Читать книгу Männerbacken - Katinka Uhlenbrock - Страница 13

Nacktgebacken

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»Was meinst du mit: Ich hab nichts anzuziehen?«

»Genau das, was ich gesagt habe.« Damon schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts anzuziehen. Nichts, nada.«

Ich starrte den gut gebauten Kerl vor mir an und nickte schließlich einsichtig. Klar hatte er nicht ein einziges Kleidungsteil. Er war ja auch splitterfasernackt in meiner Küche aufgetaucht. Das kommt davon, wenn man schamloserweise seinen Traumprinzen ohne Klamotten backt – wenigstens ein Königsmantel und eine Krone hätten doch nun wirklich drin sein können. Wie von selbst wanderte mein Blick über meinen neuen Liebhaber und nahm jede noch so kleine Kleinigkeit war – über die nicht vorhandenen Socken, bis hin zur genauso nicht anwesenden Unterhose. Ich hätte ihn schon wieder anfallen können.

Aber er hatte Recht. Wenn ich irgendwann einmal etwas anderes mit ihm machen wollte, dann würde er Kleidung benötigen. Ich seufzte, als ich mir vorstellte, diese Sahneschnitte unter Stoff zu verstecken. Doch was moralisch Recht war, sollte auch moralisch Recht bleiben und nur weil ich ihn gebacken hatte, konnte ich ihn nicht nackt in die Öffentlichkeit zerren. Schade eigentlich.

»Welche Größe hast du?«

»Größe?«, fragte Damon unschuldig und klimperte dermaßen mit seinen langen Wimpern, dass ich versucht war, ihm sein Unwissen abzukaufen.

»Ach vergiss es!« Ich riss mich von seinem Anblick los und marschierte Richtung Ausgang. »Bin in ein paar Minuten wieder da.«

Leise öffnete ich die Tür, schlich hindurch und schloss sie hinter mir wieder leise, um meiner Nachbarin keinen Grund zu geben, ihre Tür ebenfalls zu öffnen und mich in ein Gespräch zu verwickeln. Vorzugsweise darüber, wie laut ich gewesen war.

Ich seufzte; in den paar Minuten würde ich zwar nichts für die Ewigkeit kaufen können, aber es würde reichen, ihn soweit einzukleiden, um anschließend mit Damon vernünftig shoppen gehen zu können.

Zehn Minuten und einen Woolworthbesuch später war ich stolze Besitzerin einer schwarzen Männertrainingshose mit elastischem Bund, einem schwarzen T-Shirt in XL, schwarzen Socken und schwarzen Slippern in Größe 43. Mit schwarz machte man generell nie etwas falsch. Mit Größen leider schon. Gott sei Dank war das Elastikbändchen regulierbar, und Größe L … nun ja … Damon hätte auch in einem Kartoffelsack toll ausgesehen, nur dass dieser Kartoffelsack eben schwarz war und deutlich mehr Geld gekostet hatte.

»Und jetzt gehen wir einkaufen!«, befahl ich nicht nur aus diesem Grund. Wenn er schon angezogen war, dann doch bitte hübsch angezogen. Hübsch genug, um mit ihm anzugeben.

Ich verkniff mir ein Kichern, weil ich daran dachte, dass sich normalerweise nur Kerle Betthäschen hielten. Und jetzt hatte ich meinen eigenen nacktgebackenen Bett-boy. Prima!

»Hör auf so blöde zu grinsen«, muffelte Damon und sah an sich herab, als könne er einen Grund für meine gute Laune finden.

»Sorry, ich musste nur gerade daran denken, dass du jetzt so etwas wie mein Lustknabe bist.« Ich konnte spüren, wie mein Grinsen noch breiter wurde, war aber außerstande etwas daran zu ändern.

Damon runzelte die Stirn und beäugte mich misstrauisch. »Ist das gut oder schlecht?«

»Für dich oder für mich?«, hakte ich nach.

»Hey?!«, protestierte er gespielt empört und warf ein Kissen nach mir. »Wenn du frech wirst, zeig ich dir gleich, was ein Lustknabe mit dir macht!«

»Das, was du meinst, ist aber ein Lustmolch!«, kicherte ich und wich einem zweiten Kissen aus. Leider traf mich das dritte direkt und mit dem vierten stand Damon bereits vor mir, um mich an die Wand zu drücken und seinen Mund auf meinen zu pressen, als hinge sein Leben von meinem Kuss ab. Und wer weiß? Vielleicht stimmte es sogar.

