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VORWORT

Ich sitze am Schreibtisch, zwei Caramel Macchiato intus, die Kekspackung zur Hälfte leer. Mit vollem Mund und schlechtem Gewissen beschließe ich: Das muss anders werden!

So fängt es an: mein Projekt »Mein süßes Leben ohne Zucker«. Erst nur als diffuse Idee, dann als kleiner Tagesversuch zu Hause. Schließlich als Sieben-Wochen-Challenge mit Checkliste der Vorräte, gezieltem Einkauf und Rezeptideen. Ende offen übrigens – ich weiß nicht, was mich erwartet.

Vorab habe ich das gemacht, was man im digitalen Zeitalter so macht: Bücher gelesen – ha, analog. Google zu allen möglichen Seiten geschickt. Blogs und Foren durchforstet und dabei vor allem eins festgestellt: Es existiert unfassbar viel Mist zum Thema. Behauptungen, Vermutungen und Ernährungsumstellungen, die völlig am Alltag vorbeigehen. Es gibt viele Menschen, die sagen, dass sie komplett zuckerfrei leben. Sie haben meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Gepaart mit einer gehörigen Portion Skepsis, wie sie denn zuckerfrei definieren und ob sie das wirklich 24/7 durchhalten.

TV-Versuche sind auch schwer in Mode: Familien oder Einzelpersonen, die einen bestimmten Zeitraum ohne Zucker leben sollen. Meist wird dabei suggeriert, wie wahnsinnig umständlich ein zuckerfreies Leben sei und wie problematisch im Alltag. Außerdem finde ich Tipps von Leuten, die ohne Familienanhang unterwegs sind. Oder aus gesundheitlichen Gründen auf Zucker verzichten müssen – so streng muss es bei mir nicht sein.

Nur zum Hintergrund: Ich bin eine voll berufstätige, verheiratete Mutter von Zwillingen. Ich ernähre mich weder vegan noch vegetarisch noch nach dem Paläoprinzip. Letzteres kannte ich gar nicht: Steinzeiternährung. Viel Fleisch, Fisch, Gemüse. Wenig Obst. Kein Getreide, keine Milch, kein Öl und eben kein Zucker. Wo bleibt denn da der Spaß?

Ich bin kein Gesundheitsapostel, nicht krank und auch sonst ein lieber Mensch. Ich möchte weder meine Familie noch meine Freunde belehren oder nachhaltig verstören. Vielleicht irre ich mich, aber auf Dauer wäre es wahrscheinlich einem gesellschaftlichen Leben eher abträglich, wenn man sein Essen zu Einladungen ständig in der Tupperbox mitbringt.

Tatsache aber ist: Ich esse zu viel Zucker. Ich liebe Schokolade, Kekse, Lakritz und Gummibärchen. Zu meinem Frühstück gehören Marmelade und Nutella. Zum Mittag das leckere Salatdressing aus dem Kühlregal. Zwischendrin der Müsliriegel, die Limo oder das Milchbrötchen. Abends Aufschnitt oder Heringssalat. Von Brühe, Soßenbinder und Früchtetees ganz zu schweigen.

Es hilft nichts: Wenn ich alles aufrechne, komme ich pro Tag auf mindestens 30 Teelöffel Zucker. Mehr als sechs Teelöffel sollten es laut Weltgesundheitsorganisation aber nicht sein. Die WHO geht im Schnitt von 36 Kilo Zucker pro Jahr und Mensch aus.1 Das ist zu viel. Das muss weniger werden.

Ich bin mir sicher: Wenn Ihr diese Zeilen lest, geht es vielen von Euch ähnlich. Habt Ihr Lust, was zu verändern? Jetzt? Na, dann los!

Ach ja, nicht, dass es wichtig wäre, aber fürs Protokoll: 61,2 Kilo. Mein Lebendgewicht.


Kerstin von der Linden

Mein süßes Leben ohne Zucker

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