Читать книгу DreamLust | 12 Erotische Stories - Kira Page - Страница 4
ОглавлениеGeheime Sünde
»Oh, entschuldigen Sie bitte, Miss.« Kenneth MacLean verlieh seinem durchdringenden Blick eine Spur von Schuldbewusstsein. »Habe ich Ihnen wehgetan?«
Stacey schüttelte den Kopf.
»Ich war in Gedanken und habe nicht aufgepasst, da sind Sie mir irgendwie entgangen. Ich muss ...« Er hielt inne und schnupperte.
Stacey sah, wie sich seine Nasenflügel sachte bewegten. Jetzt roch sie es auch. Während sie beide auseinandergetaumelt waren und Kenneth gesprochen hatte, war eine Duftwolke vom Boden aufgestiegen. Stacey kannte den Geruch, diese aufregende und weiche Note, die sie so gern mochte. So intensiv hatte sie diesen Geruch allerdings noch nie wahrgenommen. Die Duftwolke schien sich im gesamten Treppenhaus ausgebreitet zu haben.
»Auch das noch«, seufzte Kenneth. »Ich habe Ihr Parfüm erwischt.«
Stacey lächelte versöhnlich. »Ich hätte ja auch aufpassen können«, sagte sie.
»Nein, ich bin aus der Tür gestürmt wie ein ... Tut mir leid.«
»Schon gut. Es ist ja nichts Schlimmes passiert.«
»Ihrem Parfüm schon.«
Vor Schreck war Stacey ihre Tüte entglitten, als Kenneth sie angerempelt hatte. Schon das Klirren hatte ihr verraten, dass die kleine Phiole den Sturz nicht überstanden hatte. Die Duftwolke, in der sie sich jetzt befanden, beseitigte die letzten Zweifel. Sie und Kenneth standen im zweiten Stock, direkt vor Kenneths Tür. Er bewohnte die Maisonettewohnung, die Staceys kleinem Apartment gegenüberlag.
Kenneth bückte sich und hob vorsichtig die kleine Tüte auf, aus der jetzt durchsichtige Flüssigkeit rann. Leise war das Geräusch von Glasscherben zu hören, die aneinanderrieben.
»Das werde ich Ihnen ersetzten«, sagte er, während er sich wieder aufrichtete.
»Das brauchen Sie nicht.« Stacey nahm ihm die durchweichte Tüte aus den Händen. Der Duft war jetzt noch intensiver.
»Doch, das möchte ich«, entgegnete Kenneth und sah sie freundlich, aber durchdringend an. »Nennen Sie mir einfach die Marke Ihres Parfüms.«
»Sie brauchen wirklich nicht ...«
»Ich bitte Sie, Miss Green!«, sagte er nun eindringlich.
Kurz stockte sie, dann sagte sie: »›Secret Sin‹.«
Ein ironisches Lächeln umspielte plötzlich seinen Mund. »Tatsächlich?« Augenscheinlich amüsierte ihn der Name.
Stacey stieg ein Anflug von Röte ins Gesicht. Sie hatte lange nicht mehr darüber nachgedacht, dass sie sich mit etwas parfümierte, dessen Name »geheime Sünde« lautete.
»Miss Green duftet also nach ›Secret Sin‹ ...«
Kenneths Augen und seine dunkle Stimme hatten angefangen, mit ihr zu flirten, was ihre Röte und die Wärme im Gesicht noch steigerte.
Stacey strich sich über ihren Hals. »So ist es. Aber, wie gesagt, Sie brauchen nicht ...«
»Übermorgen bringe ich Ihnen eine neue Flasche vorbei«, unterbrach er sie. »Oder haben Sie heute schon etwas vor, das mit Secrets und Sin zu tun hat?«
Stacey blickte verlegen zu Boden. Sie traute sich jetzt nicht mehr, sich zu weigern, das Parfüm von Kenneth ersetzen zu lassen. Er würde es sich ohnehin nicht ausreden lassen. Außerdem gefiel ihr der Gedanke, wenn Kenneth bei ihr vorbeischaute.
Schon seit er eingezogen war, hatte Stacey ihn anziehend gefunden. Er war stattlich gebaut und sehr groß. Seine Haare waren hellblond, fast golden. Er trug sie zu einem Seitenscheitel gekämmt. Seine Kleidung war – immer, wenn sie ihn sah – vollständig schwarz. Heute trug er eine schwarze Lederjacke und einen leichten Schal um den Hals. Es war schwierig zu sagen, wie alt Kenneth war – vielleicht Mitte oder Ende dreißig. Er kam Stacey etwas älter vor, als sie es selbst war. Das mochte natürlich auch nur an seiner selbstsicheren Art und seinem Blick liegen. Sie wusste es nicht genau.
Damals, als sie begriffen hatte, dass Kenneth ihr Nachbar geworden war, hatte sie mit dem Gedanken gespielt, all ihren Mut zusammenzunehmen und ihn auf einen Drink einzuladen. Dieser Plan hatte sich allerdings zerschlagen, als sie kurz darauf bemerkte, dass Kenneth regelmäßig Frauenbesuch bekam.
Die ersten Wochen, in denen er im Haus lebte, war es eine elegant gekleidete Frau mit roten Locken gewesen. Stacey hatte sie ein paar Mal zufällig im Treppenhaus getroffen. Bei ein oder zwei Gelegenheiten hatte sie auch durch ihren Türspion beobachtet, dass die Rothaarige bei Kenneth klingelte. Dann blieb sie fort und eine Frau mit langen braunen Haaren betrat das Feld. Auch sie hatte eine beneidenswerte Figur besessen – lange, schöne Beine, ein zartes Gesicht, einen schlanken Körper. Offenbar war ihr aber nur ein kurzer Auftritt in Kenneths Leben beschieden gewesen. Sie war nach zwei oder drei Wochen aus dem Spiel. Nach ihr kam eine Zeit, in der Kenneth – auch wenn Stacey das nicht beschwören konnte – abwechselnd von einer farbigen und einer Frau mit kurzen blonden Haaren Besuch bekam.
Ihr Nachbar lebte offenbar in einer Welt, die ganz anders war als ihre. Partnerschaften und Sex waren Dinge, in denen sich Stacey bis heute noch sehr unerfahren fühlte. Dass Kenneth allem Anschein nach mehr als reichlich Erfahrungen gesammelt hatte, schüchterte sie ein und zog sie gleichzeitig an, mehr noch als sein Äußeres. Selten war ihr das so bewusst wie jetzt, da sie so dicht vor ihm stand.
»Übermorgen reicht völlig. Ich habe noch eine kleine Reserve. Für Notfälle«, brachte sie endlich heraus.
Kenneth lächelte sie an. »Okay. Das ist strategisch klug. Habe ich sonst noch etwas kaputt gemacht?«
»Nein.«
»Wirklich nicht?«
»Wirklich nicht.«
»Und bei Ihnen ist ganz sicher alles heil?«
»Ja.«
»Dann bin ich erleichtert. Und eine gute Seite hat das alles wenigstens.«
Stacey blickte ihn fragend an.
Kenneth ging an ihr vorbei – näher als es nötig gewesen wäre – und stieg die Treppe hinab. Er blieb stehen und wandte sich ihr wieder zu. Jetzt, da er eine Stufe hinabgestiegen war, befanden sie sich in etwa auf Augenhöhe.
