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Das kleine ängstliche Monster 1. Kapitel

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Das kleine Monster Finsterdrein, kurz „Fino“ genannt, streifte unruhig umher. Es wusste vor Langeweile nicht, was es machen sollte! Es war traurig und verletzt, denn die anderen großen Monster wollten mit ihm nichts zu tun haben. Sie lachten Fino einfach aus, weil er nicht so groß war, wie alle anderen. Er war halt klein, und hatte ein weiches, flauschiges Fell und große, herrlich große, himmelblau leuchtende Augen. Nicht mal wenn er extra finster drein schaute, hätte jemand vor ihm Angst bekommen. Seine Füße und Hände waren ganz schön groß, aber lange nicht so, wie die Monsterhände und Füße seiner Brüder. Seine Hände waren weich und hatten nicht mal Krallen.

Was sollte er als Monster nur mit solchen Händen? Damit konnte er doch niemanden wehtun, ja, noch nnicht mal jemanden erschrecken. Nein, er konnte nur Kekse essen und Limonade schlürfen.


Nun streifte er schon eine ganze Weile lustlos herum und seine Wut und Enttäuschung wurde immer größer.

„Ich will das schrecklichste Monster weit und breit werden und dann fürchten sich alle von mir“, sagte er zu sich und war gleich nicht mehr so ärgerlich, denn das gefiel ihm.

Als er an einem Baum mit großem Gestrüpp vorbeikam, versteckte er sich darin und überlegte, wie er jemanden erschrecken könnte!

Also wartete Fino, bis jemand vorbei kam, den er fürchterlich, ja ganz fürchterlich und grauslich erschrecken wollte.


Nun war gerade Mittagszeit. Rebecca, welche die dritte Klasse besuchte, aber noch gar keine Freunde hatte, kam alleine an dem Baum mit dem Gebüsch vorbei. Sie wohnte gleich um die Ecke und war schon fast zu Hause. Als sie nur noch ein paar Schritte entfernt war, brüllte plötzlich das kleine Monster los. Fino schrie ganz laut und schaurig „Huuuu, huuuuuu!“ Doch Rebecca hatte keine Furcht, sie hatte Fino nämlich schon von weitem entdeckt, weil seine Augen aus dem Gebüsch leuchteten. Rebecca war schon immer sehr neugierig und wollte das Monsterchen jetzt genau anschauen und anfassen.

„Was bist du nur für ein niedliches, kleines Monsterchen?“, lachte sie los. "Du wolltest mich wohl erschrecken?“

Aber Fino sah sie nur mit wütenden Augen an.

„Warum schaust du mich den so böse an? Hab ich dir etwas getan?“, fragte sie es ganz lieb. Seine Augen wurden noch finsterer.

Als Antwort bekam sie nur ein: „Rrrrrrrrrh rrrrrrrrh.“

Fino strengte sich mächtig an, grimmig und böse zu wirken, doch Rebecca ging trotzdem langsam und ohne Furcht auf das kleine, finstere Monster zu.

Fino bekam es nun selbst mit der Angst zu tun und fragte leise und ängstlich: „W-w-w- tust du? W- w-was hast du vor?“

„Nichts Böses! Ich will dich nur einmal streicheln, bitte, bitte, “ bat Rebecca. „Es tut auch gar nicht weh. Glaub mir, es ist etwas Schönes.“

„Streicheln? Du willst mich streicheln? Wehe, es tut weh. Dann beiß ich dich“, warnte Fino. Rebecca ging ganz nah zu ihm hin und streichelte ihn sanft. Ja, und es fühlte sich wirklich wunderschön an – für alle beide. Die Fellhaare dieses Monstertierchens fand Rebecca so kuschelig weich, dass sie gar nicht aufhören wollte. Also streichelte sie einfach weiter und fragte dabei: „Ach, warum wolltest du mich eigentlich erschrecken?“ Auch darauf bekam sie keine Antwort, sondern hörte nur ein leises, aber vernehmbares Schnurren.

„Das Streicheln gefällt dir wohl, sieh mal an.“

„Was?“

Schon wurde das kleine Monster wieder patzig.

„Na, wenn du nicht reden willst, kann ich nichts ändern. Die Lehrerin sagt immer: Wenn man was auf dem Herzen hat, soll man es sagen. Denn die Menschen können es dir ja nicht von der Stirn ablesen.“ Jetzt lachte Rebecca, denn sie kam sich in dem Moment sehr gescheit vor, weil sie es vor kurzen von ihrer Lehrerin selber gehört hatte.

Das kleine Monster sah das sonderbare Mädchen mit großen Augen an. Ja, das Lachen, das gefiel ihm. Und das Streicheln war auch schön. Fino fragte sich, ob dieses außergewöhnliche Menschenkind wohl noch einige andere Sachen konnte? Als er noch überlegte, hatte Rebecca ihn schon in den Arm genommen und fest gedrückt und ihm einen dicken Schmatz auf die Stirn gedrückt.

Huch, das war sehr feucht und ungewohnt, fand Fino.

„So, ich muss nach Hause, Mama wartet mit dem Mittagsessen auf mich“, sagte sie und marschierte los.

„Mittagessen? Gehen?“ Schnell lief er ihr hinter her. Er wollte nicht mehr alleine sein. Dieses Mädchen gefiel ihm. Er wollte ihr Freund sein und wieder und wieder gestreichelt werden. So nahm er seinen ganzen Mut zusammen und rief: „Bitte, bitte, nimm mich mit. Ich will dein Freund sein.“ Rebecca drehte sich freudig um und lief auf das kleine Monster zu um es noch einmal in ihre Arme zu schließen.

„Willst du wirklich mein bester Freund werden?“, fragte sie erstaunt. Weißt du, ich habe leider noch keinen Freund und auch noch keine Freundin. Du wärst mein erster und liebster Freund.“ Das kleine Monster sah sie erstaunt an. So ein nettes Mädchen hat noch keine beste Freundin? Da fingen seine Augen zu strahlen an, sie strahlten mit dem Himmel um die Wette.

„Ja, ich werde dein bester und liebster Freund sein!“, versprach Fino. Rebecca trug ihn auf dem Arm und sie gingen zusammen nach Hause.

„Sag mal, kleines Monster, hast du auch einen Namen?“

„Ich heiße Finsterdrein, aber alle sagen zu mir Fino.“ Rebecca war glücklich, sie führte Fino in ihr Zuhause. Abends kuschelten sie zusammen. Aus dem kleinen Monster wurde ein zufriedenes, sanftes Monster. Bei Rebecca hatte es schnell vergessen, dass es eigentlich ein schreckliches Monster hatte werden wollen.

In der Nacht, träumte Fino von seinen Geschwister. Da war Gonzo, Fazge, Kitty, Krümmelchen, Razo, Liby, Luzo, Zapp und Hypo das Einauge. Obwohl sie ihm wehgetan hatten, fehlten sie ihm und er bekam richtig Sehnsucht nach ihnen.

Fino das kleine ängstliche Monster

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