Читать книгу Aus Liebe zu Mutter Erde - Kiesha Crowther - Страница 6

Einleitung

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Dieses Buch enthält eine Geschichte, die dein Herz bewegen wird, und eine Botschaft, die hoffentlich ein Feuer in dir entflammen lässt – das Feuer einer leidenschaftlich brennenden Liebe zu Mutter Erde. Dieses Buch will tief in dir die Erinnerung daran wecken, wer du wirklich bist. Du, der du dies liest, bist viel mehr, als du dir je vorgestellt hast: Du bist ein göttliches Wesen, das die Wirklichkeit und die Zukunft verändern kann. Du kannst zu Liebe werden und aus der Liebe leben – und damit dich selbst sowie andere und Mutter Erde heilen. Dies ist die Essenz der Botschaft, die Little Grandmother jetzt verkünden möchte, da die Menschheit an der Schwelle zu einer ungeheuren spirituellen Transformation steht, die von vielen alten indigenen Kulturen für diese Zeit vorhergesagt wurde.

Viele von uns sehen überall um uns herum die Gefahren und Instabilitäten, die mit unserer Art, auf der Erde zu leben, einhergehen, und wir spüren, dass wir an einem evolutionären Wendepunkt stehen. So richtet sich der Blick auf jene Boten und Weisheitshüter, die in direktem Kontakt mit Spirit, mit der Erde und mit den Quellen alter Weisheiten stehen. [Im Kontext dieses Buches wird Spirit (der allumfassende, all-eine Geist) im Original belassen, während Great Spirit mit »Großer Geist« und spirit mit »Geist« übersetzt wird.] Diese Quellen prophezeien große Veränderungen auf unserem Planeten schon in nächster Zukunft. Niemand hier weiß genau, was geschehen wird oder wann es geschieht, aber manchen Wesen wurden bestimmte Aufgaben übertragen, ihnen wurden Informationen übermittelt, die zu dieser Zeit bekannt gemacht werden sollen. Little Grandmother gehört zu jenen, die von Spirit gebeten wurden, eine machtvolle und entscheidend wichtige Botschaft zu verkünden, eine Botschaft für den »Stamm der vielen Farben«: für alle Kinder von Mutter Erde. Hoffentlich trägt dieses Buch dazu bei, Herzen zu öffnen und zu erwecken. Möge es viele inspirieren, dem Ruf der Liebe zu Mutter Erde zu folgen, dem Ruf der unermesslichen Schönheit, die uns erwartet, wenn wir uns erinnern, wer wir sind.

Little Grandmother steht am Anfang ihrer Reise. Dieses Buch stellt also weder eine Biografie noch ein vollständiges Bild ihres Werks oder ihrer Botschaft dar. Zweifellos wird noch viel mehr folgen. Es soll also eher das erste Buch einer ganzen Reihe von Mitteilungen sein. Es enthält eine detaillierte Beschreibung der Botschaft, die Little Grandmother bis jetzt gelehrt und verbreitet hat, sowie spirituelle Erkenntnisse aus ihrem jungen Leben und ihren Erfahrungen mit der Natur, wo Spirit und Mutter Erde ihre Lehrer waren. Sie ist zwar noch jung, und ihr Weg ist noch in der Entwicklung und Offenbarung begriffen, aber Menschen aus aller Welt haben sie gebeten, ihre Botschaft näher zu erläutern und tiefere Einblicke in ihren Weg zu geben. Auch wenn es, wie sie immer wieder betont, um die Botschaft geht und nicht um die Botin, könnte es den Lesern meiner Meinung nach doch helfen, ein wenig über die Reise zu wissen, durch die aus Kiesha Crowther »Little Grandmother« wurde, damit ihre Botschaft tiefer erfasst und im Zusammenhang gesehen werden kann.