»So gut hat es in unserem Treppenhaus noch nie gerochen.« Er lächelte ihr noch einmal zu und ging mit schnellem Schritt die Treppen hinunter.
Stacey wartete, bis sie hörte, dass die Haustür hinter ihm zugefallen war. Gerade wollte sie in ihre Wohnung gehen, als ihr ein kleines Stück Papier auf dem Boden auffiel. Sie bückte sich und hob es auf. Es war ein mehrfach zusammengefalteter Zettel. Als sie ihn auseinandergefaltet hatte, sah sie, dass er von oben bis unten mit Zahlen bedruckt war, und zwar in Kolonnen zu je fünf Ziffern. Die meisten waren mit Bleistift durchgestrichen. Der Zettel konnte Kenneth bei ihrem Zusammenstoß heruntergefallen sein. Das Papier war sehr staubig. Vermutlich war es einfach Müll. Aber zur Sicherheit könnte sie ihren Nachbarn ja fragen, wenn er übermorgen bei ihr vorbeischaute. Sie steckte den Zettel in ihre Handtasche und schloss mit einem Lächeln die Tür zur ihrer Wohnung auf.
***
Stacey trat auf die Bremse und trommelte ungeduldig mit ihren Fingern auf dem Lenkrad herum. Die Ampel vor ihr war gerade auf Rot gesprungen. Sie schnaufte genervt. Ihre Stimmung hätte kaum schlechter sein können.
Die Tage kamen und gingen und schienen an ihr vorbeizurauschen, so, als wäre sie nicht richtig anwesend. Sie war ständig müde und alles um sie herum kam ihr trist vor. Auch bei ihrer Arbeit in der Agentur hatte Stacey Mühe, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Ihre Gedanken bewegten sich schwerfällig, aber auch in alle Richtungen gleichzeitig. Sie hatte keine Lust auf irgendetwas. Alles war einerlei und öde, aber deswegen nicht weniger anstrengend.
Die Ampel sprang auf Grün und sie fuhr an. Es war schon seit vielen Stunden dunkel und Regen fiel. Bestimmt hatte ihre schlechte Stimmung auch etwas mit diesem trostlosen Wetter zu tun. Irgendwo hatte Stacey einmal einen Spruch aufgeschnappt. Er lautete sinngemäß: »Nichts auf dieser Welt ist so düster wie der Frühling in Chicago.« Wer auch immer sein Urheber war, er hatte es auf den Kopf getroffen.
Das Wetter in dieser Stadt war eine Zumutung. Die letzten Wochen waren nasskalt und grau gewesen. Die Sonne hatte sich rar gemacht. Man hatte kaum Licht gesehen. Die Häuserschluchten waren gefüllt mit Dunst, einer widerlichen Melange aus Abgasen und Nebel. Laut Kalender war angeblich Mai.
Das Wetter war aber nur eine Sache, ihr Job eine andere. Eigentlich wollte Stacey schon vergangenen Herbst für ein paar Wochen Urlaub machen, aber dann musste sie ein Projekt übernehmen und im Anschluss gleich noch eines. Stacey war Texterin in einer kleinen Werbeagentur. Diesen Job hatte sie inzwischen seit über zehn Jahren. Sie wurde immer noch beinahe wie eine Einsteigerin bezahlt, wickelte aber ganze Projekte im Alleingang ab. Erst vor zwei Tagen war ihr die Leitung für ein weiteres Projekt übertragen worden. Die Arbeit schien kein Ende zu nehmen und ihre Kraft ging langsam zur Neige. Heute hatte Stacey gute vierzehn Stunden in der Agentur zugebracht, und fertig war sie trotzdem nicht geworden. Sie würde am Wochenende noch ein paar Dinge erledigen müssen. Die Homepage des neuen Kunden musste begutachtet und ausgewertet werden. Es handelte sich um eine Softwarefirma. Sie bot Programme an, mit deren Hilfe man anonym im Internet surfen konnte.
Wieder musste Stacey auf die Bremse treten.
Sie steckte fest in einem Dunst aus Chicago, nichtssagenden Routinen, öden Alltäglichkeiten, Nieselregen, Nebel und roten Ampeln.
Zum Job-Stress und dem trostlosen Wetter kam noch etwas Drittes. Es war nur eine Kleinigkeit, nervte aber trotzdem. Kenneth MacLean hatte ihr die versprochene Flasche »Secret Sin« nicht zukommen lassen. Weder am Samstag, wie er es angekündigt hatte, noch an einem anderen Tag. Er hatte überhaupt nichts getan. Es gab keine Notiz in ihrem Briefkasten, keine Nachricht an ihrer Wohnungstür. Dieses Nichts war für Stacey eine eindeutige Botschaft: »Du interessierst mich nicht, Kleines.« In seiner Welt kam sie wahrscheinlich überhaupt nicht vor. Sie war allerhöchstens die kleine Miss Green, der er nebenbei im Treppenhaus zuzwinkerte, wenn er zu einer seiner Gespielinnen unterwegs war. Er war nicht einmal höflich genug, um sein Versprechen einzulösen.
Objektiv betrachtet war das natürlich völlig egal. Genaugenommen ärgerte sich Stacey weniger über Kenneth gebrochenes Versprechen, als vielmehr darüber, dass sie über ihn nachdachte und sich über ihn ärgerte. Am besten wäre es, die Geschichte einfach zu vergessen. Er konnte ihr gestohlen bleiben!
Die Ampel sprang auf Grün und Stacey fuhr an.
Der Verkehr floss zäh und stockend. In Chicago wollte man auf Partys oder in Tanzclubs. Es war bald Mitternacht und alle hatten etwas vor – die meisten vermutlich etwas Besseres als sie.
Inzwischen war sie schon eine gute halbe Stunde unterwegs. Trotzdem hatte sie nicht einmal den halben Nachhauseweg hinter sich gebracht. Und wieder eine rote Ampel! Stacey bremste und sah aus dem Fenster. Unweit von ihr stieg eben ein großer Mann aus seiner schwarzen Limousine. Es war Kenneth!
Ein Schalter legte sich in ihr um. Sie handelte, ohne nachzudenken. Als die Autos vor ihr anfuhren, zog sie nach rechts und stieß in eine Parklücke. Sie stieg aus und lief Kenneth nach. Ihr Nachbar schlenderte den Bürgersteig entlang. Seine Kleidung war wieder einmal komplett schwarz gehalten. Er passierte ein paar Restaurants und Kneipen, vor denen Menschen standen, um zu rauchen. Dann bog er in eine kleine Gasse ein. Stacey blieb stehen und beobachtete, wie Kenneth die Gasse entlangging. Sie war nur schwach beleuchtet, sodass sie den Mann in Schwarz bald nur noch schemenhaft erkennen konnte. Dicht vor einer Häuserwand blieb er stehen. Er schien einen Arm auszustrecken. Dann war er verschwunden. Dort musste eine Tür sein.
Stacey setzte ihre Verfolgung fort. Sie lief bis zu der Stelle, an der sich Kenneth ihrem Blick entzogen hatte. Tatsächlich: Da war eine Tür. Direkt daneben befand sich eine kleine Tastatur an der Wand. Ein Zahlenschloss, schlussfolgerte Stacey.
