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1. Kapitel

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Der Präsident der „Liga der Gerechten“, emeritierter Professor Lohan, eröffnet die Herbstsitzung dieser honorigen Gesellschaft. Er erhebt den traditionellen Silberkelch, der bei dieser Gelegenheit stets mit dunkelrotem Wein der Sorte Regent gefüllt ist. Die restlichen 24 Mitglieder der Liga, die mit ihm um die festlich gedeckte Tafel versammelt sind, tun es ihm gleich.

Nachdem jeder einen großen Schluck getrunken hat, fährt Lohan mit seiner Begrüßungsansprache fort: „Wie jedes Jahr steht unsere Herbstsitzung unter dem Zeichen neuer Erkenntnisse aus der Rechtswissenschaft und Rechtspflege. Dieses Jahr ist es uns gelungen, etwas Außergewöhnliches zu thematisieren. Rein rhetorisch gefragt: Was würden sie von einer wissenschaftlichen Errungenschaft halten, die das gesamte Rechtssystem, so wie es die Menschheit seit Jahrtausenden kennt und ausübt, vollkommen revolutioniert? Ich meine hier nicht eine kleine, als Revolution gepushte, vermeintlich neue Rechtsidee, sondern eine echte Umwälzung, die in wenigen Jahren das althergebrachte System von Ermittlungsbehörden, Gerichten und insbesondere jede Form des Strafvollzugs überflüssig machen könnte?

Und wenn dann diese Entwicklung mit der Absicherung eines vollkommenen Rechtsfriedens für alle Menschen einhergeht, darf man meiner Meinung nach mit Fug und Recht vom Anbruch einer göttlichen Ordnung sprechen. Ich sehe ihre erstaunten Gesichter, weil ich so große Worte wähle, die ich sonst nie verwende. Nun, für sie dürfte sich das momentan wie eine unerreichbare Utopie anhören. Noch vor wenigen Tagen habe ich ebenso gedacht. Doch da kannte ich Herrn Professor Doktor Frey und diese, seine bahnbrechende, Erfindung noch nicht. Heute gehe ich ernsthaft davon aus, dass diese Utopie tatsächlich Wirklichkeit wird. Ich bin mir sicher, dass sie nach dem anschließenden Vortrag des Professors genau wie ich denken werden. Lassen sie sich überraschen. Bitte Herr Professor, ihr Auditorium!“

Hinter ihm fährt lautlos ein schwerer Vorhang beiseite und gibt den Blick auf eine riesige Videowand und ein filigranes Rednerpult frei, welches mit diversen Bedienelementen für die Steuerung der Videotechnik versehen ist. Am Pult steht ein untersetzter, korrekt in einen gut sitzenden, grauen Westenanzug gekleideter Mann, von dessen Gesicht kaum etwas zu sehen ist. Denn das ist von einer gewaltigen grau melierten Lockenpracht umgeben, die sich in einem gepflegten Vollbart fortsetzt. Oberhalb dieses Bartes ist der Rest des Gesichts von einer leicht getönten Brille mit großen goldumrandeten Gläsern verdeckt. Er beginnt seinen Vortrag mit kräftiger, redegewohnter Stimme, die an sich kein Mikrofon benötigt.

„Sehr geehrte Mitglieder der Liga der Gerechten! Ich bin mir der großen Ehre bewusst, die sie mir heute erweisen, indem ich vor ihnen sprechen darf. Meines Wissens kann bei ihnen nur jemand Mitglied werden, der sich in seiner aktiven Zeit als Polizist, Staatsanwalt, Richter und Rechtsgelehrter außergewöhnliche Verdienste in der Entwicklung und Umsetzung des Rechts, ja besonders bei der Durchsetzung des Ideals der Gerechtigkeit für jedermann erworben hat. Sie sehen also, ich weiß, mit wem ich es zutun habe.

Um sie in die gleiche Lage hinsichtlich meiner Person zu versetzen, möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Emanuel Frey. Ich bin Arzt, Neurologe und Psychologe. Einige der Anwesenden dürften mich aus diversen Prozessen kennen, in denen ich als psychologischer Gutachter fungierte.