Kiesha wuchs in einer kleinen ländlichen Mormonen-Gemeinde in Colorado auf. Sie zeigte schon früh verblüffende Begabungen und machte Erfahrungen, die sie von anderen Menschen unterschieden. Sie kommunizierte mit Tieren und hatte Begegnungen mit Stimmen, die ihr bestimmte Lehren vermittelten. Sie konnte diese Dinge nicht einordnen. Obwohl ihre Familie mütterlicherseits in einem Indianerreservat lebt, hatte Kiesha in ihrer frühen Kindheit keinen Kontakt mit den indianischen Traditionen. Im Leben einer gläubigen Mormonin gibt es keinen Platz für paranormale Erfahrungen, für Gespräche mit Geistwesen oder Wahrnehmungen, die anderen verschlossen sind. So lernte sie schon früh, über diese Dinge nicht zu reden, und erwähnte ihre besonderen Fähigkeiten erst, als sie achtundzwanzig Jahre alt und bereits Mutter zweier Kinder war. Sie hatte keine Ahnung, wie schnell sich danach ihr Leben verändern würde.

Als Kiesha dreißig wurde, nahmen ein paar indianische Älteste mit ihr Kontakt auf und sagten ihr, die Ältesten würden sie seit ihrer Kindheit beobachten und es sei jetzt an der Zeit, ihre Rolle als Schamanin zu übernehmen. Sie wüssten, so sagten sie, dass die »Großmütter der Vergangenheit« mit ihr seit ihrer Kindheit sprechen und sie unterweisen. Kiesha erfuhr, dass ihre Aufgabe darin bestand, den »Stamm der vielen Farben« zusammenzubringen. Der Name, mit dem die Ahnen und die Geistwesen sie ansprachen, war »Little Grandmother« (Kleine Großmutter).

Zu diesem Zeitpunkt kannte Kiesha den Sinn des Wortes »Schamanin« nicht. Sie hatte keine Bücher darüber gelesen und wusste nicht genau, welche Bedeutung eine solche Rolle hat. Doch sie wurde weiterhin von den Geistwesen geführt, die ihr erschienen. Ihr wurde gesagt, sie sei eine von zwölf Weisheitshütern, die zu dieser entscheidenden Zeit auf der Erde leben. Jeder dieser Weisheitshüter sei von Kindheit an von Mutter Erde unterwiesen worden. Sie hätten alle dieselben Informationen und Botschaften erhalten, obwohl sie unterschiedliche Rollen auszufüllen hätten. Kiesha sei fähig, zu spüren, wenn etwas mit Mutter Erde geschieht, wenn sie sich verändert oder bewegt, wenn sie verletzt oder auf andere Weise stark beeinflusst wird. Wie die anderen Weisheitshüter sei auch Kiesha dafür verantwortlich, bestimmte Kristalle wieder in die Erde zurückzugeben, um die Ley-Linien bzw. Kraftlinien und das Energienetz der Erde zu stärken, bevor die große Wandlung geschieht. Aber vor allem obliege es ihr, eine Botschaft zu verkünden, um den Kindern der Erde zu helfen, sich daran zu erinnern, wer sie sind. Kieshas besondere Aufgabe bestehe darin, Menschen aus allen Ländern zusammenzubringen, diesen Stamm der vielen Farben zu versammeln, um das Bewusstsein auf dem Planeten Erde zu verändern.

All dies kam so plötzlich, dass Kiesha völlig verblüfft war. Sie hatte Mühe, es zu begreifen. Sie musste viel beten, um zu verstehen, was das alles bedeutete und worum sie hier gebeten wurde. Ob sie das schaffen würde? Redeten die wirklich über sie? Lag da vielleicht eine Verwechslung vor? Sie wusste, ihr Leben würde nicht mehr ihr selbst gehören, sie müsste aus der Anonymität treten und über ihre Erfahrungen, ihre Kindheit, ihre Visionen und Visitationen reden. Sie würde zum ersten Mal in ihrem Leben exponiert sein und sichtbar in Erscheinung treten. Was, wenn sie versagte? Sie würde sich auf das Unbekannte einlassen müssen, doch sie würde sich auch endlich der Aufgabe ihrer Seele stellen. Tief in ihrem Inneren hatte sie immer gewusst, dass sie hier eine große Aufgabe hatte. Nach all den Jahren, in denen sich ihr Leben irgendwie nicht ganz richtig angefühlt hatte, ergab plötzlich alles einen Sinn: warum sie als Kind bestimmte Dinge erleiden musste und gelernt hatte, mit Mutter Erde zu sprechen, warum sie diese Lehren erhalten hatte – all das diente dazu, sie vorzubereiten!