Plötzlich fiel ihr der kleine Zettel ein, den sie im Treppenhaus gefunden hatte. Sie kramte in ihrer Handtasche und fand ihn. Im schwachen Licht war es schwierig, die Zahlenkolonnen zu erkennen. Ihre Augen brauchten eine Weile, bis sie die Ziffernfolgen durchgegangen waren.
Ihr war immer noch nicht klar, warum sie ihrem Nachbarn nachgegangen war. Auch nicht, warum sie jetzt anfing, eine der beiden Zahlenkolonnen, die nicht durchgestrichen waren, in die Tastatur einzutippen ...
Ein kurzes mechanisches Knacken war zu hören und Stacey konnte die Tür aufdrücken. Warmes, angenehmes Licht flutete ihr entgegen. Sie betrat einen Raum, der wie die verkleinerte Lobby eines modernen Luxushotels wirkte. Der Boden war aus weißem Marmor. An den Wänden aus rauem Beton waren Leuchtröhren eingelassen, die von der Decke bis zum Boden reichten. Gegenüber der Tür, durch die Stacey hereingekommen war, stand eine junge Frau hinter einem Tresen aus mattem Glas. Sie trug ein dunkles Kostüm. Einige Meter rechts von dem Tresen ging ein Flur ab.
Stacey schaute zu der Frau, die sie freundlich, beinahe aufmunternd ansah.
»Guten Abend, Madam«, sagte die junge Frau, als Stacey vor ihr stand. Sie hatte einen leichten Akzent, den Stacey nicht zuordnen konnte. »Schön, dass Sie hier sind. Haben Sie einen speziellen Wunsch, was Ihr Kostüm angeht?«
»Mein Kostüm?«
»Ja, Madam. Ich meine Ihre Maske.«
»Ach natürlich«, sagte Stacey, als ob sie genau wusste, wovon die Rede war. »Meine Maske. Nun ...«
»Ich würde Ihnen Weiß ans Herz legen. Sie haben diesen schönen roten Lippenstift aufgelegt – da passt Weiß sehr gut.«
»Okay.«
Die Frau griff unter den Tresen und zog eine weiße Halbmaske hervor, wie Stacey sie auf Fotos vom Karneval in Venedig gesehen hatte. Sie bedeckte Augen und Nase und war am Rand mit kleinen weißen Federn geschmückt.
Stacey nahm sie, drehte sie einen Moment lang unschlüssig in ihren Fingern, setzte sie dann aber rasch auf. Die Maske hatte zwei Riemen, die sie fest anliegen ließen.
»Einen wunderschönen Abend, Madam«, sagte die Frau.
Stacey nickte und ging auf den Flur zu. Nach ein paar Metern führte er nach rechts. Stacey stand wieder vor einer Tür. Dahinter ging der Flur weiter. Auf der linken Seite war ein Vorhang zu sehen. Ihre Schritte stockten, als sie hörte, dass Stimmen und Stöhnen hinter dem Vorhang hervordrangen.
Langsam ging sie vorwärts, ergriff den Vorhang und zog ihn vorsichtig ein kleines Stück zur Seite.
Vor ihr tat sich ein großer Saal auf. Staceys Blick fuhr über zwei, drei Dutzend nackte Körper, die Dinge miteinander taten, die sie unmöglich tatsächlich tun konnten!
Sofort ließ sie den Vorhang fallen und taumelte ein paar Schritte rückwärts. Ihr Verstand prüfte, ob das, was sie gerade gesehen hatte, Einbildung war.
Nein, das war es nicht. Das passierte wirklich! In dem Saal lief eine Orgie ab – und alles, was zwischen dieser Orgie und Stacey lag, war dieser Vorhang.
Oh Gott, was habe ich hier bloß zu suchen?, dachte sie.
Langsam ging sie wieder vorwärts und riskierte einen weiteren Blick. Sie sah jetzt genauer hin. Es mussten an die drei Dutzend Menschen im Raum sein, Männer und Frauen. Kaum einer von ihnen trug mehr an sich, als eine jener venezianischen Masken. Sie standen, lagen und saßen, nackt wie sie waren, als Paare oder in kleinen Grüppchen, und schleuderten Staceys Sinne so viel Sex entgegen, dass ihr schwindelig davon wurde.
Ihr Blick begann, hin und her zuspringen. Er konnte sich nirgends lange aufhalten.
Kaum drei Meter von sich entfernt, entdeckte Stacey eine Frau mit einer roten Maske. Die Frau hatte sich mit weit gespreizten Beinen auf eins der flachen Betten gelegt, die im Raum standen. Um sie herum hatte sich ein Zirkel aus drei Männern zusammengefunden. Abwechselnd ließen sie ihre Hände und Gesichter in den Schoß der Liegenden tauchen. Bei jeder Berührung rieb sich die Frau lustvoll auf dem Bett und stöhnte.
Nicht weit davon entfernt, etwas links von Stacey, liebte sich ein farbiges Paar. Die beiden waren so eng ineinander verschlungen, dass sie wie ein einziger glänzender dunkler Körper wirkten.
Kaum war Staceys Blick über die beiden hinweggeglitten, entdeckte sie einen Mann, der auf einem Sessel saß. Sein Gesicht war hinter einer gelben Maske verborgen. Augenscheinlich beobachtete er die beiden Farbigen von seinem Platz aus, während ihn eine Frau, die eine Corsage trug, mit ihrem Mund zu verwöhnen schien.
Im Zentrum des Saales gab es ein Paar, das Staceys Aufmerksamkeit einige Zeit an sich band. Ein Mann mit schwarzer Maske saß auf einem Sessel. Gerade als Stacey hinsah, kletterte eine äußerst zierliche, feingliedrige Frau mit einer goldenen Maske auf ihn. Sein Kopf beugte sich zwischen die kleinen, festen Brüste der Frau und er saugte an ihren Nippeln. Gleichzeitig senkte sich die kleine Frau und ließ sein enormes Glied in sich stechen.
Stacey spürte ein banges Gefühl in sich aufsteigen – nicht nur aus Scham, sondern überhaupt hier zu sein und zuzusehen. Die Frau wirkte viel zu zierlich für diesen wilden Männerkörper und die Grobheit seiner Proportionen. Es war unglaublich, dass sie damit fertig wurde, und ein Wunder, dass ihr das gefiel, denn daran ließen ihr Wimmern und Stöhnen keinen Zweifel aufkommen. Dazwischen drangen einzelne hektische Worte und Satzfetzen aus ihr, wie: »Ja ... Fick mich ... Geil ... So geil ... Gut ...«
Der Mann gab während all dem keinen Ton von sich. Er war wie ein stummer, mächtiger Koloss aus Muskeln und Fleisch, der eine Elfe in den Händen hielt, um ein wenig mit ihr zu spielen. Im schummrigen warmen Licht wirkte sein Körper dunkelbraun und glänzend. Seine Haut spannte sich straff über seinen Muskeln.
Stacey spürte, dass ihre Lust sie zwischen den Beinen nass zu machen begann. Alles in ihr war in Aufruhr. Sie wollte gleichzeitig weglaufen und sich in die Ekstase im Raum hineinfallen lassen, sich in Luft auflösen.
Im Ergebnis blieb sie stehen und ließ ihren Blick ruhelos durch den Raum huschen.
