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Vorwort

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Wer mit einem an Demenz erkrankten Menschen lebt oder mit ihm im institutionellen Rahmen umgeht, steht häufig vor der nicht einfachen Aufgabe, den Tag mit dem Erkrankten zu strukturieren und mit sinnvoller Aktivität zu füllen. Dabei kommt es nicht darauf an, von morgens bis abends ein umfangreiches Beschäftigungs- oder gar Therapieprogramm auf die Beine zu stellen, sondern immer wieder einmal am Tag etwas anzubieten und gemeinsam zu erleben, was Halt, Geborgenheit und Freude ermöglicht, den Stress, der mit der Krankheit verbunden ist, mindert und die aktuelle Lebensqualität aller Beteiligten verbessert.

In erster Linie brauchen Demenzerkrankte Menschen, auf die sie sich verlassen können, die freundlich, wertschätzend und geduldig mit ihnen umgehen und sie – soweit die Krankheit dies in den verschiedenen Phasen zulässt – an einem ganz normalen Alltag und Leben teilnehmen lassen. Geschichten, Lieder, Gedichte, Gebete, kleine Aufgaben und Anregungen, wie sie in diesem Buch angeboten werden, können dabei eine nützliche Hilfe sein. Sie berühren das Erleben zu verschiedenen Tageszeiten, können trösten, aktivieren oder Entspannung bewirken oder einfach nur Langeweile vertreiben.

Wie viel und welche Anregung einem an Demenz erkrankten Menschen guttut, ist individuell sehr verschieden und bedarf eines ständigen, flexiblen Hinschauens und Einfühlens vonseiten des Anbietenden, um weder zu über- noch zu unterfordern. Da sich die Befindlichkeiten der Erkrankten auch an einem einzigen Tag sehr schnell ändern können, gilt es sorgfältig auszuwählen, was der jeweiligen Situation entspricht und vom Betroffenen mit Freude auf- und angenommen werden kann. Wenn ein Tag gelingen soll, sollte ein Gleichgewicht zwischen Beschäftigung und Muße, Anspannung und Entspannung sowie geplanter und zufälliger Aktivität angestrebt werden.

Morgens pfeift der Wasserkessel

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