Vor einigen Jahren habe ich mich aus meiner ärztlichen Praxis zurückgezogen und widme mich in meinem kleinen, unabhängigen und deshalb leider nicht sehr reich mit Mitteln bedachtem Institut der neurologischen Forschung. Es ehrt mich sehr, dass Professor Lohan von „meiner Erfindung“ gesprochen hat. Ich widerspreche ihm deshalb wirklich sehr ungern.

Denn es ist nicht allein meine Erfindung, sondern lediglich ein Resultat der Bewertung und Weiterentwicklung der Erkenntnisse von bekannten und unbekannten Wissenschaftlern, zum Teil aus dem vorigen Jahrhundert. Wie man so schön und richtig sagt, steht jeder Wissenschaftler auf den Schultern der Forscher, die vor ihm lebten.

Wissenschaftliche Theorie wird selbst von hochintelligenten Menschen, wie sie es sind als Abendunterhaltung nicht besonders geschätzt. Leider kann ich sie damit nicht verschonen. Für das volle Verständnis meiner Forschungsergebnisse betrachte ich nun mal eine kurze theoretische Erläuterung für unerlässlich.

Im Jahr 1929 entdeckte der Jenaer Psychiater Hans Berger die sogenannten Aktionsströme des menschlichen Gehirns. Ihm gelang es, diese winzigen Stromspannungen von etwa 30 millionstel Volt aus dem Gehirn abzuleiten und als Wellenlinien auf Papierstreifen sichtbar zu machen. Dieses Verfahren ist heute in der Medizin allgemein als Elektro-Enzephalografie, abgekürzt EEG, gebräuchlich. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse vorgenommene Forschungen führten zur ergänzenden Entdeckung, dass verschiedene Bereiche des Gehirns bei unterschiedlicher Beanspruchung typische niederfrequente Wellen emittieren. Sicher haben sie schon von Alpha-, Beta -, Gamma - und Thetawellen gehört, wobei die letzteren wohl am bekanntesten sein dürften.

In den Jahren 1950/51 erforschte der britische Physiologe Dr. Grey Walter die Funktion dieser verschiedenen Wellen im Gehirn. Stark vereinfacht dargestellt, lösen Theta-Wellen Gefühle und Affekte aus und sind für Freude, Schmerz und das allgemeine Wohlbefinden bestimmend. Beta - Wellen erzeugen innere Spannungen und regulieren diese. Alpha - Wellen wiederum setzen Sinneseindrücke im Erkenntniszentrum des Gehirns in innere Bilder um.

Dr. Walter kam bei seinen Forschungen auf die Idee, Probanden in Scheinwerfer mit Flackerlicht, heute sagen wir Stroboskop dazu, sehen zu lassen, während er die Frequenz des Flackerns mit den Thetawellen des Gehirns des jeweiligen Betrachters synchronisierte. War dies der Fall, sahen die Probanden auf einmal tief in ihrem Bewusstsein Lichter, Formen und unreale Landschaften. In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts verwendeten Hippies, denen das LSD ausgegangen war, diese Erkenntnisse, indem sie auf sehr einfache Weise sogenannte Dream-Maschinen herstellten, die mittels Flackerlicht beim Betrachter einem LSD-Trip vergleichbare Reaktionen hervorriefen. Wegen dieses Effektes, der z.B. auch bei Videospielen ungewollt auftreten und zu epileptischen Anfällen führen kann, ist diesen heutzutage immer eine entsprechende Warnung vorangestellt.

Bis vor einigen Jahren waren die eben in Grundzügen dargestellten Erkenntnisse zwar bekannt, fanden aber relativ wenig Beachtung. Verschiedentlich experimentierten militärische Forschungseinrichtungen der Supermächte damit, wobei das Ziel darin bestand, modulierte Gehirnwellen für die lautlose Übertragung von Befehlen einzusetzen, was aber nie richtig funktionierte. Andere Forschungen zielten darauf ab, abgeleitete Gehirnströme zu verstärken, um damit Fahrzeuge oder Waffen fernzulenken. Trotz einiger Erfolge kam es zur Einstellung der Forschungen, weil Aufwand und Nutzen nie in einem vernünftigen Verhältnis standen. Auch die Geheimdienste experimentierten mit Gehirnwellen. Deren Ziel bestand darin, feindlichen Agenten gegen ihren Willen Geheimnisse zu entlocken. Doch auch das funktionierte nie verlässlich.