Meinen Widerstand aufgebend schlang ich meine Arme um ihn und zog ihn näher, versuchte gleichzeitig zu zerfließen und mit ihm zu verschmelzen – bis ich ihm das Kissen unauffällig entwunden hatte und gleichzeitig zur Seite sprang und ihn mit meinem weichen Schlagmaterial traf.

»Oh!«, japste er. »Wie unfair!«

»Betrachte es als Vorspiel!«, schlug ich vor, hechtete aber sicherheitshalber ums Bett Richtung Ausgang.

Leider war ich die einzige Person in diesem Raum, die Rücksicht auf das Mobiliar nahm, denn Damon sprang auf das Bett und war mit drei Schritten auf der anderen Seite und schnitt mir den Weg ab.

»Mach ich doch glatt!«, behauptete er und deutete auf das Bett, als sei ich ein braves, folgsames Hündchen.

»Wenn du etwas Vernünftiges zum Anziehen willst, müssen wir jetzt Schluss machen!«

»Ich will aber nicht«, nörgelte Damon und sein Blick ließ mich genau wissen, was er stattdessen lieber machen wollte. Sein Verlangen ließ mich erröten und schickte Hitze durch mein gesamtes System. Schlagartig war mir heiß und ich fühlte mich, als könne ich gleichzeitig verglühen als auch gen Himmel schweben.

»Ich will auch nicht«, gab ich zu und hoffte, dass ich nicht so rot war, wie sich meine Wangen anfühlten.

»Aber die Vernunft …«, meinte Damon missbilligend. Es gelang ihm, eine Schnute zu ziehen, ohne dabei doof auszusehen. Für einen erwachsenen Mann war das eine reife Leistung. Vor allem, weil er mir vor Augen hielt, dass ich manchmal zu vernünftig war. Von der permanenten Dauergeilheit und der spontanen Adoption gebackener und belebter Märchenprinzen einmal abgesehen.

»Genau, die Vernunft!«, gab ich zu und zählte in Gedanken bis zehn, um der Versuchung des schlecht gekleideten Traummannes nicht nachzugeben. Damon benötigte Kleidung. Kleidung bekam man in einem Geschäft und Geschäfte hatten heute nur noch neunzig Minuten lang auf. So einfach war das.

Ich verdiente einen Nobelpreis.

Einen eigenen, der eigens nach mir benannt wurde.

Dafür, dass ich tatsächlich nicht über Damon hergefallen war – und auch nicht zugelassen hatte, dass er über mich herfiel. Ganz schön blöde eigentlich. Ganz schön gut hingegen war, dass ich es abermals geschafft hatte, aus meiner Wohnung und nach draußen zu gelangen, ohne im Treppenhaus eines der eigentlich unvermeidlichen Treffen mit meiner notorisch neugierigen Nachbarin Hexe Mayer zu haben. Was sie wohl zu mir und Damon gesagt hätte? Oder besser: über uns (also anschließend, wenn wir es nicht hören konnten).

Ich sah auf die Uhr und zog meinen grummelnden Begleiter hinter mir her in den Laden. Ein Herrenausstatter, den ich nur vom Vorbeigehen kannte. Mein Ex war immer ohne mich einkaufen gegangen. Wahrscheinlich hatte er seine doofe neue Tussi auch genau da kennengelernt, dachte ich, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Schließlich war ich diejenige mit dem Traummann an der Seite. Dem selbstgebackenen Traumprinzen. Mit dem Halbbarkeitsdatum von sieben Tagen. Also heute noch sechs. Und genau so lange würde ich genießen und Damon vorzeigen. Und zwar jedem, der ihn sehen oder eben auch nicht sehen wollte.

»Kann ich Ihnen helfen?«, erkundigte sich eine Stimme, die so klang als wolle sie hinzufügen: Ihnen ist ohnehin nicht zu helfen.

Ich drehte mich um und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie fehl ich mich am Platze fühlte. In einem Herrenfachgeschäft.

»Will ich hoffen«, entgegnete ich mit einer Betonung, die trotz meines Lächelns eine Spitze enthielt. Also den Friedensnobelpreis konnte ich mir so schon mal von der Backe putzen.