Eine schwarz-weiß gemusterte Maske bedeckte das Gesicht einer Frau, die auf einem Sofa nahe der linken Wand saß. Vor ihr kniete ein Mann. Sie streckte ihr Bein und ließ ihren Fuß spielerisch gegen sein Kinn stupsen. Der Mann reagierte darauf, indem er ihren Fuß festhielt und anfing, liebevolle Küsse auf ihren Spann zu drücken. Dann zog die Frau ihren Fuß aus seinen Händen, lehnte sich vor und ließ den Mann, der wie ein Sklave vor ihr kniete, ihre Hände ablecken.
Der tiefe Lustschrei eines Mannes dröhnte durch die Luft, das helle Ächzen von Frauen, das Klatschen von Körpern, die gegen Körper prallten, flüsternde, lockende Stimmen, Stöhnen ...
Stacey schüttelte ihren Kopf, um irgendwie Ordnung in ihren Geist zu bringen und den Impuls zu verscheuchen, sich im Schutz des Vorhangs und ihrer Maske anzufassen. Ihr Gesicht war glühend heiß. Das Ziehen und Pochen in ihrem Schoß ließ sie ein paar Schritte auf der Stelle treten.
Ihr Blick huschte noch einmal durch den Raum. Erst jetzt begriff sie, dass sich an der rechten Wand eine Bar befand. Ein Mann, der Einzige im ganzen Saal, der noch Kleidung trug, stand dort mit einem Glas in der Hand. Hinter dem Tresen befand sich eine barbusige Frau mit einer silbernen Maske. Jenseits des hinteren Endes der Bar war eine Reihe von Türen zu sehen. Stacey wusste nichts damit anzufangen. Ihre Aufmerksamkeit sprang zurück zu dem ungleichen Paar im Zentrum des Saals.
Gerade ließ der Mann seinen Arm um die Hüfte der Frau herumfahren. Seine mächtige Hand bedeckte ihren Arsch und Stacey sah, wie einer seiner Finger sich zwischen die weißen, kleinen Backen schob. Unwillkürlich spannte sich der winzige, ringförmige Muskel auf ihrem Gesäß an. Berührte er diese Frau wirklich dort? Wollte dieser kleine Körper auch das noch aushalten?
Stacy schluckte und hörte, wie die Stimme der kleinen Frau sich überschlug. Von einem Lustkrampf ergriffen, warf sie ihren Kopf in den Nacken. Ihr zierlicher Körper bäumte sich auf.
»Du fickst so gut. Ich komme gleich«, rief sie, heiser vor Geilheit. »Noch ein bisschen ... Noch ein bisschen ...« Da drückte sie der Mann plötzlich von sich weg. Seine groben Hände packten sie unter den Schultern und hoben sie hoch. Er machte mit ihrem Körper, was er wollte. Sie war sein Spielzeug. Die kleine Frau stand nun auf den Sesselkanten und er drängte unsanft ihre Beine auseinander, sodass seine Hände und sein Mund ihre Mitte erreichen konnten. Er teilte sie mit seinen Fingern und Stacey sah, wie seine Zunge unter der Maske hervorschoss, um sich in die kleine Pussy zu schieben. Die Kleine warf den Kopf hin und her und biss sich in den Unterarm. Endlich zuckte ihr Leib so schnell und wild, dass es keinen Zweifel mehr daran gab, dass ein Orgasmus die Macht über ihren Körper an sich riss. Stacey schlug die Hand vor den Mund, aus Angst, die kleine Frau könnte in ihrem Taumel auf den Boden stürzen, doch der Mann hielt seine Gespielin kraftvoll fest.
Die Zuckungen der Frau mit der goldenen Maske ließen nach. Die Spannung in ihrem kleinen Körper verlor sich. Einen Augenblick stand sie noch, gestützt von ihrem Liebhaber, dann bückte sie sich langsam und kletterte von ihm herunter. Wieder auf dem Boden, ging sie ohne weitere Worte in Richtung Bar. Stacey verlor sie aus den Augen.
Ihr Blick blieb bei dem Mann auf dem Sessel hängen. Sein fleischiger Penis stand steif und hart in die Höhe. Jetzt konnte sie sehen, dass sein linker Arm fast vollständig tätowiert war. Die Tätowierung zeigte schwarze Flammen. Der Atem des Mannes ging sehr ruhig. Sein Körper bewegte sich kaum. Er wirkte wie die Götzenstatue aus einem Lusttempel mit seinem aufragenden Phallus und seinen üppigen Muskeln. Das Bild war beinahe unwirklich: Dieser Kerl, und um ihn herum dieses hemmungslose Treiben, das sich in Staceys gespannter Wahrnehmung in einen einzigen Strudel aus Sex verwandelte.
Auf einmal kam Bewegung in ihn. Langsam griff seine Hand an seine Maske und hob sie an. Er fuhr sich über das Gesicht.
Stacey erstarrte. Auch als er seine Maske wieder aufgesetzte und seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, stand sie noch immer wie geschockt da.
Eine leichte Berührung auf ihrem Po ließ sie zusammenzucken. Sie fuhr herum und schaute auf zwei blau-silberne Masken. Die eine gehörte zu einer dunkelhäutigen Frau, die andere zu einem Mann. Sie mussten den Flur heruntergekommen sein, ohne dass Stacey es gemerkt hatte. Beide trugen noch Kleidung. Stacey spürte eine Welle aus Panik.
»Wir haben uns eben gefragt«, sagte die Frau, »warum du nur dastehst, mit all diesen Klamotten an.«
»Oh ... äh ...«, stammelte Stacey. Es war unangenehm, mit der Maske auf dem Gesicht zu sprechen. »Ich ... na ja. Es ist so: Ich muss gehen.«
»Jetzt schon?«, fragte die Frau mit erotisierter, tiefer Stimme. »Es ist doch noch entsetzlich früh.«
»Das wäre eine Tragödie«, sagte ihr Begleiter. Seine Hand fuhr an Staceys Schenkel nach oben und wollte zwischen ihre Beine.
Stacey hatte den Impuls, sie sofort wegzuschlagen, aber sie hielt sich davon ab, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Vorsichtig umschloss sie den Arm des Mannes und schob ihn weg.
»Entschuldige«, sagte er. Seine Stimme klang ehrlich. Er wandte sich an seine Begleiterin: »Die Dame wird wissen, was sie nicht will.«
Die Schwarze zuckte mit den Schultern und ihr großer, rot geschminkter Mund lächelte. Wie auf ein stummes Zeichen hin setzten sich die beiden in Bewegungen und betraten den Saal.
Stacey keuchte erstickt vor Aufregung. Sie musste raus hier, weg von alledem, und zwar so schnell wie möglich!
Sie eilte den Flur entlang. Als sie in der Lobby angekommen war, zog sie die Maske von ihrem Gesicht und legte sie auf den Tresen. Sie brachte noch ein kurzes Kopfnicken zur blonden Frau fertig, dann war sie wieder an der kalten Luft. Mit dem ersten Schritt in der dunklen Gasse trat sie in eine kalte Pfütze. Es kümmerte sie nicht, sondern sie hetzte zu ihrem Wagen.
***
Die Tür fiel ins Schloss. Stacey streckte ihre Arme aus und drückte noch einmal kräftig dagegen, als ob es galt, einen Rammbockangriff gegen ihre Wohnung abzuwehren. Sie atmete immer noch schwer. Ihre Nachhausefahrt hatte sie kaum wahrgenommen. Ihre Gedanken waren nur um das herumgewirbelt, was sie in jenem Saal gesehen hatte. Die Bilder suchten sie auch jetzt noch heim. Sie waren zu drängend, um sie zu ignorieren. Ihre Erinnerungen ließen sie nicht in Frieden. Ihr ganzer Körper stand unter Strom.
