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Flagstaff, Arizona – Juli 2002

Bird hockte wartend gegenüber einer heruntergekommenen Tankstelle in der Nähe von Flagstaff. Mit Adleraugen beobachtete er die orange-goldenen Flecken, die in der trockenen Sommerhitze auf seiner am Motorrad hängenden Jacke leuchteten. Sein Herz hämmerte wie ein Trommelfeuer gegen den Brustkorb. Die Morgendämmerung zeichnete sich am bläulich-schwarzen Nachthimmel ab. Er stieg rittlings auf das klapprige Bike und spürte die Angst in der Magengrube. Nicht nur war er ein beschissener Fahrer, sondern auch vier Stunden zu spät für das abgesprochene Treffen mit Rudy.

„Rudy wird uns Kürbisköpfe kaum treffen wollen, wenn ein Haufen Rollers3 hier abhängt“, hatte Timmy Bird in der Nacht gewarnt, als sie zum ersten Mal versuchten, den Kontakt zu den Informanten herzustellen, um Waffen zu verschieben. Einige Kleinstadtbullen kamen ihnen in die Quere. Die Cops trafen sich zu einem Kaffee in der Tanke. Das Einsatzüberwachungsteam reagierte zu langsam und konnte die Typen nicht mehr verscheuchen. Bird nahm es Rudy nicht übel, dass er seine Solo Angeles versetzt hatte. Nach all den Geschehnissen war eine Festnahme ungefähr so wünschenswert wie ein klaffendes Loch im Kopf.

Beef mochte wohl Rudys Allerwertesten vor dem Bundesgefängnis gerettet haben, doch er stellte den größten Unsicherheitsfaktor dar und war unglücklicherweise momentan ihre wichtigste Schachfigur. Sie brauchten den rücksichtslosen Motherfucker, um sich den Hells Angels vorzustellen. Rudy wusste das und genoss es in vollen Zügen.

Schweißperlen zeichneten sich auf Birds Stirn ab, während er immer noch wartete, darauf hoffend, dass Rudy endlich auftauchte. Wo zum Teufel steckte der nur? In weniger als zwei Stunden sollten die falschen Solo Angeles zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auftreten, und zwar bei „Too Broke For Sturgis“4, einem der größten Treffen in Arizona. Dort wollten sie sich erstmalig unter die Hells Angels mischen. Bird fühlte sich so gut vorbereitet wie ein Kind am ersten Tag im Kindergarten. Er musste eine Oscar-verdächtige Vorstellung abliefern.

Bislang hatte er nur zwei Wochen lang die Rolle eines Outlaw-Bikers gespielt. Er warf einen nervösen Blick auf das Team mit den ins Auge stechenden Kutten und Stirnbändern – eine Gang angeblicher Onepercenter und der einzige Puffer zwischen ihm und den Hells Angels.

Der leicht angegraute Pops, ein vertrauenswürdiger Informant, der bereits seit über 15 Jahren an seiner Seite stand, zog sich schon lange Dope rein und dealte. Und nun machte er Karriere, indem er einen Doper und Dealer spielte!

Der riesige Timmy, Detective bei den Cops von Phoenix, hatte Beef praktisch darum angebettelt, mit Bird arbeiten zu dürfen und seine Hände in der Kloake der widerlichsten Polizeiarbeit dreckig zu machen. Bird studierte nachdenkliche Timmys Gesichtsprofil. Seine Haut war mit Schweiß bedeckt, verfilzte Bartsträhnen hingen am Kinn herunter, und ein leichtes Zucken am Kiefer verriet die Nervosität.

Carlos war ein erfahrener ATF-Agent, mit so viel Salsa in den Blutbahnen, dass er problemlos die Rolle eines Solo Angeles ausfüllen konnte. Doch er wirkte verängstigt, als er sich sein recyceltes Bike packte. Ja, und da war noch Rudy – Präsident des nicht existierenden Nomad Chapters der Solo Angeles und ein karrieregeiler Outlaw-Biker.

Ständig zu spät.

Unberechenbar.