Letztendlich stellte man die Forschungen stets wegen mangelnder Erfolgsaussichten ein. Die gewonnenen Erkenntnisse gerieten in Vergessenheit und fanden nur noch für Konstruktion von Partymaschinen Verwendung oder wurden von Esoterikern für diverses Brimborium genutzt.

Das war der Stand, als ich mich vor einigen Jahren dafür entschied, die Forschungen daran wieder aufzunehmen. Ich kombinierte die oben skizzierten Ergebnisse untereinander und mit eigenen Erkenntnissen aus meiner neurologischen Forschung. Deren derzeitiger Entwicklungsstand manifestiert sich in den ersten praxistauglichen Ergebnissen, die ich ihnen heute vorstellen möchte. Lassen sie mich ihnen zunächst einen Videoclip zu einem realen Versuchsablauf zeigen. Ich wiederhole es für diejenigen, die sich vielleicht bis jetzt wegen eingetretener Langeweile ein Nickerchen gegönnt haben könnten: Die folgenden Szenen sind real, verdanken ihrer Entstehung also weder einem Drehbuch noch talentierten Schauspielern.“

Mit diesen Worten tritt er hinter das Pult und startet ein Video auf der überdimensionalen Wand hinter sich. Die Stimme des Professors ertönt aus dem Off: „Versuchsanordnung 23/1. Rechts sehen sie einen Schläger, der wegen mehrfacher, schwerer Körperverletzung, in zwei Fällen mit Todesfolge insgesamt 18 Jahre im Gefängnis war. Als typischer Psychopath verfügt er über keinerlei Skrupel oder Hemmungen, gegen andere Menschen mit äußerster Brutalität vorzugehen. Die andere Person in Raum ist einer meiner Assistenten, der sich und das betone ich ausdrücklich, freiwillig für dieses Experiment gemeldet hat, weil er der Umsetzung unserer Forschungsergebnisse in der Praxis voll vertraut. Seine Aufgabe besteht darin, den Schläger dazu zu bringen, dass er auf ihn mit der Absicht losgeht, ihn zusammenzuschlagen. Achten sie nun auf den weiteren Ablauf.“

Alle hören, wie der Assistent den Schläger hämisch beleidigt und reizt. Dieser braucht nicht lange, bis er von seinem Stuhl aufspringt und auf den Wissenschaftler zuläuft. Genau in dem Moment leuchtet hinter jenem ein Stroboskop auf.

Die Wirkung ist eine ungeheure. Jammernd und kläglich um Hilfe wimmernd, bricht der Muskelmann zusammen. Er wälzt sich am Boden und es sieht so aus, als versuche er, mit seinen Armen, die empfindlichsten Stellen seines Körpers gegen Schläge zu schützen. Dabei zittert er vor Angst am ganzen Körper. Dieses Zittern bleibt sogar erhalten, als das Stroboskop erlischt. Langsam beruhigt sich der Schläger, schüttelt sich und versucht vermutlich zu begreifen, was mit ihm gerade passiert ist. Er erhebt sich und strafft seinen Körper, zeigt sich bereit zu einem neuen Angriff.

Wieder beginnt der Assistent, ihn zu reizen. Und wieder sieht man, wie die Wut in dem muskelbepackten Schläger hochkocht. So wie beim ersten Mal stürzt er mit geschwungenen Fäusten auf den Wissenschaftler zu. Doch kein Stroboskop leuchtet auf.

Die Zuschauer befürchten einen technischen Defekt und halten den Atem an, denn im nächsten Moment wird der Schläger über den Beleidiger herfallen. Aber kurz bevor er ihn erreicht, spielt sich die gleiche Szene, wie vorhin ab. Wieder wälzt er sich unter Angstgewimmer am Boden. Peristaltische Zuckungen überlaufen seinen Körper, Tränen stürzen aus seinen Augen und er jammert angstvoll wie ein kleines Mädchen.

