Читать книгу Die 12 Gebote für Frauen im Business - Katharina Starlay - Страница 6
Ein Wort zum Start
ОглавлениеWas tun sich Frauen an, wenn sie im Strick-Ensemble oder im neuesten Fashion Piece neben Anzug tragenden Männern auftreten?
Der Umkehrschluss kann keineswegs sein, es den Ritualen der geschäftlichen Herrenkleidung gleich zu tun: neutralfarbig, uniformiert, monochrom. Frauen können anders und mit mehr Wirkung als Sie meinen.
Mit welchen Glaubenssätzen oder Handlungsweisen sie sich aber manchmal im Weg stehen und wie das geht mit dem Spaß am Gutaussehen, zeigt diese auf Frauen zugeschnittene Auswahl an Stilwissen.
Denn auch das neue Zeitalter zwischen Videokonferenz und Homeschooling einerseits – und (öffentlichkeitswirksamen) Live-Auftritten andererseits darf uns nicht dazu verführen, unter den sprichwörtlichen Scheffel1 zu stellen, was Frauen eigen ist:
Kompetenz und Humor, Klarsicht und ein langer Atem.
So bringt die Freude am Selbstausdruck gewürzt mit einem Spritzer Selbstironie eine neue Facette in die Unternehmen, welche zu wahrem Erfolg führt … wenn man außer männlichen auch weibliche Kundengruppen im Blick haben will. Denn nur Frauen sprechen sie, die (Kleider-) Sprache der Frauen.
Um diese Zielgruppe nachhaltig zu erreichen, braucht es mehr weibliche Entscheider. Daran kommt kein Unternehmen, das weitsichtig erfolgreich sein will, vorbei.
Es ist noch gar nicht lange her, dass mir eine engagierte Vertreterin der Bewegung für mehr Frauen in Führungspositionen auf einen LinkedIn-Post sinngemäß antwortete, „typgerechte“ Kleidung brauche sie schon gar nicht – sie wolle sich nicht einschränken lassen. Und ich antwortete ihr, dass sie selbst Chef:in ihres Kleiderschranks ist und die Entscheidung, worin sie sich präsentieren möchte, immer noch selbst zu treffen habe.
Aus sachlicher Betrachtung kann die Beschränkung auf Stoffe, Farben und Linienführungen, die mich individuell gut aussehen lassen, sogar eine Befreiung für die Persönlichkeit und ihr Bild an der Öffentlichkeit sein. Während das wahllose Befolgen von Trends eben jenes Bild verwässert.
Welche Erinnerung sollen Menschen und Unternehmen an mich haben? Und wie sprechen sie über mich? Behalten sie die Kleidung im Gedächtnis, wenn und weil diese unklug gewählt wurde –, oder aber jene Züge, die Kompetenz, Integrität und Charme transportieren?
Kleidung soll die Persönlichkeit stärken und nie von ihr ablenken.
Dabei darf sie immer noch expressiv und mutig sein –, aber eben mit dem richtigen Gespür für Stoffe, Farben und Linien. Sonst tut sie eher etwas gegen als für mich.
Während die eine also in leuchtenden Farben, viel Styling und High Heels nachhaltig auch als Typ beeindruckt, mag sich die andere darin verkleidet statt gekleidet fühlen und ihre gesamte Haltung verlieren.
Die Reife der Entscheidung darf daher auch das eigene Image an der Öffentlichkeit prägen.
In unserem Kulturkreis wird es weiterhin so sein, dass das Erscheinungsbild bei Frauen in einem stärkeren Maß wahrgenommen und auch kommentiert wird … wie in Kapitel sechs zu lesen. Das bekommen wir aus unserem gesellschaftlichen Mind-Set so schnell nicht eliminiert. Finden wir uns also besser damit ab und bespielen das Feld stilvoll: mit Kompetenz und jener Entspanntheit, die hinter der Fassade viel erwarten und noch mehr halten lässt.
Viel Spaß dabei!
Frühling 2021
Ihre / Eure Katharina Starlay
PS: Mein Umgang mit Du oder Sie spiegelt den Stand jetzt. Nichts ist gesetzt, alles möglich – und recht machen kann man es ohnehin nicht allen gleichzeitig.
Wir stecken mitten drin in einem sprachlichen Übergang, dessen Natur es ist, dass er nicht geschmeidig klingt. Spielerisch betrachtet könnte ein Mix aus Du und Sie in anderen Sprachen sogar gehen. Im Französischen etwa ließe sich aus Vous und tu etwas machen – im Spanischen aus Usted/Ustedes und tu. Nur müssen wir im wahren Leben Wege finden, beide zu erreichen, die Verfechter der einen und der anderen Anrede.
Denn das flach anmutende Social-Media-Du, bevor man jemanden überhaupt kennengelernt hat, mag genauso befremden wie ein kategorisches Sie. Deshalb gehe ich den Weg mit Ihnen und Euch gemeinsam und denke, Ihr versteht: Damit Sie und Ihr Euch gleichermaßen angesprochen fühlt.
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* ein altes Raummaß, das zur Messung von Schüttgütern wie etwa Getreide benutzt wurde