Nachdem sie einige Wochen lang gebetet und ihre Seele erforscht hatte, nahm Kiesha den Weg an; sie war bereit, Schamanin zu werden. Sie wurde durch die Zeremonie der Einweihung geführt, zu der Fasten, Gebete und bestimmte Rituale gehören. Sie lernte, zu beten und Heilungen und Zeremonien durchzuführen. Sie musste in sehr kurzer Zeit sehr viel lernen. In diesem ersten Jahr wurde ihr schmerzlich bewusst, wie wenig sie vorbereitet war. Warum sollte sie all dies tun, wo sie doch fern aller indianischen Traditionen aufgewachsen war, ohne eine andere Vorbildung als das, was sie direkt von Spirit gelernt hatte? Sie musste darauf vertrauen, dass es einen Grund dafür gab und dass Spirit und die Ahnen wussten, was sie taten. Sie betete darum, alles richtig zu machen und offen zu sein, damit Spirit ihr alles Notwendige mitteilen und ihr helfen konnte, wenn ihr Wissen nicht ausreichte.

In den folgenden Monaten erlebte sie eine Reihe synchronistischer Phänomene. Geschenke, Briefe und »Medizin« kamen per Post aus aller Welt von Menschen, die sie erkannt hatten, adressiert an ihren neuen Namen: Little Grandmother. Sie erhielt Postkarten, Medizinschilde und Zeremonialstäbe von Menschen aus den USA, aus Kanada, Australien, Afrika und Südamerika. Ein australisches Paar hatte von verschiedenen indigenen Stämmen gesagt bekommen, dass sie eine Medizin für die weiße Frau namens Little Grand-

mother anfertigen sollten. Mit größter Sorgfalt, vielen Gebeten und unter intensiver spiritueller Anleitung fertigten sie für sie verschiedene Schilde mit bestimmten Motiven und Schutzsymbolen an und bauten eine heilige Erdtrommel, die sie zum Gebet und für die Verbindung zu den Ahnen verwenden sollte.

Als Kind hatte Kiesha oft in der Wildnis Zuflucht gesucht und unter den Geschöpfen der Wildnis, den Bäumen und Pflanzen eine Familie gefunden. Sie erlebte direkt, was in der modernen Zivilisation nur wenigen vergönnt ist: dass Mutter Erde ein lebendiges Wesen ist und Spirit uns in der lebendigen Welt überall umgibt, wenn wir nur hinschauen und hinhören. Als Kind wurde sie von der »anderen Seite«, wie sie es nennt, durch Stimmen und Geistwesen unterwiesen. Sie lernte auch durch eine Art inneren Bildschirm, der ihr erschien und ihr Bilder von Personen, Orten, Ereignissen und Symbolen zeigte. Sie fühlte sich anders als die Menschen um sie herum und fragte sich oft, ob sie vielleicht ein bisschen verrückt sei. Ich glaube, viele von uns kennen dieses Gefühl der Entfremdung aufgrund unserer spirituellen Erfahrungen und Erkenntnisse, vor allem wenn sie nicht zu den religiösen Überzeugungen unserer Erziehung oder Kultur passen.

Was Kiesha Crowther auf ihrem Weg, Little Grandmother zu werden, durchleben musste, ist eine bewegende universelle Geschichte vom Glauben an und Vertrauen in die eigene Bestimmung. Sie erzählt von den Zweifeln, der Verwirrung und dem Schmerz, die mit unserer spirituellen Reifung einhergehen, um zu werden, wer wir wirklich sind. Sie zeigt, dass die Dinge, die uns widerfahren, in einem größeren Zusammenhang stehen, als wir uns vorstellen können – und dass unser Ringen und die Wunden, die wir erlitten haben, uns tiefer für spirituelle Führung und die Schönheit des Lebens öffnen können. Für mich ist das eine machtvolle Dimension ihrer Geschichte und ihrer Botschaften. Vielen von uns, die keine direkten Übertragungen von Spirit empfangen, kann dieser Aspekt ihrer Geschichte helfen, andere, eher esoterische Aspekte zu erden. Es hilft, sie aus dem Bereich des »Kann man glauben oder auch nicht« herauszuheben.