Stacey schleuderte ihre Schuhe weg und ging ins Badezimmer. Sie glaubte nicht, dass ein Bad sie entspannen würde, aber zu baden war das Beste, was man jetzt tun konnte. Sie drehte das Wasser auf.
Mit ein paar hektischen Handbewegungen entledigte sie sich ihrer Hose und zog ihr durchnässtes Höschen herunter. In jede ihrer Bewegung mischten sich die Erinnerungen an den Saal, an den Mann auf dem Sessel, wie er seine Maske hochgezogen hatte, sein Gesicht ... Kenneths Gesicht!
Ihr Slip hing noch zwischen den Knien, als zwei ihrer Finger auf dem Weg zur ihrer Perle über ihren Venushügel strichen. Sie erinnerte sich an die Frau, die sich von drei Männern gleichzeitig hatte verwöhnen lassen, den allgegenwärtigen Exzess im Saal und wieder an Kenneth, der diesen kleinen Elfen-Körper umhergewirbelt und gerammt und daran geleckt hatte. Wie musste sich das für die zierliche Frau angefühlt haben?
Stacey tropfte beinahe vor Nässe und ihre Muschi fing an zu schmatzen, als sie ihre zwei Finger benutze, um sich zu massieren. In ihrer Phantasie versuchte sie, noch mehr mit der kleinen Frau zu verschmelzen und sich vorzustellen, wie Kenneth in sie eindrang und ihren Schoß in Besitz nahm, während er an ihren Titten saugte. Zwar verurteilte Stacy sich für ihre geile Phantasie und ihre Lüsternheit, aber die Bilder, und der Drang nach Erlösung, waren übermächtig.
Sie kam rasend schnell! Aber sofort nach ihrem Höhepunkt wusste sie, dass er ihre Gedanken kein bisschen beruhigen konnte. Dazu war ihr Orgasmus zu flach und zu wenig gewesen. Sie würde immer wieder daran denken müssen, was sie gesehen hatte.
Stacey ließ ihren Slip von ihren Beinen gleiten und kickte ihn in den Wäschekorb.
Um wieder klar zu werden, würde sie sich alle Mühe geben müssen. Sie drehte das Wasser ab und ging in die Küche, um sich ein Glas Rotwein zu holen. Als sie zurückkam, ließ sie die Wanne volllaufen und stieg ins heiße Wasser.
Ob Kenneth diesen Club bereits besucht hatte, während er mit der Rothaarigen oder einer der anderen Frauen zusammengewesen war? Was hatte er wohl in jenem Saal getan, nachdem Stacy weggelaufen war? Was tat er jetzt gerade?
Stacey spürte, wie es in ihrer Brust zog und ihr Schoß wieder zu pochen anfing. Beides hatte jetzt etwas Schmerzhaftes an sich, weil es wirklich aufgelöst und nicht nur von einem flachen Orgasmus überdeckt werden wollte. Noch einmal fuhr sie sich mit ihren Händen zwischen die Beine. Einen Moment lang teilte sie ihre Mitte, so wie Kenneth es mit der Pussy der kleinen Frau getan hatte, und massierte ihre Perle, versuchte, sich tief genug fallen zu lassen, damit ihr jetziger Höhepunkt ihr endlich Erleichterung verschaffte.
***
Stacey ballte ihre Hände so fest um das Lenkrad, dass ihre Handknöchel weiß wurden. Von ihrem Parkplatz aus konnte sie die Gasse hinuntersehen. Dort, wo die Tür war, war es allerdings zu dunkel, um etwas zu erkennen.
In der Woche, die jetzt hinter ihr lag, hatte sie viele Stunden im Internet recherchiert, um herauszufinden, auf was sie da gestoßen war. Für ihre Recherchen hatte sie alles andere beiseitegeschoben, inklusive ihrer Entwürfe für die Softwarefirma. Herausgefunden hatte sie trotz aller Mühe nichts.
Letztendlich war es nicht schwer, Swingerclubs und Sex-Treffs in Chicago zu finden, aber dieser Club legte offensichtlich keinen Wert auf Bekanntheit. Wenn es überhaupt ein Club war ...
Es gab keine Internetseite, nicht einmal einen Namen, kein Forum, in dem sich irgendjemand über ihn ausließ. Bei ihrer Recherche hatte es einen Punkt gegeben, an dem sie sich gefragt hatte, ob sie es wagen sollte, noch einmal in den Club zu gehen. Mehrmals und lange hatte sie auf den Zettel von Kenneth gestarrt, besonders auf die eine Ziffernfolge, die noch nicht durchgestrichen war und die Stacy auch nicht eingeben hatte. Diese fünf Ziffern waren der Schlüssel zu einer anderen Welt – jedenfalls für eine Nacht – und Stacey hatte angefangen, darüber zu phantasieren, diesen Schlüssel erneut zu benutzen.
Das Phantasieren ging bald in die Planung über. Stacey hatte versucht, alle möglichen Hindernisse und Probleme zu durchdenken. Was ihr vor allem Sorgen bereitete, war ihr Abgang in der letzten Woche. Sie war zu rasch hinausgerannt, um nicht aufzufallen. Zwar schloss sie aus, dass es Überwachungskameras in der Lobby gab, aber da war ja noch die blonde Frau gewesen, die ihr die Maske überreicht hatte. Es konnte sein, dass Stacey ihr verdächtig vorgekommen war. Eventuell hatte die Frau, oder ein anderer Angestellter dieses Etablissements, sogar die Möglichkeit, den Türcode, den sie benutzt hatte, Kenneth MacLean zuzuordnen. Vielleicht hatte jemand ihn auf sie angesprochen ... Natürlich wusste niemand Stacys Namen. Und selbst wenn Kenneth befragt worden war – dass ausgerechnet sie mit Hilfe seines Codes in den Club gelangt war, darauf kam er bestimmt nicht! Trotzdem, die Gefahr, dass das Personal vorgewarnt war, blieb. Was, wenn die fünf Ziffern auf dem Zettel sogar schon wertlos waren, weil Kenneth seinen Verlust bemerkt und seine Türcodes gesperrt hatte ... Er selbst besaß ja offensichtlich noch eine Liste – oder eine neue Liste? Vielleicht verfiel auch die Gültigkeit der Codes mit der Zeit ...
Stacey hatte stundenlang alle Möglichkeiten in ihrem Kopf und hin- und hergeschoben. Am Ende hatte sie beschlossen, dass es nichts brachte, mit so vielen Vielleichts zu jonglieren. Sie musste einfach ihr Glück erneut versuchen!
Zerstreut knabberte sie an ihrem Mittelfinger. Sie wollte warten, bis Kenneth wieder in den Club gegangen war und ihm dann nach ein paar Minuten folgen.
Ein dunkel angezogener Mann, der an ihrem Wagen vorbeiging, zog Staceys Aufmerksamkeit auf sich. Sie sah ihm eine Weile nach.