Die große Brünette, mit der Figur, um die sie jedes Model beneiden würde – selbst Giselle Bündchen – musterte mich von oben bis unten. Ich runzelte die Stirn, da ihre Gedanken offensichtlich waren. Sie glaubte, ich hätte mich verlaufen.

Irritiert drehte ich mich um, doch da war kein Damon.

»Ich könnte schwören, mein Freund wäre direkt hinter mir gewesen«, meinte ich. War Damon nicht nur ein Traumprinz, sondern auch unsichtbar? Wie in einem Hollywoodfilm? Mittlerweile wollte ich selbst das nicht mehr ausschließen. Schließlich war ich mit kitschigen Filmen groß geworden und wenn ich an das eine glauben konnte, dann auch an das andere.

Ja, dachte mein Verstand, aber du glaubst es ja gar nicht, oder?

»Ich habe niemanden gesehen?!« Die Frau trat einen Schritt näher an mich heran, vielleicht weil sie dachte, dass sie mich mit Gewalt würde entfernen müssen. Dann erst sah ich, dass sie gar nicht mehr mich ansah, sondern etwas hinter mir. Jemanden.

»Grundgütiger!«, murmelte sie und ich drehte mich wider besseren Wissens um. Gerade als Damon den Laden betrat.

»Okay«, meinte ich, und drehte mich wieder zu der Modelmaus, die mich immer noch nicht beachtete. »Wir brauchen zwei Hosen,«

»Eine«, korrigierte Damon.

»Drei Hemden,« fuhr ich ungerührt fort.

»Eines«, korrigierte Damon auch dieses Mal.

»Ein Paar Schuhe«, und auch dieses Mal ignorierte ich ihn, »eine Jacke und einen Gürtel.

»Welche Größe?«, erkundigte sich die Verkäuferin – über meinen Kopf hinweg.

Ich trat einen Schritt zurück, weil ich mich auf einmal vollkommen überflüssig fühlte. Vielleicht war mein Ex tatsächlich genau in diesen Laden gegangen. Gut möglich, dass Miss Skrupellos, die meinen – meinen! – Damon von Kopf bis Fuß beäugte, als wolle sie ihn verschlingen, das bei allen Männern so machte.

»Ich habe keine Ahnung«, meinte Damon und trat neben mich, als spüre er, wie unscheinbar und unbedeutend ich mich mit einem Mal fühlte.

»Dann schauen wir doch mal«, schlug die Verkäuferin vor und kramte ein blaues Hemd von einem Ständer, um es Damon anzuhalten.

»Schwarz!«, befahl meine Backmischung mit mir unisono.

Möchtegern-Giselle blinzelte verwirrt, fügte sich dann aber in den Wunsch und tauschte die blaue Version gegen eine schwarze.

»Die Hose bitte auch in Schwarz!«, meinte Damon und kam mir damit zuvor.

»Sind Sie Model?«, erkundigte sich die Verkäuferin und schob sich beim Maßnehmen für die Hose zwischen mich und das Objekt ihrer Begierde.

»Nicht, dass ich wüsste«, kommentierte Damon trocken und nur ich wusste, wie er es meinte. Etwas, was mich beschwichtigte. Aber nur ein bisschen.

»Sie hätten genau die Figur dafür!«, erklärte die Giselle-Version und musterte ihn abermals ungeniert. »Und auch ansonsten …« Sie ließ ihren Satz offen und hob die schwarzen Sachen. Nicht ohne mir einen bösen Blick zuzuwerfen, meinte sie: »Es sei denn, jemand ist gestorben.«

»Mir steht schwarz!«, behauptete Damon und warf mir ein Lächeln zu, das meinen Blutdruck in die Höhe trieb. »Aber ich ziehe es nur an, wenn du gleich das Kleid im Schaufenster gegenüber anprobierst.«

»Welches Kleid?« Ich drehte mich um und wusste plötzlich ganz genau, warum ich Damon vor dem Laden verloren hatte, obwohl er sich eigentlich in meinem Schlepptau befunden hatte.

»Das Kleid?« Die Verkäuferin sah mich an und musterte mich noch einmal von oben bis unten. Und obwohl ich ihren Blick dreist fand, musste ich ihr geistig zustimmen. Dieses Kleid konnte ich unmöglich tragen. Genau wie ungefähr 99 % aller anderen Frauen.