Schweiß rann an Birds Körper herab und vermischte sich mit dem Dreck auf der Haut, doch er traute sich nicht, die orange-schwarze Kutte abzulegen. Er wollte nicht, dass ihm ein anderer die Furcht anmerkte. Er steckte die Hand in die Tasche der Kutte und spielte mit der Sammlung grauer Kiesel – „Glückskiesel“ –, einem Abschiedsgeschenk seines siebenjährigen Sohnes. „Denk bitte an mich, wenn du sie anfasst“, hatte sich der Kleine mit ernster Miene gewünscht. Die Kiesel fühlten sich rau und spitz an. Bird dachte an seinen Sohn, seine wunderschöne Frau Barbara5, und die Zerrissenheit der Familie – das Schuldgefühl fühlte sich wie ein Kloß im Hals an.

Konzentrier dich!

Er schüttelte die Grübelei wie lästigen Ballast ab und verdrängte die Angst durch sinnvolle Gedanken. Bird hatte die ganze Nacht mit dem Undercover-Team gearbeitet, Fluchtpläne besprochen, Ziele in Augenschein genommen, die Hintergrundstorys wasserdicht gemacht, sich in seine Biker-Montur geworfen und den Bock auf Hochglanz gebracht. Das war ein Akt gewesen. Keiner der Männer wusste genau, wie man Motorrad fuhr. Das ATF verhielt sich nicht kooperativ und verweigerte Gelder für neue Maschinen. Fahrzeugscheine und Fahrzeug-Identifikationsnummern konnte man fälschen, doch Bikes für Undercover-Einsätze zu recyceln – auch wenn es sich um Unfallmaschinen handelte – barg Risiken. Entweder starben die Agenten bei einem Unfall oder durch die Hände der Hells Angels.

Bird checkte den Motor, warf einen Blick auf die abgewetzten Stiefel und seine dreckverkrusteten Klamotten. Er mochte zwar wie ein Biker aussehen, doch noch wichtiger als das Erscheinungsbild war eine hieb- und stichfeste Story. Bloß keine Lücken! Keine Ungereimtheiten! Keine unerklärbaren Zeiten. Er spürte die Nerven bis in den Nacken. Adrenalin rauschte durch seine Adern. Genug geübt? „Ich bin seit 15 Jahren ein Waffenschmuggler und Schuldeneintreiber“, murmelte er wiederholt. Zu lang. Bird hatte sich selbst schon davon überzeugt, dass er der gewissenlose Kriminelle war, den er spielte. Nun musste er noch die Angels täuschen. Man konnte ihn als überragenden Schauspieler bezeichnen – ein professionelles Chamäleon. Lag darin der Grund, dass Beef ihn ausgewählt hatte?

Er hatte die hämmernden Fragen am Abend zuvor überstanden. Das war in einem alten Warenlager für Konserven auf der Südseite von Phoenix gewesen. Die Agenten nannten den Laden scherzhaft „die Kürbisfarm“. Er und die Kollegen stellten sich in der drückenden Hitze nacheinander vor Beef auf und wurden von ihm und einem großen Überwachungsteam mit Fragen gelöchert. Wie waschechte Schauspieler rezitierten sie den Text ihrer Background-Storys. Birds alte Dame lebte in Tucson. Gelegentlich besuchte er seine Kids, die mal hier, mal dort wohnten.

Bloß die Lücken füllen.

Das Profil vervollständigen.

Wissen wo, warum und wie man die Kumpels von den Solo Angeles kennengelernt hatte.

Das Dröhnen eines Bikes kündigte Rudys Erscheinen an. Hinter ihm wehte eine Mähne blonden Haares im Wind. Unglaublich! Er hatte eine abgehalfterte Mieze aufgelesen. Dünne, nackte Beine drückten sich um seine Taille. „Was zur Hölle?“ Bird starrte die Frau an und erkannte ein befremdliches, nervöses Glitzern in ihren Augen.

Rudy grinste dümmlich und zuckte mit den Achseln: „Ich traf Sheila in einem Circle K und dachte, dass ich meiner Alten mal eins auswischen sollte.“

Bird wusste nicht, ob er den Informanten auf der Stelle umbringen oder ihm für seine Brillanz gratulieren sollte. Rudys Anhängsel verlieh der ganzen Operation eine höhere Glaubwürdigkeit. Eigentlich hätte hinter jedem Fahrer eine Biker-Bitch sitzen müssen! Doch Bird zweifelte daran, dass seine Behörde solche Accessoires besonders schätzte, denn das bedeutete zusätzliche Haftungsansprüche.

