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01-Grundsätzliches

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Der Mensch ist – wie jedes andere Lebewesen auch – ein bedürfnisorientiertes Geschöpf, dessen Bedürfniseigenschaften mittels tiefgründiger Analyse und umfassendem Verständnis des menschlichen Apparats - unter Berücksichtigung der funktionalen Regeln und der Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Natur – abgeleitet werden können. Auf diese Weise ergibt sich ein diesbezügliches charakteristisches Urbild respektive ein allgemeingültiger Prototyp.

Der Mensch unterliegt nicht nur biologischen Bedürfnissen wie Nahrung, Sauerstoff und Bewegung, sondern definiert sich sehr wohl über zahlreiche psychische und physiologische Erfordernisse. Diese betreffen jeden Menschen gleich, sind demnach universell und führen bei Nichterfüllung oder bei größerer Abweichung zu entsprechenden Reaktionen wie psychischen Störungen und Fehlentwicklungen, psychosomatischen Krankheiten, körperlichen Deformationen, etc.

Vereinfacht ausgedrückt: Es muss gewissen Mindestvorgaben biologischer, psychischer und physiologischer Natur entsprochen werden (Grundbedürfniserfüllung), um eine zumindest einigermaßen normale Funktionalität und Leistungsfähigkeit des Menschen zu gewährleisten.

Betont und herausgestellt werden muss, dass der Mensch nicht nur bei mangelnder Ernährung oder Bewegung (biologischer Aspekt) körperlich verkümmert und im Extremfall verhungert, sondern dass diese Verkümmerung und der Hungerzustand sich ausdrücklich auch auf den psychischen und dann nachfolgend auf den physiologischen Bereich beziehen.

Diese menschlichen Notwendigkeiten können durchaus als Normalität im Sinne von Regel und Richtschnur angesehen werden. Sie stellen die Voraussetzung für eine möglichst unabhängige und Zwang freie Lebensgestaltung dar und können als angeborene Struktur jedes Menschen bezeichnet werden, die sich zum vollständigen und intakten Apparat (biologischer, psychischer und physiologischer Natur) nur unter den richtigen Bedingungen normal entwickelt und dessen Steuerung unbewusst und automatisch abläuft.

So banal, selbstverständlich und einleuchtend diese Feststellung der Existenz des menschlichen Bauplanes mit den jeweiligen Grundbedürfnissen – und dies besonders in psychischer Sicht - auch klingen mag, so bedeutsam und wegweisend ist bzw. wäre sie für den Menschen.

Wäre, weil diese Erkenntnis in der Lebensrealität ein vollkommenes Schattendasein führt und höchstens in Randnotizen vorkommt. Ein radikaler Paradigmenwechsel wäre in der heutigen, sogenannten aufgeklärten und wissenden Zeit nötig, um die durch die permanente Negierung entstehenden schwerwiegenden Mängel und Fehlentwicklungen vermeiden zu können.

Die Kritiker werden hier von einer allseits bekannten Binsenweisheit sprechen, aber der beste Gemeinplatz nützt nichts, wenn er keine oder nur geringe Beachtung findet. Eine wesentliche Aufgabe des Buches ist es deshalb, die notwendige Beachtung herzustellen und die auf dieser vermeintlichen Binsenweisheit basierenden Kausalitäten aufzuzeigen, die zu einer von Problemfeldern überfrachteten Welt geführt haben.

Diese Mängel und Fehlentwicklungen spielen sich nicht nur im persönlichen Umfeld einzelner Menschen ab, sondern sind für die grundlegenden gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Zustände der Menschheit verantwortlich (siehe Kapitel „Entlarvung der Lebenswirklichkeit“).

Es gibt also definierte Normen mit Vorgaben (natürliche Determinanten im Sinne einer Bestimmungsgröße bzw. eines vorherbestimmten Faktors, gleichbedeutend mit evolutionsbedingten Erfüllungsmustern = Grundbedürfnisse), die im Mindestmaß befriedigt und erfüllt werden müssen.

Diese Regeln – deshalb durchaus mit Naturgesetzen bzw. -Konstanten vergleichbar – existieren beim Menschen im Gegensatz zur Tier- und Pflanzenwelt nicht nur im biologischen und metaphysischen (den Ausgleich suchend), sondern auch im psychischen und physiologischen Bereich.

Derlei erweiterte Dimensionen eröffnen dem Menschen zwar einerseits ein differenzierteres und vielschichtigeres Dasein, sind aber andererseits auch Basis für viele seiner Existenzproblematiken.

Die Mensch-Erklärungsformel (Teil 2)

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