Franz Joseph
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Katrin Unterreiner. Franz Joseph
Franz Joseph
Zu diesem Buch
Kaiserliche Kindheit
Der junge Kaiser
Kaiserin Elisabeth
Familienleben
König von Ungarn
Kaiserlicher Alltag
Tafelkultur
Kaisermanöver
Jagdleidenschaft
Katharina Schratt
Tod
Anmerkungen
Literatur
Personenregister
Bildnachweis
Danksagung
Отрывок из книги
Katrin Unterreiner
Franz Joseph
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4 Im Alter von zwölf Jahren hielt Erzherzog Franz ein »Wettrennen« fest, das am 29. Mai 1842 mit seinen Freunden auf einer Rennbahn im Burggarten veranstaltet worden war. Teilgenommen hatten die Söhne seines Kammervorstehers Carl (Charly) und Markus Bombelles, die Söhne des Staatskanzlers Richard und Paul Metternich, »Franzis« jüngerer Bruder Ferdinand Max, Franz Coronini, der Sohn seines Erziehers, und Dionys (Dénes) Széchényi, der ebenfalls zum engsten Umfeld des Erzherzogs zählte. Die Burschen trugen in sportlicher Kleidung offenbar auch ein Fechtturnier aus.
Die Zeichnung stellt einen der wenigen ausgelassenen Momente im Leben des jungen Erzherzogs dar, der von Kindheit an zum Kaiser gedrillt wurde. Im Jahr, als diese Zeichnung entstand, wurde sein Stundenplan auf fünfzig Wochenstunden erweitert. Er lernte neben Deutsch, Französisch, Ungarisch, Tschechisch und Latein Geschichte, Geographie, Rechtskunde, Politikwissenschaft, Physik, Chemie, Mathematik – und vor allem Religion. Dazu kam noch Tanzen, Reiten, Exerzieren. Sein Weltbild wurde konsequent klerikal und militärisch geprägt – Werte, die später seine gesamte Regierungszeit prägen sollten. Am Abend standen neben Verwandtenbesuchen – meist seiner Großmutter, Onkel und Tanten – auch Theateraufführungen oder Kinderbälle auf dem Programm, um den Erzherzog auf das gesellschaftliche Parkett vorzubereiten. Franz versuchte stets, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen, und verrichtete verlässlich seine Pflicht – ausgelassene Stunden mit Gleichaltrigen waren eine absolute Seltenheit, unter anderem auch, um seine erhabene Stellung zu betonen. Umso mehr freute sich der Zwölfjährige über diese Ausnahme und hielt sie in einer Skizze fest. Sie zeugt auch vom zeichnerischen Talent, das Franz Joseph als Jugendlicher entwickelte. Während sich der spätere Kaiser bereits seit seiner frühesten Jugend vor allem für alles Militärische interessierte und sich als völlig unmusikalisch und wenig kunstbegeistert erwies, gehörte Zeichnen nicht nur zu seinen Lieblingsfächern, sondern war auch das einzige künstlerische Talent, über das er verfügte.
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