Obwohl sie wusste, dass sie sich, wenn sie es in den Club schaffte, ausziehen und eine der Masken anlegen müsste, hatte sie sich zurechtgemacht, als plante sie, ganz normal auszugehen. Sie trug ihr enges, bordeauxrotes Kleid und roten Lippenstift. Kurz nach dem Parken hatte sie eine Idee von ihrem Parfüm aufgetragen und ihr Make-up im Rückspiegel kontrolliert. Das Meiste davon würde man unter der Maske nicht einmal erahnen können.
Stacey blickte auf ihre Hände, die immer noch auf dem Lenkrad ruhten. Jedes Mal, als sie in Gedanken durchgespielt hatte, was sie tun würde, hatte es sie erregt, dass sie eine Maske tragen würde und niemand, Kenneth nicht und niemand anders, sie erkennen konnte. Sie würde vollkommen frei sein. Es würde keine Konsequenzen geben. Geben würde es nur das, was sie ausprobieren und erfahren wollte.
Ein Laster brauste an ihrem Auto vorbei. Als sie sich wieder auf ihre unmittelbare Umgebung konzentrierte, sah sie Kenneth in die schmale Gasse einbiegen. Seine Kleidung war wie immer vollständig schwarz. Er schlenderte, als sei es ein ganz normaler Freitagabend, an dem er jede Menge Zeit hatte. Staceys Herz fing an, aufgeregt zu klopften. Als Kenneths Silhouette in der Tür verschwunden war, presste sie noch zehn Minuten lang nervös ihr Lenkrad.
Endlich stieg sie aus und ging, so ruhig wie es ihre Nervosität zuließ, die Gasse entlang. Mit wummerndem Herzen tippte sie die fünf Zahlen in die Tastatur ein. Es funktionierte. Ein Knacken war zu hören und die Tür ließ sich aufdrücken.
Erleichtert stellte Stacey fest, dass die Frau von letzter Woche heute nicht hinter dem Tresen stand. An ihrer Stelle warteten zwei junge Frauen. Die eine war blond, die andere hatte schwarzes, lockiges Haar. Mit ihnen zu reden, war die erste große Herausforderung, weil Stacey nicht genau wusste, wo und wie man sich im Club entkleidete.
Also ging sie zum Tresen und sagte: »Guten Abend. Geben Sie bitte noch einmal eine weiße Maske. Ach, und vor einiger Zeit ist mir bei Ihnen leider ein Knopf von einem Kleid abhandengekommen. Das hat mich ein bisschen geärgert. Gibt es vielleicht noch eine andere Möglichkeit, in Ihrem Haus die Kleidung aufzugeben?«
»Leider nicht, Madam.«
»Also muss ich sie wie gewohnt ...«
»... im Festsaal bei unserem Personal abgeben. Ja.«
»Gut. Haben Sie eine weiße Maske für mich oder denken Sie, ich sollte mal etwas anderes versuchen?«
»Ich würde Ihnen zu Weiß raten, Madam.«
»Okay.«
Die Frau legte Stacey eine weiße Maske hin und lächelte: »Hoffentlich verbringen Sie einen wundervollen Abend, Madam.«
»Danke.« Stacey nahm die Maske, ging zielstrebig den Flur entlang und bog in die Kurve. Das war schon mal nicht schlecht. Sie war gut. Niemand kam ihr auf die Spur. Sogar die Menschen, die ihr ins Gesicht sahen, durchschauten sie nicht. Wie sollte es erst werden, wenn sie ihre Maske trug?
Stacy ging wieder zu dem Vorhang, hinter dem Kenneth und die Versuchungen warteten. Dieses Mal würde sie nicht davonlaufen.
Stacey atmete tief, lauschte kurz den Geräuschen, die das Schauspiel hinter dem Vorhang ankündigten, und ging hinein.
Der Festsaal war so gut besucht wie in der vergangenen Woche. Womöglich waren es sogar noch mehr Menschen. Überall räkelten sich Paare und Grüppchen. Auf Anhieb meinte Stacey jene Weiße wiederzuerkennen, die sich in der letzten Woche von drei Männern hatte liebkosen und streicheln lassen. Sie lag an genau derselben Stelle und drei Männer hatte sie auch dieses Mal wieder um sich versammelt. Es waren drei Schwarze. Einer presste sein Gesicht in ihre Scham, die anderen beiden kneteten ihre festen Brüste und küssten ihren Oberkörper. Schräg dahinter nahm ein großer, gertenschlanker Mann eine Frau von hinten. Er sah wie einer jener Free-Climber aus, die Stacey sich dann und wann im Fernsehen und in Illustrierten angesehen hatte.
Das Rauschen ihres Blutes erfüllte Staceys Ohren. Sie fühlte sich schwindelig und überfordert. Ihre Füße schienen mit einem Mal endlos weit weg zu sein? Ob sie noch tun würden, was sie wollte?
Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und hielt auf die Bar zu, immer darauf bedacht, den Pärchen und Grüppchen nicht zu nahe zu kommen. Hinter dem Tresen stand eine kleine, dunkelhäutige Frau mit festen Brüsten.
»Hallo«, sagte Stacey. Das Sprechen mit der Maske vor dem Gesicht war merkwürdig. Es fühlte sich aber nicht so schlimm wie beim ersten Mal an.
»Guten Abend, Madam«, sagte die Schwarze. »Möchten Sie ablegen?«
»Ja, bitte.«
»Dann darf ich Sie in eine unserer Kabine bitten. Sie können wählen. Im Moment sind alle frei.«
Die Schwarze deutete auf die Türen, die Stacey bei ihrem letzten Besuch am Rande wahrgenommen hatte.
Sie nickte, ging an der Bar entlang, öffnete die erste Tür und betrat einen kleinen Raum, der etwas heller beleuchtet war als der Festsaal. Eine kleine Bank und ein Korb – offenbar für ihre Kleidung gedacht – standen an der Wand. Es gab einen Spiegel, eine winzige abgetrennte Dusche und ein Waschbecken. An dem Korb war ein Anhänger aus Metall. Als Stacey ihn untersuchte, sah sie, dass eine Nummer hineingestanzt war. Vermutlich sollte man sie sich merken.
Sie entkleidete sich. Dabei kamen ihr ihre Bewegungen schrecklich unbeholfen und tollpatschig vor. Endlich aber war es soweit und Stacey ging zurück an die Bar. Sie stellte ihren Korb auf den Tresen. Dass sie dabei nackt war, störte sie weniger, als sie befürchtet hatte. Tatsächlich fühlte sie sich sogar etwas erleichtert. Sie fiel nicht mehr auf. Ihr Gesicht und ihre Identität waren verborgen. Ihr Körper war so wie die aller anderen. Zur Staceys Erleichterung nahm die Schwarze ihren Korb ganz selbstverständlich entgegen und stellte ihn zur Seite.
»Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?«, fragte sie dann.
Stacey musterte die Regale hinter dem Tresen. Erst jetzt bemerkte sie, dass ein Regal keine Flaschen, sondern Dildos und Vibratoren verschiedener Größen und Farbe aufbewahrte. Einige Modelle waren riesig. Dazu kamen Dinge – Sexspielzeuge offenbar – die Stacey noch sie gesehen hatte.
»Ein Glas Sekt bitte«, entschied sie sich.
Als das Glas vor ihr stand, umklammerte sie es mit beiden Händen. Sie hatte es nun ein paar Minuten vermieden, in den Festsaal zu sehen, und seine Geräuschkulisse einigermaßen erfolgreich verdrängt. Jetzt kam alles ungefiltert zurück. Vor ihr lag der Raum, so vollgefüllt mit Sex, dass er zu platzen schien.