Er und die Kollegen hatten eigentlich schon genug Sorgen, und jetzt mussten sie sich auch noch um die Sicherheit der Tussi kümmern. Falls das Treffen mit den Angels in die Hose ging, war ein zusätzlicher Plan vonnöten, damit die Frau aus dem Schussfeld kam. Verfluchter Rudy!

Die heiße Sonne brannte auf Rudys Gesicht, entzog ihm jeden Tropfen Flüssigkeit. Er blickte zu Timmy, der schon jetzt genervt und völlig fertig wirkte. „Du wirst uns doch nicht ohnmächtig werden?“, zog ihn Bird auf, damit auf Timmys Angst vor einem Hitzschlag oder einer Lebensmittelvergiftung anspielend. Zu stolz, um sich hinter verdorrten Kakteen zu verstecken, hielt der Junge ohne Meckern tapfer durch.

Verglichen mit Carlos war das schon ’ne Kante vorbildlicher. Der saß neben ihm, grunzte wie ein brünstiger Ziegenbock und beschwerte sich über die stundenlange Extra-Arbeit, die er ohne Bezahlung geleistet hatte. Er war nur für kurze Zeit zum Team abgestellt worden, um das Fundament für die Arbeit mit den Angels zu legen, bevor er sich einem neuen Job in Florida widmen musste.

Die Zeit drängte, und der Startschuss musste schnellstmöglich erfolgen.

Bird gab ein Signal, und die Männer starteten die Motoren, darauf eingestimmt, die letzten Meilen bis zum Camp zu fahren, wo das Meeting stattfand. Schon in der Nacht hatten sie die Bikes aus dem Trailer geholt, mit dem sie die Karren transportierten. Jetzt stand der erste Auftritt als Solo Angeles bevor. Ziel: Sich geschickt unter die Hells Angels zu mischen. Die Agenten mussten die Engel nicht nur davon überzeugen, dass sie „echte“ Outlaw-Biker waren, sondern auch mit einer stundenlangen Fahrt durch die brütende Hitze, um nach „Too Broke For Sturgis“ zu gelangen. Jetzt bloß nicht daran denken, dass Birds Team so gut wie nichts von der Reparatur und Wartung eines Motorrads verstand.

Bird verspürte zunehmende Übelkeit in seiner Magengrube. Die Hitze stellte einen Feind dar, den sie alle unterschätzt hatten. Auch wenn der getrocknete Schlamm auf ihren Gesichtern als Effekt aufgetragen wurde, waren der Schweiß und die Erschöpfung mehr als real. Da die Zusammenkunft ihre erste Operation war und damit die riskanteste, begleitete sie ein Überwachungsteam in Zivilkleidung mit kugelsicheren Westen und großkalibrigen Waffen. In der Luft zog ein Helikopter seine Kreise, und ein SWAT-Team konnte jede Sekunde abgerufen werden. Birds Angst schwand, als man ihn daran erinnerte, dass die Patches auf der Kutte eine Art Eintrittskarte darstellten, ihm sofortige Glaubwürdigkeit und Akzeptanz verleihen würden. Bird und das Team hatten sich Schlamm wie eine Art Kriegsbemalung ins Gesicht geschmiert und bereiteten sich auf die Fahrt zum „Too Broke For Sturgis“ wie erfahrene Outlaws vor. Die Erinnerung an die Tage der Vorbereitung schwand und wich Momenten voller Panik.