Während meiner Bekanntschaft mit Kiesha habe ich mit eigenen Augen Dinge gesehen, die ich sonst vielleicht bezweifelt hätte. Ich war anwesend, wenn Kiesha von Spirit Informationen erhielt, habe diese Botschaften sogar manchmal selbst niedergeschrieben, während sie durchkamen. Manche dieser Informationen waren unglaublich spezifisch, erwähnten Orte, von denen sie nie gehört hatte und die man auch kaum hätte erfinden können, wie zum Beispiel Pumapunku. Als sie esoterische Informationen über das Wesen und den Zweck dieses uralten Ortes empfing, der uns beiden völlig unbekannt war, bezweifelte ich, ob wir ihn auf irgendeiner Landkarte finden würden. Doch es ist ein Ort in Bolivien, und wir fanden Berichte über seine H-förmigen Bausteine, genau wie Kiesha sie auf ihren Notizblock gezeichnet hatte.

Manchmal hatte sie detaillierte Visionen eines Erdrutsches oder eines Erdbebens in einem anderen Land, und wenn wir am nächsten Tag die Nachrichten durchsahen, war tatsächlich genau dort eine Katastrophe passiert. Manchmal erschienen ihr mitten am Tag Geistwesen. Während einer Heilsitzung konnte es geschehen, dass ein verstorbener Verwandter der Person auftauchte und ihr ganz spezifische Informationen übermittelte. Sie konnte den oft tränenüberströmten Betroffenen die Verwandten genau beschreiben, was sie anhatten und was sie sagten. Ich hatte von solchen Dingen bis dahin nur gelesen oder im Fernsehen gehört. Kiesha kann diese Phänomene nicht willentlich steuern. Es scheint zu geschehen, wenn die Geisteswelt die Kommunikation für nötig erachtet. Ich bin zwar immer eine spirituell Suchende gewesen und habe lange meditiert, aber so etwas hatte ich noch nicht erlebt. Diese Ereignisse bewiesen mir unwiderlegbar die Existenz der geistigen Welt und Dimensionen der Wirklichkeit, die weit jenseits dessen liegen, was die meisten von uns in ihrem Alltag erleben.

Kiesha und ich lernten uns 2006 in einem Frauen-Retreat-Zentrum in Crestone in Colorado kennen. Wir erkannten einander sofort als Seelenfreundinnen, und ich habe seitdem die Ehre, eine unmittelbare Zeugin ihrer Reise zu sein. Im Rückblick war dieses Retreat der Start für Kieshas Weg, wirklich zu Little Grandmother zu werden. Es war das erste Mal, dass sie ihre dörfliche Herkunft hinter sich ließ und an einem alternativen, spirituellen Retreat teilnahm, und zwar unter Frauen. Es war eine große Offenbarung für sie. Zum ersten Mal stand sie öffentlich zu dem, was sie war, und fühlte sich sicher genug, um über einige ihrer Erfahrungen zu sprechen.

In dem Jahr, in dem wir uns kennenlernten und sie noch nicht Little Grandmother war, schrieb sie mir in langen Briefen ihre Lebensgeschichte und teilte dabei zum ersten Mal jemandem mit, was sie seit ihrer Kindheit von Spirit und Mutter Erde erfahren und gelernt hatte. Diese Briefe brachten mich oft zum Weinen, weil sie so viel Schmerzliches enthielten. Ich gewann zunehmend die Überzeugung, dass Kiesha keine gewöhnliche junge Frau war, sondern sie zu etwas Besonderem bestimmt war. Die Geschichte ihres Lebens, die sich mir Brief um Brief offenbarte, hatte eine mythische Dimension. Ihr Heilungsprozess hatte begonnen, und sie entfaltete sich wie eine Blume, die lange geschlossen gewesen war. In ihrer Heilung verbrannte sie all den Schmerz und die Negativität, die sie so lange in sich getragen und die sie fast umgebracht hatte. Ich spürte schon in jenen frühen Tagen, dass ihre Geschichte eines Tages erzählt werden würde, dass sie Dinge enthielt, die wichtig waren und die mitgeteilt werden müssen. Ich wusste, ihre Geschichte würde Herzen öffnen, so wie sie meines geöffnet hatte. Doch zu jenem Zeitpunkt konnte keine von uns auch nur ahnen, was ihr bevorstand und dass ihre Rolle viel umfassender war, als wir uns träumen ließen.