Aber weil sie mich musterte als sei ich eine Kakerlake, der es gelungen war, sich in einem Fünf-Sterne-Restaurant zum Chefkoch zu machen, nickte ich. »Deal!«

»Soll ich Ihnen das Kleid holen?«, bot die Verkäuferin an und überrumpelte mich.

»Würde das denn gehen?«, fragte ich geistlos.

»Selbstverständlich!« Sie rümpfte ihre Nase, als wolle sie mich noch einmal auf meinen faux pas hinweisen. In noblen Boutiquen war so etwas anscheinend Service – oder Gehässigkeit, denn sie erkundigte sich: »In welcher Größe darf ich es holen?«

»38«, meinte ich, und erntete ein neues Naserümpfen.

»Gerne!«, behauptete Giselle und ließ uns mit der älteren Verkäuferin zurück, die gerade einem Pärchen half ihren Spross einzukleiden.

»Bist du irre?«, fuhr ich Damon an, der in eine der Garderoben geflüchtet war. Hatte ich mich eben noch wohl gefühlt, gut aussehend und irgendwie … richtig, so kam ich mir nun vor wie ein rosa Elefant im Tutu. Ein rosa Elefant im Tutu, der im Begriff war sich etwas lila Getupftes als Kopfbedeckung zu suchen.

»Du wirst bezaubernd darin aussehen«, meinte er mit einem Blick hinter dem Vorhang hervor und korrigierte sich dann mit einem spitzbübischen Grinsen: »Heiß.«

»Leck mich!«

»Gerne auch das!«

Trotz seiner Behauptung verschwand Damon wieder hinter dem Stoff. Genau in dem Moment, in dem Giselle neben mich trat und mir stolz zwei Kleider präsentierte.

»Der Besitzer hatte es in 38 und 40. Ich habe beide mitgebracht.«

Sie lächelte mich an und warf dann einen sehnsüchtigen Blick in Richtung der Umkleidekabine.

»Danke!«, sagte meine gute Erziehung aus meinem Mund und meine Geduld ließ mich nach einer zweiten, freien Kabine Ausschau halten, denn sie war am Ende.

»Oh, wir haben nur eine Kabine.«

»Die ist aber groß genug für zwei!«, meinte Damon und zog den Vorhang zurück.

»Wow! Schwarz ist tatsächlich definitiv Ihre Farbe!«, flirtete die Verkäuferin und trat einen Schritt zur Seite.

»Die Hose könnte eine Nummer größer sein.«

»Auf keinen Fall, die sitzt perfekt und betont den Po hervorragend.«

Damon warf mir einen fragenden Blick zu, aber ich musste zustimmen. »Sie ist toll!«

»Aber das Hemd …«

»Sollte blau sein und eine Nummer größer?«, riet ich, obwohl Giselle mich ignoriert hatte.

Sie runzelte die Stirn, als erinnere sie sich erst jetzt daran, dass ich ja auch noch da war.

»Genau!«, musste sie mir zähneknirschend beipflichten.

»Dann ziehe ich mich mal wieder aus«, meinte Damon unter ihrem förmlich verschlingenden Blick und wollte in die Umkleide gehen. Ich kam ihm zuvor.

»Hey, hier ist ja tatsächlich noch Platz für mich.« Ich sah mich in der Kabine um. Sie war wirklich unverschämt groß.

»Aber doch nicht zu zweit!«, protestierte Giselle, die ihre Felle davonschwimmen sah, als Damon zu mir trat.

»Wen stört es?«, meinte ich und zog den Vorhang zu.

»Nehmen Sie erst die 40!«, rief sie, aber ihre Stimme machte klar, dass sie sich entfernte.

»Das war ziemlich dreist, meinst du nicht auch?«, erkundigte sich Damon belustigt.

»Wie sie dich angehimmelt hat? Fand ich auch!«, motzte ich.

»Ich meinte das mit der Umkleide!« Sein Lächeln wuchs in die Breite und er strich mir über den Rücken, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen.

»Und ich meinte die Tussi! Für wen hält die sich denn?« Ich warf einen Blick in den Spiegel. Also wirklich! Ich sah zwar nicht aus wie Giselle Bündchen und an mir gab es Kurven, aber ich sah definitiv nicht schlecht aus. Sogar halbwegs gut.

»Du bist ja eifersüchtig?!«, lachte Damon und folgte meinem prüfenden Blick mit den Händen.