„Stell dir das Treffen wie eine normale Party vor“, hatte Beef den Beamten am vorhergehenden Abend eingetrichtert. „Schüttet mit den Angels ein paar Bier, labert irgendeinen Scheiß mit den Typen – zeigt euch einfach!“

Eine normale Party? Nicht unbedingt, denn mit der Feuerkraft der Hells Angels konnte man ein ganzes Gebäude hochgehen lassen. Bird verließ sich auf Rudy. Der sollte die Biker miteinander bekanntmachen, die Angels überzeugen, dass er und seine Gang Streuner waren, Einzelgänger, darauf versessen, ein eigenes Nomad Solo Angeles Chapter in Phoenix zu gründen. Sheila stellte ein authentisches Element in ihrem Erscheinungsbild dar, mit ihren Augen, die Schattenmenschen sahen. Da sie voll auf Drogen war, plagten Bird keine Sorgen, dass sie Scheiße quatschte oder das Team auffliegen ließ. Vielleicht hatte Rudy sogar Recht? Möglicherweise brauchten sie alle ein paar hübsche Accessoires? Eine Tour ohne Groupies erschien vielleicht verdächtig.

Sich unters Volk mischen – mit Miezen abhängen –, war das okay?

Oder riskierte man unwillkommene Fragen der Hells Angels und anderer Biker? Unnötige „Sex-Touren“ mit „Club-Muttis“? Eventuell hätte Bird darauf bestehen sollen, dass Beef ihm auch eine Mutti zukommen ließ?

Doch eventuell wusste er es besser!

Weibliche Begleitung konnte möglicherweise die Spannungen zu Hause verstärken. Bird musste schon genug Fragen abschmettern. „Wie oft willst du noch deinen eigenen Tod vortäuschen?“, hatte ihn seine Frau provoziert und den Finger auf die Narbe des Einschusslochs einer Kugel gelegt, das immer noch auf seinem Brustkorb zu sehen war. Darüber stand in tätowierten Buchstaben „DOA“6.

Seine Frau nahm ihm auch den Umzug nach Chicago übel. Wegen des letzten Undercover-Einsatzes hatte die Familie aus Sicherheitsgründen die Zelte abgebrochen und war in eine andere Stadt umgesiedelt. „Du hast Kinder. Was soll ich ihnen denn sagen?“ Ihre Augen schimmerten in der sich ausbreitenden Dunkelheit des Wohnzimmers, als er ihr die Nachricht beibrachte, dass das ATF ihn rekrutiert hatte, um die Hells Angels zu infiltrieren. „Das wurde bisher nie so durchgezogen“, meinte er enthusiastisch, den Einwand seiner Frau ignorierend. „Cops sind da noch nie reingekommen, nicht so, nicht indem sie die Identität einer echten Biker-Gang angenommen haben.“ Er redete selbstsüchtig weiter, bis ihn der wütende Gesichtsausdruck seiner Frau stoppte. Sie kümmerte die sich ihrem Mann bietende Chance nicht – sie war einzig und allein an seiner Sicherheit interessiert.

Sie wollte, dass Bird zu Hause blieb.

Sicher eingeschlossen!

Genug von dem Mist!

Bird verstand die Einwände und Bedürfnisse seiner Frau. Sie waren real, profund und nach 20 Jahren Ehe überaus willkommen, da sie zugleich ihre Liebe verdeutlichten. Doch seine Prioritäten standen an erster Stelle. Er verfügte über ungeschliffenes Talent und eine raue und harte Charakterseite. Bird hatte seinen Spaß, wenn er gegenüber Kriminellen den Spruch wiederholte: „Jesus hates a Pussy.“7

Autsch! Bird zuckte wegen seiner erschreckenden Gefühlskälte gedanklich zusammen. Er wollte seine Frau beschützen, nicht sie ausschließen. Weniger war mehr, gab er zu bedenken, als sie ihn während der unregelmäßigen Besuche auszuquetschen versuchte. Sie wollte nähere Details erfahren, doch Bird durfte sein Doppelleben nicht mit ihr teilen. Es war gefährlich, zwei voneinander getrennte Welten zu vermischen.

„Du kannst uns nicht so einfach ignorieren und so tun, als hättest du keine Familie!“, protestierte sie, die Hände in die Hüften gestemmt, die Augen vor Wut aufgerissen.

„Das ist kein glamouröser Job.“

„Ich will mir hier keine Geschichten anhören.“

„Ich bin aber eine Geschichte“, antwortete er kleinlaut, sich nicht sicher, ob seine Frau ihn hörte. Bird hatte sich eine Art Theater der Straße aufgebaut und sich selbst die Hauptrolle zugeschrieben. Es existierte eine Schar angeblicher Frauen, Ex-Knackis, Drogenterroristen, die ihn anriefen, ihm schrieben und ihn vergötterten. Barbara musste die Details nicht erfahren.