Inzwischen ist Kiesha etwas Besonderes; sie ist Little Grandmother und verfügt über ungewöhnliche Gaben und Fähigkeiten, doch sie ist auch sehr menschlich. Sie musste tief graben, um ans Licht zu kommen, genau wie viele andere, die mit den dunkleren Aspekten der Menschheit konfrontiert wurden und viel Schmerz und Feindseligkeit erfahren mussten. Ich spüre die grundsätzliche Demut, in der sie verwurzelt ist und die Menschen zu eigen ist, die schon früh so manches verloren haben, was anderen selbstverständlich ist, und deshalb einen tieferen Sinn finden mussten, um weiterleben zu können.

Doch wie jeder, der ihr begegnet, schnell merkt, hat sich Kiesha eine beeindruckende Unschuld und Reinheit des Herzens bewahrt. Das befähigt sie meiner Meinung dazu, die schwierige Verantwortung zu übernehmen, die mit der Rolle der Weisheitshüterin und Schamanin (die zwischen den Welten geht) verbunden ist. Diese Herzensreinheit und Unschuld sind ganz wesentlich.

Die Herausforderungen des schamanischen Wegs sind sehr groß; es erstaunt mich immer wieder, dass so viele Menschen im Westen unbedingt Schamanen sein wollen. Es vergeht kaum eine Woche, in der Kiesha nicht mit körperlichen Schmerzen, Krankheit, Schwierigkeiten oder ungewöhnlichen Phänomenen konfrontiert ist. Diese Ereignisse rangieren von »einfach beunruhigend« bis »enorm kraftzehrend«. Es erfordert große Sensibilität, doch genau diese Sensibilität öffnet die betreffende Person körperlich und psychisch für sehr viel Schmerz, Negativität und das ganze Spektrum der menschlichen Emotionen und Erfahrungen. Bekannt zu werden ist für solch empfindsame Wesen nicht immer einfach!

Kiesha hat nie nach Ruhm oder Anerkennung gestrebt, doch innerhalb von nur drei Jahren hat ihre Botschaft weltweit Millionen von Menschen erreicht. Ohne die Hilfe von Spirit wäre das einer weltunerfahrenen, wenig gebildeten jungen Frau vom Lande unmöglich gewesen. Als eine, die das alles mit ansah, erschien es mir klar, dass hier etwas Großes am Werk war. Es gab einfach keine andere Erklärung dafür, dass so viele von dieser jungen Frau namens Little Grandmother erfuhren und mehr von ihr wissen wollten.

Little Grandmother wurde 2009 weltweit bekannt, nachdem Bob Keeton einen Vortrag von ihr vor etwa fünfzig Leuten in Santa Fe auf Video aufgenommen hatte. In diesem Vortrag erzählte sie jenen, die nicht dabei gewesen waren, von der kraftvollen dreitägigen Zeremonie, die sie im April jenes Jahres geleitet hatte. Es war Little Grandmothers erste öffentliche Zeremonie gewesen. Die Organisatoren des Return of the Ancestors Gathering, der offiziellen internationalen Versammlung von indigenen Ältesten auf Hopi-Land in Arizona, hatten sie darum gebeten. Die Veranstaltung stand im Zusammenhang mit den Prophezeiungen der Maya und der Hopi. Sie hatte noch nie eine öffentliche Zeremonie durchgeführt und fürchtete sich sehr davor. Sie musste sich intensiv mit einer größeren Macht verbinden, um es zu tun, und tief darauf vertrauen, dass Spirit sie führen würde. Die meisten bei jener Zeremonie Anwesenden sagten hinterher, es sei die kraftvollste spirituelle Versammlung gewesen, an der sie je teilgenommen hatten. (Mehr über diese Zeremonie erfährst du im Kapitel »Die Rückkehr der Ahnen«.) Wir alle hatten das Gefühl, an etwas wirklich Wegweisendem teilgenommen zu haben, das von globaler spiritueller Bedeutung war. Bei jener Zeremonie waren viele, viele, ja Tausende von Ahnen anwesend und nahmen sogar an ihr teil, wie viele Anwesende spürten und Little Grandmother deutlich sah.