Ihre Augen suchten Kenneth, aber sie konnte ihn nicht entdecken. Doch er musste hier sein.
In der Hoffnung, endlich ihre Angst loszuwerden, stürzte Stacey ihren Sekt herunter. Noch bevor sie ihren letzten Schluck genommen hatte, bemerkte sie einen blau-maskierten Mann, der ihr Zeichen gab. Ihr Gesicht wurde heiß, als sie registrierte, dass er seine Gesten nicht weit von einem hart geschwollen Penis vollführte. Er hatte, wie alle Männer, die Stacey im Raum gesehen hatte, ein Kondom darübergezogen.
Es ging tatsächlich los!
Stacey spürte, wie sie instinktiv den Kopf schüttelte. Der Mann mit der blauen Maske zuckte mit den Schultern und drehte sich weg.
Das war einfach, aber ihr Herzschlag hatte noch einmal an Tempo zugelegt. Stacey ließ den letzten Schluck Sekt in sich fließen.
Da sah sie ihn. Kenneth! Er kam von der gegenüberliegenden Wand und setzte sich wieder auf den Sessel, der in der Mitte Saales stand. Er schien einer Frau zuzusehen, die auf dem Gesicht eines Mannes ritt.
Stacey stellte ihr Glas ab. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit all dieser Nervosität unter der Haut wirklich Lust hatte, aber der Gedanke, Kenneth könnte jetzt eine andere Partnerin finden, trieb sie vorwärts.
Sie war keine drei Meter von ihrem Nachbarn entfernt, als sie eine Hand an der Schulter berührte.
»Darf ich?«, flüsterte eine Männerstimme. Sie gehörte zu dem Free-Climber-Typen, den Stacey beim Eintreten gesehen hatte.
»Was denn?«, gab sie leise zurück. Ob der Mann merkte, wie sehr ihre Stimme zitterte?
»Ich meinte so etwas.« Seine Hand fuhr ihren Bauch entlang und strich einmal behutsam über den kleinen Balken aus dunklem Haar, den Stacey bei ihrer Rasur stehengelassen hatte.
»Oh«, keuchte sie.
»Warum hast du so eine bildhübsche Pussy? Kannst du mir das mal verraten?« Er begann, sie zu massieren. »Und wie weich und zart sie ist ...«
Stacey stand da wie gelähmt. Plötzlich tauchte ein zweiter Körper hinter ihr auf. Sie sah, wie ein schwarzer, muskulöser Arm um sie herumwanderte und ihre linke Brust fasste. Gleichzeitig drückte etwas an ihren Po. Dieses Etwas war länglich, fest, lebendig und jagte einen Strom aus Kribbeln und Gänsehaut ihren Rücken herauf. Jetzt kam auch der Weiße so nah, dass sein Glied sie berührte. Stacey musste aufstöhnen.
Zwischen diesen beiden nackten Männerkörpern zu stehen, während sich ihre Schwänze an ihr rieben, ließ sie sofort feucht werden, aber in ihrem Körper war noch zu viel Angst, als dass sie sich hätte gehen lassen können. Sie war einfach zu nervös, um ihre Lust das Regiment über ihr Handel übernehmen zu lassen.
Erst als die beiden Männer sie fester berührten und beide leise aufstöhnten, kam wieder Bewegung in sie. Sie schwang ihren Arm nach hinten, griff nach ihrem Hintermann und zog ihn so fest an sich, dass sein Schwanz sich kraftvoll auf ihren Arsch presste.
Nun begann ein Spiel, wie sie es noch nie gespielt hatte. Abwechselnd massierten die beiden Männer ihre Klit und erforschten ihre Pussy. Ihre Hände fuhren sie ab, teilten sie und drangen ein. Stacey schloss die Augen und spürte nur noch. Immer wieder wechselten sich die Hände in ihrem Schoß ab, bis sie nicht mehr auseinanderhalten konnte, wer gerade in sie drang oder sie betastete.
Flüchtig streifte eine große Hand über ihren Hals und ein leises, genüssliches Atmen tauchte dicht an ihrem Ohr auf. Es musste ein dritter Mann sein, aber Stacey sah nicht hin. Auch nicht, als die Körperwand, die sich um sie gebildet hatte, in Bewegung geriet. Etwas Warmes und Glattes glitt zwischen ihre Beine. Unwillkürlich schob Stacey ihre Füße auseinander, um Raum zu schaffen, für das, was da zu ihr wollte. Im nächsten Moment fühlte sie einen großen feuchten Mund auf ihre Klit gleiten. Ihr ganzer Unterkörper loderte und pulsierte. Zwei starke Hände griffen fest zu und kneteten ihre Brüste.
Überall waren jetzt Berührungen, weiche Haut und Wärme, Hände, Lippen und Zungen, Atem und Stöhnen. Alle Gedanken waren weg. Sie war nur ein Lustkörper in einem Strudel aus geilem Sex ...
Sie kam heftig! Aber noch während sie vor Erregung krampfte, wusste sie, dass das kein Orgasmus war, auf den Ruhe und Stille folgten. Ihr Höhepunkt war einer, der das Bedürfnis, sich intensiver und tiefer fallen zu lassen, noch mehr anheizte.
Sie biss sich auf die Lippen. Die Geräuschkulisse um sie herum versank in ihrem eigenen Stöhnen und dem Rauschen in ihren Ohren.
Da merkte Stacey, wie die Körper, die sie umgaben, sich zu entfernen begannen. Es war, als würde sie ausgezogen und langsam der Kälte preisgegeben werden. Sie öffnete die Augen. Sie war tatsächlich allein.
Nur hinter ihr stand noch jemand. Stacey spürte, wie er näher kam. Sein Atem strich an ihrem Nacken entlang. Bevor sie sich umwenden konnte, packte der Unbekannte sie und hob sie hoch. Staceys Füße lösten sich vom Boden. Sie bewegten sich auf die Mitte des Festsaales zu. Der Jemand, der sie gepackt hatte, ließ sie sinken und drehte sie herum. Stacey erkannte ihn sofort: Es war Kenneth. Er hatte sie zu seinem Sessel im Zentrum des Raumes getragen.
»Ist das okay?«, raunte seine tiefe Stimme.
Stacey nickte.
Kenneth setzte sich und zog sie mit sich. Sie kletterte über ihn, fasste – etwas hektisch – nach seinem Glied und führte es zu ihrer feuchten Pussy. Er drang in sie ein, dehnte sie langsam auf und glitt tiefer. Sie spürte, wie ihr Schoß seinen Schaft umschmiegte, festhielt und in sich einsaugen wollte. Noch nie war ihre Möse so gierig auf einen Mann gewesen.
Das drängende Bedürfnis, ihn zu küssen, stieg in Stacey auf, aber die Maske vor ihrem Gesicht war ihr im Weg und sie befürchtete, sie zu verschieben. Also verbiss sie sich ihre Küsse und schenkte alles, was sie hatte, dem Ritt, den sie nun begann.