»Quatsch!«, protestierte ich. »Ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin beleidigt.«

»Aber du weißt, dass ich dich in diesem Kleid sehen will – nicht die Verkäuferin?« Damon strich wieder die Kurven entlang, dieses Mal in die andere Richtung.

Ich beäugte das Teil skeptisch. Es war eindeutig weniger Kleid, als ich normalerweise trug, und besaß gerade genug Stoff, um als Bikini durchzugehen.

»Das werde ich niemals anziehen!«, behauptete ich, obwohl ich mich ja bereits eindeutig in der Umkleidekabine befand, um genau das zu tun, wogegen ich protestierte.

»Du sollst es ja nicht anziehen!« Damon griff nach dem Saum meines Pullis und zog ihn hoch und mir über den Kopf. »Manche Sachen holt man sich, um sie auszuziehen.«

»Ja, aber zuerst zieht man sie ja trotzdem an!«, gab ich zu bedenken, ließ mir aber auch den BH ausziehen.

»Nicht den Slip!«, befahl ich, wurde aber ignoriert, bevor mir das Kleid über den Kopf gezogen wurde.

»Passt doch perfekt!«, meinte Damon und strich den Stoff auf meinem Körper an die Stellen, an die er gehörte, bevor er mich aus der Umkleide entließ. Einen Moment lang fühlte ich mich betrogen, hatte ich doch mit wenigstens einem sexuellen Übergriff gerechnet, aber das Gefühl verflog in der Sekunde, in der ich mich im Spiegel sah. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und drehte mich ein wenig, wobei ich ein kleines bisschen posierte.

»Sieht toll aus!«, meinte die Verkäuferin, die sich inzwischen mit einigen Krawatten beschäftigte und diese dekorativ auf einer Säule drapierte. Zum ersten Mal, seit wir den Laden betreten hatten, wirkte sie … nett. Zwar immer noch eifersüchtig und sehr von sich selbst eingenommen, aber immerhin.

»Ich denke, das wirst du nur für mich und zu Hause tragen«, behauptete Damon und umarmte mich von hinten, um sein Kinn auf meine Schulter zu legen und so – Gesicht an Gesicht – in den Spiegel gucken zu können.

Wie ein echtes Pärchen, dachte ich und musste wider besseren Wissens grinsen.

»Ich denke, da könntest du recht haben!«, gab ich zu. Mein Geständnis brachte mir ein Lächeln ein, das mir Röte auf die Wangen zauberte.

»Kaufst du es mir?« Damon hatte die Augenbrauen hochgezogen und schaffte es mit ihnen zu »winken«. Etwas, was ihn wie Milhouse von den Simpsons wirken ließ.

»Dir kaufe ich doch alles«, schleimte ich und gab ihm einen Bussi, bevor ich mit einem koketten Augenaufschlag in seine Richtung in die Umkleidekabine huschte. Zum Glück verstand er den Wink und folgte mir.

»Schenkst du mir auch Naturalien?«, erkundigte er sich, nachdem er den Vorhang wieder zugezogen hatte und schmiegte sich abermals an meine Rückseite.

»Schon möglich«, ich drehte mich in seinen Armen, »an was hattest du denn gedacht?«

»Erst einmal würde ich mich mit einem Kuss zufriedengeben«, raunzte er und nahm meinen Mund in Beschlag, ohne eine Antwort abzuwarten.

»Und dann …?«, erkundigte ich mich.

»Denke ich, werde ich das Kleid seiner Bestimmung zuführen.«

»Die da wäre?«

»Hast du mir eigentlich zugehört?« Damon schob mich nach hinten, bis ich mit dem Rücken zur Wand stand.

»Ausziehen?«

»Ausziehen!«, befahl er, doch statt mich von dem Stoff zu befreien, schob er ihn mit forschen Händen nach oben, bis ein kleiner Wust auf meiner Hüfte lag.

»So gefällt mir das aber auch gut!« Damon glitt nach unten und hatte meine Beine gespreizt, bevor ich reagieren oder gar protestieren konnte. Unverschämt zielstrebig tauchte seine Zunge zwischen meine Schamlippen, fand meine Klitoris und flatterte leicht über die empfindliche Knospe.

Es verschlug mir die Sprache. Das hier war weit mehr als der erotische Übergriff, den ich im Sinn gehabt hatte, brachte mich mit wenigen Bewegungen an den Rand meiner Beherrschung und nur mit Mühe konnte ich verräterische Laute zurückhalten.