„Der Typ ist verrückt genug, um erfolgreich zu sein“, meinte Beef und rechtfertigte die Rekrutierung des Mannes gegenüber seiner Behörde. Die Sonne glitzerte auf Birds Gesicht, als er sich die verbleibenden Meilen über die Straße zum Campingplatz der Biker schlängelte. Der Fahrtwind kitzelte in seinem Spitzbart und strich über die rasierte Glatze.

Rudys Motor hatte keinen guten Sound. In Birds Vorstellung drängten sich Schreckensszenarien. Was wäre, wenn Rudy das Treffen versaute und so richtig Scheiße baute? Timmys Gesicht wirkte so verzerrt, dass man dachte, der arme Junge hätte seit Tagen nicht mehr geschissen. Bird fragte sich, ob sein Gesicht Angst oder Schmerz ausdrückte. Oder musste er kotzen? Nur Pops machte einen allzeit bereiten Eindruck. Der angegraute Bart wehte wie ein Tuch um seinen Hals. Aber er spielte ja keine Rolle: Er war ein waschechter Biker.

Rudy gab ein Zeichen, als sie langsam auf die Hunderte von Motorrädern zufuhren, die schon auf dem Platz parkten. Sich unbemerkt unter die Leute mischen! Okay! Bird und seine Gang fuhren in lockerer Formation hinter Rudy. Sie wirkten verloren – angesichts eines riesigen Maschinenparks und von Outlaws verschiedener Gangs, die Biere kippten und ihre Frauentrophäen wie preisgekrönte Tiere angafften.

Die Müdigkeit verflog im Nu. Adrenalin schoss durch die Adern. Sich unauffällig unters Volk mischen! Beefs Anweisung klang wie ein Pistolenschuss in Birds Kopf. Die Agenten stiegen von den Bikes, sich bewusst, Außenseiter zu sein – Hühner in einem Rudel Wölfe. Jeden Augenblick konnten sie verschlungen werden. Endlich entdeckte Rudy das Zelt der Angels, wo sie auf die beiden Wachen trafen – Dennis Denbesten (den man wegen seiner legendären Künste beim Meth-Kochen „Chef Boy Are Dee“ nannte), ein bedrohlich wirkender Kerl, der schon aufgrund von Verstößen gegen Betäubungsmittel- und Waffengesetze verurteilt worden war, und „Turtle“, Chefs fettleibiges Alter Ego.

Rudys Anwesenheit schmeckte den beiden Angels nicht. Wegen seiner Brutalität und Unberechenbarkeit kannte und fürchtete man ihn unter Bikern. Doch Rudy beruhigte Chef Boy Are Dee und versicherte dem Mann, dass seine Entourage nicht mitgekommen sei, um sich in das Drogengeschäft des Clubs einzumischen. Seine Männer hätten sich auf ein eigenes lukratives Geschäft spezialisiert – Waffenschmuggel von Arizona nach Mexiko. Zufrieden, dass das Team keine unmittelbare Bedrohung für das kriminelle Business der Hells Angels darstellte, akzeptierte Chef Rudys Aussagen, dass sie Gäste von Mesa Bob seien, und arrangierte ein Treffen mit dem Mesa-Club-Präsidenten, dessen bürgerlicher Name Robert Johnston Jr. lautete.

Nach nur wenigen Minuten Gequatsche hatte Rudy die Solo Angeles erfolgreich eingeführt. Sie waren drin. Bird konnte seine freudige Erleichterung kaum verbergen. Doch das Treffen mit Mesa Bob stand erst bevor.

3 Amerikanischer Slang für Cops.

4 Ein Treffen für die Biker, die wegen finanzieller Probleme nicht zum beliebten Meeting in Sturgis, South Dakota, erscheinen konnten.

5 Name geändert.

6 „Dead On Arrival“ – Tot bei Ankunft bzw. Tot bei Einlieferung.

7 „Jesus hates a Pussy“ oder JHAP ist eine Phrase, geprägt von ATF Special Agent Chris Bayless, und wurde zum inoffiziellen Motto der Solo Angeles.

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