Die Zeremonie war für alle, die daran teilgenommen hatten, sehr eindrucksvoll gewesen, und in dem Vortrag, den Kiesha ungefähr einen Monat später hielt, schaffte sie es, den Zuhörern die Energie und die heilige innere Bewegung zu vermitteln, die während der Zeremonie spürbar gewesen war. Sie tat das auf eine berührende Weise, die die Herzen der Menschen öffnete. Für Bob hatte dieser Vortrag eine besondere Botschaft und spirituelle Energie, und er fragte, ob er ihn auf YouTube einstellen dürfe. Kiesha war einverstanden. Innerhalb von sechs Monaten hatte sich das Video von diesem Vortrag verbreitet wie ein Virus. Tausende von Menschen schauten es sich an. Aus aller Welt nahmen sie Kontakt mit Kiesha auf, weil sie sich so bewegt davon fühlten, weil sie sich leidenschaftlich dafür begeisterten, uns selbst und die Erde zu heilen und zu lernen, vom Herzen her zu leben, in Harmonie mit der Natur. Von überall her kamen Einladungen, zu reisen, zu reden und heilige Zeremonien durchzuführen.

In kurzer Zeit fühlten sich Hunderttausende zu Little Grandmothers herzerfüllter Botschaft und Präsenz hingezogen. Sie fühlten sich inspiriert, um unserer wunderschönen, kostbaren Mutter Erde willen zusammenzukommen, zu versuchen, das vorherrschende Bewusstsein auf dem Planeten vom Ego und Verstand zurück zur Liebe zu bringen, so wie es die indigenen Ältesten und Weisen lehren. Eine große Bewegung entsteht. Die Kinder von Mutter Erde versammeln sich als ein Stamm, als ein vereinigtes Herz, um die Art, wie wir leben und das Leben auf diesem Planeten erfahren, zu verändern. Little Grandmother reist und spricht, um die Botschaften, die sie von Mutter Erde und Spirit erhält, zu verbreiten. Ein weiterer kraftvoller Aspekt ihres heiligen Werks sind ihre Zeremonien für Mutter Erde (manche davon sind öffentlich und andere nicht). Sie wird angeleitet, durch sie das Energiegitternetz von Mutter Erde zu stärken und zu erwecken und die vergessenen Weisheiten hervorzubringen, die wir brauchen, um uns und den Planeten in dieser entscheidenden Zeit der Transformation zu retten. Wir hoffen von Herzen, dass auch dieses Buch diesem kosmischen Zweck dienen wird.

Little Grandmother wurde gebeten, den Stamm der vielen Farben zu versammeln. Wer gehört zu diesem Stamm? Er umfasst alle Kinder der Erde, von jeder Hautfarbe, jeder Nation, jedem Glaubensbekenntnis, die bereit sind, sich im Herzen zu vereinen und in der Vielfalt des Lebens die Einheit der Existenz anzuerkennen, die sich umeinander kümmern und zusammenarbeiten wollen, um eine schönere Welt zu erschaffen. Es geht um jene, die bereit sind, sich für eine neue Art des Seins, eine neue Erde, eine schönere, gesündere, fürsorglichere, ausgewogenere und weiter entwickelte Existenz einzusetzen.

Wir wollen Mutter Erde retten und uns mit ihr zu etwas Außergewöhnlichem hin entwickeln. Wir wollen sie nicht mehr vernachlässigen, verletzen oder missbrauchen. Wir wollen sie auf ihrem Thron sehen, in Fülle und Gesundheit, wir wollen jeden kostbaren Grashalm verehren, jeden Tropfen Wasser, und die kraftvolle Schönheit und Heiligkeit dieser Existenz erfahren. Immer mehr von uns entbrennen in dieser Liebe für die Schöpfung und glauben an die Liebe als den Weg, der uns nach Hause führen wird zu dem, was wir wirklich sind: wundervolle, großartige Wesen, fähig, unsere Wirklichkeit zu erschaffen. Wir wollen einen fürsorglicheren, liebevolleren, respektvolleren Umgang miteinander und mit unserer Mutter entwickeln. Wir sind ein Herz, eine Familie – die Kinder von Mutter Erde. Wie Little Grandmother oft sagt: »Wir sind die Stärksten der Starken«, wir sind genau in dieser Zeit der großen Herausforderungen auf die Erde gekommen. Wir sind jene, die die Prophezeiungen für diese Zeit vorausgesagt haben, »wir sind die, auf die wir gewartet haben«, wie es in den Hopi-Prophezeiungen heißt. Wir sind der Stamm der vielen Farben, wir sind es, die die Welt verändern werden. Wir sind bereit, zuzuhören und zu lernen.

Aus Liebe zu Mutter Erde

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