Verwirrt versuchte ich seinen Kopf wegzudrücken, doch er klammerte sich an meinem Hintern fest, umschlang meine Oberschenkel und zwang mich, seine Liebkosungen weiterhin zu empfangen.

Ein leises Stöhnen entkam meinem Mund und ich biss mir auf die Lippen, als sich Damon an meinem Kitzler festsaugte.

Ich konnte spüren, wie der erste Schwall Feuchtigkeit in mir aufstieg, aus mir herausfloss, meine inneren Lippen entlang – um von Damons Zunge abgefangen zu werden. Wie von selbst schob sich meine Hüfte mehr in seine Richtung, eine Bewegung, die dafür sorgte, dass sich mein Innerstes noch mehr öffnete, mehr von mir preisgab, sich ihm darbot und zu intimeren Berührungen einlud.

Ein Finger schob sich in mich. Wieder stöhnte ich leise auf.

»Du bist verrückt!«, behauptete ich mit zusammengebissenen Zähnen. Jede Sekunde würde Giselle vor der Kabine stehen und uns rauswerfen. Das gesamte Umgeziehe wäre für die Katz und Damon wieder genauso kleidungslos wie zuvor.

»Ja, nach dir, meine kleine Backfee!«, behauptete Damon und sog abermals meine Klit ein.

»Mmmh…«

»Irgendwelche Beschwerden oder Einwände?«, erkundigte sich Damon, während er an mir nach oben glitt und aufstand.

»Mmmh…«, machte ich, weil sich inzwischen jeder einzelne klare Gedanke verabschiedet hatte. Und die anderen folgten, als Damon seine Hose öffnete und, ohne sie nach unten zu ziehen, seinen harten Schwanz befreite.

»Spreiz die Beine«, befahl er leise.

»Hier? Wirklich?«

Halbherzig legte ich ihm die Hände an die Brust, brachte aber nicht mal einen halbwegs abwehrenden Druck zustande. Denn im Grunde hatte ich mir seit dem ersten Auftritt von Miss Model nichts anders gewünscht. Außerdem war ich heiß. Nicht nur wegen der oralen Verwöhnminuten, sondern, weil Damon mich heiß fand. Mich, nicht Giselle oder eine andere Perle.

»Angst erwischt zu werden?«, erkundigte sich Damon mit einem diabolischen Lächeln. Ich erwiderte es, bekam aber keinen Ton hervor. Dazu war mein Mund viel zu trocken. Mein Gehirn zu abwesend und mein Körper zu willig.

Damon schien diesen Umstand zu durchschauen, denn er drückte mit einem Knie meine Beine weiter auseinander. Dann umfasste er seinen Schwanz mit der Rechten und drückte ihn langsam zwischen meine Schamlippen und in meine Möse, tief und tiefer hinein in die enge Hitze, bis es schmatzte.

Ich kam ihm entgegen und drückte meinen Rücken durch, schob mein Becken nach vorne und nahm jeden seiner harten Stöße auf, versuchte nicht mit dem Rücken gegen die Wand zu stoßen und keinen Laut von mir zu geben. Die ersten kleinen Wellen der Lust liefen durch meinen Körper, flossen durch meine Adern und schienen sich in meinem Unterleib zu brechen, zu verstärken. Wurden höher und höher und immer noch blieb ich still.

Dann drückte Damon meinen Nippel!

Ich konnte spüren, wie sich mein Mund öffnete, sich der Laut tief in meinem Innersten bildete. Ein Widerhall der Gefühle in meinem Unterleib.

Damons Mund legte sich auf meinen, seine Lippen umschlossen mich, seine Zunge stahl die Töne, trank sie aus mir, berauschte sich an ihnen und fickte mich im selben Rhythmus, den sein Schwanz benutzte. Hart und tief und ohne Rücksicht auf unsere Umgebung.

Die Lust schwappte über, floss aus mir heraus, in ihn hinein, aus ihm und in mich, ein Kreislauf, der sich höher und höher katapultierte, der mich an ihn kettete, mich an ihn klammern ließ, während alles um mich herum pulsierte, in mir und durch mich hindurch, bis ich explodierte und in vielen kleinen Einzelteilen wieder zusammengespült wurde, zitternd, von kleinen Wellen geschüttelt und an Damon geklammert – als gäbe es keinen anderen Ort auf der Welt, als seine Arme.

Männerbacken

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