dem edlen Boxspringbett. Wir umarmen uns, verschlingen die Beine ineinander, reiben die Schwänze zwischen unseren Bäuchen. Ich spüre seine kräftigen Arme, wiege mich darin, lasse mich fallen, während ich mich in seinem Rücken verkralle. Sein gestutzter Bart kratzt an meinen Wangen. Kevin riecht gut. Er verbeißt sich in meinem Hals. Langsam arbeitet sein Mund sich zu meinen Brustwarzen vor, saugt an ihnen, küsst sich tiefer bis zum Nabel. Ein klarer Faden Vorflüssigkeit spannt sich zwischen Bauch und Eichel. Er leckt ihn ab, schließt die Augen. Sein Deckhaar ist ihm in die Stirn gefallen. So muss Kevin Trapp beim Ficken aussehen. Unaufgefordert winkle ich meine Beine an und präsentiere meine Rosette. Er soll es mir besorgen. Er soll mir den Prachtbolzen reindrücken, mit dem er mich auf sein Zimmer gelockt hat. Er soll mich durchvögeln nach allen Regeln der Kunst. Es mir besorgen so wie die Bundesligahengste es ihren Spielerfrauenfotzen nach einem Match besorgen. Deftig. Schwitzig. Wild.

Kevin versteht sofort, spuckt sich in die Pranke und reibt mir die Möse ein. Ich bin offen wie das sprichwörtliche Scheunentor. Er reibt seine fette, pralle Eichel an meiner Rosette, die glüht wie ein Kitzler, und schiebt das lange, dicke Rohr bis zum Anschlag in mich hinein. Schon beim ersten Stoß bin ich im Fickhimmel. Gib’s mir! Fick mich! Nimm mich! Besitz’ mich! Kevin hat anscheinend Übung beim Zureiten junger Stuten. Gekonnt sticht er zu und findet auf Anhieb den perfekten Rhythmus. Seine Eichel und sein strammer Schaft toben sich kräftig aus in meinem Knabenpopo, der sich in eine saftige Möse verwandelt hat. Schmatzend treibt Kevin seinen Bolzen in mich rein. Es kommt mir vor, als würde ich jede Ader des Prachtriemens in meinem feurigen Schacht spüren. Schweiß tropft auf meine Brust. Mein Orgasmus kündigt sich in den Zehenspitzen an und schießt durch meine Adern bis er mir schließlich das Hirn wegknallt. Die Wangen zittern, die Lippen beben, während meine zuckende Röhre vollgepumpt wird. Vollgepumpt mit warmem Frankfurter Sperma. Kevin lässt sich erschöpft auf mich drauffallen. Er legt seinen Kopf auf meine Brust: »Ihr Berliner seid so geil. Wahnsinn!«

Ich weiß, dass er das auch in Barcelona, Paris und New York zu den Einheimischen gesagt hätte. Tourist eben.

Mein Handy vibriert. Eine Message ist eingegangen. Endlich. Lass es eine Nachricht von Max sein! Mit ein bisschen Recken und Strecken gelingt es mir, das Handy aus der Tasche meiner Shorts zu fischen, die zerknüllt vor dem Bett liegt, ohne dabei aufzustehen. Ich möchte Kevin nicht wegschubsen, möchte seine Nähe noch einen Moment genießen. Er streichelt meinen Arm.

»Nicht aufs Handy schauen, Milan!« Seine Stimme ist schläfrig, klingt enttäuscht. Ich antworte nicht. Lege ihm meinen Finger auf den Mund. Schweige Kevin! Schlaf mein Kind!

Mit der anderen Hand öffne ich WhatsApp. Ich traue meinen Augen nicht: »Bin in der Stadt.« Da steht tatsächlich »Bin in der Stadt«. Doch in die Freude über die vier heißersehnten Worte mischt sich ein Wehrmutstropfen. Die Nachricht ist nicht von Max. Sie ist von Samuel.

Loverboys 163: Hart am Ball

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