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Kapitel 3 Erfreuliches zum Jahreswechsel

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Nach der unerwartet reibungslosen Beschaffung des mit dem zivilen Kennzeichen D-HABP zugelassenen, und jetzt natürlich wieder unbewaffnet fliegenden Firmenhubschraubers, hatte die Nachfrage an eiligen Luftfrachtaufträgen – vor allem vonseiten prominenter bayerischer Industrieunternehmen – im letzten Quartal des Jahres 2013 kontinuierlich zugenommen.

Insbesondere das mittlerweile aus Kostengründen schon seit einiger Zeit in Mode gekommene Konzept des Delivery-on-Time trug erfreulich zu diesem Aufwuchs bei. Die bedarfstragenden Firmen hatten in aller Regel zwar ausreichend Nachschub für die laufende Produktion ihrer Güter vor Ort. Allerdings bestand dabei dennoch stets ein Risiko.

Denn immer dann, wenn es im Zuge dieses, zur Einsparung von Lagerkosten gedachten Konzepts doch einmal zu einer der gar nicht so seltenen Fertigungsstörungen kam, mussten schnellstmöglich Ersatzteile her, um insbesondere den verlustträchtigen Stillstand ganzer Produktionsstraßen – und damit hohe Verlustraten der Unternehmen – zu vermeiden.

Doch nicht nur hierbei war schneller Lufttransport per Hubschrauber ein probates Mittel zu Lösung des Problems. Auch die medizinische und die chemische Industrie hatten einen immer weiter steigenden Bedarf an zeitkritischen Lieferungen, die man mit dem normalen Straßentransport nur unzulänglich – und manchmal auch gar nicht – zeitgerecht bedienen konnte.

Die Wagner Air Charter wurde damit langsam zum Renner, denn eine derartige Kombination mit einer an Fernfrachtlinien angebundenen Luftfrachtspedition hatte es bis dato so noch nicht gegeben.

Und daher war es nicht weiter verwunderlich, dass die immer weiter steigende Nachfrage zum Ende des Jahres 2013 das mit nur einem Hubschrauber und zwei Piloten Machbare langsam zu übersteigen begann.

Schon kurz nach Weihnachten saßen die Familien Wagner und Baur deshalb zum Ende des ausklingenden Jahres mehrfach erneut beieinander und diskutierten mit Blick auf das neue Jahr über Ideen, wie man das steigende Luftfrachtaufkommen bewältigen könnte.

Wobei im Laufe der zunächst zwanglos geführten Unterhaltungen zusätzlich auch die Idee des Personentransports zur Sprache kam. Dabei ging es um den schon früher einmal erörterten Gedanken, in naher Zukunft auch VIP-Transporte seitens der Wagner Air Charter anzubieten.

„Ich fasse das dann mal zusammen“, sagte Matthias Debus am Ende des am Silvesterabend zuvor sehr leidenschaftlich geführten Gesprächs.

„Wenn ich deine Zahlen richtig verstanden habe, müssten wir eigentlich noch einen zweiten Hubschrauber haben, um den wachsenden Transportbedarf bedienen zu können. Den können wir uns aber derzeit nicht leisten. Ist das soweit richtig?“

„Volltreffer, mein lieber Matthes“, antwortete Michaels neue Ehefrau, Anna Wagner-Baur, sofort. „Wie versprochen, hab’ ich das Ganze ja neulich mal mit Christine genauer durchkalkuliert. Das Ergebnis ist, dass sich die ursprüngliche Grobkalkulation bestätigt hat.

Der von dir empfohlene EC-155 kommt gebraucht inclusive Zulassung und VIP-Ausrüstung auf rund 3 Millionen Euro. Dazu kommen dann ja auch noch die Betriebs- und Wartungskosten. Und das ist nach unserer momentanen Finanzlage deutlich zu viel Kohle, für die wir teure Kredite aufnehmen müssten.

Was aber finanzierbar wäre, ist die Einstellung zusätzlichen Personals. Einen weiteren Aushilfspiloten für Spitzenbelastungen haben wir ja mit Michaels Kollegen Theo Stein schon gewonnen. Und ein zusätzlicher Techniker müsste ebenfalls noch drin sein.

Wenn wir das machen und mit unserem EC-635 noch dazu die bisher immer abgelehnten Wünsche unserer Kunden zum VIP-Transport ins Programm nähmen, könnte das die finanzielle Lage der Wagner Air Charter ein stückweit schneller in Richtung zusätzlichen Gewinns drehen. Und den brauchen wir dringend, damit wir dann vielleicht in zwei bis drei Jahren einen größeren Heli beschaffen können.“

„Okay, Anna. Bitte lass mir mal in den nächsten Tagen die Unterlagen zu deiner Kalkulation zugehen. Und du, mein grinsender Ehemann, kümmerst dich nach Dreikönig mal um genauere Marktrecherchen hinsichtlich des von dir ja schon angedachten EC-155“, sagte Waltraud Wagner spontan zu ihrem, jetzt ein wenig verblüfft guckenden Ehegatten.

„Nimm deinen Matthes zu Silvester nicht gar so heftig ran, liebe Waltraud“, meinte Annas Mutter Senta Baur in diesem Augenblick.

„Man kann ja direkt sehen, wie nervös du ihn gerade zum Ende des Jahres noch machst, wenn du ihm schon das erste Arbeitspaket fürs neue Jahr auf den Tisch legst. Was sagst du dazu, mein schweigsamer Toni?“, fügte sie gleich darauf noch in Richtung von Annas Vater an.

„Ich versteh’ nix von Hubschraubern – hingegen verstehe ich sehr viel von Katzen. Und ich habe heute Abend beobachtet, dass Minka und Max inzwischen auch den Rest der Wagner-Familie ins Herz geschlossen haben.

Dass Waltraud und Matthias noch nicht ihre Krallen abbekommen haben, ist ein wirklich gutes Zeichen. Deshalb – und weil da absolut keine negative Energie zu spüren ist, denke ich, dass unsere charmanten Gastgeber diesen Plan ins Auge fassen und eingehender prüfen sollten. Die positive Energie dafür ist vorhanden – das kann ich deutlich spüren – wenn du verstehst.

Aber jetzt ist es in genau zwei Minuten Mitternacht – und mein Sektglas zum Anstoßen ist schon wieder leer“, moserte Anton Baur seinen frischgebackenen Schwiegersohn in diesem Moment an.

„Sorry Toni, hier kommt schon der Nachschub“, sagte Michael sofort, während er gerade noch rechtzeitig vor dem Silvesterläuten die Gläser seiner Gäste noch einmal auffüllte.

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