Obwohl viele der Anwesenden schon allerhand Elend in den Gerichtssälen erlebt haben, sind einige von diesem Anblick gerührt und hoffen, dass die Quälerei bald ein Ende hat. Offenbar reicht es dazu jedoch nicht aus, eine Lampe auszuschalten. Der Muskelmann beruhigt sich erst, als der Assistent das Zimmer verlässt. Eine bisher unbeteiligte Assistentin erscheint und führt den bebenden, Angst schlotternden Schläger behutsam aus dem Sichtfeld der Kamera.

Als das zwischenzeitlich gedimmte Licht im Saal wieder die volle Stärke hat, schaut der Professor zufrieden in die Gesichter der Anwesenden, die sich durchweg schwer beeindruckt zeigen. „Meine geehrten Damen und Herren. Soeben habe ich ihnen gezeigt, wie sich der Strafvollzug in näherer Zukunft umgestalten könnte, wenn meine Forschungen in die Praxis umgesetzt werden. Doch dazu muss ich ihnen zunächst erklären, was sie soeben gesehen haben.

In Vorbereitung des Experiments wurden bei der Versuchsperson berührungslos die individuellen Gehirnwellen vermessen. Die Werte der Thetawellen bestimmten die Frequenz des Stroboskops. Zudem befindet sich an der Decke des Raums, unsichtbar für sie, ein elektromagnetischer Strahler, der modulierte Alfa-, Beta- und Gammawellen auf einen eng begrenzten Bereich sendet.

Was ist nun in der Versuchsanordnung konkret geschehen? Nun, das Stroboskop generierte über die visuelle Wahrnehmung des Angreifers speziell modulierte Thetawellen in seinem Gehirn. Dabei ist es unerheblich, ob er die Augen offen oder wegen der Blendung geschlossen hat. Im Gegenteil, bei geschlossenen Augen ist die Wirkung sogar noch größer, da ein Rückkopplungseffekt über die Aderstruktur des Augenlids auftritt, wenn deren Abbild durch die Lider auf die Netzhaut projiziert wird.

Gleichzeitig erhielt der Proband über den elektromagnetischen Strahler eine genau auf ihn abgestimmte Dosis von Alpha-, Beta und Gammawellen. Das führte dazu, dass in seinem Gehirn die gleichen Wahrnehmungen, Bilder und Empfindungen entstanden, wie sie für einen Menschen typisch sind, der hilflos und total unterlegen zusammengeschlagen wird. Zum besseren Verständnis muss ich hier noch einige Hintergrundinformationen ergänzen.

Jeder von uns hat zumindest in der Kindheit oder Jugend mehr oder weniger Albträume gehabt. In den Schlimmsten von ihnen wird man verfolgt oder angegriffen und erlebt dabei eine unbezähmbare Angst, der man in keiner Weise entkommen kann. Wenn man durch sorgsame Eltern in dieser Phase geweckt wurde, konnte man sich weder an die Bilder der Situation noch an die Gesichter der Angreifer erinnern. Was unser Unterbewusstsein jedoch niemals vergisst, ist das unbeschreibliche Grauen, welches man in diesem Moment empfunden hat. Dieses Trauma bleibt uns ein Leben lang unterschwellig erhalten und tritt sofort hervor, wenn wir einer ähnlichen Situation, wie in unseren Albträumen ausgesetzt sind. Genau dies passierte dem Schläger während der Versuchsanordnung.

Dabei ist bisher kein externer Beobachter in der Lage, nachvollziehen, was durch den Probanden tatsächlich erlebt wurde. Genauso wenig kann es vorausgesagt werden. Stellen sie sich eine extrem grausige Angst vor, der sie in keiner Weise entrinnen können. Diese ist, wie wir aus einer Vielzahl von Experimenten wissen, stets individuell. Zum besseren Verständnis sei gesagt; die Bilder und Gefühle werden nicht von außen, wie bei einer Hypnose, in das Gehirn eingebracht, sondern sie entstehen dort unmittelbar. Wir können bisher nur deren ungefähre Richtung bestimmen. Das heißt, ein Schläger erlebt sich in der Rolle des Geschlagenen. Ein Mörder erlebt, wie es ist, getötet zu werden. Ein Betrüger oder Dieb erlebt die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit seines Opfers angesichts des eingetretenen, tief greifenden Verlustes.