Kenneth ließ sie nicht lange gewähren. Zu Staceys Überraschung hob er sie schon nach kurzer Zeit wieder hoch. Sein Körper erhob sich und schob sie auf eines der Betten. Kenneth begrub sie unter sich, griff fest in ihr Haar und glitt wieder in sie. Seine Stöße waren hart und lang. Er stieß sie ausdauernd, bis an die Grenze eines Orgasmus’. Kurz bevor sie explodieren konnte, hielt er jedoch inne, glitt aus ihr und wirbelte sie herum, sodass ihr Rücken zu ihm zeigte. Sie sollte vor ihm auf allen vieren knien. Sie tat es.
Er fasste sie mit einer Hand bei der Brust, die andere ließ er über ihren Kitzler fahren. Zwei seiner Finger begannen damit zu spielen – sie massierten und kniffen ihn zärtlich. Dann drang sein Glied wieder in sie. Tränen schossen ihr in die Augen. Sie sah jetzt alles verschwommen und unscharf, was den Eindruck, durch ein Meer aus Sex zu tauchen, noch verstärkte. Sie spürte, dass ihr Höhepunkt jetzt, genau jetzt, durchbrechen würde. Er flimmerte heiß und mächtig unter ihrer Haut. Ihr Körper begann, sich aufzubäumen, und sie stöhnte soviel Lust heraus, wie sie konnte. Kenneth nahm das als Anlass, sie abermals zu packen und ihre Position zu verändern. Als sie Kontrolle über ihre Motorik wiedererlangt hatte, wischte Stacey sich über die Augen. Sie erkannte, dass er sich rücklings auf das Bett legen wollte, und krabbelte ihm nach wie eine schmusebedürftige Katze. Doch als sie ihn wieder in sich versenken wollte, hielt er sie zurück.
»Reib dich an mir«, raunte seine Stimme. »Hiermit.« Seine Hand strich zwischen ihren Beinen entlang.
Stacey versuchte es. Sie presste ihre feuchte Möse auf Kenneths Brust und glitt so über seinen Körper, bis zu seinen Lenden, und langsam wieder zurück zu seinem Mund, wo sie seine Zunge empfing. Er ließ von ihr ab, schob sie ein paar Zentimeter herunter und sagte: »Tu das noch mal. Aber mach es fester. So fest, wie du kannst. Ich will dich überall an mir haben.« Stacey wiederholte ihre Wanderung. Schwer atmend rieb sie sich an Kenneth Körper. Sie legte ihr ganzes Gewicht hinein, um sich so fest wie möglich auf ihn zu pressen. An seinem Kinn schien ihre Feuchte einen dünnen Film zu hinterlassen. Als ihre Wanderung erneut bei seinem Schritt angelangt war, befahlen ihr seine Hände, sich zu erheben und seinen Schwanz aufzunehmen.
Jetzt, da er sie schon so lange gestoßen hatte, war sie klitschnass und weit offen. Trotzdem spürte sie deutlich den Druck, den Kenneths Schaft auf ihr Innerstes ausübte.
Stacey begann den Ritt, den sie bereits geplant hatte, noch bevor sie von Kenneth unterbrochen worden war.
Doch sie hatte kaum begonnen, als Kenneth sie schon wieder fest packte und etwas Neues von ihr verlangte. Ohne ein Wort zu sagen, ließ er sie aufstehen und sich umwenden. Ihren Rücken seinem Gesicht zugewandt, sollte sie weiterreiten. Sie tat es einige Minuten, war fast schon wieder bei einem Höhepunkt angelangt, als Kenneth sie auch aus dieser Position herausriss.
Offenbar wollte er mit ihr so viele Stellung wie möglich durchexerzieren. Sie sollte ihm auf seinen Schwanz etwas vortanzen. Er prüfte sie.
Kenneth bugsierte sie zurück zu seinem Sessel in der Raummitte. Noch bevor die beiden sich dort niederlassen konnten, bemerkte Stacey, dass eine Frau zu ihnen getreten war. Es war die zierliche Gestalt mit der goldenen Maske, mit der sie Kenneth in der letzten Woche gesehen hatte.
Staceys Kehle schnürte sich zu. Kenneth würde sie jetzt doch nicht stehen lassen und zu seiner Elfe gehen? Oder würde er sie beide gleichzeitig haben wollen? Nein, das durfte er nicht. Sie wollte ihn jetzt unbedingt für sich behalten. Der bloße Gedanke, seine Aufmerksamkeit für sie könnte durch irgendetwas abgelenkt werden, tat weh. Allzu gern hätte sie die goldene Maske mit ein paar schroffen Worten zum Teufel geschickt, aber sie traute sich nicht zu sprechen, um Kenneth ihre Identität nicht zu verraten. Auch eine Geste traute sie sich nicht zu, denn sie wusste nicht, ob man an diesem Ort mit derlei Dingen unliebsame Blicke und Fragen provozierte.
Die kleine Frau drängte sich an Kenneth und fasste ohne alle Umschweife auf seinen Arsch.
Zu Staceys Erleichterung schob Kenneth sie ruhig aber bestimmt beiseite und deutete mit einem Nicken auf Stacey. Die goldene Maske verstand. Sie drehte sich um und verschwand.
Jetzt gehörte er wieder ganz ihr. Freude kam in Stacey auf. Sie hätte beinahe aufgelacht, so froh war sie darüber, dass sich heute niemand mehr zwischen sie drängen konnte. Sie ergriff seinen Unterarm und drückte Kenneth in den Sessel. Jetzt war es auf einmal sie, die zupackte und führte. Sie kletterte auf ihn und versenkte sein Glied in sich. Jetzt gab es kein Umherwandern mehr, kein Experimentieren. Ihre Körper waren so verschwitzt von den Anstrengungen, dass sie aneinanderglitschten, wenn sie sich an seine Brust schmiegte. Endlich spürte sie, wie Kenneths massiger Körper sich unter ihr aufbäumen wollte. Ein unterdrücktes Stöhnen drang aus ihm. Er packte sie, biss so leidenschaftlich in ihre Brust, dass sie aufschreien musste. Dann ließ er sich sinken. Stacey fühlte, wie ihr beider Atem ruhiger wurde.
Der Druck von Kenneths Härte ließ nach. Es war, als ob sein Schwanz langsam, aber unaufhaltsam in ihrer Hitze zusammenschmelzen würde.
Ein mächtiges Triumphgefühl kam in Stacey auf. Es strahlte fast wärmer, als das Nachprickeln und Nachglühen, das in ihrem Körper war.
Was hatte sie da getan? Etwas, von dem sie vor zwei Wochen nicht einmal geträumt hätte. Und niemand konnte ihr deswegen irgendetwas anhaben. Niemand außer ihr wusste davon. Nicht einmal Kenneth. Sie hatte Lust auf ihren leckeren Nachbarn gehabt und ihn sich gegönnt. Sie hatte es vor seinen Augen und mit ihm getrieben. Er war nicht einmal gefragt worden. Es war geil gewesen!
Doch jetzt hieß es, aus dem Club zu entkommen.
Gerade als sie von Kenneths Körper klettern wollte, spürte sie seinen festen Griff an ihrem Handgelenk. Der Mann zwischen ihren Beinen hielt sie fest. Mit der anderen Hand zog er sich seine Maske herunter. Sein Gesicht näherte sich ihrem Hals und Stacey hörte, wie er konzentriert an ihrer Haut roch.
»›Secret Sin‹«, flüsterte er langsam, als würde er jede Silbe seiner Worte genüsslich auskosten. »Sie riechen nach geheimer Sünde, Miss Green.«