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Vorwort

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Vor einem Jahr ersuchte mich die Generalsekretärin der Katholischen Akademie der Erzdiözese Wien Frau Dr. Elisabeth Meier um ein Islam­seminar für das Sommersemester 2011, da bei verschiedenen Veranstal­tungen der Akademie Teilnehmer des Öfteren auf den Propheten ­­Mohammed wie auf den Islam zu sprechen kamen, wobei so manche Frage sehr kontrovers diskutiert wurde.

Da bei meiner bibelwissenschaftlichen Ausbildung an der Universität Fribourg das vor- und frühislamische Arabien ein wesentlicher Bestandteil war – wofür ich meinem damaligen Lehrer, dem Theologen, Arabisten und Ethnologen Prof. Dr. Joseph Henninger bis heute sehr dankbar bin–, und ich in den Neunzigerjahren einige Taschenbücher zu Glaubenslehren des Islam publiziert habe, die teils auch in dieses Buch eingeflossen sind, habe ich schließlich diese Einladung angenommen.

Gerade für mich als Theologen und Alttestamentler ist eine solche Thematik eine durchaus willkommene Herausforderung, versteht doch der Islam die Heiligen Schriften von Juden und Christen als göttlich geoffenbart, auch wenn der Vorwurf der Fälschung dieser Schriften bis heute aufrechterhalten wird. Ist ein solcher Vorwurf aber wirklich berechtigt? Bietet nicht der Koran auch eine völlig andere Sicht, der nachzugehen für die muslimische Theologie und Exegese eine ebensolche Herausforderung wäre?

Abgesehen von doch sehr problematischen Vorstellungen einiger Teilnehmer über den Islam, kamen auch Themen zur Sprache, die in einigen Büchern des deutschen Sprachraums in letzter Zeit vertreten wurden: Der Koran sei nicht arabischer Herkunft, ­Mohammed sei nicht als historische Gestalt zu verstehen und der frühe Islam sei nichts anderes als die authentische, arabische Form des Christentums. Jesus, den erst die griechischen Theologen der frühen Kirche zu Gott gemacht hätten, sei

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eben von den Arabern als rein menschlicher Prophet verehrt worden, was der historischen Sachlage entspräche.

Jeder, der das Neue Testament unvoreingenommen liest, kann über solch abstruse und letztlich gar nicht so neue Thesen nur den Kopf schütteln.

So war es mir Anliegen, einerseits irrigen und abstrusen Meinungen, die in manchen Köpfen herumgeistern, entschieden entgegenzutreten und andererseits zu versuchen, den frühen Islam und seine wesentlichen Glaubenslehren so objektiv wie möglich darzustellen und bei dem einen oder anderen Punkt auf Gemeinsamkeiten und fundamentale Unterschiede zum Christentum hinzuweisen.

Schließlich wurde von den Seminarteilnehmern, unter ihnen auch Muslime, wiederholt der Wunsch geäußert, die Vorträge in Buchform herauszubringen.

Ein solcher Wunsch ist zwar rasch ausgesprochen, ihn zu realisieren weit schwieriger. Ich wollte nicht einfach die Vorträge publizieren, sondern ein Buch vorlegen, das vor allem grundsätzliche Informationen für Studierende der Theologie, der vergleichenden Religionswissenschaft, der Islamwissenschaft, der Arabistik und der alten Geschichte bietet. Der Leser mag beurteilen, wie weit das gelungen ist.

Für die Aufnahme des Buches in das Programm des Böhlau Verlages als UTB Taschenbuch sei dem Verleger, Herrn Dr. Peter Rauch, sowie dem Programmleiter, Herrn Johannes von Ooyen und seinen Mitarbeitern, herzlichst gedankt.

Dank gilt ferner meiner Frau für das Lesen der Korrekturen.

Pasching, im August 2012 Karl Jaroš

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Der Islam

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