Mittlerweile können wir fast alle Opfergefühle in den Tätern hervorrufen. Und wir sind da noch lange nicht am Ende. Dazu bedarf es noch langwieriger und umfassender Forschungen, um die Wirkmechanismen weitgehend aufzuklären. Insbesondere müssen wir feststellen, wie lange die Wirkung anhält. Sie haben gesehen, dass die Pein anfangs unmittelbar nach dem Abschalten des Stroboskops von ihm abfiel.

Was sie jedoch bei seinem zweiten Angriff sahen, war ein sogenannter Flashback, wie er bei LSD - Usern bekannt und gefürchtet ist. Der Unterschied ist, bei Verwendung von LSD kann ein Flashback mehrfach und nicht vorhersehbar auftreten. Wir haben diesen Effekt mit unserem Stroboskop ursprünglich nicht beabsichtigt, weil wir ihn nicht kannten. Er wurde zufällig entdeckt, als eines Tages tatsächlich das Stroboskop ausfiel und dennoch, sogar ohne elektromagnetisches Wellenfeld, die gleiche Wirkung auftrat, als wäre es noch an.

Mittlerweile steht fest, der Flashback tritt genau dann ein, wenn der Proband die gleiche Tat wieder begehen will, wie beim ersten Stroboskopeinsatz. Wir wissen aber nicht, wie lange diese retrograde Wirkung erhalten bleibt. Genauso wenig wissen wir, ob man Flashbacks zu verschiedenen Verbrechen im gleichen Täter initiieren kann und welche Auswirkungen dies haben könnte? Heben sich die verschiedenen Flashbacks auf oder verstärken sie sich in einem Maße, dass es den Probanden in den Wahnsinn oder den Selbstmord treibt? Sie sehen, es liegt noch ein großes unbeackertes Feld vor meinen Forschern und mir.

Ich denke, jeder von ihnen hat jetzt eine ungefähre Vorstellung von den Möglichkeiten, die sich hier für die Verbrechensbekämpfung ergeben. Wenn wir es schaffen, die Wirkung ein Leben lang aufrechtzuerhalten, wird es keine Rückfalltäter mehr geben. Vielleicht gelingt es sogar, eine Möglichkeit zur prophylaktischen Anwendung zu finden. Das würde bedeuten, kriminell gefährdete Menschen sozusagen gegen die Versuchung zu immunisieren, diverse Verbrechen zu begehen. Doch das ist schon sehr weit in die Zukunft geschaut. Derzeitig ist nur das möglich, was sie in dem Video gesehen haben. Ich müsste in meinem Institut viel mehr Mittel und vor allem Probanden haben, um in absehbarer Zeit weitere Fortschritte zu erzielen.

Tja, damit möchte ich meinen Vortrag schließen. Betrachten sie meinen letzten Satz als eine Bitte an alle Anwesenden, mich nach ihren Möglichkeiten bei meiner Forschung zu unterstützen. Verstehen sie mich bitte nicht falsch, ich will hier nicht betteln. Sondern nur darauf aufmerksam machen, dass wir unser aller Ideal - einer Welt ohne Verbrechen - umso schneller näherkommen, je schneller und umfassender ich meine Forschungen vorantreiben kann. Ich bedanke mich für ihre geschätzte Aufmerksamkeit. Guten Abend.“

Der nun stark aufbrandende Beifall und einzelne Bravorufe zeugen davon, wie sehr er die Anwesenden von seinem Vortrag beeindruckt sind. Zufrieden nimmt der Professor an der linken Seite des Präsidenten Platz und genießt den weiteren Abend, der sich nun leichteren Themen, insbesondere dem Schwelgen in Erinnerungen an außergewöhnliche und komplizierte Verfahren zuwendet. Er rechnet stark damit, dass er hier eine Initialzündung gesetzt hat, die sich hoffentlich bald positiv auf seine Forschungen auswirken wird.

Eine total gerechte Welt

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