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Resilienz: Unser seelisches Immunsystem

Das Wort Resilienz kommt aus dem Lateinischen, dort bedeutet »resilire« so viel wie »zurückspringen oder abprallen«. Auf uns Menschen bezogen und in der Psychologie bedeutet es Widerstandsfähigkeit, Belastbarkeit und innere Stärke. Gemeint ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Ganz allgemein betrachtet ist Resilienz die Fähigkeit von Menschen, auf wechselnde Lebenssituationen und Anforderungen flexibel und angemessen zu reagieren und stressreiche, frustrierende, schwierige und belastende Situationen ohne psychische Folgeschäden zu meistern.

Dank der Resilienz hält der Mensch einiges aus: Schicksalsschläge, Krankheiten, schwere Krisen, Folter, Missbrauch und auch persönliche Katastrophen, wie den Verlust der Arbeit oder – schlimmer – den eines geliebten Menschen. Vor allem im therapeutischen Kontext wird verstärkt Wert daraufgelegt, die Resilienz zu stärken und auszubilden und damit psychischen Störungen sowie anderen persönlichen Hindernissen und Problemen vorzubeugen. Individuelle Unterschiede in der Resilienz können dann erklären, warum es bei manchen Menschen trotz vergleichbarer Belastung nicht zu solchen Folgen kommt.

Resilienz ist vergleichbar mit unserem Immunsystem, dass unseren Körper vor Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten oder anderen körperfremden Stoffen schützt. Resilienz steht also für das Immunsystem unserer Psyche und unserer Seele, das uns beim Umgang mit Belastungen, Stress, neuen Lebenssituationen und Krisen unterstützt.

Lässt sich Resilienz erlernen oder gar positiv beeinflussen und fördern?

In vielen Trainings und Kursen sprechen die Fachleute zum Thema Resilienz von einem »Schutzschild«, doch solch ein Schutzschild kann durch zu viel Belastung kaputtgehen oder stark angriffen werden. Deshalb sehe ich das Thema Resilienz als etwas Aktives, soll heißen ich muss immer wieder überprüfen, ob noch alles okay ist oder ob ich an der ein oder anderen Stelle aktiv werden muss, damit meine Resilienz gestärkt bleibt.

Resilient ist nicht der, der sich nicht berühren lässt von extremen Situationen und Lebensumständen, sondern der, dem es gelingt, in allem Übel auch noch ein Körnchen Gutes zu finden, der, dessen neuronales Belohnungssystem auch in stressigen und belastenden Situationen und Krisen noch aktiv ist. Solche Menschen glauben und wissen, dass sie selbst etwas bewirken können und tun das dann auch.

Es handelt sich um eine Form der Wahrnehmung – und die kann man erlernen, damit man schädliche Assoziationen und Glaubenssätze auflöst und sie durch neue positive ersetzt. Also, JA! Man kann Resilienz erlernen.

(Ausnehmen möchte ich hier allerdings alles, was mit Krankheiten zu tun hat, was nicht heißen soll, dass dabei positive Psychologie und Öle nicht auch unterstützend wirken können.)

Die 7 Säulen der Resilienz

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