Читать книгу 90 Tage Achterwasser - Jutta Hinzmann - Страница 8
Mein Vorstellungsgespräch
ОглавлениеUnd wieder ist Sommer, viel Zeit ist vergangen, seit ich damals mein Examen in Empfang nehmen durfte. Wo nur ist die Zeit geblieben? Wir schreiben bereits das Jahr 2006. Ich bin auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch. „Jutta, du musst los, sonst kommst du zu spät zum Gespräch.“ „Ja mein Schatz, du kennst mich doch, ich schaffe das schon.“ „Du änderst dich nie“, klagt mein Mann. Ich fahre ich ins „Wessiland“, über die Elbe ins sogenannte Vorstadtgebiet von Hamburg, wo die reichen Bankiers und Geschäftsleute ihre Wochenenddomizile errichtet haben. Die Landschaft gefällt mir, feuchte Wiesenviele alte Pappeln und vor allem viele Pferde. Die Straßen sind in einem desolaten Zustand, so dass ich mich beim Fahren sehr konzentrieren muss. Endlich erreiche ich mein Ziel, einen Seniorenpark. Ausgestattet wie ein vier Sternehotel, bot sich mir ein nobler Seniorenpark. Das Herz rutscht mir in die Hose, der Verstand einfach erst einmal weg! Hoffentlich erlebe ich hier nicht das gleiche Desaster, wie bei meiner letzten Tätigkeit. Ich entdecke das Büro der Heimleitung, nur durch Jutta, denke ich, klopfe an und betrete ohne Aufforderung den Raum. „Ah sie sind sicher Schwester Jutta, nehmen sie einen Augenblick Platz, der Chef hat gleich Zeit für sie.“ Nach gefühlten drei Stunden empfängt mich dann der Inhaber des Seniorenparkes. „Dann setzen sie sich mal und erzählen von sich.“ Was ich ungern tue, wozu dann eine ausführliche Bewerbung, wenn ich im Gespräch das Geschriebene noch einmal wiederholen darf. Nach einer guten halben Stunde intensiven Gesprächs wird mir die Einrichtung vorgeführt. Mir gefällt auf dem ersten Blick das Haus und ich sage einem Probetag auf der Ebene zwei zu.